In einer Welt, in der fast nur noch grandios anzuschauende XC-, Enduro- und Trailbikes existieren, versuchen wir, diesem Schönheitsideal gerecht zu werden. Aber egal, wie teuer euer glorreiches Gefährt sein mag – es gibt eine Sache, die an jedem Bike stört: Lärm! Hier sind 10 Tipps, um nerviges Rattern, Knarzen, Knacken oder Quitschen abzustellen.

Kettenschlag vermeiden

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Gegen Kettenschlag gibt es ein paar günstige und einfache Lösungen.

Wenn man über Lärm spricht, kommt man zwangsläufig irgendwann zum Kettenschlag, der einem bei jeder ruppigeren Abfahrt dank der auf die Kettenstrebe treffenden Kette den letzten Nerv raubt. An manchen Bikes findet sich schon ein Kettenstrebenschutz, der ist allerdings eher dafür gedacht, vor Lackschäden zu schützen und nicht vor Lärm. Die einfachste und günstigste Lösung ist es, einen Schlauch aufzuschneiden und um die Kettenstrebe zu wickeln oder sich mittels dickerer Kettenstrebenschützer vor dem Lärm zu schützen.

Was man gegen lärmende Kabel tun kann

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Gegen nervende Kabel hilft oft schon ein Kabelbinder!

An jedem Bike findet sich irgendwo ein Kabel, von der Schaltung über die Bremsen bis hin zur Sattelstütze. Auch wenn man denkt, sie perfekt verlegt zu haben, lockern sich Teile irgendwann wieder und fangen das Klappern an, sobald das Bike in Bewegung ist und durchgeschüttelt wird. Das lässt sich schnell ändern: Entweder ihr verlegt die Kabel neu, damit sie den Rahmen nicht mehr berühren, oder ihr nutzt Kabelbinder, um sie an den Teilen zu fixieren, die sie berühren. Wenn das Kabel sich (beispielsweise am Übergang zum Hinterbau) bewegen muss, nehmt zwei Kabelbinder, sodass kontrollierte Bewegung ermöglicht wird. Einzelne Kabel könnt ihr mit Isolierband zusammenfassen. Am Ende solltet ihr vor allem den Lenker so bewegen, wie es beim Fahren der Fall sein sollte, damit alle Kabel noch genug Freiraum haben.

Klappern am Schaltwerk abstellen

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Prüft den Zustand der Dämpfung an eurem Schaltwerk, wenn ihr eine habt.

Die neueren Schaltwerke haben eine Art Dämpfungsmechanismus, der für eine höhere Kettenspannung sorgt und die Kette hindert, bei Bewegung herumzuschlackern. Wenn er ausgeschlagen ist, sind seine Vorteile natürlich null und nichtig und eine (hoffentlich verfügbare) Ersatzfeder muss her. Zur Not muss das komplette Teil erneuert werden.

Gegen das Knacken am Cockpit

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Bei einem knackenden Cockpit hilft oft schon etwas Fett.

Wie oft wart ihr schon unterwegs und habt vor der Fahrt den Sitz von Vorbau und Lenker kontrolliert – nur um bei der Fahrt von nervigen Geräuschen aus genau dieser Gegend gestört zu werden? Nehmt die Schrauben raus, fettet die Gewinde und zieht alles wieder ordnungsgemäß fest. In neun von zehn Fällen sollte sich das Knacken nun verabschiedet haben.

Reifenschleifen verhindern

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Habt ihr breitere Reifen installiert, als der Hersteller freigegeben hat? Dann riskiert ihr, dass sie den Rahmen abschleifen.

Alle Rahmen und Gabeln sind unterschiedlich, wenn es um die empfohlene Reifenbreite geht. Passt nur ein 2,35er oder vielleicht sogar eine dicke 2,5-DH-Schlappe? Antwort darauf findet ihr beim Händler oder im Internet. Ein zu stark flexender Hinterbau kann von fehlender Wartung herrühren und lässt sich einfach überprüfen: Haltet den Sattel fest und drückt mit der anderen Hand den Reifen hin und her. Wenn er trotz passender Breite eurer Schwinge zu nahe kommt oder sie sogar berührt, sind die Lager locker und sollten nachgezogen oder ersetzt werden!

