Eine Tubeless-Pumpe ist ein Must-have für jeden modernen Mountainbiker. Es gibt zwei verschiedene Systeme: Tubeless-Pumpen und die kompakten Tubeless-Hochdruckzylinder, die in Verbindung mit jeder guten Standpumpe funktionieren. Aber welches System solltet ihr euch anschaffen? Hier findet ihr es heraus.

Noch nie was von Tubeless gehört? In unserem Guide zu MTB-Tubeless findet ihr alles heraus, was ihr zum Thema Tubeless-Setup und -Reifen wissen müsst!

Es gibt zwei verschiedene Systeme: den Hochdruckzylinder (links) und die Tubeless-Pumpe (rechts)

Nicht jede Innovation im Bike-Sektor bringt so viel Erleichterung mit sich wie die Tubeless-Pumpsysteme. Jeder, der in der Nacht vor einer großen Tour schon mal versucht hat, einen hartnäckigen Reifen zu montieren, wird den Tubeless-Kampf erlebt haben. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit, wenn man wütend über einer Pumpe schwitzt und sich Dichtungsmittel aus den Haaren zieht. Doch dann erfand jemand die Tubeless-Pumpe und die Welt war wieder in Ordnung.

Wie funktionieren Tubeless-Pumpen?

Tubeless-Pumpen verfügen über einen Hochdruckzylinder, der entweder von einer integrierten Standpumpe oder einer separaten Pumpe mit Luft befüllt wird – je nach Modell auf einen Druck von 140–200 psi. Der Inflator wird dann mit dem Reifen verbunden und durch Betätigen eines Hebels wird die Luft schnell abgelassen. Der Luftstrom drückt die Reifenwulst in die Felge und dichtet sie ab. Kein Fluchen, kein Schwitzen, nur ein überwältigendes Erfolgserlebnis! So solltet ihr euch fühlen, wenn ihr unsere Anleitung zum Thema Tubeless-Setup befolgt habt. Es gibt eine Vielzahl von Pumpen-Modellen für jedes Budget, aber die erste Entscheidung läuft auf die folgenden zwei Möglichkeiten hinaus:

“Ich habe bereits eine gute Standpumpe”

Wenn ihr bereits eine gute Standpumpe in eurer Garage habt, könnt ihr sie einfach mit einem Tubeless-Hochdruckzylinder ergänzen. Die Standpumpe nutzt ihr, um den Hochdruckbehälter mit dem maximalen Druck befüllen zu können. Die Füllkartuschen sind günstig und einfach zu transportieren. Ihre kompakten Maße machen die Hochdruckzylinder zu einer simplen und soliden Lösung für euer Tubeless-System.

“Ich habe keine gute Standpumpe”

Wenn ihr keine Standpumpe besitzt oder wenn ihr ein normaler Reifenwechsler seid, dann könnte eine voll integrierte Option das Richtige für euch sein. Die speziellen Tubeless-Pumpen vereinen eine Standard-Bodenpumpe mit einem zusätzlichen Hochdruckzylinder. Diese Pumpen verfügen über ein Manometer zum Einstellen des korrekten Reifendrucks und können auch als normale Pumpen verwendet werden. Die Manometer von Tubeless-Pumpen sind jedoch nicht so einfach zu benutzen wie die der „Standard“-Bodenpumpen, da es oft einige Zeit dauert, bis sich der Druck in der Kammer ausgleicht und dann richtig angezeigt wird. Für maximale Genauigkeit sollte man ein externes Manometer verwenden, um den Reifendruck so richtig feinzutunen..

Gute Pumpen verfügen über ein Manometer, damit der Reifen auf den richtigen Druck gebracht werden kann. Da der Druckausgleich länger dauert, sind die Manometer von Tubeless-Pumpen nicht sehr präzise.

Was macht eine gute Tubeless-Pumpe aus?

