Die X.0 Trail, Avid’s Topmodell im Trail Bereich, ist gleich an mehreren Bikes unserer Dauertest-Flotte verbaut. Entsprechend hat das Testteam schon ordentlich Tiefenmeter mit der Bremse gesammelt: Auf zahlreichen Rennen, in Urlauben und während Bikepark-Tagen musste sich die Bremse bereits genauso beweisen wie im Einsatz auf der klassischen Feierabend-Runde – wie sie sich geschlagen hat, lest ihr hier.

SRAM X0 Trail Brake Long term Test Enduro Magazine (3 von 8)
Die Avid X.0 Trail kombiniert den Griff der X.0 …
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… mit einem standfesteren Vierkolben-Bremssattel.

Die X.0 Trail kombiniert den leichten Bremsgriff der X.0 mit einem Vierkolben-Bremssattel und will damit den optimalen Kompromiss aus Gewicht und Bremspower erreichen. Sowohl der Druckpunkt als auch die Hebelweite lässt sich am Bremsgriff werkzeuglos und gut erreichbar einstellen. Auf diese Weise kann man die Bremse optimal an die persönlichen Vorlieben anpassen und auch den Belagsverschleiß problemlos ausgleichen.

Beim ersten Kontakt fällt zunächst der ergonomische Carbonhebel auf, der angenehm und sicher zu greifen ist. Der Druckpunkt ist – wie von Avid-Bremsen gewohnt – eher soft und erfordert daher anfangs etwas Eingewöhnung, dann lassen sich die Bremsen aber gut dosieren.

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Über das kleine Schräubchen lässt sich die Hebelweite einstellen
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Der Druckpunkt kann werkzeuglos durch am Verbindungsstück zwischen Leitung und Griff eingestellt werden.

Auch die Bremspower der Avid X.0 Trail konnte im Testverlauf durchweg überzeugen. Speziell in der Kombination mit 200er Scheibe vorne und 180er Scheibe hinten, welche die meisten Tester fuhren, verzögerten die Stopper zu jedem Zeitpunkt mit gewünschter Stärke. In Sachen Standfestigkeit ließen sich die X.0 Trail nur von wirklich langen , schnellen Abfahrten beeindrucken und fielen selbst hier eher durch einen leicht wandernden Druckpunkt als durch massiven Power-Verlust auf. Es scheint, hier besteht ein Zusammenhang mit dem Belagsverschleiß, bei frischen Belägen trat dieses Phänomen seltener bzw. später auf.

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Praktisch: Mit Matchmaker-Schellen können Bremsen und Schalthebel an der gleichen schelle montiert werden – das funktioniert auch mit der Reverb.

Apropos Beläge: Deren Haltbarkeit ist durchschnittlich – die Brake-Pads der X.0 Trail halten weder besonders lang noch fällt die Bremse durch übermäßig hohen Verschleiß auf. Die Bremsen wurden mit allen drei erhältlichen Bremsbelägen gefahren (organisch auf Stahlträger, gesintert auf Stahlträger und organisch auf Aluträger), hier unterschieden sich die Präferenzen der Tester. Während Trev im verregneten Schottland lieber auf die verschleißärmere gesinterte Variante zurückgreift, setzt Aaron bevorzugt auf die organischen Beläge mit Aluminium-Träger.

Alles in allem zeigte sich die X.0 Trail Bremsen im Dauertest als sorglos: Einzig am Focus SAM von unserem UK Redakteur Trev löste sich ein Bolzen an der Unterseite des Bremshebels, was aber lediglich für etwas Spiel im Hebel sorgte. Ein Entlüften war bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nirgends notwendig – und dass ist auch gut so, denn der Vorgang ist recht umständlich und es erfordert Geschick und Geduld um das System wieder komplett luftfrei zu kriegen.

Fazit

Die Avid X.0 Trail Bremsen überzeugten die Tester bereits auf den ersten Ausfahrten und tun es auch jetzt, nach tausenden Tiefenmetern noch immer. Wer eine kraftvolle, standfeste Bremse sucht und dabei keine Kompromisse beim Gewicht eingehen will, findet mit der X.0 Trail das richtige Modell.


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!