Do you even Enduro, bro? Wie, ihr seid noch nie ein Rennen gefahren? Jetzt ist die perfekte Zeit! Die Vielzahl an Formaten macht den Einstieg leicht und wir haben 10 Tipps für euch zusammengestellt, die euch dabei helfen, euer erstes Rennen zu genießen.

Das richtige Enduro-Rennen

Enduro ist wohl die einzige Disziplin, bei der man einfach bei einem Event wie der EWS mit seinem Bike auftauchen und gegen absolute Pros fahren kann. So faszinierend das sein mag, sollte man nicht unbedingt dort anfangen – es sei denn, man möchte „Aus dem Weg!“ in möglichst vielen Sprachen hören. Zwar ist eine Teilnahme bei der EWS als Anfänger nicht ganz so schmerzhaft, wie bei den Boxweltmeisterschaften als Rookie einzusteigen, aber es wird eurem Selbstbewusstsein auch nicht sonderlich gut tun. Konzentriert euch also auf lokale Rennen und findet etwas, das euren Skills entspricht. Seid ihr im Herzen Downhiller? Dann sucht nach einem Event, das in einer für DH bekannten Gegend stattfindet. Ihr tretet lieber? Dann schaut in flacheren Gegenden. Wenn euch der Fahrstil passt, werdet ihr beim Kampf gegen die Uhr mehr Spaß haben.

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Es gibt inzwischen viele Enduro Rennen, wählt eins das zu eurem Fahrkönnen passt.

Das richtige Enduro-Bike

Zu keiner Zeit konnte man aus so vielen verschiedenen Arten von Bikes auswählen. Es gibt kaum noch schlechte Bikes, weswegen eigentlich nur wichtig ist, dass das Bike zu euch passt. Dazu gibt es ein paar Richtlinien: Ein schweres Downhill-Biest wird euch wenig nützen, wenn ihr den ganzen Tag im Sattel sitzt. Ein Hardtail ist in Ordnung, wenn es das einzige ist, was ihr habt. Ein modernes Trailbike mit 120–160 mm Federweg wird euch den Tag über aber deutlich mehr Spaß bringen. Auch wenn man immer wieder Fahrer sieht, die auf einem Hardtail gnadenlos Gas geben – das ist ein Lebensstil, für den sie sich entscheiden haben, wie das Tragen eines Bartes. Bewundernswert, aber nicht jedermanns Sache. Schaut doch einfach mal auf unsere Bike Test Übersichtsseite nach den heißesten Bikes.

There are now many specialist bikes available for enduro racing, but for your first event, ride the bike you have.
Es gibt inzwischen viele spezielle Bikes für Enduro-Races. Beim ersten Rennen solltet ihr mit dem anfangen, das ihr besitzt.

Die richtige Sattelstütze

Vor einigen Jahren begegnete man Teleskopsattelstützen mit gesunder Skepsis: „Was denkt sich die Mountainbike-Industrie nur als nächstes aus? Denken die, wir schlucken alles?“ Inzwischen würden die meisten Fahrer ihre Stütze mit Hand und Fuß verteidigen, würde man versuchen, sie ihnen wegzunehmen. Auch wenn sie nicht unbedingt notwendig sind, sind Teleskopsattelstützen doch eine angenehme Bereicherung, wenn die Rennveranstalter einen fiesen Zwei-Minuten-Anstieg in die Mitte der Stage geschmuggelt haben. Zwar erledigen die meisten Stützen am Markt ihre Sache ganz gut, wenn ihr jedoch gerade eine neu zulegt, solltet ihr die beste absenkbare Sattelstütze genauer anschauen.

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Eine Teleskopsattelstütze erleichtert euch den Tag und hilft euch, das Potenzial eures Bikes voll zu entfalten.

Der richtige Helm

Die meisten britischen Rennen verlangen von den Teilnehmern nicht das Tragen eines Fullface-Helmes. Auf dem Festland sollte man die Teilnahmebedingungen genauer studieren. Bei allen Events wird man einen Helm tragen müssen – immer. Also auch bei den Anstiegen. Deshalb solltet ihr euch einen Helm aussuchen, der zum Event, zur Temperatur und zu eurer Risikobereitschaft passt. Es ist keine Schande, einen Fullface zu tragen und wenn er euch beim Uphill nicht stört, ist er eine gute Wahl. Viele Fahrer wechseln zu den neuen Endurohelmen, die einen Integralschutz bei deutlich besserer Belüftung bieten, wie der MET Parachute oder der Uvex Jakkyl Hde, bei dem der Kinnbügel abnehmbar ist. Leicht, luftig und endurospezifisch sollte er sein.

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Inzwischen gibt es endurospezifische Fullface-Helme, die eine deutlich bessere Belüftung bieten.

Die richtige Zeit

Um bei einem Rennen den Überblick zu behalten, braucht ihr nichts Aufwendiges, nur etwas, das euch die Zeit anzeigt. Manche Rennen haben ein offenes Zeitfenster, bei dem man einfach nur irgendwann wieder im Ziel sein muss. Viele andere Rennen haben sensiblere Zeitrahmen, auf deren Einhaltung man achten sollte. Öffnungszeiten der Stages, Startzeiten und der Abstand zum Fahrer vor euch sind leichter im Blick zu behalten, wenn ihr eine Uhr statt nur euer Handy dabeihabt. Wenn ihr auf einem Rennen unterwegs seid, das euch eine genaue Startzeit vorgibt, solltet ihr eure Uhr mit der am Start synchronisieren.