Die Hauptfunktion einer Tubeless-Pumpe besteht darin, ein großes Luftvolumen in den Reifen zu blasen, damit die Reifenwulst schnell im Felgenhorn sitzt. Sowohl die Tubeless-Pumpen als auch die Hochdruckzylinder werden oft hart rangenommen: Die Pumpsysteme sollten haltbar genug sein, um die Fahrt auf dem Rücksitz eines Lieferwagens oder wiederholte Tritte in der Garage zu überstehen. Unerlässlich ist ein Doppelpumpenkopf, der auf Auto- und Presta-Ventilen funktioniert und nicht bei jedem Pumpvorgang den Ventilkern herauszieht. Von Vorteil ist ein Entlüftungsventil, mit dem das Feintuning vorgenommen werden kann, ohne dass die Pumpe entfernt werden muss.

Der Pumpenkopf muss auch an sehr kurzen Ventilschäften funktionieren. Wenn die Felgen tiefer sind, ragt nur noch ein kurzer Ventilschaft hervor.
Eine gute Verarbeitung ist wichtig, um in der rauen Umgebung einer Bike-Werkstatt bestehen zu können
Das Gewicht spielt keine große Rolle, eine schwerere Pumpe steht aber stabiler am Boden
Wichtig ist ein Pumpenkopf, der an Auto- und Presta-Ventilen funktioniert

Der Testprozess

Um die Funktion der einzelnen Pumpen zu checken, haben wir sie in unserer Werkstatt verwendet, wo sie regelmäßig misshandelt und auch getreten wurden. Wir haben sie an den gefürchteten Kombinationen aus DH-Reifen und breiten Felgen getestet, an Baggy-Reifen und schmalen Felgen und allem, was dazwischen liegt. Pumpenköpfe wurden mit langen und kurzen Ventilschäften herausgefordert. Wir haben ein Testlabor eingerichtet und die maximale Durchflussrate gemessen, um zu sehen, wie schnell die Pumpe ihre Ladung abgeben kann (für den Test auf 160 psi genormt). Je höher die Zahl (Liter/Sekunde) war, desto schneller setzte die Pumpe unsere Testvorrichtung unter Druck. Wir haben auch die Anzahl der Hübe gezählt, die man braucht, um den Hochdruckbehälter auf Maximaldruck aufzuladen, und wir haben gezählt, wie viele Hübe erforderlich waren, um einen Reifen auf 30 psi aufzupumpen. Bei unserem abschließenden Test haben wir herausgefunden, bis zu welchem Druck ein Testreifen mit der jeweiligen Pumpe aufgepumpt werden konnte. Eine gute Pumpe ist eine notwendige, aber seltene Anschaffung und sollte viele Jahre lang halten – deshalb haben wir die Verarbeitungsqualität genau unter die Lupe genommen.

Bei den Hochdruckzylindern haben wir ebenfalls die maximale Durchflussrate sowie die Anzahl der Hübe gemessen, die man braucht, um die Kammer auf ihren Maximaldruck aufzuladen. Es wurde auch der Druck gemessen, der bei einem einzelnen Luftstoß in den Reifen abgegeben wird.

Jeder Inflator musste dreimal vollständig aufgeladen werden … Das ist eine Menge Pumparbeit!

Nach gründlichen Tests, Diskussionen und komplexen Gleichungen sind wir zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Pumpe Preis Durchflussrate (l/s) One-shot-Druck (29”-Enduro-Reifen) Anzahl der Hübe für 160 psi Stabilität Verarbeitung
Blackburn Chamber 150 £ 2,3 28 psi 51 **** ***
Bontrager TRL Flash Charger 126,71 € 3,53 28 psi 44 *** ***
Crank Brothers Klic Floor + Burst tank 200 € 3,36 31 psi 48 **** *****
Lezyne Digital Pressure Overdrive 139,99 £ 4,7 40 psi 52 **** *****
Lifeline Airblast 77,50 € 3,3 12 psi 18 (240 psi) ** *
Topeak JoeBlow Booster 149,95 € 2,8 24 psi 45 ***** ****

