Cratoni war bisher vor allem für Crosscountry-Helme mit konservativer Optik bekannt. Umso mehr freuten wir uns, als wir auf dem Stand der Helmspezialisten in Riva den AllTrack, einen modernen, für den Enduro-Einsatz konzipierten Halbschalenhelm, entdeckten. Natürlich haben wir uns sofort ein Testexemplar gesichert, das sich in den letzten Wochen einem Praxistest stellen musste. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier lesen:

Der Cratoni AllTrack stach uns mit seiner auffälligen Optik und dem fairen Preis von 149,95 € sofort ins Auge.
Der Cratoni AllTrack stach uns mit seiner auffälligen Optik und dem fairen Preis von 149,95 € sofort ins Auge.

Erster Eindruck

Nimmt man den Cratoni AllTrack zum ersten Mal in die Hand, fällt einem sofort das durchaus konkurrenzfähige Gewicht von rund 350 g auf – nicht schlecht für einen Helm, der den Kopf so großflächig umschließt. Auch die farbenfrohe Lackierung, mit der man im Wald ganz sicher nicht übersehen wird, sticht auf dem ersten Blick ins Auge und prägt mit dem auffälligen Visier, das nur an zwei Stellen mit dem Helm verbunden ist, die Optik des Helms. Knapp dahinter sitzt eine Aufnahme für eine Actioncam oder eine Helmlampe, während insgesamt 17 Ventilationöffnungen für eine gute Belüftung sorgen sollen.

Das Verstellsystem sitzt tief am Kopf und funktioniert einfach und effektiv.
Das Verstellsystem sitzt tief am Kopf und funktioniert einfach und effektiv.
Der leicht zu bedienende Helmverschluss zeigt, wie praxisorientiert der AllTrack ausgerichtet ist.
Der leicht zu bedienende Helmverschluss zeigt, wie praxisorientiert der AllTrack ausgerichtet ist.

Passform

Setzt man den Helm auf, fühlt man sofort die durch das Light Fit System angenehme Passform. Der hintere Abschluss des Verstellsystems sitzt tief hinuntergezogen knapp unter dem unteren Ende des Schädelknochens, sodass es den Kopf komplett umfasst. In Kombination mit der feinen Rasterung der Größenverstellung konnte der AllTrack problemlos auf die verschiedenen Kopfformen in unserer Redaktion eingestellt werden. Für ein Feintuning liegen dem Helm noch drei unterschiedlich dicke Schaumstoffsets bei.

An dieser Aufnahme lässt sich eine Actioncam oder eine Helmlampe befestigen.
An dieser Aufnahme lässt sich eine Actioncam oder eine Helmlampe befestigen.
Das Light Fit System kann auch innerhalb des Helmes noch umgehängt werden.
Das Light Fit System kann auch innerhalb des Helmes noch umgehängt werden.

Der AllTrack ist an den Seiten weit heruntergezogen, sodass er auch in der Schläfengegend zuverlässigen Schutzt bietet. An der Rückseite endet die Schale dagegen etwas weiter oben als es die tiefer sitzende Verstellung subjektiv vermuten lässt. Das Plastik reicht dennoch deutlich weiter als bei den meisten XC-Helmen.

Für perfekten Sitz liegen dem Helm drei Polstersets in verschiedener Dicke bei.
Für perfekten Sitz liegen dem Helm drei Polstersets in verschiedener Dicke bei.

Auf dem Trail

Im Einsatz fällt einem schon vor dem Start auf den Trail die gute Verarbeitung des Einstellsystems des Helms auf. Die Größenverstellung im Nacken lässt sich – genau wie der Verschluss – einwandfrei auch mit Handschuhen bedienen, ohne rutschig oder fummelig zu werden, was die alltägliche Benutzung des AllTrack sehr angenehm macht.

Der Helm ist in der Nackenregion nicht ganz so weit heruntergezogen, wie es das tief sitzende Verstellsystem vermuten lässt.
Der Helm ist in der Nackenregion nicht ganz so weit heruntergezogen, wie es das tief sitzende Verstellsystem vermuten lässt.

Kombiniert man den Helm mit einer Goggle, zeigt sich anhand einiger Detaillösungen, dass der AllTrack hierfür optimiert worden ist: Eine Öse an der Rückseite hält das Band der Brille an Ort und Stelle und das Gesicht ist genau so ausgeschnitten, dass die Goggle perfekt mit der Helmschale abschließt. Darüber hinaus ist das Visier so konstruiert, dass die Brille direkt darunter auf dem Helm abgelegt werden kann – sehr praktisch bei kurzen Bergauffahrten und für Fahrer, die ohne Rucksack unterwegs sind.

Der Helm ist genau so designt, dass er mit Goggles perfekt abschließt.
Der Helm ist genau so designt, dass er mit Goggles perfekt abschließt.

Damit bietet Cratoni eine unkomplizierte Möglichkeit, die große Brille schnell aus dem Weg zu bringen. Leider verstopft die Unterbringung dort jedoch auch fünf großflächige Lüftungsöffnungen, durch die der Fahrtwind um den Kopf herumströmt – eine negative Auswirkung auf die Belüftung lässt sich dabei nicht vermeiden. Im Testbetrieb ist dieses Manko jedoch nicht allzu negativ in Erscheinung getreten. Zwar wird die Belüftung hierdurch eingeschränkt, zu einem Hitzestau kam es auch bei längeren Uphills nicht.

Das Visier lässt sich leicht oben fixieren, sodass die Goggle darunter geschoben werden kann - perfekt zum Bergauffahren.
Das Visier lässt sich leicht oben fixieren, sodass die Goggle darunter geschoben werden kann – perfekt zum Bergauffahren.

Hat man den AllTrack einmal an die eigenene Kopfform angepasst, bleibt der Helm bei der Fahrt an Ort und Stelle und lässt sich weder durch ruppige Trails und noch durch hohe Geschwindigkeiten dazu verleiten, unangenehm zu rütteln. Hier leistet das Light Fit-System ganze Arbeit und fixiert den Helm zuverlässig am Kopf.

Vor allem in Kombination mit einer Goggle überzeugt der Cratoni AllTrack im Praxiseinsatz.
Vor allem in Kombination mit einer Goggle überzeugt der Cratoni AllTrack im Praxiseinsatz.

Fazit

Mit dem AllTrack gelingt Cratoni ein solider Einstand im heiß umkämpften Markt der Enduro-Halbschalenhelme. Mit einem stimmigen Konzept, guter Belüftung und einem niedrigen Gewicht bietet der Helm ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders wer oft mit Goggle unterwegs ist, wird die durchdachten Features des Cratoni zu schätzen wissen.

Eckdaten

  • Preis: 149,95 €
  • Gewicht: 355 g (Gr. S/M)
  • Größen: S/M (54 – 58 cm), L/XL (58 – 62 cm)
  • Farben: Black-Anthracite, Blue-Lime, Red-Black, White-Yellow

Mehr Informationen gibt es unter cratoni.de.

Text: Martin Stöckl Bilder: Christoph Bayer, Klaus Kneist


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