Vergangenes Wochenende fand im hessischen Bad Endbach der Saisonauftakt der noch jungen Enduro One Rennserie statt. Rennorganisator BABOONS und der örtliche Veranstalter MSC Salzbödetal e.V. bot den 300 Startern ein waschechtes Endurorennen mit fünf Stages auf einem Kurs von 22,5 km mit rund 925 Höhenmetern. Gute Organisation, abwechslungsreiche Stages und die Einbindung des Flowtrails sorgten für ein Dauergrinsen auf den Gesichtern der Teilnehmer.

Enduro One - Bad Endbach 2015
Am 20. und 21. Juni fand im hessischen Bad Endbach der Auftakt der Enduro One Serie 2015 statt.

Die Serie

Die Enduro One Serie geht dieses Jahr in ihre zweite Saison und fährt nach der eher kurzen letztjährigen Serie mit nur zwei Stopps dieses Jahr so richtig auf! Mit insgesamt fünf Rennen in Deutschland und Österreich möchte der Organisator BABOONS, der auf jahrelange Erfahrung im Motocross-Renngeschehen zurückgreifen kann, die Enduro-Gemeinde für sich gewinnen.

Die Stimmung unter den Fahrern war top!
Die Stimmung unter den Fahrern war top!

Die Ausrichtung der Serie zielt auf Profis wie Amateure gleichermaßen ab. Die Strecken sollen für alle Klassen fahrbar und gleichzeitig fordernd sein und vor allem allen eins bringen: Spaß! Bei der Auswahl der Veranstaltungsorte wird bewusst auch auf den mitteldeutschen Raum und dessen Mittelgebirge gesetzt, um die Anfahrtswege für einen Großteil der Starter kürzer und kostengünstiger zu gestalten. Außerdem amateurfreundlich sind die vergleichsweise niedrigen Startgelder und die Möglichkeit einer Serieneinschreibung. Serieneinschreiber haben nicht nur Meldevorrecht und vergünstigte Startgelder, sondern kämpfen auch um die abschließende Gesamtwertung.

Starterlisten, Streckenplan sowie -profil und später auch die Zeiten konnten am Start- und Ziel-Bereich ausgecheckt werden.
Starterlisten, Streckenplan sowie -profil und später auch die Zeiten konnten am Start- und Ziel-Bereich ausgecheckt werden.

Das Rennen

Für Samstag stand ab 12 Uhr das Training auf den Stages 1 und 5 auf dem Plan. Die erste Stage des Rennens verlief parallel zum kleinen Skihang samt Schlepplift, der im Training gegen einen Unkostenbeitrag von 1,50 € genutzt werden konnte. Stage 5 hingegen führte über die blaue Line des Flowtrails, hier mussten die Fahrer aus eigener Kraft hinaufpedalieren. Die Transfers zu den Stages waren gut ausgeschildert, sodass die Navigation leicht fiel. Weder an Streckenposten noch an Flatterband wurde im Training oder im Rennen gespart – so muss das sein! Während es auf Stage 1 verwinkelt und technisch über Wurzeln und losen Nadelwaldboden ging, waren auf Stage 5 Flow und Speed angesagt. Diese Vielseitigkeit des Terrains sollte die Fahrer auch auf den blind gefahrenen Stages 2–4 am Rennsonntag erfreuen. Um 16 Uhr startete der Prolog, an dessen Start es sich leider ganz schön staute. Wer sich hier nicht ordentlich warm hielt, hatte auf der kurzen, aber mit einigen Sprints gespickten Abfahrt mit kalten Beinen zu kämpfen. Im Ziel angekommen wartete die erste Verpflegungsstation mit Gebäck und Wasser auf die Fahrer. Im Anschluss an den Prolog folgte die erste kleine Siegerehrung des Rennens, wobei die kategorieübergreifend schnellste Dame und der schnellste Herr gekürt wurden. Bei den Damen war das die Dänin Kristien Nelen vom Team Fietsshop Uitgeest mit einer Zeit von 00:02:50,64. Bei den Herren ging der Titel Prologschnellster an Martin Grebing vom Müsing Petrol Team mit einer Zeit von 00:02:24,68.

Im Kollektiv ging es am Samstag hinauf zum Start des Prologs ...
Im Kollektiv ging es am Samstag hinauf zum Start des Prologs …
… der direkt auf dem Flowtrail in Bad Endbach ausgetragen wurde.
… der direkt auf dem Flowtrail in Bad Endbach ausgetragen wurde.
Erfreulicherweise waren in Bad Endbach auch viele Girls am Start.
Erfreulicherweise waren in Bad Endbach auch viele Girls am Start.
Schrammen-Vergleich im Zielbereich.
Schrammen-Vergleich im Zielbereich.

Bei diesigen und leicht regnerischen Verhältnissen ging es am Sonntag an den Start. Dieser erfolgte in Blöcken, die im Fünf-Minuten-Abstand starteten. Nach der bereits aus dem Training bekannten Stage 1 folgte mit Stage 2 die zweitlängste Wertungsprüfung des Tages. Ein anfangs sehr flaches Streckenprofil verlangte den Fahrern hier einiges an Kondition ab. Nachdem sich die Fahrer auf einer großen Verpflegungsstation auf dem Transfer zwischen Stage 2 und 3 stärken konnten, ging es auf die dritte Stage. Diese ließ zu Beginn Teile des Flowtrails mit einfließen, darunter ein Steinfeld, das einige Starter aus dem Takt brachte, auf das jedoch vorher hingewiesen wurde. Auf allen Stages feuerten Zuschauer, Fahrer und sogar Streckenposten die Rennfahrer an, was für eine tolle Rennatmosphäre sorgte. Die vierte Stage des Tages startete mit frisch angelegten Spitzkehren, in denen die Fahrtechnik der Fahrer besonders gefragt war. Zum Schluss musste die längste Stage des Tages absolviert werden. Die aus dem Training bereits bekannte Stage 5 stellte die Fitness und Konzentration der Fahrer ein letztes Mal auf die Probe.