Alle Lager gecheckt?

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Lager und Buchsen sind oft ein Grund für Knarzen und Klappern.

Jedes Teil am Rad, das Verbindung zu einem anderen hat und sich irgendwie bewegen soll, hat eine Art Lager oder Buchse, die regelmäßig überprüft und bei Bedarf gefettet oder gar ersetzt werden sollte. Es ist beeindruckend, wie viel Geräusche man an einem dreckigen oder trocken gelaufenen Bauteil abstellen kann, das einfach gesäubert und gefettet werden muss. Überprüfen könnt ihr das, indem ihr eure Räder frei drehen lasst oder den Dämpfer ausbaut und nun den Hinterbau bewegt. Fühlt sich etwas lose an? Klingt es nach Reibung? Wenn ihr ein Problem feststellt, ist das meist ein Job für euren Bikeshop, wenn ihr euch nicht gut genug auskennt, um es selbst zu beheben. Denkt daran, dass manche Garantie davon abhängt, ob ein Profi am Werk war oder nicht!

Ein Schrauben-Check kann Wunder wirken

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Es lohnt sich, ab und an alle Schrauben zu checken!

Eigentlich ist es offensichtlich, dass lockere Schrauben am ganzen Bike für unliebsame Geräusche oder gar ungewollte Bewegungen sorgen können – sie können sogar euer Setup beeinträchtigen. Gewöhnt euch an, nach jeder Fahrt euer Bike zu reinigen und alle Schrauben zu überprüfen. Es dauert nicht lange, wenn ihr eine Routine daraus macht und die fünf Minuten extra zahlen sich aus!

Ölt eure Kette!

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Eine trockene Kette macht nicht nur Lärm, sondern verursacht auch unnötige Abnutzung.

Die wahrscheinlich einfachste Maßnahme ist das Ölen eurer Kette. Ist sie rostig, macht sie nicht nur einen Höllenlärm, sondern kann an Kassette, Schaltwerk und Kettenblatt auch zu unnötigem Abrieb führen. Ihr solltet die richtige Schmierung für die jeweilige Jahreszeit wählen. Normales, leichtes Kettenöl wird im Winter schnell weggespült, dickes und klebriges Winteröl schmiert euren Hinterbau schnell zu, wenn ihr bei staubigen Bedingungen zu viel davon auftragt. Checkt unser Know-how Artikel zum Thema Kette ölen!

Laute Bremsen zum Schweigen bringen

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Quietschende Bremsen sind nicht nur nervig, sondern zeigen auch, dass etwas nicht stimmt.

Bremsquietschen kann durch viele Dinge verursacht werden: falsch eingestellte Bremssättel, kontaminierte Scheiben oder Beläge oder einfach nur falsche Beläge. Bremssättel, die nicht mittig über der Scheibe stehen, können zu Reibung führen – manchmal ständig, manchmal nur, wenn Dreck auf die Scheibe kommt. Um das zu beheben, müsst ihr die Schrauben der Bremssättel lösen, damit sie sich bewegen können. Dann dreht ihr das Rad leicht und bremst. Nun schraubt ihr die Bremssättel wieder fest, während ihr die Bremse gezogen haltet. So sollte sich der Bremssattel mittig feststellen lassen. Wenn ihr neue Beläge montiert habt, sind die Kolben vielleicht noch zu weit draußen, was zu Schleifen führt. Drückt sie vorsichtig zurück oder entlüftet die Bremse, um das zu beheben. Letztlich kann die Auswahl der Beläge entscheidend sein. Manche quietschen eben und manche nicht.

Sattelknarzen abschaffen

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Ein knarzender Sattel kann ganz schön nerven!

Sattelknarzen ist ein weiteres kleines, nerviges Geräusch, das meist auftritt, wenn man sein Gewicht bergauf oder in der Ebene verlagert. Die Sattelklemmung festzuziehen kann da schon helfen. Meist hilft es mehr, Sattel und -stütze zu demontieren, alles zu reinigen, die Gewinde zu fetten und alles wieder an Ort und Stelle zu bringen.


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Text: Fotos: Jim Buchanan, Isac Paddock