Inflator Preis Durchflussrate (l/s) One-shot-Druck (29”-Enduro-Reifen) Anzahl der Hübe für 160 psi Stabilität Verarbeitung
Airshot 49,99 £ 4,7 27 psi 50 * *****
Birzman Pump Upr 49,99 £ 1,07 30 psi 65 **** ****
Bontrager TRL Flash Can 58,48 € 2,5 31 psi 61 **** ***
MilKit Booster 42,99 £ 2,25 11 psi 49 ** *
Topeak Tubibooster X 69,95 € 3,1 25 psi 44 **** ****

Die beste Tubeless-Pumpe: Lezyne Digital Pressure Over Drive

Die beste Tubeless-Pumpe in unserem Test ist die Lezyne Digital Pressure Over Drive. Die Durchflussrate, der One-Shot-Druck und das elegante Design haben uns voll überzeugt – Testsieg! Beim Entfernen der Pumpe vom Ventilschaft muss man vorsichtig sein, um den Ventilkern nicht herauszuziehen.

Die beste Tubeless-Pumpe im Test: die Lezyne Digital Pressure Over Drive 139,99 £
Das Manometer der Lezyne-Pumpe ist präzise. Den Druckausgleich muss man jedoch abwarten, damit der Druck ablesbar wird.
Der geschraubte Pumpenkopf funktioniert mit Auto- und Presta-Ventilen und passt zum eleganten Design der Pumpe.

Die Lezyne Digital Pressure Over Drive hat uns mit ihrer Performance und Verarbeitung voll überzeugt. Mit einem Preis von 139,99 £ ist sie sicherlich nicht billig, aber wir gehen davon aus, dass diese Pumpe lange ihren Dienst verrichten wird. Schaut euch hier unseren vollständigen Test zur Lezyne Digital Pressure Over Drive an..

Preis: 139,99 £
Website: ride.lezyne.com


Der beste Tubeless-Hochdruckzylinder: Der Airshot

Einer der externen Tubeless-Hochdruckzylinder hat uns auf Anhieb überzeugt: Mit der hohen Durchflussrate, dem geringen Gewicht und dem niedrigen Preis konnte sich der Airshot-Hochdruckzylinder den Testsieg sichern. Er ist zwar nicht am stabilsten, überzeugt aber mit guter Verarbeitung, einfacher Bedienung und kleinem Packmaß.

Der beste Hochdruckzylinder im Test: der Airshot 49,99 £
Trotz seiner geringen Größe und seines niedrigen Gewichts fühlt sich der Airshot-Inflator sehr solide an
Der Pumpenkopf mit Gewinde gewährleistet einen sicheren Sitz an eurem Presta-Ventil

Gekommen, um zu bleiben: Der Airshot gehörte zu den ersten Tubeless-Hochdruckzylindern, die auf dem Markt waren. Er hat sich im Laufe der Zeit bewährt und dabei wieder und wieder bewiesen, dass sein ursprüngliches Design immer noch die aktuelle Konkurrenz übertrifft. Wenn ihr noch mehr über ihn erfahren wollt, schaut euch hier unseren Test an!

Preis: 49,99 £
Website: airshotltd.com


Weitere Empfehlungen


Bontrager TLR Flash Charger im Test – Eine preiswerte Option

Der Bontrager TLR Flash Charger fliegt unter dem Radar. Keine noblen Details, hergestellt aus Plastik und nicht wirklich aufregend. Und trotzdem könnte sich der Underdog in unserem Test als Geheimwaffe entpuppen. Was die Bontrager-Pumpe kann und was nicht, das lest ihr hier.

Der Bontrager TLR Flash Charger 126,71 €

Der Bontrager TLR Flash Charger hat zwei Gesichter. Beim ersten Anfassen fühlt sich die Pumpe irgendwie billig an, was der Plastikkonstruktion geschuldet ist. Bei kräftigem Pumpen haben wir ein lautes Klopfen am oberen und unteren Ende des Hubs bemerkt, verbunden mit einem ruckartigen Gefühl. Es dauerte eine Weile, bis sich das Manometer beruhigt hatte, und dann zeigte es im Vergleich zu unserem digitalen Druckmesser rund 10 % weniger Reifendruck an. Der TLR Flash Charger hat bei unseren Tests aber gut abgeschnitten, was unsere anfänglichen Vorurteile aus dem Weg geräumt hat. Mit einer hohen Durchflussrate von 3,53 l/s und einem One-Shot-Druck von 28 psi war die günstigste Tubeless-Pumpe im Test doch sehr überzeugend.

