Der Schweizer Ferienort Klosters, der zusammen mit dem grossen Bruder Davos eine Bike-Destination bildet, ist in der Szene vor allem wegen der „Bündner A-Line“ bekannt, der Freeride-Piste am Berg Gotschna. Was viele nicht wissen: Auf der gegenüberliegenden Talseite bietet die Madrisa einen beeindruckenden Trail mit imposanter Szenerie. Unser Autor Fabrizio D’Aloisio hat sich zusammen mit Mountainbike-Guide Bruno auf die Spur gemacht.

Befördert Biker idyllisch auf 1800 Meter über Meer: Madrisabahn in Klosters Dorf.

Befördert Biker idyllisch auf 1800 Meter über Meer: Madrisabahn in Klosters Dorf.


Eigentlich sollte man diese Enduro-Abfahrt gar nicht publik machen. Nicht, dass sie geheim wäre, aber die meisten Biker kennen sie nicht (was gar nicht so schlecht ist für die, die sie kennen). Sie führt von oberhalb der Madrisa-Bergstation auf 2’000 m ü. M. über eine sehr abwechslungsreiche Szenerie und genialen Trails ins schweizerische Klosters.

Ein Freerider in der Gotschnabahn, die ab Klosters Platz zum Start der A-Line fährt.
Ein Freerider in der Gotschnabahn, die ab Klosters Platz zum Start der A-Line fährt.

Downhiller und Freerider vergnügen sich auf der gegenüberliegenden Talseite auf der Bündner A-Line. Zu Dutzenden in der Gotschnabahn eingepfercht hochfahren, um danach auf der gut frequentierten Freeride-Piste den ganzen Tag runter zu shredden. Nichts für Bruno, unseren Guide heute.


Unser Guide Bruno: Im Winter arbeitet er als Schreiner, im Sommer lebt er auf der Alp.
Unser Guide Bruno: Im Winter arbeitet er als Schreiner, im Sommer lebt er auf der Alp.


Bruno ist Guide bei der Bike Academy Davos und so ziemlich alles, ausser Mainstream. Ein Baumstamm von einem Mann. Besonnen, wortkarg, sympathisch, naturverbunden. Ohne Smartphone, Internet und Fully. Dafür mit einem 7-jährigen und rund 15 Kilo schweren Orange-P7-Hardtail (aus Stahl natürlich) ausgestattet, das sich vor allem auf technisch anspruchsvollen “Noflow-Trails” wohlfühlt. Genau wie Bruno, der heute für einmal ziemlich viel Flow abkriegen wird. Sorry, Bruno!



