Am letzten Wochenende feierte die Enduro One Serie ihr mit Spannung erwartetes Finale in Wipperfürth. Das Wetter war jedoch alles andere als eines Finales würdig – Regen, Matsch und herbstliche Temperaturen prägten das Rennwochenende. Doch die Stimmung ließen sich die Teilnehmer, der Veranstalter und die Helfer dadurch nicht vermiesen. Sie alle trotzten dem Wetter und feierten so auch den letzten Stopp einer spannenden, abwechslungsreichen und vor allem spaßigen Enduro One Saison 2015.

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Ein letztes Mal konnten die begehrten Podiumsplätze in den einzelnen Wertungsklassen erklommen und die letzten Punkte für die Gesamtwertung der Serie ergattert werden, weshalb auch diesmal wieder, trotz der widrigen Bedingungen, alles gegeben wurde. Das beschauliche Örtchen Wipperfürth im Oberbergischen Kreis war bereits letztes Jahr Austragungsort des finalen Laufs der Enduro One Serie. Hingegen dem Vorjahr ist man für das diesjährige Serienfinale auf ein größeres Eventgelände umgezogen. So hatte man Fahrerlager, Start-/Zielbereich und Catering näher zusammen gebracht und ist etwas näher an die umliegenden Stages herangerückt.

Ein häufiges Bild an diesem Wochenende …
Ein häufiges Bild an diesem Wochenende …
Stage 4 und 6 durften trainiert werden. Ob sie jedoch am Renntag immer noch so aussehen würden blieb dahingestellt.
Stage 4 und 6 durften trainiert werden. Ob sie jedoch am Renntag immer noch so aussehen würden blieb dahingestellt.

Im Training am Samstag hieß es dann also Augen zu und durch den Matsch auf den Stages 4 und 6. Die zwei “neuen” Stages durften trainiert werden, die restlichen Stages würde man größtenteils aus dem Vorjahr kennen, so hieß es im Vorfeld. Ebenso wie im vergangenen Jahr führten die Stages über den bloßen Waldboden und waren im Slalom um die Bäume abgesteckt. In Kombination mit den feuchten Bedingungen sorgte dies noch für die ein oder andere fahrtechnische Herausforderung, welche man ansonsten wahrscheinlich vergeblich gesucht hätte in Wipperfürth. Auf der extrem kurzen Stage 4 hatten die Fahrer nach zwei flachen kehren mit einer hängenden Wurzelpassage zu kämpfen. Wer hier gut durchkam, war schon so gut wie im Ziel. Stage 6 war nur zur Hälfte zum Training frei gegeben und stellte auch gleichzeitig die Prologsstrecke dar. Hier ging es ähnlich kurz wie auf der 4, allerdings mit deutlich mehr Kurven und Fahrspaß, hinab ins Ziel. Am Renntag begann Stage 6 dann etwas weiter oben am Hang und kreuzte eine Teerstraße, die dafür zeitweilig gesperrt werden musste. Den Prologsieg konnten Kristien Nelen (Team Fietsshop Uitgeest) mit einer Zeit von 1:37.54 und Jonas Pink mit 1:08.73 einfahren.

Leonard Meurer gibt Gas im Training. Am Ende reichte es für einen dritten Platz in der E1-Sport Gesamtwertung.
Leonard Meurer gibt Gas im Training. Am Ende reichte es für einen dritten Platz in der E1-Sport Gesamtwertung.
Rutschfest: Die Prologsieger Kristien Nelen und Jonas Pink.
Rutschfest: Die Prologsieger Kristien Nelen und Jonas Pink.

Am Renntag blieb es für die ersten Startergruppen zumindest von oben weitesgehend trocken, bis es sich dann gegen Mittag wieder einregnete. Wie bereits angekündigt waren die die restlichen Stages 1,2,3 und 5 bereits aus dem Vorjahr bekannt und zeichneten sich allesamt durch ihr sehr flaches Profil und dem damit einhergehenden tretlastigen Charakter aus. Stage 1 begann mit einem langen Sprint und endete auch mit einem solchen. Dazwischen ging es über halbwegs griffigen Nadelwaldboden. Stage 2 ließ mit ein Paar schönen Kurvenkombinationen ein wenig Flow aufkommen. Stage 3 forderte Geschick und schnelle Reaktion mit einer unorthodoxen Streckenführung besonders im ersten Teil. Bevor es auf den Transfer zur vierten Stage ging konnten die Teilnehmer die Verpflegungsstation ansteuern um noch einmal aufzutanken. Nach der aus dem Training bekannten Stage 4 folgte mit Stage 5 eine weitere tretintensive, kurze Kurvenfahrt durch einen kleinen Laubwald. Es folgte die verlängerte Prologstrecke, Stage 6, die mit 2,5 Minuten die längste Stage des Tages war.

