Von Seiten des Herstellers wird der 180,- € teure Alpineduro als “robuster Alpinschuh für den urbanen Abenteurer” angepriesen. Tatsächlich konnte uns bei beim ersten Check so einiges an ihm begeistern: Das unkonventionelle Design beispielsweise, oder die haltbare Vibramsohle und das wasserdichte, gut isolierte Obermaterial. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Der Frühling steht vor der Tür und mit dem Winter geht auch die Testsaison des Alpineduro zu Ende. Zeit für einen kleinen Bericht über die Wintertauglichkeit dieses außergewöhnlichen Schuhs.

How do the Alpineduro shoes measure up to tough winter conditions?
Wie schlagen sich die Giro Alpineduro im schottischen Winter?

Der Winter war hart und sorgte für erschwerte Testbedingungen. Unzählige Male wurden die triefnassen Schuhe einer Schnelltrocknung am Holzofen ausgesetzt, um sie auf ihren nächsten Einsatz vorzubereiten. Dem hervorragend verarbeiteten Außenmaterial hat diese Rosskur jedoch nicht geschadet und auch die robuste Sohle ist in tadellosem Zustand. Selbst bei genauerer Betrachtung konnten wir keinerlei Risse oder gelöste Klebestellen ausmachen. Anders als es das etwas klobige Design vermuten lässt, ist der Schuh weich und komfortabel. Er umschließt den Fuß gut, bietet ausreichend Halt, und die SPD kompatible Sohle ist stabil aber nicht zu steif, was sich auf Schiebe- oder Tragepassagen positiv bemerkbar macht. Egal welches Wetter, im Alpineduro bleiben die Füße stets trocken und warm, auch wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.

The shoe is extremely weather proof, as long as you do not submerge beyond the ankle, you feet will stay dry
Der Schuh ist extrem wetterbeständig. Solange das Wasser nur knöcheltief steht, bleiben die Füße darin stets trocken.
In use the shoe is protective, but is also sensitive and light
In der Praxis bieten die Schuhe guten Schutz, sind aber dennoch leicht und bequem.
If you are faced with long bike carries, we would like to see a more aggressive tread pattern
Auf längeren Tragepassagen hätten wir uns manchmal ein etwas aggressiveres Sohlenprofil gewünscht.
We liked the high level stitched in tongue, which works well to keep the water out
Besonders positiv fanden wir die bis weit oben vernähte Zunge, die das Eindringen von Schmutz und Wasser effektiv verhindert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Alpinenduro auch mit einem harten Winter sehr gut zurechtkommt. Als einzige Schäden hatten wir lediglich einen gerissenen Schnürsenkel sowie Verschleiß an einer der Ösen zu verzeichnen. Zudem ist die Sohle für tieferen Schlamm nicht profiliert genug, bietet aber dennoch auf nassen Wurzeln oder Fels ausreichend Grip.

So far the Enduralpine have been reliable companions on tough winter rides
Ein Paar Schuhe, auf das man sich auch im harten Winter stets verlassen kann.

Fazit

Dass die Schuhe in diesem Winter so oft und so lange am Feuer gestanden haben, liegt nicht daran, dass sie so schlecht trocknen würden. Vielmehr zeugt dies davon, dass sie bei jeder Tour mit nassen Bedingungen stets die erste Wahl waren. Das winddichte Material in Verbindung mit einem Paar dicker Socken bildet eine effektive Kombination gegen kaltes Winterwetter. Selbst lange Touren bei niedrigen Temperaturen waren mit dem Giro ein Genuss. Auch darf man sich von der vielleicht etwas klobigen Optik nicht täuschen lassen: Die Schuhe sind bequemer und leichter (1100g/Paar) als sie aussehen. Racer werden an ihm etwas Steifigkeit vermissen, aber wer einen zuverlässigen und wetterfesten Bikeschuh sucht und sich zudem für außergewöhnlichen Style begeistern kann, ist mit dem Alpineduro bestens beraten

Weitere Informationen zum Giro Alpineduro gibt’s auf Giros Website

Text & Fotos Trev Worsey


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!