Wenn das Pivot Switchblade eines nicht hatte, dann ein leichtes Leben: Mit insgesamt 1.000 km und mehr als 100.000 Tiefenmetern wurde es von unserem Testfahrer Gregor auf Biketouren und in Bikeparks alles andere als geschont. Nach einem Jahr Vollgas wird es höchste Zeit, ein Fazit zu ziehen.

Schwarz auf weiß macht das Pivot Switchblade schon mächtig Eindruck. Die Geometrie scheint auf den ersten Blick sehr ausgewogen und die Wahl der Laufradgröße liegt beim Fahrer selbst. Das hat zur Folge, dass sich der Einsatzbereich beinahe beliebig anpassen lässt. Perfekt für Gregor, der neben klassischen Touren auch gerne mal einen Tag im Bikepark zelebriert.

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Das Pivot Switchblade im Detail

Das Pivot Switchblade im Detail

Wenn Gregor eins nicht schlafen lässt, dann ist es Kabelwirrwarr am Cockpit. Gott sei Dank ist das Switchblade so clean wie ein frisch gewienerter Hallenboden: Jedes Kabel wird fein säuberlich in den Rahmen geführt und dort eingeklemmt, sodass die Kabel selbst auf ruppigsten Trails keinen Laut von sich geben. Das Pivot Switchblade lässt aber nicht nur Ordnungsfetischisten erröten, auch Detailfreaks kommen bei ihm auf ihre Kosten. Die Umlenkung am Hinterbau ist nicht nur wunderschön, Pivot verwendet auch überall die gleichen Lager. Dadurch sollen sie nicht nur deutlich länger halten, die Einheitlichkeit erleichtert auch die Ersatzteilbeschaffung ungemein. Ein weiteres Feature ist die enorme Reifenfreiheit im Rahmen mit 29er-Laufrädern, die der Kompatibilität mit 27.5+ Reifen zu verdanken ist.

Im Lieferumfang des Pivot Switchblade befinden sich zwei verschiedene Lagerschalen für den Steuersatz, um den Höhenunterschied zwischen Laufrädern mit 27.5+ und 29” auszugleichen. Die 10 mm höhere Lagerschale lässt sich aber auch prima mit den 29erLaufrädern verwenden, sodass man einen flacheren Lenkwinkel und einen höheren Stack erreicht.

Das Pivot Switchblade auf dem Trail

Schon auf den ersten Metern bestätigte sich Gregors bis dahin unausgesprochener Verdacht: Das Pivot Switchblade gehört eindeutig zu der kompakten Sorte Mountainbike. Das fällt aber nicht negativ auf, Gregor kam mit einer Körpergröße von 182 cm gut auf einem L-Rahmen mit 40-mm-Vorbau zurecht. Sobald die Straße ansteigt, beweist das Switchblade seine Fähigkeiten als Kletterer. Wenn man den Sattel ein Stück nach vorne schiebt, sitzt man sehr zentral im Rad und so lassen sich etliche Höhenmeter problemlos bewältigen. Auf Asphalt spürt man bei offener Dämpfung ein leichtes Wippen im DW-Link. Wen das stört, der kann mit dem verbauten FOX FLOAT DPS-Dämpfer dank effektiver Plattformdämpfung jegliches Wippen unterdrücken. Was auf Teerstraßen manche nervt, ist bei technischen Uphills jenseits der Straße ein Segen. Dort lässt man den Dämpfer in der offenen Stellung, profitiert vom schier unendlichen Grip und bezwingt Passagen, auf denen man das Bike sonst schultern musste.

Das Pivot Switchblade auf dem Trail

Bergab zeigt sich das Switchblade von einer Seite, die man ihm auf dem Papier nicht zugetraut hätte. Ganz gleich, ob auf verspielten Singletrails oder schnellen Downhill-Passagen, solange man sich nicht gerade in Fort Williams bewegt, scheinen die 135 mm Federweg nicht an ihre Grenzen zu kommen. Selbst die neu gebaute Downhill-Strecke im Bikepark Oberammergau ließ in keinster Weise an den Downhill-Fähigkeiten des Switchblade zweifeln. Dank der FIT-4-Kartusche der FOX 36 Factory lässt sich die Gabel penibel an jeden Untergrund anpassen.

 Obwohl ich mehrere neue Testbikes bei einem Trip nach Saalbach dabeihatte, wollte ich immer wieder auf das Switchblade zurück.

 Wie schnell das Pivot Switchblade ist, zeigt der aktuelle KOM auf der Flow-Country-Strecke im Bikepark Geisskopf Bischofsmais. ?

Der steife Carbonrahmen und die MAXXIS 3C-Reifen ergeben eine explosive Mischung, die das Switchblade wie eine Rakete über Trails schießen lässt. Zwei Fehlschläge leistet sich das Switchblade aber dennoch: In steilem Gelände macht sich der Lenkwinkel bemerkbar, der gut und gerne 1° flacher sein könnte. Da reicht auch die 10 mm höhere Lagerschale nicht aus. Außerdem sind die serienmäßig verbauten DT Swiss XM421-Felgen zu weich für ein Rad mit so großem Downhill-Potenzial. Aus dem Grund finden sich jetzt Reynolds Enduro Carbon-Laufräder mit 29” an Gregors Pivot.