Die Stages in Wipperfürth waren flach, sehr flach.
Die Stages in Wipperfürth waren flach, sehr flach.
Selbst ein solches Schietwetter kann den Enduro-Spirit nicht brechen - die Teilnehmer nahmen es mit Humor.
Selbst ein solches Schietwetter konnte die Motivation der Teilnehmer nicht brechen – die nahmen es mit Humor.

Im Ziel angekommen standen dann fürs letzte Mal in diesem Jahr die glücklichen Sieger fest. Doch irgendwie fühlte sich hier jeder als Sieger, diese Schlammschlacht hinter sich und die Serie zum Abschluss gebracht zu haben. Egal ob Pro-Fahrer, ambitionierter Hobby-Endurist oder Neuling, jeder hatte seine ganz eigenen Erfolge zu feiern und so floss am Ende nicht nur der Regen in Strömen … Trotz des anhaltenden Regens war die Ehrung der Tages- und Gesamtsieger ein ausgelassenes Fest.

In Wipperfürth wurde neben der Tageswertung auch die Gesamtwertung ausgezeichnet.
In Wipperfürth wurde neben der Tageswertung auch die Gesamtwertung ausgezeichnet.

Bei den Damen war erneut die Belgierin Kristien Nelen (Team Fietsshop Uitgeest) mit einer Gesamtzeit von 13:53.69 siegreich. Knapp dahinter sicherte sich Jana Hebmüller (Ruhrpott Enduro Team / MSV Steele) den zweiten Platz mit einer Gesamtzeit von 14:00.86. Den dritten Platz belegte Birgit Dauber (dassportwerk.de/MSC Salzbödetal e.V) mit 15:25.25. Somit stand Kristien Nelen als Gesamtsiegerin der Serie fest. Zweite wurde die Siegerin aus Dünsberg Kim Julia Gerlach (AMC Rodheim-Bieber / Delta-Bike.de TEAM). Den dritten Platz belegte die Newcomerin Jana Hebmüller (Ruhrpott Enduro Team / MSV Steele).

Das Podium der Damen:  Kristien Nelen (Team Fietsshop Uitgeest) vor Jana Hebmüller (Ruhrpott Enduro Team / MSV Steele) und Birgit Dauber (dassportwerk.de/MSC Salzbödetal e.V).
Das Podium der Damen: Kristien Nelen (Team Fietsshop Uitgeest) vor Jana Hebmüller (Ruhrpott Enduro Team / MSV Steele) und Birgit Dauber (dassportwerk.de/MSC Salzbödetal e.V).

Bei den Gaststartern aus der E1-Guest Kategorie gewann Martin Donat (Mountainbike Rider Magazin) die Tageswertung mit einer Gesamtzeit von 11:18.00 und legte damit auch gleich die Tagesbestzeit hin. Zweiter wurde Till Jungmann (MTB Team Schaumburg) mit 11:27.59 vor Maximilian Mittelbach (Ibis / Tri-cycles) mit einer Gesamtzeit von 11:33.36.

Tagesschnellster und Sieger der E1-Guest Kategorie Martin Donat (Mountainbike Rider Magazin) vor Till Jungmann (MTB Team Schaumburg) und Maximilian Mittelbach (Ibis / Tri-cycles).
Tagesschnellster und Sieger der E1-Guest Kategorie Martin Donat (Mountainbike Rider Magazin) vor Till Jungmann (MTB Team Schaumburg) und Maximilian Mittelbach (Ibis / Tri-cycles).

In der Mastersklasse stieg Michael Bonnekessel (BMX-Bande/ SG Niederhausen-Birkenbeul) auf das Siegerpodest. Er setzte sich mit einer Gesamtzeit von 11:31.55 vor Matthias Ziegenberg (LA-PALMA-CONNECTION) mit 11:37.87 und Nils Von Marcholewski mit 11:38.71 durch. Somit sicherte sich Michael Bonnekessel (BMX-Bande/ SG Niederhausen-Birkenbeul) den Sieg in der Gesamtwertung. Zweiter wurde Nils Von Marcholewski vor Marcel Weil (AMC Rodheim-Bieber/ Delta-Bike.de TEAM), dem Sieger vom Dünsberg.

Sektdusche für Masters Gesamtsieger Michael Bonnekessel (BMX-Bande/ SG Niederhausen-Birkenbeul) und Nils Von Marcholewski vom Drittplatzierten Marcel Weil (AMC Rodheim-Bieber/ Delta-Bike.de TEAM).
Sektdusche für Masters Gesamtsieger Michael Bonnekessel (BMX-Bande/ SG Niederhausen-Birkenbeul) und Nils Von Marcholewski vom Drittplatzierten Marcel Weil (AMC Rodheim-Bieber/ Delta-Bike.de TEAM).

