In Südfrankreich, nur eine Stunde von Nizza entfernt, wo bestes Wetter und feinste Trails quasi garantiert sind, testeten wir zwei Tage lang das neue Mavic Crossmax XL WTS (“Wheel Tire System”). EWS Champion Jerome Clementz führte uns über verschiedene Trails der Trans-Provence und bot uns so die Möglichkeit, die Crossmax XL in standesgemäßem Terrain anzutesten.

Mavic unterteilt Enduro in “Racing” und “Abenteuer”. Die letztes Jahr vorgestellte Crossmax Enduro WTS Combo (Unser Testbericht), zielt auf die erste Kategorie und ist auf harte Race-Einsätze optimiert. Die neue Mavic Crossmax XL WTS Kombination dagegen will der beste Laufradsatz für eben diese “Abenteuer”-Kategorie sein – und damit komfortabler, haltbarer und vielseitiger.

Mavic Crossmax XL Wheels 01

Testbedingungen

Natürlich lassen sich nach nur zwei Tagen lediglich erste Fahreindrücke zur neuen Laufrad-Reifen-Kombi festhalten – und genau das wollen wir hiermit tun. Gefahren sind wir den Crossmax XL WTS-Satz in einem Lapierre Zesty in unterschiedlichestem Terrain und bei trockenen Bedingungen. Berg hoch ging es teils technisch, teils auf Forststraßen. Dort warteten dann vielseitige Abfahrten auf uns, von flowig und superschnell bis hin zu sehr technisch und steil war alles dabei.

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Fahrkomfort

Der Crossmax XL WTS kombiniert breite Felgen mit 2.4″ Reifen (2.35″ bei der 29er-Ausführung). Das große Volumen sorgt für viel Traktion und Komfort – besonders am Hinterrad ist der unterschied zu den Crossmax Enduro riesig. Hier wuchs die Felgeninnenbreite von 19 Millimeter auf 23 Millimeter. Laut Mavic bietet die schmalere 19 Millimeter-Felge ein direkteres Feedback, wie es sich die Racer wünschen würden. Uns gefiel Komfort und Traktion der breiteren Reifen auf den neuen 23 Millimeter-Felgen des Crossmax XL deutlich besser und wir fühlten uns sicherer.

Mavic Crossmax XL Wheels 03

Grip

Mavic hat die neuen Crossmax XL Reifen als Allrounder konzipiert, und genau das war auch der Endruck den sie bei den Testfahrten hinterließen: Ordentlicher Grip unter allen getesteten Bedingungen ohne in einem Punkt besonders aufzufallen, weder positiv noch negativ. In manchen Situationen hätten wir uns etwas mehr Kurvenhalt gewünscht. Erfreulich dagegen ist die hervorragende Berechenbarkeit der Reifen: Schon nach wenigen Abfahrten lässt sich der Grenzbereich der Reifen sehr gut einschätzen.

Mavic Crossmax XL Wheels 04

Stabilität

Laut Mavic wurde die Felgenflanke im Vergleich zu den Crossmax Enduro-Laufrädern um 50% verstärkt – und tatsächlich: Im Verlauf des Test sammelten wir einige harte Einschläge ohne das Schäden an den Felgen zurückblieben.

Die 24 Speichen in Vorder- und Hinterrad machen die Laufräder steif und haltbar, die Mavic Laufräder hinterließen auch in knackigen Downhills einen guten Eindruck. Während die in den Testbikes verbaute Fox 32 mit 140 Millimeter Federweg in gröberen Passagen spürbar flexte, zeigten sich die Laufräder unbeeindruckt. Dank geringem Gewicht von Laufrädern (27,5″: 1710 Gramm) und Reifen (27,5″: 780 Gramm) klettern die Crossmax XL zudem gut und beschleunigen flink.

Mavic Crossmax XL Wheels 05

Fazit

Mit der Crossmax XL WTS Laufrad-Kombo hat Mavic das selbst gesteckte Ziel, eine allroundfähige Laufrad/Reifen-Kombi zu entwickelt, erreicht. Während Hardcore-Enduro Racer in den Crossmax XL WTS vermutlich nicht die große Liebe finden, sind sie für alle, die solide Laufräder für den erst eine gute Wahl.

Facts

  • Größen: 26”, 27.5”, 29”
  • Gewicht (Laufräder): 1660g (26”), 1710g (27.5”), 1780g (29”)
  • Gewicht (Reifen): 690g (26×2.4), 780g (27.5×2.4), 810g (29×2.35)
  • Felgeninnenbreite: 23mm
  • Verfügbare Achsen: 9/15/20mm (vorne) – 9×135, 12×135, 12×142 (hinten)
  • SRAM XD-Freilauf kompatibel
  • Verfügbar ab: Mitte Juni 2014
  • Preis: 850 Euro (Laufradsatz mit Reifen)

Weitere technische Details findet ihr in unserem “First Look”-Artikel zu den Mavic Crossmax XL WTS.

Text: Ruben Torenbeek / Aaron Steinke Fotos: Jérémie Reuiller, Mavic


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!