Tommy Umbreit von Ndurolife war vergangenes Wochenende im tschechischen Zadov beim Zweiten Stopp der Specialized Enduro Series (CZ) dabei, und hat uns diesen Rennbericht mitgebracht:

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Nachdem wir vom RacingPlanetMTB Proridershop NduroLife-Team dieses Jahr schon an zahlreichen Endurorennen in Deutschland, Österreich und Italien teilgenommen haben (done 9, still 6), richteten wir am letzten Wochenende unseren Blick zu unseren östlichen Nachbarn, wo die tschechische Specialized Enduroserie in Zadov / Böhmerwald halt machte. Nach Kouty war es das 2. von insgesamt 4 Rennen der Serie, welches bis auf ein nächtliches Unwetter von Samstag auf Sonntag, durch bestes Wetter bestach. Der Rundkurs glänzte mit ca. 30 km, ca. 800 hm und 4 knackigen Stages, auf denen alles was Enduro ausmacht, abverlangt wurde.

Die Stages

Stage 1 begann direkt im Langlaufstadion von Churanov, wo man vorbei an den anfeuernden Fans erstmal richtig treten musste, um dann nach rechts in einen Wald abzubiegen, in dem diesmal auf wurzeligem Waldboden, weiter leicht bergauf zu treten galt.

Foto by Miloš Lubas
Foto by Miloš Lubas

Diese saftraubende Passage überstanden, gab es eine kurze Abfahrt über eine Wiese, vorbei am Campingplatz und über eine kurze fiese, mit Brennnesseln bestückte S-Kurvenrampe, um danach wieder in einen flach verlaufenden, waldigen Singletrail einzutauchen. Hier wiederrum treten, treten und nochmals treten, über querliegende Bäume und weit raus stehende Wurzeln, die durch das Unwetter aus der vorherigen Nacht seeeehr nass und rutschig waren. Diese Tücken haben mich dann beim folgenden Sprung, dessen Anfahrt wiederrum mit unebenen Terrain gesegnet war, auch etwas Zeit gekostet, da ich die Fahr- der Schiebevariante vorgezogen habe und auf dem glitschigen Brettern ausgerutscht bin… typisch, MIST!

Foto by Miloš Lubas
Foto by Miloš Lubas

Ok egal, dazugelernt, aufgestanden, abgeklopft, aus dem Sumpf rausgeschoben und wieder rein getreten. Der Rest der Stage war dann auf jeden Fall ein reines Ballerwerk mit wirklich smoothen Highspeedpassagen durch den lichten langsam abtrocknenden unteren Stageabschnitt, sodass man mit Vollgas ins Ziel der Zeitabnahmedame schießen konnte. Mit ca. 5 Minuten Fahrzeit auf jeden Fall ein ordentlicher Energieabsorber :)

Stage 2 nicht minder anspruchsvoll. Gleich am Anfang ging es nach einem kurzen Startsprint eine Holzrampe hoch über einen Betonblock hinein in die Stage.

Foto by Miloš Lubas
Foto by Miloš Lubas

Anschließend hatte diese Stage viele technische Besonderheiten, die aufgrund der Steilheit dieses Skisprungschanzenlandehanges wirklich fordernd waren. Immer wieder extrem hängende Wiesenquerungen, kleine Sprünge und dann auf 0 km/h runter zu bremsende spitzwinklige Kurven. Die erste Hälfte dieser Stage endete dann nochmal in steilen Anliegern am Auslauf des Steilhangs.

