E-Mountainbikes sind ein riesiger Boom für die Bike-Industrie. Doch wie steht es um E-Roadbikes? Die Gerüchte-Küche in Rennrad-Entwicklerkreisen brodelte schon länger, nun stellt Focus Bikes mit dem Project Y ein erstes radikales Konzept für E-Rennräder vor. Wir haben es in Südtirol bereits live begutachtet, hier alle Details:

Mit 3 Carbon-Modellen auf Basis des Focus Paralane präsentiert der Cloppenburger Bike-Hersteller eine Studie, welche die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von E-Roadbikes darstellen sollen:

Project Y Adventure-Setup: Elektrounterstützung für den vollgepackten Draht-, pardon, Carbon-Esel?
Project Y Road-Setup: Bergziege – Tempojagd und Aufstiegshilfe für die härtesten Steigungen?
Project Y Cross-Setup: Profilierte Reifen für widrige Bedingungen im Matsch und Querfeldein?

Das Versprechen der Focus Studie Project Y lautet:

  • Maximale Leistung in jeder Fahrsituation
  • Gewicht des Komplettbikes unter 12 Kilo
  • Motor-Unterstützung bis 25 km/h
  • Kein Tretwiderstand bei Fahren über 25 km/h
  • Bis zu 400 Watt mehr Power

Das Fazua-Antriebssystem im Überblick

Für die Studie Project Y greift Focus auf den Münchner Elektromotoren-Hersteller Fazua zurück. Hier zeigen wir den Motor im Detail.

Der herausnehmbare Akku befindet sich im Unterrohr und soll 250Wh besitzen – bis zu 50 km Reichweite sollen damit möglich sein. Benutzt man den Antrieb nur für Pässe bzw. im Uphill, dann sollte die Akkukapazität gut für eine längere Rennradtour reichen, zumal der Motor bei 25 km/h aufhört zu unterstützen.

Für maximale Variabilität soll der Kunde die Möglichkeit besitzen, das Bike auch ohne Akku zu fahren, als Akku-Ersatz kommt dann ein Plastik-Cover zum Einsatz.
Der Motor unterstützt ausschließlich wenn der Fahrer in die Pedale tritt, um die Leistung zu regulieren erfolgt eine doppelseitige Drehmoment- und Trittfrequenzmessung am Tretlager, sowie die Geschwindigkeitsmessung über einen Speichenmagnet am Hinterrad.
Die minimalistische Bedieneinheit fungiert auch als Display und zeigt über integrierte LEDs die Unterstützung an. Wünschenswert wäre eine Garmin-Integration, wie es Specialized beispielsweise bei den Turbo Levo Modellen bereits macht.




Ein Projekt, endlose Möglichkeiten?

„Wir sehen zahlreiche mögliche Einsatzgebiete für dieses PROJECT Y. Drei Varianten mit unterschiedlicher Ausstattung haben wir aufgebaut, um exemplarisch die Möglichkeiten des PROJECT Y aufzuzeigen. Dabei steht nichts fest. Wir laden die Rad-Community ein, sich an der Ideenfindung zu beteiligen. Gemeinsam wollen wir diskutieren und fachsimpeln, welche Richtung dieses Zukunftsprojekt einschlägt.“


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Text: Robin Schmitt Fotos: Valentin Rühl