Sowohl naturbelassene Singletrails …
Sowohl naturbelassene Singletrails …
… als auch angelegte Streckenabschnitte boten Action und Abwechslung.
… als auch angelegte Streckenabschnitte boten Action und Abwechslung.
High Fives, Fist-Bumps …
High Fives, Fist-Bumps …
… und lachende Gesichter im Ziel.
… und lachende Gesichter im Ziel.

Im Ziel angekommen waren alle Teilnehmer glücklich, Teil eines solchen Rennens gewesen zu sein. Doch einige waren es natürlich ganz besonders – die Sieger! In der Kategorie E1 Guest war es erneut Martin Grebing vom Müsig Petrol Team, der sich den ersten Platz mit einer Gesamtzeit 00:14:03,09 sichern konnte. Den zweiten Platz belegte Moritz Ströer (Soulrider) gefolgt von Jan Seeliger (Gravity Pilots).

Die schnellsten Starter in der Kategorie E1 Guest.
Die schnellsten Starter in der Kategorie E1 Guest.

Bei den Damen konnte ebenfalls die Prologsiegerin Kristien Nelen vom Team Fietsshop Uitgeest den Tagesgesamtsieg einfahren. Jana Hebmüller vom Ruhrpott Enduro Team/MSV Steele konnte sich nach einem dritten Platz im Prolog und zwei Stage Wins im Rennen den zweiten Platz sichern. Die Gesamtsiegerin des letzten Jahres Kim Julia Gerlach (AMC Rodheim-Bieber/Delta-Bike.de TEAM) fuhr mit einem Abstand von zwei Minuten auf die Viertplatzierte auf den dritten Rang. Die E1-Ladys konnten sich zusammen mit der E1 Pro-Kategorie neben Sachpreisen auch über Preisgelder in Gesamthöhe von 450 € freuen.

Das Podium der E1 Ladys.
Das Podium der E1 Ladys.

In der E1 Master-Kategorie war Nils von Marcholewski mit einer Gesamtzeit von 00:14:47,72 siegreich. Den zweiten Rang belegte Michael Bonnekessel (BMX-Bande/SG Niederhausen-Birkenbeul) vor Marcel Weil (AMC Rodheim-Bieber/Delta-Bike.de TEAM).

 Nicht mehr die Jüngsten, aber immer noch ganz schön flott – die E1 Masters.
Nicht mehr die Jüngsten, aber immer noch ganz schön flott – die E1 Masters.

In der Hauptklasse, der E1 Sport-Kategorie (Serienstarter der Geburtsjahre 1999–1981) gewann der Mettmanner Tim Schüz mit einer Gesamtzeit von 00:14:33,19, dicht gefolgt von Matthias Werner (Team MCB) auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegte hier Fabian Oberlies. Lobend erwähnt werden muss auch Lukas Litz, der sowohl den Prolog als auch Stage 3 gewinnen konnte und am Schluss den fünften Platz belegte.

Die schnellsten acht der Amateurklasse.
Die schnellsten acht der Amateurklasse.

Bei den Profis in der E1 Pro-Kategorie konnte sich Jan-Philipp Ebertz vom Milan-Race Team den Sieg sichern. Zweiter wurde PROPAIN Factory Racing Team-Neuzugang Jannik Schlickel mit fünf Sekunden Vorsprung auf den drittplatzierten Simon Heinzemann vom Wuppertaler FRiT Racing Team.

Die E1-Pros freuten sich neben den Ladys über Preisgelder sowie Sachpreise.
Die E1-Pros freuten sich neben den Ladys über Preisgelder sowie Sachpreise.

Außerdem geehrt wurden die zwei Starter der E1 E-Bike-Kategorie sowie alle Starter unter 18 Jahren, von denen sehr viele am Start waren – eine klasse Entwicklung!

Alle Ergebnisse gibt es auch unter enduro-one.com/ergebnisse.

Weiter geht es mit der Enduro One Serie in zwei Wochen in der österreichischen Wildschönau, ausnahmsweise in den Alpen. Die Anreise soll sich laut Enduro One lohnen: „Steile Abfahrten mit engen Kurven und gebirgiges Gelände sind eine echte Herausforderung, aber machen definitiv Laune“, meinte Rennleiter Chris Decher. Nach dem gelungenen Auftakt in Bad Endbach freute sich Christian Weber von BABOONS auf einen weiteren Stopp seiner Serie. „Die ersten drei Enduro One-Rennen in Spalt, am Ochsenkopf und in Wipperfürth waren schon gut, doch wir können es noch viel besser! Und das werden wir allen in der Saison 2015 zeigen“, so Weber. Das lässt sich nach Bad Endbach bereits mit Freuden bestätigen und auch wir schauen gespannt auf vier weitere Ladungen Enduro One!

Weitere Informationen zur Serie findest du unter enduro-one.com.

Text: Laurenz Utech | Bilder: BABOONS


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