Ein Alleinstellungsmerkmal des Ghost AMR Lector 2990 E:i in diesem Test ist das von den Firmen der Accell Group exklusiv verwendete elektronische E:i Shock Fahrwerk aus dem Hause RockShox. Dabei passt sich der Dämpfer mittels Sensoren automatisch an den aktuellen Untergrund an, wodurch ein stets effizientes und dennoch voll aktives Fahrwerk garantiert werden soll.

Dieser Text ist Teil des Vergleichstest mit 6 Crosscountry Trailbikes (Übersicht). Alle Bikes im Test: Canyon Lux 9.9 SL | Ghost AMR Lector 2990 e:I | GT Helion crb Team | Rose Thrill Hill 3 | Scott Spark 900 RC | Specialized Epic FSR Elite

Ghost AMR Lector 2990 E-i Enduro Magazine (1 von 8)

Diese Technologie hat ihren Preis: 5.799 € ruft Ghost für das feuerrote Lector auf ─ ein Preis, der gemessen an der hochwertigen Ausstattung, durchaus in Ordnung geht. So befinden sich am Rad nahezu ausschließlich edle Komponenten wie beispielsweise eine komplette Shimano XTR Gruppe und Ritchey WCS Anbauteile.

Einzig die Easton EA 70 XCT Laufräder konnten die Tester nicht überzeugen. Der Freilauf des Hinterrades ist sehr grob verzahnt, ein großer Leerweg an der Kurbel die Folge. Speziell bei technischen Uphills und schnellen Antritten macht sich das negativ bemerkbar.

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Als Fahrer nimmt man zentral und mit einer komfortablen Sitzposition auf dem Topmodell des Ghost AMR 29 Platz. Bereits nach wenigen Pedalumdrehungen verkündet ein Summen am Dämpfer, dass dieser für den Uphill nun automatisch geschlossen wurde. Dies änderte sich auch nicht, als wir nach wenigen Metern in den technisch anspruchsvollen Teil der Auffahrt einbogen. Selbst bei größeren Schlägen blieb das Heck verhärtet, das Hinterrad folgte nur ungenügend dem Untergrund und blieb immer wieder an Kanten des Geländes hängen. Hier besteht in der Feinabstimmung des Systems noch Optimierungsbedarf.

Dank des steilen 74° Sitzwinkel hält das Vorderrad auch in stark ansteigendemGelände Bodenkontakt. Als Fahrer kann man hier entspannt pedalieren und ist nicht gezwungen, auf dem Sattel nach vorne zu rutschen.

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Für die maximale Performance während der Abfahrt stellten wir das E:i Shock System auf „Open“ und versenkten die Sattelstütze im Sitzrohr. Gut ausgewogen liegt das Ghost auf dem Trail und lässt sich gezielt navigieren. Trotz bis zu 30% Sag spricht der Hinterbau jedoch nur ungenügend auf kleine Schläge an und verhärtet bei größeren Hindernissen bzw. vielen Schlägen in Folge spürbar. Speziell im mittleren Federwegsbereich wirkt das Heck stark überdämpft und dadurch wenig lebendig. Dies sorgt bei Highspeed für Unruhe. Die günstige Fox 32 Float Evolution Federgabel, diesich an der Front unseres Testbikes befand, entspricht allerdings auch nicht dem Serienmodell. In Serie setzt Ghost hier auf eine hochwertige Fox 32 Float mit Factory Kartusche und Kashima Beschichtung.

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In Sachen Handling gelang Ghost ein guter Mix aus Laufruhe und Agilität. Willig lässt sich das Rad auch durch enge Sektionen navigieren und setzt Richtungswechsel direkt um.

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Überdämpft – Der RockShox Monarch Dämpfer mit E:i Shock Technologie wirkt im Heck des Ghost AMR Lector 2990 stark überdämpft. Außerdem hätte die Kabelführung mit mehr Liebe zum Detail gelöst werden können.

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Schlecht verzahnt
Der Freilauf des Easton EA 70 XC Hinterrades ist sehr grob verzahnt, ein großer Leerweg an der Kurbel bei Antritten ist die Folge. Speziell in technischem Terrain wird dieser Umstand beim Überwinden von Hindernissen oder beim Anfahren am Berg zum Problem.

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Gut geschützt
Anders als das Display des E:i Shock Systems ist die Verstelleinheit nahe am Lenker positioniert und so vor Beschädigungen effektiv geschützt. Die hochwertigen XTR Schalthebel erledigen Gangwechsel schnell und präzise.

Ghost AMR Lector 2990 E-i Enduro Magazine (6 von 8)

Unter Wert
An unserem Testrad montierte Ghost eine günstige Fox Evolution Federgabel, der es speziell bei schnellen Schlägen oft nicht gelang, dem Untergrund ausreichend zu folgen. Serienmäßig verfügt das Bike jedoch über eine Federgabel mit hochwertiger Factory Kartusche und Kashima Beschichtung.

Fazit:

Das Ghost AMR Lector 2990 E:i empfiehlt sich dank seiner komfortablen Sitzposition vor allem für Tourenfahrer auf gemäßigten Wegen. Im anspruchsvollen Terrain und bei hohen Geschwindigkeiten besteht speziell im Bereich des Fahrwerks noch Optimierungsbedarf.

Gewicht: 12.1 kg

Preis: € 5.799

Ausstattung

  • Gabel: FOX 32 Float Evolution (Serie Kashima)
  • Dämpfer: Rock Shox Monarch E:i Shock
  • Antrieb: Shimano XTR
  • Bremsen: Shimano XTR
  • Lenker: Ritchey WCS Carbon 710 mm
  • Vorbau: Ritchey WCS 70mm
  • Reifen: Schwalbe Rocket Ron 2.25″
  • Laufräder: Easton EA 70 XCT
  • Sattelstütze: Ritchey WCS Carbon

Geometrie

Größe: 17,5″ | Oberrohr horizontal: 590mm | Sitzwinkel: 74° | Kettenstrebenlänge: 440mm | Lenkwinkel: 69,5° | Radstand: 1.110 mm | Reach: 415 mm | Stack: 610mm | Laufradgröße 29″:

Dieser Text ist Teil des Vergleichstest mit 6 Crosscountry Trailbikes (Übersicht). Alle Bikes im Test: Canyon Lux 9.9 SL | Ghost AMR Lector 2990 e:I | GT Helion crb Team | Rose Thrill Hill 3 | Scott Spark 900 RC | Specialized Epic FSR Elite


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