Drei Sprachen, zwei Klimazonen und jede Menge Berge – das Baskenland hat für Biker einiges zu bieten. Verlässt man die Touristenpfade, findet man eine atemberaubende Natur, Cidre in Strömen und das ideale Testgebiet für die neuen Mavic XA Pro Carbon-Laufräder vor. Warum es sich lohnt, die bekannten Wege zu verlassen und warum das Abenteuer manchmal näher ist, als man denkt, lest ihr hier.

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Die Hotelkomplexe, das Meer und die hellen Strände San Sebastians sind schon lange nicht mehr sichtbar. Ab und zu entdecken wir ein paar wilde Ponys oder eine Schafherde. Ansonsten herrscht absolute Stille. „Wir“, das ist eine bunt gemischte Gruppe: Tito Tomasi, leidenschaftlicher Abenteurer, Michel, der Marketingmanager von Mavic, unser Guide Doug, eine Menge Journalisten und ich. Wir alle wollen gemeinsam die Region erkunden und die neuen Mavic XA Pro Carbon-Laufräder ausprobieren. Und seit uns das Shuttle von Basque MTB am Stadtrand abgesetzt hat, geht es nur noch bergauf. Nach 1 h machen wir eine erste Pause und können bereits erahnen, was uns auf dem Gipfel erwarten wird. Über einen Singletrack kommen wir auf den Bergkamm, es wird zusehends steiler. Die letzte Prüfung ist ein 20-minütiges Tragestück auf schroffen Felsen, auf denen man lieber nicht ausrutschen sollte. Als wir nach 2 h den Gipfel erreichen, machen wir uns über die selbstbelegten Baguettes und das frische Obst her. Der Ausblick hier oben ist phänomenal! Wir sehen kleine baskische Bergdörfer, vereinzelte Bauernhöfe und fantastische Landschaften.

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Als ein stärkerer Wind aufzieht, machen wir uns wieder auf den Weg. Wir surfen über abwechslungsreiche alpine Singletrails, immer wieder unterbrochen durch anspruchsvolle, technische Stücke – ein echter Traum. Die Quälerei der vergangen Stunden hat sich gelohnt, wir haben uns diese geniale Abfahrt redlich verdient. Unser Guide Doug führt uns in seinen Wohnort, ein kleines Bergdorf namens Arantza. Die Leute hier leben ein einfaches Leben, verdienen ihr Geld durch harte Landwirtschaft. Handyempfang? Fehlanzeige! In einer kleinen Albergue finden wir Zuflucht für die Nacht. Zum Duschen muss man über den Hof gehen, wir übernachten auf harten Matratzen im 8-Bett-Zimmer.

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Der nächste Tag beginnt früh mit einem schlichten Frühstück. Baguette, Schinken, Marmelade. Gegessen wird ohne Teller, das Baguette wird in Stückchen gerissen. Nach einem schnellen Kaffee geht es wieder aufs Bike. Die Wasservorräte füllen wir an einer Quelle auf. Auf einen kurzen Anstieg folgt die Umrundung des Tals auf einem alten Aquädukt. Der Ausblick auf die sonnengefluteten Berge ist fantastisch, die Wolken hängen noch tief im Tal. Teilweise ist das Bauwerk beschädigt und wir müssen die Bikes tragen. Äste und Steine ragen tief in den schmalen Weg hinein.

Auf der anderen Seite des Tals beginnt der steile Anstieg. Wir wollen Kräfte sparen und schieben die Bikes. Durch die warme Vormittagssonne wird uns immer wärmer, eine Lage Kleidung nach der anderen wird abgelegt und dennoch fangen wir bald an zu schwitzen. Wir machen mehr und mehr Pausen, die felsige Zufahrtsstraße raubt uns die letzten Kräfte. Erleichtert finden wir einen prähistorischen Steinkreis auf einem Plateau und tanken neue Kraft in der Sonne – ab jetzt geht es fast nur noch abwärts.