Das richtige Gepäck

Es gibt ein paar Dinge, die ihr am Renntag auf jeden Fall bei euch haben solltet. Dazu gehören ein Handy, ein Schlauch, eine Pumpe oder C02-Kartusche und ein Multitool. Je nach Witterung ist eine Regenjacke sinnvoll. Rucksäcke sind zum Tragen des Gepäcks immer noch beliebt und sie bieten neben zusätzlichem Schutz auch die Möglichkeit, eine Trinkblase mitzuführen. Wenn ihr unbeschwerter unterwegs sein wollt, gibt es auch andere Möglichkeiten. Das Alpinestars Paragon-Shirt bietet neben Protektoren auch Platz, um Kleinigkeiten in den Taschen verschwinden zu lassen. Es ist etwas umständlich, aber unsere Brüder in Lycra schaffen es schon seit … na ja, Ewigkeiten, ohne Rucksack auszukommen!

Nicht schief gucken: Eine effektive und günstige Alternative sind die Hüfttaschen aus den 90ern, die ihr gerne cool umtaufen dürft, in „multifunktionale Rennaccessoire-Tragehilfe“ oder etwas in der Art. Ein Beispiel hierfür ist der Source Hipster Hydration Belt.

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Macht euch nicht zum Packesel. Überlegt, was ihr wirklich braucht und nehmt auch nur das mit!

Das richtige Foto

Ihr werdet eine Menge Fotografen neben der Strecke sehen, die sich in Wäldern, Wiesen und Kurven darum bemühen, coole Shots von den Fahrern zu bekommen. In England gibt es diese oft auf www.rootsandrain.co.uk zu sehen, auf dem Festland kann es aber zur Herausforderung werden, an solche Bilder zu kommen. Die Rennveranstalter können euch vielleicht weiterhelfen.

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Haltet nach Fotografen Ausschau, die eure irre Geschwindigkeit festhalten – oder den entsprechenden Gesichtsausdruck!

Die richtigen Reifen

Ihr werdet auf allen Reifen ins Ziel kommen. Scheut euch aber nicht davor, auch mal etwas Neues auszuprobieren, das besser zur Witterung oder Strecke passt. Ihr werdet eure Matschfräsen verfluchen, wenn ihr damit bei 30 °C 400 Höhenmeter nach oben müsst! Ihr könnt eure Reifen zwischen Trainings- und Renntag wechseln und solltet das auch tun, wenn sich die Bedingungen ändern. Nehmt etwas Handfestes, eine aufgeschlitzte Karkasse wird euren Tag ziemlich abrupt enden lassen. Verpasst nicht unseren Reifen Vergleichstest in der aktuellen ENDURO Ausgabe 022.

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Die Witterung kann sich blitzschnell ändern. Informiert euch und seid bereit, auf die richtigen Reifen zu wechseln!

Die richtige Brille

Euer erstes Enduro-Rennen mag eine emotionale Angelegenheit sein, trotzdem wollt ihr wohl kaum am Ende des Tages mit roten Augen dastehen, schon gar nicht auf dem Podium! Egal ob staubtrockene oder vom Regen aufgelöste Strecke, ihr müsst das, was durch die Gegend fliegen wird, von euren Augen fernhalten. Wir alle sind schon Trails gefahren, während wir ein mit Schmutz verschmiertes Auge zukniffen. Der Verlust des räumlichen Sehens ist angsteinflößend und die möglichen dauerhaften Schäden sind es noch mehr. Eine Brille ist ein günstiger, aber unverzichtbarer Zusatz zu eurer Bike-Garderobe. Wenn ihr noch mehr Schutz wollt, greift zu richtigen Goggles!

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Eine anständige Brille schützt eure Äuglein und hilft euch, den Durchblick zu behalten.

Das richtige Überholmanöver

Sicher wird der eine oder andere an euch vorbeiziehen, aber das ist gar nicht schlimm! Im Renngeschehen werdet ihr mit einem Abstand von 20 bis 30 s auf die Stage starten und dann entweder auf Stau treffen oder zu solchem werden. Egal auf welchem Level ihr unterwegs seid, für Unflätigkeiten ist kein Platz! Wenn ihr an jemandem vorbeiziehen wollt, macht auf euch aufmerksam und überholt, sobald es sicher möglich ist. Sie mögen langsamer sein als ihr, befinden sich aber vielleicht in einem Rennen gegen ihre Kumpel oder ihren inneren Schweinehund. Wartet also, bis sie euch sicher passieren lassen. Wenn ihr sie dann überholt, lasst sie lautstark wissen, auf welcher Seite ihr vorbeifahrt – überraschte Menschen reagieren manchmal unberechenbar. Wenn ihr selbst überholt werdet, fahrt einfach an einer sicheren Stelle zur Seite und tretet wieder in die Pedalen, wenn der andere Fahrer vorbei ist. Mit anderen Worten: Seid keine mobile Trail-Sperre.

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Lasst schnellere Fahrer vorbei, seid freundlich und habt Spaß!

Das sollte es gewesen sein. Schaut euch um und findet ein Rennen, das zu euch passt, vielleicht sogar auf euren Hometrails und probiert das Rennenfahren einfach mal! Wenn ihr euch an gewisse Dinge haltet, werdet ihr mehr Spaß haben, als ihr jetzt vielleicht denkt. Man sieht sich auf den Strecken!

Not sure where to look for events? You can find events in you are by looking at our Enduro Race Map.


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Text: Fotos: Trev Worsey