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Nach diesem Auslauf hieß es dann wiederrum treten, und zwar sehr lange, inklusive Gegenanstieg. Damit hatte man wirklich nicht gerechnet, dass nach so einer eingangs wirklich technischen DH-Passage solch eine kräftezehrende Passage folgt. Du denkst dir mit jedem Meter, o man, hört das nochmal auf?… und pushst dich nochmal rein, weiter durchzuziehen. Bis du dann irgendwann, völlig entkräftigt oben ankommst und merkst, JAU jetzt gehts wieder bergab. YEAHH!! Noch schwarz vor den Augen, aber Hahn auf und dabei die Kontrolle halten ;) zwischendurch immer wieder noch mehr Speed im leicht abfallenden Gelände aufgenommen, bis dann endlich die Zeitmessgirls zu sehen waren und die Erlösung herbeiführten… für diese Stage :)

Anschließend hieß es zum 2. von 4 Mal die 200 hm hochkurbeln. Diesmal ging es wieder ins Langlaufstadion, wo Stage 3 wieder vorbei an den Zuschauern eingeläutet wurde. Nun hieß es nach dem Startschuss das halbe Stadion durchkurbeln, bevor es aus diesem raus auf die nächste richtig geile und abwechslungsreiche Prüfung ging. Von Wurzelteppichen bis hin zu Steilhängen war auch hier wieder alles dabei. TOP, ein mega Spaß dieses Rennen!!!

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Die abschließende Stage 4 war auch wieder ein einziger Abfahrtswahnsinn. Nach ein paar Skihangquerungen ging es dann auch kurz wieder in ein kurzes technisches Waldstück, bevor man zurück auf der Skipiste nochmal guten Tritt an den Tag legen konnte, um im leicht abfallendem Gelände den Zielspurt hinzulegen.

Foto by Miloš Lubas
Foto by Miloš Lubas

Am Ende landete Tommy vom RacingPlanetMTB Proridershop NDuroLife-Team auf einem sehr guten 5. Platz, womit er vollends zufrieden ist. Witzig überhaupt, dass Tommy auf dem folgenden Foto zu sehen ist. Entgegen der deutschen Endurogepflogenheiten wird bei unseren tschechischen Freunden ebenfalls Platz 5 geehrt. Tommy wollte vor der Abreise eigentlich nur nochmal kurz zum Renngelände nach seiner finalen Zeit schauen, als aus dem tschechischen Gesprächssalat auf einmal sein Name klang und die Leute das Klatschen anfingen. Also ging er vorsichtig zur Bühne vor, wo man ihm schon zu gewunken hat, er solle doch auf die Bühne kommen :). Chapeau auch an den 4. Herren von links, der es mit seinem Hardtail auf den 2. Platz geschafft hat.

Foto by Miloš Lubas
Foto by Miloš Lubas
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Einen außerordentlichen Dank an Dan Kadlec und seine Crew für die absolut endurotauglichen Strecken, welche durch Flow, Technik, Tretpassagen und Länge ein hohes Maß an Enduroqualität aufwiesen. Wir sind uns sicher, dass viele unserer deutschen, aber auch westeuropäischen Kollegen hier viel Spaß gehabt hätten. Für das RacingPlanetMTB Proridershop NDuroLife-Team ist diese Serie in 2014 auf jeden Fall Pflicht und gesetzt. TOP!!

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Neben einem hauptsächlich aus tschechischen Fahrern bestehendem Starterfeld hat sich doch auch tatsächlich ein australischer Mitstreiter verirrt, der hier im wilden Osten seine Enduropremiere gefeiert hat. Grüße an dieser Stelle auch nochmal an ihn nach Sydney. Insgesamt haben wir viele nette Leute kennen gelernt, viel Spaß gehabt und viel geschwitzt. :)

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Die Fotos wurden dankenswerter Weise von Dan Kadlec und Miloš Lubas bereit gestellt.

Weitere tolle Fotos von dem Rennen findet ihr unter diesem Link.

Nicht zu vergessen, NDuroLife hat sich in einem weiteren Schritt der Anonymität des WWWs entzogen und ist für Euch jetzt auch live in Berlin, im ersten MTB Café an Ort und Stelle. Somit hat das Racing Team nun auch eine Zentrale bekommen, welches als Treffpunkt für alle Radsportler und diejenigen gilt, die sich in diesem Umfeld wohlfühlen. Kommt vorbei, fachsimpelt und dreht zukünftig Eure Runden auf dem Pumptrack im Backyard. Für weitere Berichte rund um den Rennzirkus und zum Thema Rad fahren checkt www.ndurolife.com

Text: Tommy Umbreit


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!