Hier greift mal wieder die Redewendung mit dem Beurteilen von Büchern aufgrund ihrer Cover: Wenn ihr über die billige Haptik und das langsame Manometer des Bontrager TLR Flash Chargers hinwegsehen könnt, werdet ihr mit einer gut funktionierenden Pumpe belohnt, die die Konkurrenz weit hinter sich lässt. Und das zu einem guten Preis!

Preis: 126,71 €
Website: trekbikes.com


Crankbrothers Klic Floor + Burst Tank – Die Tubeless-Pumpe aus der Zukunft

Die Crankbrothers Klic Floor Tubeless-Pumpe 200 €

Mit der Klic Floor + Burst Tank Tubeless-Pumpe hebt sich Crankbrothers von der Konkurrenz ab. Die Pumpe hat ein elegantes Metallgehäuse, einen robusten Standfuß und die netten Details können sich sehen lassen. Ein sehr genaues Manometer, ein butterweicher Hub und die tolle Haptik sprechen eindeutig für das Tubeless-Modell aus dem Hause Crankbrothers. Der versteckte Schlauch, die Magnetanschlüsse und der abnehmbare Burst Tank machen diese Pumpe zwar sehr edel, diese Features können aber auch zu Komplikationen führen. Wir mussten einige Versuche unternehmen, um die Anschlüsse sicher mit dem Ventil unseres Test-Reifens verbinden zu können. In unseren Labortests schnitt die Crankbrothers Klic Floor + Burst Tank-Pumpe mit einer Flussrate von 3,36 l/s und einem Druck von 31 psi bei einem einzelnen Stoß gut ab.

Ihr wollt mit eurer Tubeless-Pumpe Aufmerksamkeit erregen? Dann ist die Crankbrothers Klic Floor + Burst Tank das Richtige. Noch neben dem auffälligsten Super-Bike macht sie eine gute Figur! Wenn man den Hochdruckzylinder entfernt, wird aus ihr eine Standard-Standpumpe – top! Sobald ihr euch an den komplizierten Anschluss gewöhnt, liefert die Crankbrothers eine gute Leistung.

Preis: 200 €
Website: crankbrothers.com


Topeak JoeBlow Booster – Ein solides Schwergewicht

Mit dem Topeak JoeBlow Booster ist nicht zu spaßen! Die stabile Konstruktion und die überdimensionierten Features schreien „bombensicher“. Der JoeBlow Booster ist nicht nur solide, er ist auch damit zufrieden, einfach nur eine Tubeless-Pumpe zu sein – nicht mehr und nicht weniger. Überzeugt die einfache, robuste Konstruktion?

Topeak JoeBlow Booster 149,95 €

An dieser Tubeless-Pumpe ist nichts wahnsinnig auffällig, hier gibt es keine großen Wow-Momente. Aber sie ist gut gebaut, selbst die Kunststoffteile fühlen sich sehr robust an. Der breite Griff ist bequem zu bedienen und der Hub ist butterweich. Das große, leicht ablesbare Manometer hat sich in unseren Tests als genau erwiesen. Es braucht nur eine Weile, bis sich der Druck ausgeglichen hat und ihr die Werte ablesen könnt. Der Presta- und Autoventil-Pumpenkopf ist ein großartiges Feature, das es euch ermöglicht, die Pumpe an beiden Ventiltypen zu verwenden, ohne dass es zu einer Verwechslung der Anschlüsse kommt. Uns gefiel auch der Dreh-Löse-Hebel, der dem insgesamt schon robusten Gefühl der Pumpe entspricht. Die Topeak JoeBlow Booster Tubeless-Pumpe hat in unserem Labor eine durchschnittliche Leistung gezeigt und im Testszenario einen Spitzenfluss von 2,8 l/s und einen Druck von 24 psi pro Hub verzeichnet. Diese Werte waren zwar nicht überragend, aber wir waren von der Zuverlässigkeit, der bombensicheren Verarbeitung und den nützlichen Funktionen der Topeak-Pumpe beeindruckt.

