Der Gesichtsausdruck meines Juniors, als das Trek Fuel EX aus der Verpackung gehoben wurde, war unbezahlbar. Er war so aufgeregt, endlich ein „richtiges“ Bike zu haben, wie ich es vor seiner Ankunft nannte. Sein 20″ Ridgeback war ihm gerade zu klein geworden, es war zu schwer und hatte eine Federgabel, die weicher war als ein Schwamm und genauso gut dämpfte wie ein Pogo Stick!

Mein Junior sieht Bikes in meinem Schuppen kommen und gehen, als wäre es ein Shop, dank der ganzen Tests, die ich mache. Um ihn endlich einzubinden, war der Langzeittest natürlich die perfekte Gelegenheit. Als wir also unsere erste richtige Ausfahrt machten, hätte ich als Vater nicht stolzer sein können; ich war gespannt zu sehen, ob er mit dem Bike klar kommen würde oder ob ein Fully für einen Neunjährigen nicht doch zu viel ist.

Ein schicker Flitzer für Nachwuchs-Shredder.
Ein schicker Flitzer für Nachwuchs-Shredder.

Meine größte Sorge war, dass ihm der Sprung von 20″ auf 26″ Probleme bereiten könnte, weil wir den eigentlich sinnigen Schritt auf 24″ Räder ausgelassen hatten, der vielleicht besser zu seiner Größe gepasst hätte. Laut Trek sollte das Bike Kindern von 1,3 bis 1,52 m passen, auch wenn es, dank den (für ein Kind) großen 26″ Rädern, auf den ersten Blick etwas überdimensioniert aussah. Natürlich wogen wir es zuerst: mit den montierten Pedalen kam es auf etwas über 13 kg, was für ein normales Bike völlig in Ordnung wäre. Bei einem schmalen Kind könnte das allerdings schon zu viel sein, dachte ich!

At times I look and think it seems too big, but Tod would strongly disagree!
Manchmal betrachtete ich es und dachte, es sei zu groß, aber Tod war da ganz anderer Meinung!

Die Einstellung des Sags war aus der Sicht eines Erwachsenen eine interessante Sache. Nachdem ich Gabel und Dämpfer auf einen Druck aufgepumpt hatte, den ich für passend hielt, wurde mir bewusst, wie leicht Kinder eigentlich sind – Tod kam auf 5% Sag, als er auf dem Rad stand! Um die korrekten 25% zu bekommen, musste das Fahrwerk unfassbar weich werden, verglichen mit den Normaldrücken bei Erwachsenen. Ein leichtes Drücken mit meiner Hand reichte für einen Durchschlag. Unfassbar! Nachdem der obligatorische Schlagschutz von Invisifram angebracht, der Sag eingestellt und ein Rockguardz Mudguard angebracht waren, stand der Ausfahrt nichts mehr im Wege; bis auf eine letzte Änderung. Auch wenn der Lenker in kindgerechter Länge montiert wurde, waren die hauseigenen Griffe normale, dicke Griffe für Erwachsene, die sich bewegten. Also tauschten wir sie mit den schmalsten Lock-On Griffen aus, die besser zu Tods kleinen Händen passten. Voller Spannung machten wir uns zu den familienfreundlichen Cannock Chase Trails auf zu unserer ersten Fahrt.

Much narrower Fabric grips fitted for smaller hands.
Deutlich schmalere Griffe, passend für kleine Hände.
The Rockguardz smallest guard had to be fitted, because it is like daddy's!
Der kleinste Rockguardz Mudguard musste ans Bike, Daddy hat den schließlich auch!
Invisiframe has already done its job on the couple of lay downs onto stone.
Invisiframe war sein Geld bereits wert, dank der vielen Kontakte des Rahmens mit Steinen.

Der Sattel musste so weit runter, wie es nur ging, und trotzdem kamen seine Füße nicht so problemlos auf den Boden, wie ich es gern gehabt hätte. Aber wenn er mit seinem Hintern auf dem Sattel sitzt, kann er das Bike halten. Während ich hinter ihm fuhr und ihn ab und an daran erinnerte, seine Schaltung zu benutzen und öfter aufzustehen, stellte ich zufrieden fest, wie wohl er sich auf dem Bike zu fühlen schien. Im Laufe des Tages wurde er immer sicherer und sein Fahrstil wurde flüssiger; ich konnte sehen, das er seinen Spaß hatte.

Tod loves the feel of the suspension, especially cpm paired to his old hardtail.
Tod war von der Erfahrung eines Fullys begeistert, gerade im Vergleich zu seinem Hardtail.

Bergauf holte Tod alles aus dem 2×10 Antrieb raus, überholte Erwachsene beim Walken und schien, trotz des (für ein Kinderrad) langen Radstands nie den Grip zu verlieren oder beim Beschleunigen aufs Hinterrad zu kommen – auch wenn sein einziger Sturz beim Zirkeln einer Uphill-Spitzkehre passierte. Das war wohl der einzige Nachteil zu einem längerem Rad als einem mit 24″ Laufrädern. Im Flachen fühlte er sich sehr wohl und bekräftigte mehrmals, wie viel besser dieses Bike im Vergleich zu seinem alten, kleineren sei.

On the climbs, the length of the Trek keeps it so planted.
Bei Anstiegen hält die Länge des Treks das Vorderrad am Boden.

Bei den Abfahrten fiel Tods breites Grinsen auf und er wurde nicht müde, mir mitzuteilen, wie gut die Knautschigkeit (das Fahrwerk!) Hindernisse aufsaugen würde. Außerdem versuchte er, am Ende jeder kleinen Erhebung abzuziehen; er wurde von Minute zu Minute mutiger. Am auffälligsten mit diesem Bike, schließlich ist Tod noch ziemlich am Anfang, war die Abfahrt auf den felsigen Roten Strecken der Cannocks, die sogar manchen Erwachsenen in die Knie zwingen. Mit mir an seiner Seite (für den Notfall-Abstieg) fuhr Tod diese steilen, fiesen DH Sektionen als würde er das jeden Tag tun. Die größeren Räder und das Fahrwerk ebneten alle Hindernisse.

Downhills bring out the lad's confidence, this mini enduro bike eats up the rocks.
Auf den Downhills kam Tod richtig in Fahrt, während dieses Mini-Endurobike Stein um Stein frisst.

Ich denke, wir werden das zweite Kettenblatt rauswerfen, wenn seine Beine kräftiger sind, das Ritzel mit einer größeren Halbkassette von Hope erweitern und vorne ein kleineres Kettenblatt montieren, um den Antrieb aufgeräumter, leichter und simpler zu machen. Um weiter Gewicht zu sparen, werden wir vielleicht leichtere Bremsen mit kürzeren Hebeln und eine leichtere Lenker/Vorbau Kombi montieren. Aber der erste Eindruck ist super und ich freue mich zu sehen, wie Tod sich auf seinem neuen Bike entwickelt, besonders im Vergleich zu seinem alten. Letzteres bekommt jetzt übrigens Dirtreifen und wird zum Pumptrack Bike umfunktioniert.

One lucky boy!
Ein glücklicher Junge!

Webseite: trekbikes.com

Update Februar 2016: Inzwischen wurden an Todds Trek Fuel EX Jr einige Upgrades durchgeführt

Text und Fotos: Jim Buchanan


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