In unserem Einleitungsartikel “Mehr als die Summe seiner Teile” haben wir euch unseer UK-Redakteure vorgestellt, die ein jeweils sehr individuelles Custom-Bike aufgebaut haben. Lest hier mehr zu Jim’s Kingdom Switch Titan Enduro.

Kingdom Switch – Der glamouröse Stage-Smasher

Als mein Kingdom Switch fertig aufgebaut war, war es das schönste und großartigste Bike, das ich je zusammengebaut hatte. Ich wusste nicht, ob ich es fahren oder es mir ums Handgelenk binden und ein Rap-Video drehen sollte! Also verbrachte ich Stunden damit, es im Montageständer zu betrachten und war hingerissen von seiner einzigartigen Optik. Normalerweise kann ich jedes Bike ohne Probleme zusammenbauen, aber die Shimano Di2-Schaltung mit all ihren Verbindungen und Kabeln, die innen im Rahmen, Lenker und Vorbau verlegt werden, machte mich dann doch ein wenig ratlos und so musste der Bikeshop vor Ort aushelfen. Ich hätte auch einfach eine Standard-Lenker-Vorbau-Kombi verwenden und die Züge außen verlegen können, aber das hochwertige Tharsis-Cockpit mit seiner internen Kabelführung ist einfach eine sauberere und schönere Lösung.

Kingdom Switch Ttitanium Enduro

Mit dem Cockpit musste ich erst ein bisschen warm werden: Der Lenker hat einen anderen Rise, als ich ihn gewohnt bin, und die Bremsen sind höllisch scharf. Meine Wahl war auf die MAGURAs gefallen, weil sie simpel und kraftvoll sind und sich die Beläge dank ihrer magnetischen Fixierung leicht wechseln lassen. Da ich aber die sanfte Kontrolle von Hope-Bremsen gewohnt bin, ist der heftige Biss der MAGURAs für mich etwas gewöhnungsbedürftig.

Kingdom Switch Ttitanium Enduro

Die X-Fusion Metric-Federgabel bügelt alles gut weg – und damit meine ich: wirklich außergewöhnlich gut. Als ich hörte, dass im Inneren der Gabel die neue Roughcut-Dämpfung verbaut wird, wusste ich schon, dass sie es mit der legendären FOX 36 würde aufnehmen können. Trotz der mächtigen 180 mm Federweg scheint sie das Klettern nicht schwieriger zu machen und ich meide Rennen mit vielen flachen Stages mittlerweile ohnehin. Wenn ich mit dieser 14-kg-Rennmaschine mit dem weichen Fahrwerk Steigungen hochklettere, bin ich immer wieder überrascht, wie gut sie sich pedalieren lässt, nachdem der unglaubliche PUSH ELEVENSIX-Dämpfer mit seinen zwei Dämpfungskreisläufen auf „Climb“ steht. Hierzu tragen auch das ovale Kettenblatt von Absolute Black, die 42er XT-Kassette und der MAXXIS Minion Semislick-Reifen hinten ihren Teil bei. Es fühlt sich bergauf sogar effizienter an als mein letztes Bike mit einem Luftkammerdämpfer. Nichts wippt, auch nicht im Wiegetritt. Ich hatte Erstaunliches über diesen Highend-Stahlfederdämpfer gehört und wusste, er würde mich nicht hängen lassen. Und er enttäuschte mich nicht, auch wenn er ein halbes Kilo Gewicht mit sich bringt.

Kingdom Switch Ttitanium Enduro

Die Schaltvorgänge der Shimano Di2 sind einfach eine Freude, so sanft, effizient und absurd präzise sind sie. Das Geräusch, das klingt, als würde eine Digitalkamera ein Bild machen, verleiht dem Bike einen noch größeren Bling-Bling-Faktor. Ich habe die Di2 nun eine ganze Weile unter allen Bedingungen getestet und für mich ist sie nicht nur eine Modeerscheinung, sondern funktioniert wirklich hervorragend – sie hat aber natürlich ihren Preis.

Das Bike sorgt massiv für Aufsehen, viele Leute schauen hin, fragen, was das für eine Marke ist und wo es herkommt, und ich muss zugeben: Ich bin einfach ein Angeber. Ich mag die ganze Aufmerksamkeit, die es auf sich zieht. Und wenn wir schon bei Sexappeal und bei der Performance sind, sollten wir die Laufräder nicht unerwähnt lassen: ENVE M60 mit Chris-King-Naben – sie sind nicht gerade die billigsten da draußen, aber die Teile sind leicht, steif und stabil ohne Ende.

