Während eines Besuchs des deutschen Specialized Headquaters in Holzkirchen hat uns Marketing Manager Sebastian Maag ein sehr spezielles Bike präsentiert: ein Specialized Stumpjumper Hardtail auf Steroiden, genauer gesagt mit einer auf für maximalen Abfahrtsspaß ausgelegten Ausstattung. Auf den ersten Blick wirkt das Rad etwas befremdlich, doch glaubt man den Worten von Sebastian geht sein Konzept voll auf und sorgt regelmäßig für ein dickes Grinsen in seinem Gesicht.

Sebastian und der neueste Spross in seiner Sammlung: das Specialized Stumpjumper Hardtail.
Sebastian und der neueste Spross in seiner Sammlung: das Specialized Stumpjumper Hardtail.

Der Aufbau ist alles andere als alltäglich und viele werden sich fragen: Wozu braucht man ein leichtes Carbon-Hardtail mit so robuster Ausstattung. Doch Sebastian hat eine einleuchtende Erklärung parat:

„Das Bike hat für mich sowohl pragmatische als auch aus emotionale Gründe, da ich aufgrund meiner Abneigung gegenüber Fitnessstudios (man kann es nahezu als Hass bezeichnen) auch bei widrigem Witterungsbedingungen gern draußen auf dem Bike unterwegs bin.
Der Winter ist die Zeit von Regen, Matsch, Schnee, rutschigen Wurzeln und stellenweise unberechenbaren Untergründen.
Mit einem Hardtail in dieser Zeit auf den Trails unterwegs zu sein ist für mich sehr spaßig, aber es trainiert auch meine Fahrtechnik und das Gleichgewicht auf dem Bike sowie die Linienwahl.
Du ballerst nicht einfach nur drüber, sondern wählst bewusst die Linien und konzentrierst dich mehr auf den Untergrund. Somit gehe ich ohne Bike-Winterpause in das Frühjahr. Das hilft gegen Winterspeck aber unter Umständen nicht gegen Frühlingsrollen.

Das Hardtail transportiert zudem aber auch Erinnerungen aus den Anfängen des Mountainbikens wieder in mein Bewusstsein. Viele Assoziationen zu bestimmten Ereignissen aus der Vergangenheit sorgen so für ein besonderes emotionales Erlebnis und steigern meine Motivation.
Natürlich heisst das nicht, dass ich mir die alte Zeit zurückwünsche, aber sie war dennoch cool.
Seit dem Beginn der 29er Revolution vor 5 Jahren bin ich von den leichten Hardtails mit großen Laufrädern begeistert, doch gab es bisher keines, das ein so großes Spaßpotential bot. “

Das Ergebnis ist ein Hardtail das dank robuster Komponenten und potenter Reifen auch nicht vor härteren Gelände-Einsätzen zurückschreckt.

Als Basis des Projekts dient ein Specialized Stumpjumper Rahmen in Kombination mit einer 120 mm RockShox SID-Federgabel.
Als Basis des Projekts dient ein Specialized Stumpjumper Rahmen in Kombination mit einer 120 mm RockShox SID-Federgabel.
Zu Beginn sorgte die Specialized CG-R FACT Carbon-Sattelstütze für Komfort. Mittlerweile wurde sie aber durch eine Command Post XCP mit 35 mm Verstellbereich getauscht.
Die Specialized CG-R FACT Carbon-Sattelstütze sollte für Komfort sorgen, wurde aber mittlerweile durch eine Command Post XCP mit 35 mm Verstellbereich getauscht.
Die 2x10 X0-Kurbel wurde für den 1x11 Antrieb umgebaut.
Die 2×10 X0-Kurbel wurde für den 1×11 Antrieb umgebaut und mit einem X-Sync Kettenblatt ausgestattet
Gangwechsel erledigt eine SRAM X01-Schaltung
Gangwechsel erledigt eine SRAM X01-Schaltung
Bei den Laufrädern lautet das Motto: Keine Kompromisse und so setzt Sebastian auf leichte, stabile und steife Traverse SL-Läufräder
Bei den Laufrädern lautet das Motto: Keine Kompromisse. Leichte, stabile und steife Traverse SL-Carbonläufräder sind super robust – leider auch super teuer.
Dank Gripshift lassen sich auch große Gangsprünge "ratz fatz" bewältigen.
Dank Gripshift lassen sich auch große Gangsprünge “ratz fatz” bewältigen.
Kurzer Vorbau, breiter Lenker - eine gute Kombination, die nicht nur mehr Kontrolle sondern auch für ein direkteres Handling sorgt.
Kurzer Vorbau, breiter Lenker – eine gute Kombination, die nicht nur mehr Kontrolle, sondern auch für ein direkteres Handling sorgt.
Wie bei den Enduro Bikes vertraut Sebastian auch bei seinem Hardtail auf einen Purgatory Control 2,3"-Reifen am Heck und einen Butcher Control 2,3" in Front.
Wie bei den Enduro Bikes von Specialized kommt auch bei diesem Hardtail ein Purgatory Control 2,3″-Reifen am Heck und einen Butcher Control 2,3″ in Front zur Anwendung.
Hart am Gas: Wer Sebastian kennt weiß was dieser Blick bedeutet.
Hart am Gas: Wer Sebastian kennt weiß was dieser Blick bedeutet.

Seit unserem Besuch hat das Rad zwei weitere Updates erhalten. Dabei wurde die RockShox SID-Federgabel gegen eine RS-1-Upside Down-Gabel , und die starre Sattelstütze gegen die neue Specialized Command Post XCP getauscht.

Sebastians Bike in der aktuellen Evolutionsstufe
Das Specialized Stumpjumper in der aktuellen Evolutionsstufe

Specialized Team-Rider Mitch Ropelato sah bei einem Besuch das Bike und war nach einer kurzen Probefahrt begeistert. Seitdem befindet sich auch in seinem Fuhrpark ein schnelles 29er Hardtail mit unverwüstlicher Ausstattung.

Was haltet ihr von einem solchen Bike, Spaßgarant oder völlig überflüssig? Schreibt uns einen Kommentar unter dem Artikel.

Text & Bilder: Christoph Bayer


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