Grenzenlose Freude am Fahren – nicht mehr und nicht weniger verspricht MICHELIN bei der diesjährigen Präsentation der neuen FORCE XC/AM- und WILD AM-Reifen. Doch sind die Reifen so gut, wie MICHELIN verspricht?

Wenn irgendetwas Räder hat, dann hat MICHELIN dafür einen Reifen. Von Traktoren- über Motorrad- bis hin zu Autoreifen hat der französische Reifenhersteller alles, was das Gummiherz begehrt. Im Rennsport fahren regelmäßig MICHELIN-Reifen aufs Podium. Diese Erfolge will MICHELIN ab 2017 auch im Mountainbikebereich erzielen und mehr als je zuvor auf dem Markt mitmischen: der Startschuss für den MICHELIN FORCE XC/AM und den WILD AM.

Michelin Wild AM
Michelin Force AM

Mehr als andere Hersteller setzt MICHELIN auf die Erfahrung professioneller Mountainbiker. In über 150 Rennen wurden mehr als 250 Reifen getestet, bis der FORCE und der WILD der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Die Aufgabe: Für jedes Einsatzgebiet einen kompromisslosen Allrounder zu erschaffen, ohne dabei den Trend aus den Augen zu verlieren. Durch die eigens entwickelten Gummimischungen und die SHIELD-Technologien lassen sich die Reifen auch problemlos an E-Mountainbikes fahren.

Der MICHELIN FORCE XC, FORCE AM und WILD AM im Detail

Pannen und unkontrolliertes Rutschen sollen mit den neuen Reifen der Franzosen der Vergangenheit angehören. So verfügen sowohl der FORCE AM als auch der WILD AM über die stärkere und griffigere GUM-X3D-Gummimischung, die auf der GUM-X2D-Mischung des FORCE XC aufbaut. Unterschiede bestehen aber laut MICHELIN nur in der ausgeprägteren Schulterpartie der AM-Modelle, auf der die äußeren Stollen sitzen.

Reifen ohne Grip sind genauso schlimm wie Reifen, die ständig kaputt gehen. Daher wird bei den Trailreifen auf der TRAIL SHIELD-Technologie zurückgegriffen. Diese sorgt durch ein 60-TPI-Gewebe für die nötige Pannensicherheit auf steinigen und technischen Abfahrten und ist auch für E-Mountainbikes geeignet. Der für XC-Strecken optimierte FORCE XC wird hingegen durch ein 110-TPI-Gewebe gestützt. Dadurch gewinnt der XC-Reifen an Leichtigkeit und kann sich besser dem Untergrund anpassen. Die breiteste Range an Größen findet man beim Force AM, der von schmalen 26”- über breite 27,5”- für E-Bikes bis hin zu zwei 29”-Reifen alles bereit hält. Den Wild AM wird es nur in 27,5” und 29” mit einer 2,35er Breite geben.

Der MICHELIN FORCE AM auf dem Trail

Trocken, steinig und hart: Das sind die Vorlieben des FORCE AM. Auf den Abfahrten Südfrankreichs kann der MICHELIN FORCE sein volles Potenzial ausschöpfen. Durch vergleichbar viel Auflagefläche hat man auf festem bis losem Untergrund viel Grip und gewinnt schon auf den ersten Metern Vertrauen. In Kurven und Anliegern helfen die ausgeprägten Seitenstollen für den notwendigen Bodenkontakt.

Was gut bergab geht, geht in dem Fall auch ausgesprochen gut bergauf. Das Profil des MICHELIN FORCE AM hat auf Teerstraßen wie auf Schotterwegen einen kaum spürbaren Widerstand und erleichtert einem auf Transferstrecken und Ziehwegen maßgeblich das Leben. Auch die versprochene höhere Pannensicherheit machte sich bemerkbar. Der Reifen hielt auch bei verpatzen Lines über schroffe Steine alles Wichtige beisammen. Wenn eure Hometrails jedoch nicht wie die Abfahrten in Südfrankreich aussehen, empfiehlt sich der Griff zum wilderen Bruder.

Ihr fahrt ein E-Mountainbike? Dann empfiehlt sich der MICHELIN FORCE AM 2,60”

Der MICHELIN WILD AM auf dem Trail

Des einen Schwäche ist des anderen Stärke. Wenn ihr oft durch Nadelwälder heizt und der Nachmittagsregen euch nicht vom Fahren abhalten kann, fällt die Wahl auf den MICHELIN WILD AM. Das aggressive Profil gräbt sich förmlich in den weichen Boden und findet so auch unter fluffigen Bedingungen Halt. Durch die weiche Gummimischung wirkt es, als könnte der Reifen auch auf nassen Böden Grip entwickeln – aber wenn man einmal Regen braucht, kommt natürlich keiner und deshalb konnten wir das leider nicht testen.

Durch die hohen Stollen ist der Reifen leider auf trockenen, harten Trails leicht überfordert. Die geringe Auflagefläche hindert den Reifen auf hartem Untergrund Halt aufbauen, da die Stollen wegknicken. Auf langen Uphills macht sich der höhere Rollwiderstand bemerkbar und lässt die ein oder andere Schweißperle mehr laufen.

Preise und Verfügbarkeit

Der FORCE XC und AM sind ab März 2017 im Handel erhältlich, der WILD AM hingegen kommt erst im Juni 2017. Genaue Preise sind noch nicht bekannt, aber alle Reifen werden in einem Bereich von 40 € bis 50 € pro Reifen zu kaufen sein.

Fazit

Mit dem MICHELIN FORCE AM und WILD AM geht MICHELIN einen großen Schritt nach vorne. Wenn ihr einen präzisen Allroundreifen sucht, der gerade auf harten und trockenen Strecken Halt finden muss, dann seid ihr mit dem FORCE AM sehr gut bedient. Für weiche Böden und aggressive Fahrten wäre der WILD AM unsere Wahl. Die Kombination aus Wild AM vorne und Force AM hinten bietet ein ausgewogenes Gesamtpaket. Laut MICHELIN ist das neue Line-up nur der Anfang, daher sind wir sehr gespannt, was uns die Franzosen in den nächsten Jahren bieten werden.

Mehr Informationen findet ihr unter michelin.de


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Text: Fotos: Valentin Rühl, Michelin