Wer kennt das Problem nicht – Sonntagmorgen, bestes Wetter, eine Ausfahrt mit Freunden. Doch es kommt wieder einmal anders als erwartet. Die Wege, aus Sicht der Biker feinste Singletrails, sind voll von Familien und wandernden Zeitgenossen.
Mountainbiker die den Trail entlang preschen – vorbei an zur Seite hüpfenden und ängstlich schauenden Menschen. Ein schnelles „Danke“ ist von der Bikern noch zu vernehmen, dann sind sie auch schon wieder weg.
Auf der anderen Seite gibt es auch Wanderer die “ihr Revier”, “ihren Weg” und “ihren Wald” verteidigen wollen. So baut sich vor den Bikern auf einmal eine Gruppe auf, die die Biker wüst beschimpfen und die Meinung vertreten, dass sie hier unerwünscht seien – „dies ist ein Wanderweg! Fahrt woanders! Ihr stört hier! Das ist unser Wald!“ In Baden-Württemberg kommt dann noch die 2-Meter-Regelung hinzu.
Ein Revierkampf, der nicht sein muss und dem Bikesport insgesamt schadet.

Toleranz auf beiden Seiten ist gefragt.

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Ein Trail, Wanderweg, Forstautobahn bietet Spaß für beide Konfliktparteien.
Ein Trail, Wanderweg, Forstautobahn bietet Spaß für beide Konfliktparteien.

Johannes Gauder und Julian Hoß widmen sich genau diesem Problem und drehten einen Film über die gemeinsamen Interessen von Wanderern und Mountainbikern. Nicht nur einmal sahen sich Johannes und Julian in der gleichen Situation wie die oben beschriebene. „Wanderer fühlen sich durch uns bedroht und führen hysterische Diskussionen mit uns. Das ist schade, denn so werden fast alle Mountainbiker über einen Kamm geschert“, erzählt Johannes. Ein großes Problem seien auch Radfahrer, die ohne Rücksicht an Wanderern vorbeirauschen – kein vorheriges Abbremsen, kein Hallo und Guten Tag oder Danke. „Diese Rücksichtslosigkeit kann bei vielen Wanderern eine gewisse Hilflosigkeit auslösen. Sie fühlen sich bedroht.“ fügt Johannes noch hinzu.

Mit gegenseitiger Rücksicht und friedvollem Miteinander - Wanderer und Mountainbiker
Mit gegenseitiger Rücksicht und friedvollem Miteinander – Wanderer und Mountainbiker.

Durch das Video „Für mehr Toleranz“ wollen die Beiden sowohl Wanderer, als auch Mountainbiker zum Nachdenken anregen und auf ein friedliches Nebeneinander im Wald hoffen. Ob es eine finale Lösung des Konflikts zwischen Wanderern und Mountainbikern geben wird? Johannes Meinung dazu ist deutlich: „Eine endgültige Lösung wird es nie geben, aber wir sind uns sicher, dass man durch mehr Rücksicht Anderen gegenüber und vor allem freundlichen Begegnen mehr Frieden im Wald erreichen könnte.

Text: Julian Meyer | Video/Fotos: Johannes Gauder, Julian Hoß


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