Enduro Racing hat zwei Gesichter: Auf der einen Seite pushen sich Fahrer und Rennorganisatoren im Kampf um die nationale und internationale Vorherrschaft, auf der anderen gibt es Weekend Warriors und Hobby-Athleten, die mehr wollen, als nur Kopf und Kragen auf knallharten Rennstages riskieren. Für sie gibt es eine Serie, die ihren Ansprüchen gerecht wird. Ihr Name? Trail Trophy. Ihr Erfolgsrezept? Das haben wir herausgefunden!

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Es ist eine Frage, die sich jeder Geschäftsmann stellen muss, egal ob er Gründer eines Start-Up-Unternehmens ist oder in der Führungsetage eines Weltkonzerns sitzt: „Was wollen meine Kunden?“ Genau das sollten sich auch die Veranstalter von Enduro-Rennen öfter fragen. Einer, der das sehr gut verstanden hat, ist Thomas Schlecking, Veranstalter der Trail Trophy-Serie, die in diesem Jahr an insgesamt fünf Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haltgemacht hat. Entstanden ist die Serie bereits im Jahr 2008, weit vor dem großen Enduro-Hype und ohne ernsthafte finanzielle Interessen.

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Doch was macht die Serie tatsächlich so erfolgreich?

Um diese Frage zu beantworten, sollte man sich zuerst einmal fragen: Warum fahren wir überhaupt Rennen? Klar, da gibt es den Wettkampfgedanken, sich mit anderen zu messen, die eigenen Grenzen auszuloten, sein persönliches Limit zu pushen und das Gefühl, vollgepumpt mit Adrenalin an der Startlinie zu stehen. Sich einzig und allein auf eine Sache zu fokussieren, um dann im Ziel entweder von Glücksgefühlen oder Frust überwältigt zu werden.

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Doch das ist nur ein Grund, denn anders als bei Cross Country- oder Marathon-Rennen geht es bei Enduro noch um etwas anderes: das Erlebnis. Das ist es doch, warum wir alle überhaupt diesen Sport betreiben. Es ist der Spaß daran, neue Trails zu entdecken, egal ob diese flowig, verblockt, steinig oder mit Wurzeln durchsetzt sind. Es ist das Gefühl, etwas mit seinen Kumpels zu erleben. Sich mit ihnen auf den Stages gegenseitig zu batteln, aber eigentlich doch etwas gemeinsam zu schaffen. Gemeinsam Probleme zu lösen, gemeinsam auf langen, steilen Anstiegen zu leiden und sich am Ende gemeinsam zu freuen. Kurz: Es geht um Gemeinschaft. Gemeinschaft ist das, was Enduro so besonders macht, und was leider bei immer mehr Rennserien in den Hintergrund rückt.

Stylen und Abziehen ...
Stylen und Abziehen …
... oder lieber alles wegdrücken: jeder kann seinen Fahrstil ausleben
… oder lieber alles wegdrücken: jeder kann seinen Fahrstil ausleben

Der Schlüssel zum Erfolg

Es sind etliche Dinge, die dieses Gemeinschaftsgefühl bei der Trail Trophy so greifbar machen. Da ist einmal das Rennformat als solches: mehrere Tage lang über die besten Trails zu heizen, ohne vorher darauf zu trainieren. Durch den Wegfall des Trainings reduziert sich automatisch der Druck bei jedem Teilnehmer. Keiner sitzt allein im Hotelzimmer und checkt das GoPro-Material des Vortags oder steht am Start und geht noch einmal seine besten Linien im Kopf durch.

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Vielmehr spürt man die freudige Gewissheit, gleich wieder auf einen grandiosen Trail einzubiegen – die gibt es hier nämlich zuhauf. Gefahrenstellen und die generelle Charakteristik erklärt Thomas persönlich beim gemeinsamen Riders Meeting am ersten Tag ebenso wie das Programm fürs Wochenende. Das beinhaltet neben den Stages bei Tageslicht oftmals auch eine gezeitete Etappe bei Nacht – ein einmaliges Erlebnis, vor allem, wenn man dort auch noch von johlenden Fans mit einer kreischenden Kettensäge angefeuert wird.

Race Mode = Party Mode

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Die Rennen der Trail Trophy gehen immer über mindestens zwei, oftmals sogar drei Tage und die Veranstalter tun einiges dafür, dass die Fahrer während des Wochenendes möglichst viel Zeit gemeinsam verbringen können. Im Start- und Zielbereich gibt es Sitzgelegenheiten, eine kleine Expo-Area, jeder Fahrer erhält Essensgutscheine, es gibt eine feinste lokale Spezialitäten, Lagerfeuer und natürlich ausreichend Getränke.

Kein Wunder, dass hier oft bis spät in die Nacht gemeinsam gefachsimpelt, gescherzt und gefeiert wird. Erfahrungen werden ausgetauscht, neue Bekanntschaften geknüpft, Pläne für das nächste Rennen geschmiedet – Enduro wird hier wahrlich zelebriert!

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Rennen wie die Enduro World Series sind wichtig, sie pushen die Entwicklungen der Bike-Industrie, sind der perfekte Prüfstand für neues Material und geben professionellen Fahrern das perfekte Umfeld für knallharte Competition. Kurz gesagt: Sie sind die Formel1 des Enduro-Sports. Wer jedoch nicht Michael Schumacher heißt und einfach nur ein entspanntes Rennwochenende mit ebenso professioneller Zeitnahme und fordernden Rennstages gemeinsam mit seinen Kumpels erleben möchte, der sollte sich schnellstmöglich bei einem der Stopps der Trail Trophy für 2016 anmelden. Dort gibt es das, was wir am Enduro-Sport lieben, das Gemeinschaftsgefühl in den Startunterlagen – und zwar gratis.

Lust bekommen? Hier geht es zu den Trail Trophy 2016 Terminen..

Weitere Infos zur Serie erhaltet ihr auch auf der Trail Trophy-Website.

Text: Christoph Bayer Bilder: Dennis Stratmann, Paul Masukowitz, Manfred Stromberg


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