SINTRA

Der Naturpark Sintra-Cascais mit der kleinen Gebirgskette Serra de Sintra liegt ca. 25 km nordwestlich von Lissabon und ist ein noch wenig bekanntes Bikeparadies mit besonderem Charme. Denn erstens sind in den dschungelhaften Hügelwald mittelalterliche Burgen und prunkvolle Kathedralen und Paläste verstreut, die der Region einen UNESCO-Weltkulturerbe-Titel eingebracht haben und jeder Biketour etwas Märchenhaftes verleihen. Zweitens haben hier engagierte Enduro- und Downhill-Fahrer rund 25 Trails in den Wald gebaut oder zugewucherte Bauernpfade freigeschnitten.

Travel-Story-Portugal-Sintra-1 Travel-Story-Portugal-Sintra-2

Das Ergebnis ist eine verspielte Mischung aus natürlichen Trails mit Wurzeln, Kehren und Felsen, garniert mit Drops, Sprüngen, Anliegern und sogar dem einen oder anderen North-Shore-Element. In Sintra fühlt man sich wie in einem großen Freeride-Park für alle Könnerstufen – aber ohne Lifte, mitten in üppiger Natur. Der kolumbianische Downhill-Profi Marcelo Gutiérrez hat hier die knackige Abfahrt „11th Level“ bekannt gemacht, weil er mit einer Strava-Challenge dazu aufrief, seine eigene Zeit zu schlagen.

Travel-Story-Portugal-Sintra-11 Travel-Story-Portugal-Sintra-12

Die Region bietet aber auch weniger Adrenalinvollgepumptes: etwa endlos lange Flowtrails mit Weitblick über die gesamte Küste direkt bis ans Meer. Zudem hat Sintra noch weitere Trümpfe im Ärmel, die die Gegend von anderen europäischen Bikespots unterscheidet: Nur gut 35 Regionalzug-Minuten vom Bahnhof Sintra entfernt liegt die nimmermüde Metropole Lissabon.

Travel-Story-Portugal-Sintra-9 Travel-Story-Portugal-Sintra-Lissabon-1

Egal ob tagsüber zu Fuß oder bei einem Night-Ride per Bike – hier kann man sich stundenlang durch die Gassen mit den charmant heruntergekommenen Hausfassaden treiben lassen, um schließlich in einer der vielen Fado-Bars zu stranden: für typische Gerichte (etwa eine der zig Varianten des Bacalhau, des portugiesischen Stockfischs), Wein und den traditionellen, melancholischen Live-Gesang. Und: Wer länger bleiben und nicht nur biken möchte, findet im Naturpark Sintra-Cascais auch noch eine riesige Auswahl an Felsen und Stränden zum Bouldern, Klettern und Surfen, alles im Umkreis von maximal einer Stunde.

Alle Informationen im Überblick

Beste Reisezeit: Ganzjährig, am angenehmsten aber im Frühjahr und Herbst. Im September und Oktober ist der Atlantik wärmer als im Frühling.

Gut zu haben: Tubeless-Reifen oder viele Ersatzschläuche. Dornen und Nadeln gehören auf den Trails dazu.

Gut zu wissen: Auch mitten in Lissabon gibt es Biketrails, nämlich im Stadtpark Monsanto. Und zum Mitreden: Die portugiesische Abkürzung für „MTB“ lautet „BTT“, bicicleta todo terreno.

Unterkunft:
Etwa 10 min Fußweg vom Strand Praia Grande entfernt liegt die schicke Outdoorsport-Lodge „The Lodge“ mit großem Garten, Sauna, Jacuzzi und Selbstversorger-Küche, betrieben von Ralph, einem deutschen Auswanderer (thelodgeportugal.com). Diese Anlage gefällt vor allem weiblichen Bikeurlaubern und Paaren. Nebenan, etwas preiswerter und erst vor Kurzem ebenfalls von Ralph neu eröffnet: starpinelodge.com. Bei beiden kann man Wochenpakete mit Kletterkursen, Surfkursen oder Biketouren buchen. Wer näher an Biketrails und Bahnhof wohnen will und zum Strand den Bus oder das Auto nimmt, übernachtet besser direkt im Ort Sintra (liegt etwa in der Mitte zwischen Stränden und Lissabon.) Hier gibt es jede Menge günstige Pensionen und Hostels.

Bars in Lissabon:
Nettes kleines Lokal im Stadtteil Alfama: „Marcelino Pao e Vinho“. Sehr leckeres Essen, auf alten Schallplatten serviert. Drink-Tipp: Ginjinha, ein Kirschlikör, der im Weinglas serviert wird und wie Portwein schmeckt. Ab und zu abends Live-Musik (Rua do Salvador, 62, Lissabon). Kleine gemütliche Fado-Bar im Stadtteil Barro Alto: „A Tasca do Chico“ (R. do Diário de Notícias 39, Lissabon). Früh da sein, ist schnell voll.

Guides, Shuttles und sehr gute Leihbikes über: weride.pt