Die wirft so schnell nichts um: Wenn ihr auf der Suche nach einer robusten Tubeless-Pumpe seid, ist die JoeBlow Booster von Topeak auf jeden Fall einen Blick wert. Auch wenn sie in unseren Labortests die Konkurrenz nicht übertroffen hat, so hat sie uns durch ihre robuste Bauweise beeindruckt. Sie sollte euch definitiv ein paar Jahre begleiten!

Preis: 149,95 €
Website topeak.com


Bontrager TLR Flash Can im Test – Die solide Lösung

Konservativ, solide, stabil: Ähnlich wie die Tubeless-Pumpe von Bontrager ist auch dieser Tubeless-Hochdruckzylinder alles andere als aufregend, sondern eher der Steuerberater unter den Hochdruckzylindern. Kann er trotz seiner günstigen Haptik überzeugen oder bleibt er irgendwie langweilig?

Bontrager TRL Flash Can 58,48 €

Der Bontrager TLR Flash Can-Hochdruckzylinder ist kein Leichtgewicht. Sein schwerer Metallfuß macht ihn zum stabilsten Inflator im Test – ideal für den Werkstatteinsatz. Der lange Schlauch ermöglicht eine einfache Handhabung und kann zudem ordentlich verstaut werden. Der Tragegriff an der Oberseite ist praktisch, ebenso wie der rote Druckentlastungshebel. Der Pumpenkopf, der sowohl mit Presta- als auch mit Autoventilen kompatibel ist, rundet ein gut durchdachtes Paket ab. In unseren Labortests überzeugte der Bontrager TLR Flash Can-Hochdruckzylinder mit soliden Werten. Eine Flussrate von 2,5 l/s und ein Druck von 31 psi pro investiertem Hub können sich sehen lassen!

Wir finden: Verlässlichkeit wird definitiv nicht überbewertet! Wenn ihr auf der Suche nach einem soliden, durchdachten Tubeless-Hochdruckzylinder für eure Bike-Werkstatt seid, ist der Bontrager TLR Flash Can-Inflator eine großartige Option. Und noch dazu schont er den Geldbeutel und ist mit unterschiedlichen Ventilen kompatibel! Einfach praktisch.

Preis: 58,48 €
Website: trekbikes.com


Der Topeak Tubibooster X im Test – Gebaut, um eine Reaktorexplosion zu überleben

Der Hochdruckzylinder von Topeak lässt sich mit einem Wort beschreiben: Overkill. Das Metallgehäuse erinnert an eine Taucherflasche, mit einem Maximaldruck von 1.700 psi hält der Tubibooster mit denen auch fast mit. Und wenn ein Tubeless-Inflator eine Reaktorexplosion überleben könnte, wäre es der Topeak Tubibooster X.

Topeak Tubibooster X 69,95 €

Der Topeak Tubibooster X ist der teuerste Tubeless-Hochdruckzylinder im Test. Er ist dafür ausgelegt, dem höchsten Druck standzuhalten, nämlich 124 bar. Das sind über 1.700 psi – ein Druck, der mit einer Standpumpe unmöglich zu erreichen ist. Der hohe Maximaldruck und der Metalltank haben uns sehr zuversichtlich gestimmt, als wir den Tubibooster X für unsere Tests auf 160 psi aufluden. Der Pumpenkopf besteht aus Kunststoff und sieht recht einfach aus. Er funktioniert sowohl mit Presta- als auch mit Autoventilen; man muss nur die Endkappe drehen, um mit dem entsprechenden Ventiltyp zu arbeiten. In unseren Labortests hat der Tubibooster X mit einer hohen Durchflussrate von 3,1 l/s und einem Druck von 27 psi pro Hub gepunktet. Er ist sowohl einfach zu bedienen als auch stabil und wir waren zu 100 % zuversichtlich, dass wir ihn mit einem Druck von 160 psi befeuern können.

