„Ich kann nicht, ich darf nicht, ich soll nicht“ – ganz ehrlich: Das haben wir alles schon gehört. Die Veränderung ist zu riskant, der Weg zu anstrengend, die politische Correctness zu korrekt. Für Ausgabe #18 haben wir alle diese Bedenken über Bord geworfen und uns die geilsten Bikes besorgt die man für Geld (nicht) kaufen kann. Wir bei ENDURO sind uns sicher: Träume können wahr werden!

Dieser Artikel ist Teil unseres Magazin Features Dreams Come True: Sieben Traumbikes im Test.

Mondraker Dune Carbon XR

The Mondraker Dune Carbon XR
Das Mondraker Dune Carbon XR.
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Was hat Kunst im Wald verloren? Wenn es nach uns geht, kann die Mona Lisa gerne im Louvre bleiben, solange wir das Mondraker Dune Carbon über die härtesten Enduro-Tracks dieser Welt jagen können. Das außergewöhnliche Design, die markante Linienführung und der Zero-Hinterbau – dieses Bike muss ein Künstler entwickelt haben. Ob die Fahrperformance des Dune Carbon XR ebenso unseren Geschmack trifft?

So manches Downhillbike sieht neben dem Dune Carbon XR so unspektakulär aus wie besagte Mona Lisa neben Picassos Guernica. Das Mondraker ist lang, flach und sieht schon im Stand abartig schnell aus.

The Dune frame is a work of art.
Das Dune ist ein Stück Kunst.

Der Radstand ist mit 1.243 mm (Gr. L) ganze 10 mm länger als der des Arbeitsgeräts von Downhill-Dominator Aaron Gwin. Er ist das Ergebnis der Kombination eines extrem langen Hauptrahmens (Oberrohrlänge 655 mm) mit einem flachen Lenkwinkel (66°). Auf dem Papier helfen da auch die verhältnismäßig kurzen Kettenstreben nichts mehr – in der Praxis allerdings schon! Trotz der Tatsache, dass man sich nach dem Aufsteigen fühlt wie der Kapitän eines Ozeandampfers auf hoher See, lässt sich das Rad nach einer gewissen Eingewöhnungsphase erstaunlich präzise und agil navigieren. Hierzu muss man die eigene Position auf dem Rad, ja sogar den eigenen Fahrstil anpassen. Wer gern aufrecht und weit hinten im Rad steht, schießt in den ersten Kurven über das Ziel hinaus – garantiert! Gerade in langsamen und engen Sektionen muss deutlich mehr Gewicht auf die Front gelegt werden und erst bei steigenden Geschwindigkeiten kann man sich als Fahrer ein wenig zurücklehnen. Hier bringt der lange Radstand Laufruhe und bügelt zusammen mit dem superben FOX-Fahrwerk, bestehend aus einer 36-FLOAT-Federgabel und dem brandneuen FLOAT X2-Dämpfer, alles platt, ohne dabei Feedback missen zu lassen. Ein Bunnyhop bei Tempo Mach10 mitten im Steinfeld? Mit dem Dune XR kein Problem!
Bei der Wahl der Komponenten setzt sich die Affinität der Spanier für Form und Farbe fort. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und fügt sich optisch wie funktionell optimal in das Gesamtkunstwerk Dune Carbon XR ein.

The Dune may require some adjustments to your riding style.
Das Dune bedarf einer gewissen Umstellung.

Details

Sexy: Can it get better than this! The transition of the toptube and downtube into the head tube is a true masterpiece.
Sexy: Schöner geht es nicht! Der Übergang von Ober- und Unterrohr ins Steuerrohr ist ein wahres Meisterwerk.
Maximum performance: The new Fox X2 damper has been designed in collaboration with World Cup downhill riders, and you can tell! It stays planted to the ground and delivers masses of traction without ever losing definition.
Maximale Performance: Der neue FOX X2-Dämpfer wurde gemeinsam mit Worldcup-Downhill-Fahrern entwickelt und das merkt man! Er klebt förmlich am Boden und sorgt für massig Traktion ohne undefiniert zu sein.
Well protected: Mondraker’s own bash guard protects the chainrings from any unwanted debris. We’d have liked to have seen a chainguide too.
Gut geschützt: Der eigens von Mondraker entwickelte Bashguard schützt die Kettenblätter vor ungewolltem Steinkontakt. Wir hätten uns zusätzlich die Integration einer Führungsrolle für die Kette gewünscht.
Clean: The entirely internally-routed cables complement the Mondraker Dune Carbon XR’s outstanding design.
Clean: Die komplett innenverlegten Züge unterstreichen die atemberaubende Formsprache des Mondraker Dune Carbon XR.

Spezifikation: Mondraker Dune Carbon XR

  • Gabel: Fox 36 Float Factory HSC LSC 170 mm
  • Dämpfer: Fox Float X2 Factory Kashima 160 mm
  • Antrieb: SRAM X01
  • Bremsen: SRAM Guide RSC
  • Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth
  • Vorbau: ONOFF Stoic FG 35
  • Lenker: ONOFF Stoic UD Carbon 780mm
  • Reifen: Mavic Charge XL / Crossmax Quest Xl
  • Laufradgröße: 27.5″
  • Laufräder: Mavic Crossmax Pro Xl
  • Preis: 8.999 €
Foto 28.12.15, 15 53 55
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Tops

  • extrem laufruhig
  • super Fahrwerk
  • wunderschön

Flops

  • erfordert aktiven, speziellen Fahrstil

Fazit

Mit dem Mondraker Dune XR ist es wie mit manchem Kunstwerk: Entweder man hasst es oder man liebt es. Dieses Bike und seine Fahreigenschaften sind definitiv außergewöhnlich, und entweder man kommt damit zurecht oder eben nicht. Unbedingt Test fahren! Denn das Dune ist kein Bike, um mit seinen Kumpels auf dem Flowtrail einen entspannten Nachmittag zu verbringen, es ist eine gnadenlos hochgezüchtete Rennmaschine mit nur einem Ziel: Maximalspeed! Das kann es extrem gut, erfordert aber einen beherzten Fahrstil. Wer mit dem Bike nicht zurechtkommt, dem sei gesagt: Ist es zu stark – bist du zu schwach!

Mehr Information zum Mondraker Dune findet ihr auf der Mondraker Webseite.

Hier gehts zu den anderen Traumbikes: Bold Linkin Trail Race Day 29 Custom | Canyon Spectral CF Custom | Ghost PathRiot LC 10 | Focus SAM C Team | Scott Genius LT 700 Tuned Plus | Trek Top Fuel 9.9 SL

Dieser Artikel ist Teil unseres Magazin Features Dreams Come True: Sieben Traumbikes im Test.

Text & Bilder: Christoph Bayer


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