Kingdom Switch Ttitanium Enduro

Es heißt ja „Probieren geht über Studieren“, und wenn man das Bike auf den Trail entlässt, dann belohnt es einen für all das Geld, das man hineingesteckt hat. Der PUSH-Dämpfer vermittelt mit seinen seidenweichen 160 mm Federweg in Kombination mit der 180-mm-Federgabel das Gefühl, auf einem Downhillbike zu sitzen – es ist der Wahnsinn. Und wenn man dann noch den schlagabsorbierenden Titanrahmen und den flachen 65°-Lenkwinkel (aufgrund der längeren Federgabel) dazunimmt, dann ist das einfach ein höllisches Geschoss.

Manche sagen ja, Titan habe zu viel Flex, aber ich versichere euch, das ist wirklich kein Problem! Das Kingdom Switch bügelt in der Vertikalen über alles drüber und bietet dabei unglaubliche Seitensteifigkeit, es macht mühelos alles mit. Es ist ein wahrlich fantastisches Bike, dessen Fähigkeiten weit jenseits der Grenzen meines Könnens liegen, und ich freue mich darauf, diese Maschine in Zukunft so weit zu treiben, wie ich kann, um zu sehen, wozu sie in der Lage ist.

Anmerkung der Redaktion:
Jim trieb es ein bisschen zu weit und brach sich den Knöchel. Er kann es kaum erwarten, wieder auf das Switch zu steigen und das Titan-Biest zu zähmen.

Kingdom Switch Ttitanium Enduro

Kingdom Switch: Kingdoms brandneuer 160-mm-Bestseller aus sexy Titan.

Kingdom-switch-di2

XTR Di2, Absolute Black oval ring, XT 42/11 cassette: Die Shimano Di2 ist der Inbegriff von Schaltperfektion, unglaublich leicht, und da das Schaltwerk nah an der XT-Kassette sitzt, ist die Gefahr von Beschädigungen durch Steine deutlich reduziert.

enve-M60

Enve M60: Ich liebe sie einfach: Sie sind steif, präzise und leicht!

Maxxis HR2 and Minnion SS: Super Gummi für schnelles Rollen und jede Menge verlässlicher Grip.

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Magura Raceline MT7: Edel wie der Rahmen, genug Power, um einen LKW zu stoppen, und mit sehr leicht auszutauschenden, separaten Belägen für eine einfache Wartung ausgestattet.

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Push ElevenSix shock: Das Beste aus zwei Welten, die Performance eines DH-Bikes auf ruppigen Stages mit einem Climb-Schalter, der bei Anstiegen wirklich hilft.

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X-Fusion Metric:Die erfolgreiche 180-mm-Variante, ausgestattet mit dem neuen Roughcut-Dämpfungssystem.

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X-Fusion Hilo SL: Die gefiel mir mit 150 mm Hub der Sattelstütze, dem leicht zu wartenden Kabel und dem Hebel, den man nur leicht aus irgendeiner Richtung antippen muss, um ihn zu betätigen.

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PRO Tharsis Trail Carbon, Di2-kompatibel: Der 35 mm Vorbau und ein auf 760 mm reduzierter Lenker sorgen für ultimative Kontrolle. Diese Shimano Di2-taugliche Kombination versteckt die Kabel in eigens dafür vorgesehenen kleinen Tunneln und sorgt für eine cleane Optik.

ergon-ge1-grips

Ergon GE1: Die breiteren Griffe sind meine absoluten Favoriten für Extrasicherheit und Komfort bei hohen Geschwindigkeiten.

Extras: Ich fahren einen mega bequemen, wasserdichten und solide gebauten Fabric Fabric Scoop Sattel an meinem Kinngdom Switch. Rahmen- und Spritzschutz sind von Rockguardz, die meiner Meinung nach die besten Fender bauen: Sie sind klein, elegant und sehen von allen auf dem Markt am besten aus, außerdem sind sie leicht und stabil.

Weitere Bikes in diesem Special: Kinesis Maxlight FF29 Testbericht | Liteville 301 MK12 Testbericht

Text: Jim Buchanan Fotos: Trev Worsey


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