Teaser Ausgabe #019 | Wie gut sind Plus-Bikes wirklich?

Seit einigen Monaten sind sie das große Thema der Bike-Industrie: Plus-Bikes. Mit einer Reifenbreite von 2,8″–3,0″ sollen sie der perfekte Kompromiss aus einem bekannten Rad mit „normalen“ Reifen und einem Fatbike sein. Doch was steckt hinter dem Marketing-Versprechen, was ist der Preis für den ultimativen Grip, für wen sind die Bikes gemacht und was gibt es beim Fahren zu beachten? Viele Fragen, deren Antwort wir euch in der nächsten Ausgabe liefern!

Im wunderschönen Latsch in Südtirol haben wir dem neuesten Trend der Bike-Indstrie auf den Zahn gefühlt um herauszufinden: was können Plus-Bikes wirklich und für wen sind sie gemacht? — Im wunderschönen Latsch in Südtirol haben wir dem neuesten Trend der Bike-Industrie auf den Zahn gefühlt, um herauszufinden: Was können Plus-Bikes wirklich und für wen sind sie gemacht?

Der Test

Äpfel mit Birnen vergleichen – das ist, was Sinn und Zweck dieses Vergleichstests ist. Heiße Diskussionen eilten dem Test voraus, um die genaue Testausrichtung festzulegen. Kauft man aktuell ein Rad, sollte es weniger um die Reifen-Größe gehen, sondern vielmehr um das gesamte Rad an sich. Und genau hier setzten wir an – welches Bikemodell ist für welchen Fahrer am besten geeignet und ist Plus wirklich der perfekte Kompromiss für jeden?

Die Idee

Es klingt so einfach wie genial: Plus-Reifen sollen der perfekte Kompromiss zwischen den bekannten 2,35″- und den monströsen, bis zu 4,0″ breiten Fatbike-Reifen sein. Dabei sollen sie den Grip der voluminösen mit dem agilen Handling der schmalen Pneus in sich vereinen und so mehr Traktion und Fahrsicherheit bieten, ohne dabei zu behäbig zu sein. Doch kann das funktionieren? Ist in der Bike-Industrie möglich, was in der Automobilindustrie undenkbar scheint: einen Traktor mit dem Fahrverhalten eines Ferraris zu konstruieren?

Unsere Testtracks waren die vielfältigen Trails der Region.

Unsere Testcew bestand aus Profis und ganz normalen Bikern um so die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlichster Fahrer und Fahrerinnen widerzuspiegeln. — Unsere Testcrew bestand aus Profis und ganz normalen Bikern um so die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlichster Fahrer und Fahrerinnen widerzuspiegeln.

Labor-Messung? Nein danke!

Bei Plus-Bikes gibt es aktuell noch viele Parameter und Variablen, die genau untersucht werden müssen. Passende Produkte sind erst in der Entwicklung oder in ihrer ersten Serie – hier einen rein faktenbasierten Vergleich im Labor zu machen, wäre definitiv zu früh. Wichtig ist das, was die Fahrer aktuell spüren.

Unser Labor waren die abwechslungsreichen Trails rund um Latsch.

Bei allen Bikes wurde penibelst auf den korrekten Luftdruck in den Reifen geachtet.

Neben den verschiedenen Bikes haben wir auch unterschiedliche Laufrad-Reifen-Kombinationen und Reifenbreiten ausgiebig getestet.

Stimmen die Herstellerangaben? Wie groß ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Modellen? Wir haben es herausgefunden.

Macht die Kombination aus Plus-Reifen und Schwalbe PROCORE Sinn? Wir haben die Antwort. — Macht die Kombination aus Plus-Reifen und Schwalbe PROCORE Sinn?

Die Testbikes im Überblick

Zu diesem Test haben wir von Specialized, Scott und Stevens jeweils drei gleiche Modelle mit unterschiedlichen Laufradgrößen zum Test bestellt. Leider war es lediglich Stevens möglich, sowohl ein 27,5″, ein 29″ und ein 27.5+ Rad zum Test zu senden. Von Scott und Specialized erhielten wir je zwei gleiche Modelle mit unterschiedlichen Laufradgrößen.

Specialized schickte das Erfolgsmodell Stumpjumper mit 27,5" und 27.5+ Laufrädern zum Test. — Specialized schickte das Erfolgsmodell Stumpjumper mit 27,5″- und 27.5+ Laufrädern zum Test.

Von Scott erhielten wir das Genius in 29" und 27.5+ — Von Scott erhielten wir das Genius in 29″ und 27.5+

Einzig Stevens konnte uns das Whaka mit allein drei Laufradgrößen zur Verfügung stellen. Hier zu sehen: die 27,5" und 27.5+ Version. — Einzig Stevens konnte uns das Whaka mit allein drei Laufradgrößen zur Verfügung stellen. Hier zu sehen: die 27,5″- und 27.5+ Version.

Unser Testteam & Testtrack

Für unseren Test sind wir mit drei spannenden Plus-Bikes der kommenden Saison und jeweils vergleichbaren Modellen mit normaler Bereifung nach Latsch in Südtirol gereist, um zusammen mit einer ausgewählten Testcrew Schluss zu machen mit all dem Halbwissen, den Marketing-Versprechen und den Spekulationen rund um die neue Reifengröße. Das Testteam bestand sowohl aus Profi-Racern wie aus Amateuren, um so die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlichster Fahrer und Fahrerinnen widerzuspiegeln. Mit dabei war der amtierende Deutsche Enduro-Meister Fabian Scholz. Unsere alpinen Testtracks waren die abwechslungsreichen Strecken der Region. Von gebauten Anliegern und krassen Steinfeldern über Wurzelsektionen und staubige Untergründe bis hin zu losem Waldboden fanden wir hier alles, was Biker auf unterschiedlichsten Touren erleben können.

Das Test-Team auf einen Blick. — Das Test-Team v.l.n.r: Andi, Steffi, Fabi, Vinzenz und Christoph.

Bergauf ging es mal aus eigener Kraft, mal mit dem Shuttel um die Bikes auf allen Untergründen testen zu können. — Bergauf ging es mal aus eigener Kraft, mal mit dem Shuttle um die Bikes auf allen Untergründen testen zu können.

Latsch ist ein echtes Bike-Eldorado und bietet unzählige Trails mit ganz unterschiedlichen Beschaffenheiten. — Latsch ist ein echtes Bike-Eldorado und bietet unzählige Trails mit ganz unterschiedlicher Beschaffenheit.

Eine frühe Erkenntnis des Tests: bei Plus-Bikes ist die tubeless-Montage der Reifen Pflicht! — Eine frühe Erkenntnis des Tests: Bei Plus-Bikes ist die tubeless-Montage der Reifen Pflicht!

Ein nicht zu unterschätzender Faktor: das Spaßpotenzial der Bikes.

Trail-Talk: An Ort und Stelle wurde über die verschiedenen Eindrücke diskutiert und gefachsimpelt.

Wie performen die dicken Reifen auf Steinen, wie auf Sand und wie im Matsch?

Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang haben wir getestet, getestet und noch mehr getestet.

Ob Plus-Bikes am Ende alle unsere Tester überzeugen konnten oder ob es bei Rädern nicht doch auf weit mehr als nur die Laufradgröße ankommt, all das erfahrt ihr in der Ausgabe #019 des ENDURO Mountainbike Magazine – stay tuned!

Text & Bilder: Christoph Bayer

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