Das Prozedere auf der EUROBIKE folgt meistens dem gleichen Muster: Bei einem Besuch des Messestandes eines Herstellers bekommt man alle Neuigkeiten vor Ort präsentiert. Anders lief es mit Antidote: Die kleine, polnische Schmiede war nicht mit einem Stand vertreten, sondern fing uns im Pressezentrum ab, um uns ihr neues Carbon-Enduro zu präsentieren.

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Obwohl Antidote keinen Stand auf der Eurobike hatte, konnten wir spontan einen Blick auf die neueste Kreation des polnischen Herstellers liefern.

Antidote ist eine kleine Fahrradschmiede aus Polen, die ihre auffälligen Carbonrahmen in Handarbeit in Krakau fertigt. Nachdem sie in der Vergangenheit mit dem Downhillbike Lifeline DH bereits einiges an Aufmerksamkeit erregt haben, wollen sie sich jetzt mit dem CarbonJack auf dem Enduromarkt etablieren.

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Das durch den Klarlack sichtbare Carbon verleiht dem Rad eine edle Optik.

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Antidote Bikes entwickeln ihre Räder in Polen, wo sie auch gefertigt werden.

Der komplette Rahmen ist aus Carbon gefertigt, das durch den transparenten Lack sichtbar bleibt. Dabei bestehen Hauptrahmen und Hinterbau jeweils aus einem Teil – das führt zu einer ziemlich beeindruckenden Optik. In dem verwendeten Carbon kommen Vectran-Fasern zum Einsatz. Diese werden sonst beispielsweise in Anzügen für Außenmissionen im Weltall eingesetzt und sollen die Steifigkeit und Haltbarkeit des Rahmens erhöhen.

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Die Kette wird elegant hinter der Strebe durch den Hinterbau geführt.

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Klare Linien finden sich auch am Steuerrohr.

Das CarbonJack hat 160 mm Federweg im Heck und ist für eine Gabel mit einer Einbauhöhe von 555 mm vorgesehen, was der Einbauhöhe der meisten modernen 160-mm-Gabeln entspricht. Der Reach liegt in Größe M bei 425 mm und die Kettenstreben messen 438 mm, was angesichts der Dämpferposition kompakt ist. In Kombination mit einem flachen Lenkwinkel von 65,5° ergibt sich ein Radstand von 1.183 mm, der auch auf schnellen Strecken ausreichend Laufruhe garantieren dürfte. Der eff. Sitzwinkel von 75° sollte darüber hinaus eine angenehme Sitzposition beim Bergauffahren erzeugen.

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Überall am Rad lassen sich kleine Details finden, die die gute Fertigungsqualität unterstreichen.

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Beim gezeigten Aufbau war an der Front eine edle DVO Diamond-Gabel verbaut.

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Clean: die Bremsaufnahme am Hinterbau.

[Geometrietabelle]

Neben der Optik ist auch das Hinterbausystem des CarbonJack etwas besonderes. Zwei Alu-Umlenkwippen verbinden Hauptrahmen, Hinterbau und Dämpfer, sodass letzterer schwebend gelagert ist und von beiden Seiten angelenkt wird. Daraus ergeben sich laut den Konstrukteuren eine günstige Raderhebungskurve und eine angenehme Progression, ohne dass negative Antriebseinflüsse erzeugt werden. Der Dämpfer befindet hinter dem Sitzrohr, wobei das der Piggyback um 90° gedreht montiert wird – der Climb Switch-Hebel lässt sich dadurch leichter erreichen.

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Große Lager sollen für Steifigkeit am Hinterbau sorgen.

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Der Ausgleichsbehälter wird um 90° gedreht montiert, was der Erreichbarkeit des Climb Switch-Hebels zugutekommt.

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Ein Fender zum Schutz des Dämpfers soll in Kürze erhältlich sein.

Das CarbonJack ist bisher nur in Größe M verfügbar, Größe L soll in Kürze erhältlich sein. Das Rahmengewicht liegt laut Hersteller bei 2,5 kg (ohne Dämpfer), der Preis für das Frameset beläuft sich auf 2.999 € (ohne Dämpfer). Für einen Aufpreis von 400 € ist eine Cane Creek Double Barrel Air CS inklusive. Auf Anfrage kann der Rahmen auch mit Custom-Spezifikationen gefertigt werden.

Alle weiteren Informationen unter: antidotebikes.com.

Text: Martin Stöckl Fotos: Sebastian Hermann


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!