Damit kann euch kaum noch was überraschen: Wenn ihr auf der Suche nach einem Tubeless-Hochdruckzylinder seid, der sowohl großartige Leistung als auch apokalyptische Beständigkeit bietet, ist der Topeak Tubibooster X die beste Wahl. Ob man im Alltag wirklich so viel pure Power braucht, steht aber natürlich auf einem anderen Blatt.

Preis: 69,95 €
Website: topeak.com


Das restliche Testfeld


Blackburn Chamber im Test – Eine solide Pumpe mit großartigem Look

Die Blackburn Chamber Tubeless-Pumpe sieht einfach mega aus! Mit ihrem Mini-Handlebar-Griff fühlt es sich beim Pumpen an, als würde man über den Pumptrack heizen. Aber wie schlägt sie sich im direkten Vergleich mit der Konkurrenz? Kommen zu ihren exzellenten Looks auch Skills?

Blackburn Chamber 150 £

Die Blackburn Chamber Tubeless-Pumpe hat uns zwar mit ihrem stabilen Fuß, der soliden Verarbeitung und dem schönen Finish beeindruckt, fiel im Test aber negativ durch das steckende Manometer auf. Denn das Manometer hat einfach ganz stur die Druckanzeige verweigert! Insgesamt ist die Qualität sonst solide und es gibt nur wenig seitliches Spiel am Hubstab. Die Pumpe liefert einen gleichmäßigen Hub und der Druckablasshebel ist robust. In unseren Tests erzielte die Blackburn Chamber eine relativ niedrige Durchflussrate von 2,3 l/s. Der Druck bei einem einzelnen Luftstoß war durchschnittlich und lag bei 28 psi.

Insgesamt ist die Blackburn Chamber eine solide Tubeless-Pumpe. Sie ist stabil, sieht gut aus und die Verarbeitung passt. Wir waren jedoch nicht überzeugt vom schlechten Manometer und der mittelmäßigen Leistung. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass man für die Blackburn Chamber ganze 150 £ auf den Ladentisch blättern muss…

Preis: 150 £
Website: blackburndesign.com


LifeLine Airblast – Nichts für euer MTB

Die LifeLine Airblast Tubeless-Pumpe sieht mehr wie eine gewöhnliche Standpumpe aus als wie eine Tubeless-Pumpe. Das ist vor allem der sehr kleinen Druckkammer geschuldet. Kann die Performance der LifeLine-Pumpe trotz des minimalistischen Designs auch für Mountainbike-Reifen überzeugen?

Lifeline Airblast 77,50 €

Abgesehen von ihrer geringen Kapazität – es sind nur 18 Hübe erforderlich, um die winzige Kammer mit 240 psi unter Druck zu setzen –, fiel uns auch die etwas billige Kunststoffkonstruktion auf. Das Pumpengehäuse fühlt sich wackelig und biegsam an und das Manometer erwies sich als ungenau. Der Pumpenkopf überzeugt hingegen mit einer bombensicheren Konstruktion und einem soliden Metallhebel.

Leider können wir die LifeLine Airblast-Pumpe nicht für die Verwendung mit MTB-Reifen empfehlen und glauben, dass ihre überschaubare Kapazität wahrscheinlich nur für kleinvolumige Straßenreifen ausreicht. Aufgrund der schlechten Gesamtkonstruktion und des ungenauen Manometers würden wir uns aber auf jeden Fall anderweitig umschauen.

Preis: 77,50 €


Birzman Pump Up im Test – Nur schön oder auch gut?

Auf den ersten Blick stach der Tubeless-Hochdruckzylinder von Birzman durch seine schlanke Metall- und Kunststoffkonstruktion und sein hochwertiges Aussehen hervor. Unser Test zeigt jedoch auch seine Schwächen auf.

