Der neue Dämpfer von FOX vereint die Potenz des im Gravity-Bereich angesiedelten FLOAT X2 mit der Unkompliziertheit des FLOAT X und seinen XC-Wurzeln. Hier sind ein Überblick über die wichtigsten Infos und unser erster Eindruck vom neuen FOX FLOAT DPX2.

Die derzeitige FOX-Palette umfasst den legendären FLOAT X, der auf XC- und größere Fahrer zugeschnitten ist, und den abfahrtsorientierten FLOAT X2 für Enduro-Racer. Was wäre, wenn man die Abfahrtsperformance des FLOAT X2 mit einer einfacheren Plattform mit drei Modi kombiniert? Bisher war das nur Theorie, doch mit dem neuen 424 g schweren FOX FLOAT DPX2 gibt es jetzt die Geheimwaffe für alle ambitionierten Trailrider.

Der neue FOX DPX2 für 732 € verbindet die besten Eigenschaften des abfahrtsorientierten FLOAT X2 mit der einfachen Bedienung des FLOAT X.

Was ist neu am FOX DPX2?

Was ist so besonders am FOX DPX2? Wir könnten uns jetzt mit dem Ventildesign beschäftigen, der getrennten Druckstufenkartusche – aber dafür hat ja niemand Zeit! Die meisten von euch werden sich eher dafür interessieren, wie das neue Design das Verhalten auf dem Trail beeinflusst. Kurz gesagt, verbindet der neue DPX2 den niedrigen Innendruck und das kreisförmige Öldämpfungsdesign des FLOAT X2 für bestes Ansprechverhalten mit dem Dual Piston Base Valve-Design des FLOAT X, das einen eigenständigen Lockout-Kreislauf bietet, sodass man den Dämpfer sperren kann, ohne die Performance zu verschlechtern. Außerdem wurde die EVOL-Luftkammer nochmals überarbeitet, um der Negativfeder noch mehr Volumen zu bieten. Auf dem Trail bedeutet das ein lineareres Ansprechverhalten auf den ersten 25 % des Federwegs und mehr Progression gegen Ende. Kleine Schläge werden herausgefiltert und auch große Einschläge können euch nichts anhaben – optimal also. Der FOX DPX2 hat ein niedrigeres Profil, dadurch bleibt mehr Platz für Wasserflaschen, und er verfügt über einfach zu bedienende Knöpfe. Endlich! Kein Gefummel mehr nach einem hinter dem Umlenkhebel versteckten Rebound-Rädchen!

Wer sich beim FOX FLOAT X2 schon immer eine Plattform mit drei Modi gewünscht hat, wird den FOX DPX2 lieben. Beim Factory-Modell lässt sich die Lowspeed-Compression noch in 10 Klicks einstellen.
Die neue EVOL-Dämpferkammer ist leichter und hat mehr Volumen für die Negativfeder.
Die Zugstufeneinstellung ist deutlich besser zu erreichen als beim FLOAT X und funktioniert butterweich.

Die EVOL-Dämpferkammer ist jetzt leichter und wurde für jede Einbaugröße angepasst, sodass die Kräfte im Inneren stets ausgewogen sind. Die erhöhte Überlappung der Buchsen verringert nicht nur die Reibung, sondern auch die seitliche Verwindung, wenn es mal wilder wird. Die vergrößerte Negativkammer sorgt für eine linearere Federungskurve und damit für ein verbessertes Ansprechverhalten, während die Endprogression leicht durch Volumenspacer angepasst werden kann.

Die Luftfeder-Progression ist innerhalb von fünf Minuten eingestellt. Dank der farblich markierten Spacer in 0,2, 0,4 0,6, 0,86 und 1,0 Kubikinch habt ihr die Wahl.

