Aus dem Magazin | Lapierre Zesty TR 829 - Testbericht

Für die kommende Saison hat der französische Bike-Hersteller Lapierre sein E:i Shock genanntes Federungssystem komplett überarbeitet sowie vereinfacht und bietet es nun in diversen Modellen an. So auch in unserem Testmodell – dem Lapierre Zesty TR 829.

Bereits beim ersten Kontakt weiß das schlichte 29 “-Bike mit 120 mm Federweg durch den formschönen Rahmen und die vielen durchdachten Details wie den integrierten Unterrohrschutz oder die elegante Zugführung zu gefallen.
Das Herzstück des Rads bildet das RockShox-Fahrwerk, bestehend aus SID-Federgabel und Monarch-Dämpfer, das über das neue E:i Shock auto-System verfügt. Anders als sein Vorgänger verzichtet das neue System auf ein am Lenker befindliches Display und informiert den Fahrer lediglich durch eine dreifarbige LED seitlich am Vorbau über den aktuellen Fahrmodus.

Die Sitzposition auf dem Zesty mit 120 mm Federweg fällt entspannt und komfortabel aus. Trotz der aufrechten Position neigt das Vorderrad aber auch im steilen Gelände nicht dazu, den Bodenkontakt zu verlieren und man pedaliert relaxt bergauf. Das elektronische Fahrwerk tut dazu sein Übriges und verhärtet dank des integrierten Trittfrequenz- und Bewegungssensors den Dämpfer im Uphill innerhalb eines Sekundenbruchteils – maximale Effizienz ist garantiert.

Sobald das Gelände abfällt, der Fahrer weniger pedaliert und der Sensor an der Federgabel eine Bewegung registriert, öffnet der Stellmotor die Druckstufendämpfung am Federbein sofort und das Rad stellt den Federweg zur Verfügung. Dieses System funktioniert so gut, dass sich das Fahrwerk in welligem Terrain oder beim Herausbeschleunigen aus einer Kurve automatisch anpasst – wir sind begeistert!

Bei der restlichen Ausstattung des 4.999 € teuren Tourenbikes macht Lapierre keine Kompromisse und setzt auf edle und stimmige Komponenten. Der 2×10 SRAM X0-Antrieb ermöglicht es, auch lange Anstiege bequem zu bewältigen und die Guide-Bremse sorgt selbst auf langen Abfahrten im alpinen Terrain für gute Verzögerungswerte. Nur am Heck empfehlen wir schwereren Fahrern die Montage einer 180 mm-Bremsscheibe.
Die Fahreigenschaften lassen sich trotz der großen Laufräder als äußerst agil und verspielt beschreiben, nur bei Highspeed und in wirklich rauem Terrain kommt das Rad an seine Grenzen. Das Fahrwerk nimmt im offenen Modus Schläge gut auf. Die RockShox SID-Federgabel steht hoch im Federweg und verfügt ebenso wie der Dämpfer über eine angenehme und effektive Endprogression.

E:i Shock auto-System:
Der Stellmotor zum automatischen Verändern der Dämpfereinstellung sitzt auf dem RockShox Monarch-Dämpfer. Die Batterie ist nun deutlich schlanker und ermöglicht die Montage eines Flaschenhalters.

Simpel:
Das neue E:i Shock auto-System verzichtet auf ein Display und ist dadurch nicht nur deutlich intuitiver und einfacher geworden, es sitzt nun auch geschützt seitlich am Vorbau und passt sich gut in die Silhouette des Rads ein

Formschön:
Das Unterrohr des Carbon-Hauptrahmens wird durch einen formschönen Protektor effektiv vor Steinschlägen und anderen Beschädigungen geschützt

Knifflig:
Der breite Übergang der Sitz- zu den Kettenstreben führt dazu, dass zum Tausch der Bremsbeläge immer der Bremssattel demontiert werden muss, was eine erneute Justage der Bremse zur Folge hat

Durchdacht:
Die auf der Sitzstrebe angebrachte SAG-Anzeige erleichtert das Setup des Rads, da man direkt vom Sattel aus den aktuellen Negativfederweg ablesen kann

Fazit:

Das neue Lapierre Zesty TR 829 überzeugte die Tester mit sehr guten Fahreigenschaften und einer Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt. Dank des neuen E:i auto-Systems hat der Fahrer noch mehr Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – den Fahrspaß auf dem Trail!

Preis: € 4.999

Gewicht: 13.05 kg

Ausstattung

Gabel: RockShox SID RL Solo Air
Dämpfer: RockShox Monarch E:i RT3 R
Schaltung: SRAM X0 / X9
Bemsen: SRAM Guide RS
Lenker: Lapierre Nico Vouilloz Signature 720mm
Vorbau: Lapierre CNC 70mm
Reifen: MSchwalbe Nobby Nic 2,25″
Laufräder: SRAM Roam 40
Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth

Geometrie

Text und Fotos: Christoph Bayer

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