Der Markt für endurotaugliche Halbschalenhelme ist mit dem Boom des Sports in den letzten Jahren um ein Vielfaches gewachsen. Genau dort möchte der bereits lange etablierte Helmhersteller MET mit dem Parabellum ganz oben mitspielen. Mit einem außergewöhnlich markanten Design, geringem Gewicht und cleveren Features soll sich der Helm von anderen Wettbewerbern absetzen.

Der MET Parabellum hat eine markante Optik.
Der MET Parabellum HES verfügt über eine markante Optik und kostet 160 €.

Bereits auf den ersten Blick fällt das markante Design des MET Parabellum auf. Ein leuchtendes Blau betont das skelettartige Grundgerüst und das weit oben angebrachte, schmale Visier. Ganze 28 Belüftungsöffnungen bilden eine fast schon zerklüftete Oberfläche und sorgen für eine ganz eigene Formsprache. Als zweites fällt das geringe Gewicht auf, zu dem die vielen Öffnungen sicherlich einen Teil beitragen. Lediglich 287 g zeigt unsere Waage an. Trotzdem ist der Helm hinten weit nach unten gezogen, um auch einen zuverlässigen Schutz des Hinterkopf bei einem Sturz zu garantieren.

Der Parabellum ist weit in den Nacken heruntergezogen und bietet damit angenehm viel Schutz.
Der Helm ist weit in den Nacken heruntergezogen und bietet damit viel Schutz.

Der Parabellum kommt mit nur einem Einstellrädchen am Hinterkopf zur Verstellung aus. Dieses ermöglicht sowohl die Anpassung an den Kopfumfang als auch die Neigung des am Kopf anliegenden Trägersystems gegenüber der schützenden Schaumstoffschale des Helms. So soll sich der Helm flexibel an verschiedene Kopfformen anpassen lassen und einen sicheren Halt garantieren.
Ebenso leicht verstellen lässt sich das Visier. Über eine Rasterung unter den seitlichen Befestigungsschrauben stehen mehrere Positionen für persönliche Vorlieben zur Wahl. So schützt das Visier effektiv das Gesicht vor direkter Sonneneinstrahlung, ohne das Sichtfeld zu beschränken.
Lediglich Personen mit einem besonders kleinen Kopf gehen bei MET leer aus. Nur in Größe M und L erhältlich, wird der Parabellum für einen Kopfumfang von 54–62 cm empfohlen. Besonders für Frauen und Jugendliche ist dies oft nicht klein genug.

Das Verschlusssystem funktioniert hervorragend sorgt für sicheren Halt des Helms am Kopf.
Das Verschlusssystem funktioniert hervorragend sorgt für sicheren Halt des Helms am Kopf.

Mit einer Konstruktion aus verschiedenen Schaumstoffen will MET einen leichten und dennoch besonders sicheren Helm anbieten. Unter der hochfesten Polykarbonat-Deckschicht kommen, je nach Position am Helm, Schaumstoffe mit verschiedenen Dichten zum Einsatz. So sollen bei geringem Gewicht bessere Dämpfungseigenschaften erreicht werden und der Fahrer soll noch besser geschützt sein.
Die Zertifizierung nach der CE-Norm bescheinigt den Erfolg dieses Konzepts.

Die zahlreichen Belüftungslöcher prägen die Optik des Parabellum.
Die zahlreichen Belüftungslöcher prägen die Optik des Parabellum.

Auch nach mehreren Monaten ausgiebiger Testzeit können wir euch zur Schutzwirkung der verschiedenen Schaumstoffschichten (leider bzw. zum Glück) keine Erfahrungswerte präsentieren. Ausnahmsweise sind in letzter Zeit sämtliche Fahrmanöver geglückt und Tester sowie Helm nach wie vor unversehrt.
Dafür berichten wir umso lieber vom hervorragenden Tragekomfort des Parabellum.
Leicht und luftig: So lässt sich die Halbschale kurz und knapp beschreiben. Wie erwartet sorgen die vielen Belüftungsöffnungen für eine gute Zirkulation der Fahrtluft. Der Kinnriemen und das Verstellsystem passen sich perfekt an die Kopfform an. Sollte man trotz der guten Belüftung ins Schwitzen geraten, hält der Silikonstreifen an der Stirn zuverlässig den Schweiß von den Augen fern. Zusätzlich verhindert er das Verrutschen des Helms, wenn beispielsweise einmal ein Ast gestreift wird und erhöht den Tragekomfort durch eine gleichmäßige Druckverteilung.

Die Größenverstellung im Nacken sorgt für guten Sitz, ist jedoch ein bisschen unangenehm beim an- und abziehen des Helms.
Die Größenverstellung im Nacken sorgt für guten Sitz, sollte jedoch zum Aufsetzen des Helms immer geöffnet werden.

Einziger Nachteil: Lässt man den Helm in der Weite eingestellt, entsteht durch den Silikonstreifen beim Aufsetzen ein unangenehmes Ziehen an Stirn und Haaren. Deshalb am besten das Einstellrad für den Kopfumfang zuerst weiter stellen, den Parabellum aufsetzen und das Rad dann wieder festdrehen. Das ist dank des (auch mit Handschuhen) gut bedienbaren Verstellrädchens in Sekunden erledigt.
Auch mit sämtlichen von uns getesteten Brillen ist der Parabellum kompatibel. Dank des weit oben angebrachten Visiers finden sogar Goggles und deren Bänder ausreichend Platz.
„Going full enduro“ steht also nichts mehr im Wege.

Das Silikonband über der Stirn verhindert, dass Schweiß ins Gesicht läuft und garantiert einen festen Sitz des Helms auf dem Kopf.
Das Silikonband über der Stirn verhindert, dass Schweiß ins Gesicht läuft und garantiert einen festen Sitz des Helms auf dem Kopf.

Ein weiteres nützliches Feature ist die zusätzliche Kamera- bzw. Lampenhalterung. Sie ersetzt das gewohnte Klebepad, das aufgrund der Belüftungsöffnungen kaum anzubringen ist.

Fazit:

Optik ist wie immer Geschmackssache – wem aber das ausgefallene Design gefällt, der erhält einen top verarbeiteten, gut durchdachten All-Mountain-Helm mit vielen nützlichen Features.
In Sachen Gewicht, Passform und Belüftung muss sich der MET Parabellum keineswegs vor seinen Wettbewerbskonkurrenten verstecken und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top. Von dezent bis auffällig ist er in 6 verschiedenen Farbkombinationen für 160 € erhältlich.

Mehr Informationen findet ihr auf der met-helmets.com.

Text: Daniel Schlicke Bilder: Sebastian Hermann


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