Selbst wenn ihr die Marke VP Components eventuell (noch) nicht kennt, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass sich dort gefertigte Komponenten an eurem Bike befinden – als einer der größten Hersteller für Fahrradteile fertigt VP auch im Auftrag vieler namhafter Bike-Brands. Das über die Jahre gewonnene Know-How lässt der taiwanesische Hersteller nun in seine neueste Pedal-Kreation einfließen: Die VP Components Harrier wollen mit massig Grip, flacher Bauweise und geringem Gewicht den Markt erobern. Wir haben die circa 90 Euro teuren Plattformpedale ausgiebig getestet.

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Direkt aus der Box heraus fällt zunächst die schiere Größe der VP Harrier auf: Die Pedale sind riesig! Mit einer Standfläche von 12 x 11 Zentimetern gehören sie definitiv zu den größten Pedalen am Markt. Mit einer Höhe lediglich 12 Millimetern sind sie zudem recht flach. Auch das Gewicht von 369 Gramm/Paar kann sich sehen lassen – und das nicht nur in Anbetracht ihrer Größe. Möglich wird das durch den Einsatz von Kunststoff-Gleitlagern an der Achse, die übrigens nicht – wie das Gewicht vermuten lässt – aus Titan, sondern aus Stahl besteht.

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Die Verarbeitung der Pedale weiß zu gefallen und wirkt sehr hochwertig: Keine Grate, kein Spiel und ein hübsches Finish. Auch bei den 20 Pins pro Pedal hat man sich Gedanken gemacht: die sind teils von oben und teils von unten durch das Pedal eingeschraubt und so entworfen, dass sie auch nach starker Abnutzung oder verbogen einfach zu wechseln sind.

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Auf dem Trail setzt sich der positive Ersteindruck fort: Die Kombination aus großer Standfläche und langen Pins bietet massig Grip und vermittelt auf diese Weise viel Sicherheit und einen angenehmen Stand. Gerade wer auf weniger steifen Sohlen unterwegs ist (z.B. FiveTen Freerider) wird den Support, den die größere Kontaktfläche bietet, zu schätzen wissen – sowohl beim Pedalieren als auch bei ruppigen Abfahrten. Ein netter Nebeneffekt der großzügig ausgefrästen Standfläche ist die gute Selbstreinigung der Pedale, was vor allem bei schlammigen Bodenbedingungen von Vorteil ist.

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Zur Langzeit-Haltbarkeit können wir nach vier Wochen und – immerhin – knapp 500 Trailkilometern natürlich noch keine finale Aussage treffen. Trotzdem: Bisher haben die VP Harrier alle Einsätze mit Bravour überstanden. Nach einigen Ausfahrten trat ein minimales, seitliches Spiel (< 1 Millimeter) an den Pedalen auf – dies ist bei dieser Lagerbauart normal und beim Fahren nicht spürbar. Im Verlauf des Tests hat sich das Spiel nicht vergrößert und auch einige Aufsetzer und unsanfte Steinkontakte steckten die Pedale unbeeindruckt weg – Hut ab!

Wie sich die VP Harrier im weiteren Verlauf der Saison schlagen werden, könnt ihr – zusammen mit vielen anderen Berichten rund um unsere Dauertest-Bikes – in unserer interaktiven Timeline verfolgen.

Fazit

Mit den neuen Harrier Pedalen ist VP Components ein großer Wurf gelungen: Massig Grip, die große Standfläche und das geringe Gewicht gefallen – Für rund 90 Euro gibt es hier ein Top-Pedal zu fairem Preis!

Die VP Harrier Pedale gibt es in den Farben schwarz, rot und – wie getestet – silber/raw. Mehr Informationen unter vp-usa.com.

Fotos: Klaus Kneist Text: Aaron Steinke


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!