In unserem Vergleichstest in Ausgabe #015 haben wir das XC orientierte Yeti ASRc auf etwas ruppigerem Terrain getestet um herauszufinden wie weit man es treiben kann. Und so hat sich das Yeti dabei geschlagen:

Das Felt ließ uns von bunten Absperrbändern und Pokalen träumen, das Giant von Integralhelmen und richtig schnellen Runs. Und was macht das Yeti? Es macht Lust, nie mehr vom Rad zu steigen! Das Yeti ist eines der lebhaftesten Bikes im Test, das förmlich nach Speed und flowigen Trails schreit.

Die Bewertungen gingen in eine eindeutige Richtung: „Vergiss den Test, ich will einfach nur dieses Bike fahren! Wir sehen uns in zwei Tagen.“
Die Bewertungen gingen in eine eindeutige Richtung: „Vergiss den Test, ich will einfach nur dieses Bike fahren! Wir sehen uns in zwei Tagen.“
“The test notes for this bike carried a unanimous tone: Screw the test, I just want to go ride this bike. See you in a day or two.”
Lässig durch Kurven surfen und danach den Uphill rocken – mit dem Yeti gar kein Problem!

Optisch ist das ASRc – wie alles, was aus dem Hause Yeti kommt – eine wahre Schönheit. Angefangen bei den Loop-Hinterbaustreben, die uns daran erinnerten, wie gottgleich John Tomac und Juli Furtado auf ihren Yeti Alu-Hardtails einst wirkten, bis hin zu der kernigen Designsprache des Hauptrahmens – das ASRc sieht einfach verdammt gut aus.

Die Konstruktion des ASRc lässt erkennen, dass Yeti voll und ganz hinter dem Gedanken steht, dass Cross Country nicht automatisch Gewichts- und Wattleistungsbesessenheit bedeutet. Aber für die Gewichtsbewussten unter euch sei erwähnt, dass unser Testbike in Größe L mit 10,5 kg (ohne Pedale) immer noch beeindruckend leicht war. Dieses Modell verfügte über das X01-Kit mit 740 mm breitem Easton Haven-Carbonlenker, SRAM X01/X1-Antriebsgruppe, Shimano XT-Bremsen, Stan’s ZTR Crest-Laufradsatz und Fahrwerkskomponenten aus dem Hause FOX.

Yeti have also done away with a pivot at the rear, relying instead on the flexible properties of carbon fibre.
Statt einem weiteren Drehpunkt am Hinterbau verlässt sich Yeti auf den Flex der Carbon Kettenstreben.
The workmanship of the Yeti is a masterpiece, and just screams attention to detail. The cockpit is super tidy – we only missed the dropper post’s remote lever.
Das Cockpit des Yeti ist schön aufgeräumt und das einzige was wir vermisst haben war der Remote Hebel für die Sattelstütze.
Both internal and external cables grace this beautiful frame.
Sowohl interne als auch externe Kabelführung zieren diesen schönen Rahmen.

Dass das Bike keine Teleskopsattelstütze hat, wunderte uns schon ein wenig. Denn warum verzichtet Yeti darauf, die Fahrqualität des Bikes durch ein Anbauteil zu verbessern, das von vielen heutzutage ohnehin als Standard betrachtet wird? Der Grund hierfür liegt darin, dass Yeti Teleskopstützen ähnlich wie Pedale sieht – als eine Frage des persönlichen Geschmacks. Daher wird die Thomson Elite Dropper als Extra für etwas happige 419 € Aufpreis angeboten. Serienmäßig bekommt man bei allen Yeti-Bikes, abgesehen vom EWS-Siegerbike von Jared Graves, dem SB6c, eine konventionelle, nicht verstellbare Sattelstütze.

In den Größen M, L und XL kommt das ASRc als 29er mit 102 mm Federweg am Heck und 120 mm in Front daher. Der Lenkwinkel ist mit 69,1° ausgewogen gewählt. In den Größen S und XS sollen 27,5”-Laufräder und ein auf 68° abgeflachter Lenkwinkel das Rad für kleinere Fahrer optimieren. Wie oben erwähnt, haben wir es jedoch mit den großen 29”-Laufrädern getestet.

A delight to ride. Who cares about the test? Lets go and ride!
Die Performance des Yeti ist eine wahre Erleuchtung, sodass man gar nicht mehr absteigen will!

Auf dem Trail sorgt das Yeti für ein dickes Grinsen im Gesicht. Es ist super leichtfüßig, sicher und verspielt. Durch das Eingelenkerdesign muss man vielleicht etwas öfter zum CTD-Hebel greifen als man es z. B. bei einem von Yetis SB-Bikes gewohnt ist, um Wipptendenzen des Hinterbaus zu unterdrücken – wirklich negativ bemerkbar hat sich das in der Praxis aber nie gemacht. Zugegeben, wir hatten auf diesem Bike auch weniger den Drang, einen auf Jared Graves zu machen und mit maximaler Kraft ein Zirkeltraining auf den verwinkeltsten Trails zu vollführen. Denn das Yeti zählte nicht zu den steifsten beziehungsweise präzisesten im Test, es bestach vielmehr mit seiner Gutmütigkeit gepaart mit einem sehr ausgewogenen Handling. Das war auch der Grund, warum kaum ein Tester das schnelle Yeti wieder hergeben wollte!

“Riding the Yeti is a delight. It’s lightweight, sure-footed, and playful.”
“Das Yeti zählte nicht zu den steifsten beziehungsweise präzisesten im Test, es bestach vielmehr mit seiner Gutmütigkeit gepaart mit einem sehr ausgewogenen Handling.”

Für wen ist das ASRc? Wer mit leicht gepacktem CamelBak auf Tagestouren startet oder viele Kilometer in abwechslungsreichem Gelände auf einem leichtfüßigen Bike genießen möchte, für den ist das Yeti die richtige Wahl. Falls ihr euch dabei zufällig an der Startlinie eines XC-Rennens wiederfindet, wird es euch dort ebensowenig im Stich lassen. Schwere oder sehr aggressive Fahrer wünschen sich aber mehr Steifigkeit.

Preis: 6190 €
Gewicht: 10.52 kg (Ohne Pedale)
Federweg: 120 mm / 120 mm

Spezifikationen

Gabel: Fox32 Float CTD Factory FIT Kashima
Dämpfer: Fox Float CTD Boost Valve
Antrieb: SRAM X01
Bremsen: Shimano XT
Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth
Vorbau: Thomson Elite
Lenker: Easton Haven Carbon
Reifen: Maxxis Ikon
Laufräder: Stan’s ZTR Crest

Weitere Bikes aus unserem Vergleichstest: BMC Fourstroke FS02 | Cannondale Scalpel Carbon 2 | Felt Edict 1 29er | Giant Anthem Advanced 27.5 XC | Marin Rift Zone 8 | Trek Fuel EX 9.8 | Yeti ASRc.

Weitere Informationen: yeticycles.com

Text: Joe Parkin Fotos: Abner Kingman


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