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In der aktuellen Ausgabe haben wir euch die Fahrer und ihre Dauertestbikes vorgestellt. Enduro Redakteur Patrick hat das Merida in den vergangenen vier Monaten bei einer Vielzahl von Rennen und Ausfahrten auf seine Performance und Haltbarkeit getestet und hält euch nun mit seinem Zwischenfazit auf dem Laufenden.

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Mitte März starteten wir mit dem Merida One-Sixty 1800 zur Jungfernfahrt. Bei einer Körpergröße von knapp 195cm kam als Dauertest natürlich nur die größte Variante mit einer Rahmenhöhe von 53cm / 21″ in Frage. Erhältlich ist das Bike in vier verschiedenen Größen (15″, 17″, 19″ und 21″).

Das Merida geht mit einem Startgewicht von guten 14,6kg als strammes Mittelgewicht durch und wartet mit einer satten Serienaustattung nur darauf, ordentlich den Berg heruntergejagt zu werden.
Das Fundament und somit das Herzstück bildet der offensichtlich hydrogeformte Aluminium Rahmen mit seinem, von Merida eigens entwickeltem, VPK-Hinterbausystem für Modelle jenseits der 140mm.

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Dieses sorgt in Verbindung mit einem Rock Shox Monarch Plus RC3 bei ruppigeren Bergabpassagen für eine extreme „Schluckfreude“ des Hinterbaus und bleibt selbst bei gezogener Hinterradbremse noch äußerst sensibel. Besonders überrascht haben die bergauf Qualitäten des Bikes, so bleibt der Fahrer selbst bei offenem Dämpfer von nervigen Wippeinflüssen des Hinterbaus verschont. Das sichere Fahrverhalten wird durch die stabilen 160mm der Rock Shox Lyrik R 2P unterstützt und bietet dem Fahrer stets das Gefühl eines steifen aber präzisen Handlings des Vorderrads.

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Nach guten 500km Laufleistung hieß es weg mit dem Speck. Der serienmäßige Fulcrum Red Zone Laufradsatz mit seinen 1765g (+Schlauch) musste einem leichteren Sun Ringle Charger Pro SL mit 1550g weichen. Der Umstieg auf das schlauchlose System zauberte uns ab der ersten Sekunde ein breites Grinsen ins Gesicht. Der minimale Gewichtsunterschied der Laufräder und die fehlenden Schläuche machen an der rotierenden Masse einen nicht unerheblichen Vorteil aus. Grauenvolle Ereignisse wie die vier Plattfüße bei der Sram Enduro Series in Riva sollten also Schnee von gestern sein.

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Eine weitere Modifikation haben wir lenkerseitig vorgenommen. Die 740mm breite FSA Lenkstange gab dem Fahrer auf schnellen und schroffen Trails ein vermindertes Gefühl an Sicherheit, welches durch den Anbau eines 780mm Answer Pro Taper Carbon Lenker wiederhergestellt wurde.

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Einen besonderen Leckerbissen stellt die SIXC Carbon zweifach Kurbelgarnitur aus dem Hause Race Face in Verbindung mit der Kettenführung von Carbocage dar. Der Made in Germany Prototyp namens DoubleX mit vollständig aus Carbon gefrästen Teilen liefert den Kompromiss aus maximaler Festigkeit bei minimalem Gewicht und lässt keinen Platz für desertierende Kettenglieder. Eine Befestigung verhindert im oberen Bereich ein Abspringen der Kette nach außen oder zum Rahmen hin. Die untere Führung sorgt mit zwei Rollen für eine optimale Führung der Kette. Der stabile Bashring schützt das Kettenblatt zusätzlich vor ungewolltem Feindkontakt. Wir haben den Prototyp in Verbindung mit 24-36 Zähnen verwendet. Das Gewicht beläuft sich dabei auf circa 130g.

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Zwischenfazit:

Nach knapp 1000km und fünf Renneinsätzen ist das Merida One-Sixty der perfekte Kompromiss für unsere leichten, heimischen Trails und sportlich ambitionierte Renneinsätze auf unsanftem Terrain. Gerade hier spielt der satte Hinterbau seine Stärken aus und drückt auch bei kleineren Fahrfehlern gerne mal eine Auge zu. Die grundlegenden Eigenschaften eines Enduros erfüllt das Merida also mit links. Die Redaktion hatte bisher keinerlei Gründe zur Beanstandung und hofft auch weiterhin auf viel Spaß mit ihrem Arbeitsgerät! Stay tuned!

UVP (Serienausstattung): 4.149€

Link zum Hersteller

Text: Patrick Sauter Bilder: Jana Flickinger



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