Bei den Pros gewann Julian Gerhardt (Dirt / Nox / ION / Adidas-Eyewear) mit 11:19.09 knapp vor Marco Holzschuher (29er-Racing/BSB Bayreuth) mit 11:19.62. Dritter wurde Propain Enduro Factory Teamfahrer Jannik Schlickel mit einer Gesamtzeit von 11:26.32. Die Gesamtwertung stand somit fest: Jannik Schlickel (Propain Enduro Factory Team) wird Gesamtsieger der Enduro One Serie 2015 vor Simon Heinzemann (FRiT Racing Team) und Marco Holzschuher (29er-Racing/BSB Bayreuth).

Konstanz zahlt sich aus: Jannik Schlickel (Propain Enduro Factory Team) holt mit vier zweiten und einem dritten Platz den Gesamtsieg bei den Pros vor Simon Heinzemann (FRiT Racing Team) und Marco Holzschuher (29er-Racing/BSB Bayreuth).
Konstanz zahlt sich aus: Jannik Schlickel (Propain Enduro Factory Team) holt mit vier zweiten und einem dritten Platz den Gesamtsieg bei den Pros vor Simon Heinzemann (FRiT Racing Team) und Marco Holzschuher (29er-Racing/BSB Bayreuth).
Professionelle Sektdusche bei den Amateuren - Lukas Litz, Tim Schüz und Leonard Meurer lassen die Korken knallen.
Professionelle Sektdusche bei den Amateuren – Lukas Litz, Tim Schüz und Leonard Meurer lassen die Korken knallen.

In der E1-Sport Kategorie konnte Leopold Barich (HSG-Mittweida) mit einer Gesamtzeit von 11:24.28 den Sieg einfahren. Dahinter platzierten sich Lukas Litz (GhettoMoneyGeldBossRacing) mit 11:27.80 und der Prologssieger Jonas Pink mit 11:30.53. Die Gesamtwertung gewann somit Lukas Litz (GhettoMoneyGeldBossRacing) vor Tim Schüz (o. T.) und Leonard Meurer (Stammtisch Köppelhütte).

E-Bike Gesamtwertung:  Michael Vindum (E MTB Racing) vor Jan Köhler und Delf Köhler (beide e-Bike-Jena).
E-Bike Gesamtwertung: Michael Vindum (E MTB Racing) vor Jan Köhler und Delf Köhler (beide e-Bike-Jena).

Die Tageswertung in der E-Bike Kategorie konnte wiedererwartend Michael Vindum (E MTB Racing) vor Delf und Jan Köhler (beide e-Bike-Jena) gewinnen. In der Gesamtwertung somit ebenfalls erster wurde Michael Vindum (E MTB Racing) vor Jan Köhler und Delf Köhler (beide e-Bike-Jena).

Im Anschluss an die Siegerehrung folgte ein weiteres, mit spannung erwartetes Higlight des Serienfinales in Wipperfürth – die Verlosung des Breitensportpreises. Dieser wurde unter allen anwesenden, eingeschriebenen Serienstartern verlost und ging an den Prologssieger Jonas Pink, der somit ein zusätzliches Preisgeld von 750 € mit nach Hause nahm – Glückwunsch!

Erfolg auf ganzer Linie: Jonas Pink gewinnt den Prolog, wird dritter in seiner Klasse und nimmt den Breitensportpreis mit nach Hause!
Erfolg auf ganzer Linie: Jonas Pink gewinnt den Prolog, wird dritter in seiner Klasse und nimmt den Breitensportpreis mit nach Hause!

Auch wenn das Wetter in Wipperfürth nicht optimal war, Spaß hatten die Enduro One Teilnehmer auch noch letztes Mal für diese Saison. Es war eine abwechslungsreiche Serie 2015 mit Highlights sowohl in den Alpen, in der Wildschönau als auch im Mittelgebirge, wie beim gelungenen Auftakt in Bad Endbach. Die Organisation war weitestgehend gelungen und die Preis-Leistung für die Teilnehmer Top – ein wichtiger Punkt, gerade in den Amateurklassen! Sicher steckt in noch mehr Gebieten Deutschlands viel Potential Enduro Rennen zu veranstalten, welches es in der Zukunft gilt frei zu legen. Doch das was jeder einzelne der motivierten, örtlichen Veranstalter dieses Jahr aus den Gegebenheiten herausgeholt hat, war immer das Maximum und so funktioniert Enduro fast überall! Man schaut bereits jetzt mit Vorfreude auf die kommende Saison. Bereits in den nächsten Wochen sollen die Stopps für 2016 und auch zwei neue Wertungsklassen verkündet werden – wir sind gespannt!

Die Ergebnisse des Rennens und der Gesamtwertung gibt es auf enduro-one.com.

Text: Laurenz Utech Bilder: BABOONS PR


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