IMPORTANT SAFETY RECALL: Birzman Pump Up
Customers should immediately stop using Birzman Pump Up Tubeless Inflators of either version; BM17-PUMP-UP and BM20-PUMP-UP.
Birzman has initiated a safety recall of all Pump Up Tubeless Inflators sold since 2017.

Birzman Pump Up £49.99

Das Team von Birzman hat die Ästhetik seines Tubeless-Inflators perfekt hinbekommen. Der schlanke Metallkörper, die Kunststoffendkappen und der auffällige Pumpenkopf sehen super aus! Wir sind auch Fans des langen Schlauchs, der ordentlich verstaut werden kann. Tatsächlich gibt es nicht viel, was man am Pump Up-Inflator nicht mögen könnte, bis man versucht, einen Reifen damit aufzupumpen…

Beim Birzman Pump Up-Inflator beginnt der Ärger am Pumpenkopf. Die Aufblasvorrichtung funktioniert mittels Drehkonstruktion, die schwer zu handhaben ist und eine sehr schmale Toleranz zwischen vollem Durchfluss und sehr langsamer Luftabgabe erzeugt. Daher hat der Birzman-Hochdruckzylinder in unserem Durchflusstest mit 1,07 l/s schlechte Ergebnisse erzielt. Die große Kammer hat in unserem Test jedoch gut abgeschnitten und erzielte 30 psi pro Hub.

Das Leben ist kein Ponyhof und die Welt kein einziger, langer Schönheitswettbewerb: Der Birzman Pump Up Tubeless-Inflator sieht zwar einfach großartig aus und punktet mit seiner schlanken Ästhetik. In der Praxis lässt sich der schlecht designte Kopf aber nur schwer effizient einsetzen. Da hilft auch der geringe Preis kaum noch.

Preis: 49,99 £
Website: birzman.com


MilKit Booster im Test – Trinken und aufpumpen?

Der in der Schweiz entwickelte MilKit Booster ist ein tragbarer Tubeless-Inflator, der auch als Wasserflasche dienen kann. Wie funktioniert das? Finde es hier heraus!

MilKit Booster 42,99 £

Der MilKit Booster besteht aus zwei Teilen: dem Metallzylinder (der genau wie die Flasche einer berühmten Schweizer Marke SIGG aussieht) und einem Pumpenkopf aus Kunststoff, der oben mit einem Gewinde versehen ist. Das Kit wird auch mit einem Standard-Flaschenverschluss geliefert, falls ihr es als Flasche zwischen den Tubeless-Setups verwenden möchtet. Ein einfaches Presta-Ventil ragt aus der Oberseite des Pumpenkopfes und sieht aus, als könnte es bei einem Sturz leicht beschädigt werden. Wir empfehlen die Verwendung einer Ventilkappe, um es zu schützen. Der MilKit Booster verwendet ein einfaches Push-to-Release-System, um seinen Druck abzulassen. Während die Luft schnell abgelassen wird (2,25 l/s in unseren Tests), fanden wir es schwierig, eine luftdichte Verbindung zum Ventil herzustellen. Es ging viel Luft verloren, was zu einem schlechten Druck von 11 psi nach einem Hub führte. Wir stellten auch fest, dass der Booster Luft verlor an den Gewinden, die die Metallflasche mit dem Pumpenkopf verbinden. Stellt also sicher, dass ihr den Kopf vor der Verwendung wirklich fest anzieht.

Leider sind wir mit dem MilKit Booster nicht gut zurechtgekommen. Das Konzept gefällt uns gut, weil es so simpel und elegant ist. In der Praxis ist das System jedoch noch nicht ausgereift und kann in der Umsetzung bisher nicht überzeugen. Die undichten Kunststoffverbindungen am Pumpenkopf sind sogar besorgniserregend.

Preis: 42,99 £
Website: milkit.bike


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Text: Finlay Anderson, Trev Worsey Fotos: Finlay Anderson