Die meisten kennen Leatt vermutlich als Vorreiter bei Neckbraces für Downhillfahrer. Doch der amerikanische Hersteller hat sein Portfolio im Verlauf der letzten Jahre deutlich erweitert und bietet inzwischen eine umfangreiche Produktpalette an – im Mittelpunkt steht aber nach wie vor der Schutz des Fahrers. Highlights auf der diesjährigen EUROBIKE waren ein neuer Protektoren-Rucksack sowie die aktuelle Version des DBX Helmets.

Leatt DBX Enduro Lite WP 2.0

Der DBX Enduro Lite WP 2.0 ist ein wasserdichter Hydration Pack, der neben einer 2-l-Trinkblase Platz für 5 l Gepäckvolumen bietet und zudem mit einem Rückenprotektor (Level 1) ausgestattet ist.

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Der Leatt DBX Enduro Lite WP 2.0 Rucksack.

Bereits das Vorgängermodell, der Leatt F4 Hydration Pack, konnte sowohl unsere Tester als auch die Jury des Design & Innovation Awards mit hervorragendem Sitz überzeugen. So ist es also wenig verwunderlich, dass Leatt sich beim Tragesystem an den x-förmigen Gurten des Vorgängers orientiert. Durch Hinzufügen einer zweiten Schnalle an der Brust soll der Sitz weiter optimiert worden sein und ähnelt jetzt mehr einer Weste. Beim Anprobieren am Messestand saß der Rucksack sicher und angenehm – ein ausführlicher Test folgt!

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Der DBX Enduro Lite WP 2.0 sitzt wie eine Weste und wird mit zwei Schnallen fixiert.

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Über die Straps an der Seite lässt sich der Rucksack schnell und einfach anpassen.

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Inzwischen quasi Standard: Am Rucksack lassen sich sowohl Fullface-Helme als auch Halbschalen befestigen – Leatt setzt dabei auf kleine Kunststoffhaken, die am Visier befestigt werden.

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An den Seiten und der Unterseite des Rucksacks befinden sich zahlreiche Clips zur Befestigung von weiteren Protektoren.

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Neben dem DBX Enduro Lite WP 2.0 (rechts im Bild) hat Leatt auch weitere Rucksäcke mit demselben Tragesystem im Programm.

Der Look des Rucksacks lässt es schon vermuten: Der DBX Enduro Lite ist vollgepackt mit zahlreichen Features. Allen voran der Level 1-zertifizierte Rückenprotektor aus schlagdämpfendem 3DF-Schaum und natürlich Basics wie eine Befestigungsmöglichkeit für Helme und Protektoren. Am Brustgurt findet sich zudem eine Klarsichttasche für Smartphones. Das Material wurde so gewählt, dass der Touchscreen bedient werden kann, ohne das Handy herauszunehmen – besonders bei schlechtem Wetter ein echter Bonus. Apropos schlechtes Wetter: Nicht nur die Handytasche, sondern der ganze Rucksack ist aus wasserdichtem Material gefertigt und hält auf diese Weise nicht nur den Inhalt trocken, sondern soll auch einfach zu reinigen sein.

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Das Smartphone findet in einer wasserdichten Brusttasche Platz und kann durch das Klarsicht-Feld bedient werden, ohne herausgenommen werden zu müssen.

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Die 2-l-Trinkblase ist in einem wärmeisolierten Extra-Abteil verstaut und soll so die Temperatur des Inhalts für längere Zeit halten.

Leatt DBX Carbon Helmet

Nicht minder spannend ist Leatts brandneuer DBX Helm, der 2016 sowohl in einer Carbon-Version ($ 499 USD) als auch einer Composite-Variante ($ 399 USD) angeboten wird. Neben seiner bemerkenswert kompakten Bauweise will der DBX mit durchdachten Features und maximaler Schutzwirkung den Markt aufmischen.

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Technischer Look: Der Leat DBX Carbon versteckt nicht, dass er voller Hightech steckt.

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360° Turbine Technology-Scheiben auf der Innenseite des Helms sollen die Sicherheit weiter erhöhen.

Oberstes Entwicklungsziel beim DBX Carbon war, die Abmessungen des Helms so klein wie möglich zu halten. Auf diese Weise sollen die bei einem Sturz auftretenden Hebelkräfte geringer ausfallen und die Gefahr von Wirbelsäulenverletzungen reduziert werden. Damit der Helm trotz reduzierter Knautschzone maximal schützt, setzt Leatt auf „Multi-Density Impact Foam“, also unterschiedliche EPS-Lagen, die V-förmig miteinander verzahnt sind. Ergänzend dazu sind an der Innenseite des Helms kleine Gummi-Einsätze angebracht, die Leatt „360° Turbines“ nennt. Diese blauen Scheiben bestehen aus einem flexiblen Material und sollen, ähnlich der bekannteren MIPS-Technologie, auftretende Rotationskräfte absorbieren, indem sie ermöglichen, dass die Außenschale sich im Falle eines Sturzes etwas auf dem Kopf verschieben kann.

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Die schlagdämpfenden Scheiben sind nur am Mittelpunkt befestigt und erlauben dem Helm dadurch, kontrolliert zu verrutschen und so Rotationskräfte besser abzufangen.

Zusätzlich erhöhen die Scheiben dank ihres schlagdämpfenden Materials die Sicherheit bei weniger harten Schlägen. Denn anders als der EPS-Schaum, der sich dauerhaft verformt, um Energie aufzunehmen, kehren die Scheiben nach einem Einschlag wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurück und sind bereit für den nächsten Crash. So können sie schon bei kleineren (Ein-)Schlägen aktiv werden, bei denen ein dauerhaftes Verformen des Helms unerwünscht wäre.

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Wasseranschluss: Der Leatt DBX kann mit einem Trinksystem ausgestattet werden.

Der Leatt DBX Fullface-Helm ist für die Verwendung mit einem Neckbrace optimiert und lässt sich mit einem Trinksystem ausstatten.

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Die Composite-Version des DBX ist mit denselben Features und Technologien ausgestattet, kostet jedoch $ 100 USD weniger.

Weitere Informationen unter leatt.com.

Text: Aaron Steinke Fotos: Sebastian Hermann


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!