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Auf einem verblockten Trail fahre ich Michel hinterher. Er lässt das Gas ordentlich stehen, ich folge ihm. Die Laufräder lassen sich einfach beschleunigen und liegen dank konstruiertem Flex satt auf dem Trail, ohne es an Präzision mangeln zu lassen. So springe ich spielend leicht über Wurzelteppiche und zirkle mein Testbike, ein Mondraker Foxy, um die vielen Felsen. Ein, zwei kleinere Baumstämme, die quer auf dem Trail liegen, überspringe ich einfach.

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Doch wie so oft kommt Hochmut vor dem Fall. Als ich unachtsam über einen Baumstamm springe, übersehe ich eine große Wurzel. Mein Vorderrad landet unsanft zwischen den Hindernissen, ich fliege über den Lenker. Michel hört meinen Crash und hält an. Ich bin etwas benommen, kann nicht richtig atmen. Tito und unser Guide Doug verarzten mich souverän, für mich ist das Abenteuer hier zu Ende. Das Basque MTB-Shuttle kann mich nach einer kurzen Wanderung glücklicherweise abholen. Im Krankenhaus dann Erleichterung: Alles nur Prellungen, nichts gebrochen, Glück gehabt.

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Tito, Doug, Michel und der Rest der Gruppe unternehmen derweil eine geniale Abfahrt bis zum Meer. Das Shuttle erwartet sie am Leuchtturm in San Sebastian und bringt alle zurück in ein Hotel mit wunderschönem Blick aufs Meer. Erst jetzt, zurück in der Zivilisation, merken wir, was wir in den letzten 24 h erlebt haben.
Unser Abenteuer endet am Abend mit einem traditionellen Essen in einer alten, rustikalen Cidre-Brauerei am Stadtrand. Der Sagardo, eine Art Apfelwein, wird hier direkt aus riesigen Fässern gezapft. Da er vor dem Trinken mit Sauerstoff angereichert werden muss, wird er in das Glas gespritzt. So entstehen bis zu 2 m lange Fontänen – ein richtiges Spektakel.

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Wir teilen das Essen, Teller sind auch hier wieder Fehlanzeige. Die Qualität des Fisches und des Fleisches, die wir serviert bekommen, ist großartig. Völlig übersättigt fahren wir zurück ins Hotel und schlafen schon bald tief und fest.

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Die Kultur, die wir hier erleben durften, ist phänomenal. Gerade einmal eine Flugstunde von Madrid entfernt erwartet einen hier eine völlig andere Welt. Manchmal sind große Abenteuer eben doch gar nicht so weit entfernt, man muss sie nur wagen. Mein Souvenir von dieser Reise? Eine Menge Erfahrungen … und naja, eine Bandage an meinem Handgelenk, aber das ist halb so wild.

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Guiding

Die Guides von Basque MTB sind alle Locals, sprechen Spanisch, Englisch und Französisch. Sie kennen die besten Trails der Gegend und haben jede Menge Insider-Tipps auf Lager. Zusätzlich kümmern sie sich um Unterkunft und Flughafenshuttles. Alle Informationen findet ihr auf ihrer Website.

Flug

Der Flughafen von San Sebastian liegt etwa eine Flugstunde von Barcelona oder Madrid entfernt. Wer lieber einen Direktflug möchte, sollte nach Bilbao fliegen – ein Flug von Frankfurt kostet etwa 130 €.

Must do’s

Der Besuch einer Cidre-Brauerei sollte auf jedem Plan stehen: Am Besten besucht ihr aber eine lokale, alte Gaststätte. Wer lieber Bier trinkt, sollte unbedingt die Biere des Basqueland Brewing Projects probieren. Im Sommer kann man im Meer wunderbar schwimmen gehen.

Alle Informationen zu den neuen Produkten findet ihr in unserem First Ride: Mavic XA Pro Carbon und XA Elite Alu-Felgen.


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Text: Fotos: Jeremie Reullier