Die kleinen Gondeln der Madrisabahn befördern Biker von Klosters Dorf zur Madrisa-Bergstation, die auf gut 1.800 m ü. M. liegt.
Die kleinen Gondeln der Madrisabahn befördern Biker von Klosters Dorf zur Madrisa-Bergstation, die auf gut 1.800 m ü. M. liegt.
Um an den Start des Madrisa-Trails zu kommen, müssen von der Bergstation noch ca. 200 kurze aber knackige Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigt werden.
Um an den Start des Madrisa-Trails zu kommen, müssen von der Bergstation noch ca. 200 kurze aber knackige Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigt werden.
Oben angekommen gönnen wir uns eine kleine Verschnaufpause. Knapp 1.000 Abfahrtshöhenmeter liegen vor uns, die Vorfreude steigt.
Oben angekommen gönnen wir uns eine kleine Verschnaufpause. Knapp 1.000 Abfahrtshöhenmeter liegen vor uns, die Vorfreude steigt.
Start! Der obere Teil der Abfahrt ist teilweise verblockt und technisch. Unseren “Noflow-Bruno” freuts.
Start! Der obere Teil der Abfahrt ist teilweise verblockt und technisch. Unseren “Noflow-Bruno” freuts.
Die Szenerie ist hochalpin. Unser Singletrail schlängelt sich den Hang entlang und verspricht schon ganz am Anfang mächtig Fahrspass.
Die Szenerie ist hochalpin. Unser Singletrail schlängelt sich den Hang entlang und verspricht schon ganz am Anfang mächtig Fahrspass.
Im Hintergrund sieht man die Masten der Skilifte, die hier im Winter Schneesportler befördern. Im Sommer ist diese Gegend meist menschenleer.
Im Hintergrund sieht man die Masten der Skilifte, die hier im Winter Schneesportler befördern. Im Sommer ist diese Gegend meist menschenleer.
Der Trail wird steiler. Bruno freut sich auf einige verblockte Stellen.
Der Trail wird steiler. Bruno freut sich auf einige verblockte Stellen.
Beruhigend zu wissen, dass auch ein Mountain Outlaw wie Bruno manchmal muss.
Beruhigend zu wissen, dass auch ein Mountain Outlaw wie Bruno manchmal muss.
Nach dem etwas ruppigen oberen Teil beginnt der flowige Part der Abfahrt. Mit sanftem Gras als Untergrund durchbrechen wir die Waldgrenze.
Nach dem etwas ruppigen oberen Teil beginnt der flowige Part der Abfahrt. Mit sanftem Gras als Untergrund durchbrechen wir die Waldgrenze.
Noch einmal tief durchatmen, bevor ein laaaanger Waldtrail beginnt.
Noch einmal tief durchatmen, bevor ein laaaanger Waldtrail beginnt.
Die Szenerie wechselt im Wald einmal mehr.
Die Szenerie wechselt im Wald einmal mehr.
Die Umgebung erinnert manchmal mehr an den Dschungel als an die Alpen.
Die Umgebung erinnert manchmal mehr an den Dschungel als an die Alpen.
Technische Passagen wechseln sich mit Highspeed-Trails ab.
Technische Passagen wechseln sich mit Highspeed-Trails ab.
Bruno muss seine feinsten technischen Fähigkeiten einsetzen, um manch kritische Stelle zu meistern. Kein Problem für den Hardtail-Rider.
Bruno muss seine feinsten technischen Fähigkeiten einsetzen, um manch kritische Stelle zu meistern. Kein Problem für den Hardtail-Rider.
Klosters ist bereits in Sicht, doch der unterste Teil der Abfahrt gönnt uns ein weiteres Highlight. Die letzten Tannen, bevor sich ein herrlicher Laubwald eröffnet.
Klosters ist bereits in Sicht, doch der unterste Teil der Abfahrt gönnt uns ein weiteres Highlight. Die letzten Tannen, bevor sich ein herrlicher Laubwald eröffnet.
Bruno hebt ab. Zum Schluss wird’s nochmals richtig spassig.
Bruno hebt ab. Zum Schluss wird’s nochmals richtig spassig.
Denn der Laubwald erlaubt reichlich Speed und manchen Jump. Yahooooo!
Denn der Laubwald erlaubt reichlich Speed und manchen Jump. Yahooooo!
Der Trail klingt mit sanften Kurven direkt oberhalb von Klosters Dorf aus. High five!
Der Trail klingt mit sanften Kurven direkt oberhalb von Klosters Dorf aus. High five!
Für Bruno geht’s über Gotschnaboden zurück nach Davos. Madrisa ist von hier aus perfekt in Sicht. Wir kommen wieder, trotz des vielen Flows!
Für Bruno geht’s über Gotschnaboden zurück nach Davos. Madrisa ist von hier aus perfekt in Sicht. Wir kommen wieder, trotz des vielen Flows!

Der Autor ist MTB-Guide bei der Bike School Engadin und in Klosters aufgewachsen. Wer den Madrisa-Trail mit Guide erfahren möchte, fährt am besten mit Guides der Bike Academy Davos.

Text & Bilder: Fabrizio D’Aloisio.


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!