Erster Test des FOX DPX2

Wir konnten den neuen FOX DPX2 in den letzten vier Wochen auf Herz und Nieren testen. Bevor wir beginnen, sollte erwähnt werden, dass die Highend-Dämpfer auf dem Markt eine solch überragende Performance bieten, dass das richtige Setup den Vorteil neuer Technologien bei Weitem überwiegt. Deshalb ist es schwer, neue Dämpfer zu testen. Man kann lyrische Meisterwerke über die Sanftheit und Performance vom Stapel lassen – der Effekt liegt aber meist an neuem Öl und frischen Dichtungen und daran, dass der neue einen alten Dämpfer ersetzt. Trotzdem gibt es einige Features, die uns am FOX DPX2 besonders gefielen.

Beim Dämpfer-Setup kann man nicht akribisch genug sein. Und der neue FOX DPX2 ist sehr variabel.

Eines davon ist das leicht zu erreichende Rebound-Rädchen, das durch leichte Bedienbarkeit und gutes Feedback auffällt. Bei der Druckstufe stehen drei Modi zur Verfügung: offen, medium und hart. Diese werden durch einen stabil wirkenden Hebel ausgewählt, der gegen versehentliche Verstellung gefeit ist. Jeder einzelne Modus ist deutlich vom anderen zu unterscheiden und gut gewählt, wie zum Beispiel der harte Modus, der sowohl Antriebsneutralität als auch ein sensibles Ansprechverhalten für massiven Grip bietet. Die Lowspeed-Compression kann mit einem 3-mm-Inbus noch feiner eingestellt werden. Wir mochten außerdem, dass der Ausgleichsbehälter kleiner geworden ist und so mehr Platz für Wasserflaschen im Rahmen bleibt.

Alle Einstellungen am neuen FOX DPX2 sind einfach zu erreichen, fühlen sich angenehm an und verstellen sich nur, wenn sie es sollen.
Wie beim FLOAT X2 ist das Ansprechverhalten extrem fein, sodass man immer Grip hat. Zwischen Schlägen erholt der DPX2 sich schnell.
Landungen im Flat und Steinfelder schluckt der DPX2 souverän und ohne zu mucken. Auch mit einem linearen Setup mussten wir keine Durchschläge hinnehmen.

Wenn man den FOX FLOAT DPX2 auf ruppigen Trails fährt, lässt er sich leicht vom FLOAT X2 unterscheiden. Und das ist eine gute Sache: Das Losbrechmoment ist extrem gering, es gibt kein Hadern am SAG und die Schläge vom Trail werden gut abgefangen. Wir haben uns durch die Volumenspacer probiert und konnten, wie gehofft, deutliche Veränderungen wahrnehmen. Von extrem linear bis progressiv war alles möglich. Mit etwas Ausprobieren sollte hier jeder Fahrer den perfekten Weg für sich finden.

Progressivität und der Support im mittleren Federweg werden nicht nur durch das Dämpferdesign bedingt, sondern auch durch die Kinematik des Rahmens. Bei unserem Testbike, dem Pole EVOLINK 140, fuhren wir die Werkseinstellung (mittlere Kompression); der Rebound war dabei der Hebelage und dem Fahrergewicht angepasst. Wir hatten den Spacer in 0,4 Kubikinch verbaut, der perfekt zur Kinematik des Rahmens passte. Obwohl wir immer noch testen, haben wir das Setup jetzt schon so weit beisammen, dass steile Abfahrten, Steinfelder und verpatzte Linien mit Leichtigkeit genommen werden. Das Bike fühlt sich bei höheren Geschwindigkeiten im Vergleich zur Konkurrenz deutlich satter an und erholt sich schneller zwischen Schlägen.

Wir haben das perfekte Setup an unserem Testbike, dem Pole EVOLINK, fast zusammen. Der FOX FLOAT DPX2 passt gut zum rabiaten Wesen des Bikes.

Der FOX DPX2 zeigt sich als fein justierbarer Dämpfer mit der Performance des FLOAT X2 – nur alles eine Nummer leichter und kleiner. Einstellungen auf dem Trail gelingen jetzt noch einfacher. Zusammen mit der definierten Plattform könnte der FOX FLOAT DPX2 ein echter Erfolg werden, wenn er sich über einen längeren Zeitraum bewähren kann.

Mehr Infos findet ihr unter: ridefox.com


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Text & Fotos: Übersetzung: Felix Hens