In Sachen Fahrtechnik sind es manchmal kleine Tricks und Kniffe, die einen großen Unterschied machen und für mehr Spaß, Speed & Flow auf dem Trail sorgen. Wir waren mit Daniel von Kossak von der Bike-Fahrtechnikschule Rock my Trail unterwegs und haben ihn um ein paar Basic-Tipps gebeten. Nachdem wir im ersten Teil bereits einige Tipps zur richtigen Haltung und der perfekten Kurventechnik gegeben haben, geht es hier im die korrekte Ausführung des Bunnyhops und die bestmögliche Linienwahl auf dem Trail.

Bunny Hop

Der BunnyHop ist das A und O für jeden ambitionierten Mountainbiker. Nicht nur ermöglicht er das schnelle Überwinden von Hindernissen, der Bewegungsablauf lässt sich auch beim Kurvenfahren anwenden und ermöglicht teilweise komplett andere – spaßigere & schnellere – Lines.

Hier der Bewegungsablauf Schritt für Schritt:

Die Ausgangslage: Pedale neutral, Schultern auf Lenkerhöhe. Aufbau von Vorspannung.
Die Ausgangslage: Pedale neutral, Schultern auf Lenkerhöhe. Aufbau von Vorspannung.
Das Bike unter sich “wegdrücken/ hervorschieben”. Körperschwerpunkt schlagartig nach hinten bringen (Höhe Hinterradnabe). Körper “klappt” zusammen. Füße drücken von hinten gegen das Pedal
Das Bike unter sich “wegdrücken/ hervorschieben”. Körperschwerpunkt schlagartig nach hinten bringen (Höhe Hinterradnabe). Körper “klappt” zusammen. Füße drücken von hinten gegen das Pedal
Lenker Richtung Gürtellinie ziehen, Oberkörper aufrichten und nach vorne über den Lenker bringen, Fußspitzen nach unten neigen, Vorderrad erreicht die maximale Höhe.
Lenker Richtung Gürtellinie ziehen, Oberkörper aufrichten und nach vorne über den Lenker bringen, Fußspitzen nach unten neigen, Vorderrad erreicht die maximale Höhe.
Oberkörper weiter vor den Lenker bringen, Fußspitzen nach unten neigen. Hinterrad hebt ab!
Oberkörper weiter vor den Lenker bringen, Fußspitzen nach unten neigen. Hinterrad hebt ab!
Das Vorderrad sinkt langsam ab. Wir begeben unseren Körper wieder mittig über das Rad, Pedalen neutral, Arme und Beine wirken als “verlängerter” Federweg und bereiten sich auf die Landung vor
Das Vorderrad sinkt langsam ab. Wir begeben unseren Körper wieder mittig über das Rad, Pedalen neutral, Arme und Beine wirken als “verlängerter” Federweg und bereiten sich auf die Landung vor
Geschafft. Körperspannung halten und die Landung mit Armen und Beinen zusätzlich abfangen. Wir nehmen nun wieder die neutrale Position ein.
Geschafft. Körperspannung halten und die Landung mit Armen und Beinen zusätzlich abfangen. Wir nehmen nun wieder die neutrale Position ein.

Linienwahl

Die Linienwahl ist wohl einer der Punkte, die man nur sehr schwer üben kann. Weshalb? Besonders bei der Erstbefahrung oder beim Fahren auf Sicht fehlt einem häufig die Kreativität von der Hauptlinie abzuweichen. Aber gerade bei der Linienwahl ist ein gigantisches Potenzial für besseren Flow und Speed auf Trails.

Where is the line? Übung und Erfahrung bei der Linienwahl kann den Grundspeed drastisch erhöhen.
Where is the line? Übung und Erfahrung bei der Linienwahl kann den Grundspeed drastisch erhöhen.

1) Sucht euch schnellere / bessere Fahrer (bis max. 20% über eurem Level), fahrt hinter Ihnen und schaut euch an, was sie machen. Nachfahren macht schneller und öffnet die Augen für neue Linien.

2) Probiert aus! Seid ihr auf eurem Hometrail unterwegs und habt die Möglichkeit Passagen häufiger zu fahren, dann probiert verschiedene Linien mit unterschiedlichen Fahrtechniken aus.

Lieber der kurvigen Haupt-Line folgen oder ...
Lieber der kurvigen Haupt-Line folgen oder …
... doch lieber ab durch die Mitte? Wir sagen: Je nachdem.
… doch lieber ab durch die Mitte? Wir sagen: Je nachdem.

3) Sucht nach Innenlinien und nehmt Extrawege in Kauf! Manchmal muss man vor der eigentlichen Schlüsselstelle am Hang ausholen oder die Kurve weiter ausfahren um die Passage im Anschluss souveräner und flüssiger zu meistern. (Erinnerung an den runderen (weiteren) Kurvenradius.

4) Für kreative Linienwahl ist eine Grundvoraussetzung, dass Techniken wie der Bunny Hopp schon aus dem FF funktionieren. Denn nur so kann man spontan auf Überraschungen reagieren.

Im dritten Teil wird es um die Wahl der korrekten Geschwindigkeit gehen.

Hungrig auf mehr? Wir, als Mountainbikeschule Rock my Trail, halten noch viel weitere hilfreiche Tipps bereit und bieten euch verschiedenste Kursstufen oder ein individuelles Programm in unseren Privatkursen, um euch auf alle Gefahren des Mountainbike-Alltags vorzubereiten. Schaut bei uns vorbei und entdeckt eine neue Welt des Trail-Fahrens!

Daniel von Kossak
Bike Instructor DSHS Köln
Inhaber Mountainbikeschule ”Rock my Trail”
info@rockmytrail.de
www.rockmytrail.de


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!