Sturz von Kristian Hynek (Topeak Ergon) wirft Verfolger-Team mit Weltmeister Lakata weiter nach hinten.
“Das Cape Epic ist das Rennen, das ich wirklich noch unbedingt gewinnen will in meiner Karriere”, sagt Marathonweltmeister Alban Lakata auf der eigens für das Rennen eingerichteten Pageflow-Seite des Topeak Ergon Teams. Doch nach vier Tagen, Halbzeit bei der 13. Ausgabe des Absa Cape Epic, scheinen Lakata und sein Partner Kristian Hynek (CZE) weiter von diesem Ziel entfernt denn in den Vorjahren. Nach einem schweren Sturz in der letzten Abfahrt fünf Kilometer vor dem Etappenschluss kam Hynek mit stark blutendem Arm und Schmerzen über die ganze Seite nach Wellington ins Ziel gefahren. Erst nach Röntgenaufnahmen wird das Team entscheiden, wie es weitergeht.
Die favorisierten Bulls-Fahrer Karl Platt und Urs Huber konnten ihren Vorsprung mit einem weiteren Etappensieg ausbauen. “Projekt Zebra”, im gestreiften Leadertrikot den 5. Sieg einzufahren, scheint gut zu laufen für den Pfälzer und den Aargauer, beide Landesmeister im Marathon.
Überraschend schoben sich die “dark horses”, wie die nicht Gesetzten im Englischen heißen, Matthias Pfrommer und Nicola Rohrbach (Centurion Vaude by Meerendal 2) auf den zweiten Platz und liegen damit im Gesamtklassement auf Rang 2. Der Rückstand beträgt insgesamt 9.07 Minuten. Lakata/Hynek sind auf Platz 3, gesamt 11.06 Minuten auf die Bulls zurück. Der Deutsche Meister im Cross Country, Manuel Fumic, der das harte Etappenrennen als verschärftes Training sieht, hatte einen harten, aber guten Tag. Mit dem brasilianischen Meister Henrique Avanci liegt er auf Rang 5 nach dieser dritten Etappe. Einen starken 6. Platz holte sich das Backup-Team Bulls 2 mit Simon Stiebjahn und Tim Böhme, die damit auf Rang 8 im Gesamtklassement liegen. Den Bulls kamen ihre guten Kenntnisse der Region zugute. “Auf den langen Abfahrten zum Ziel schickten wir Bulls 2 vor und Stiebi und Böhme flogen geradezu runter. Wir nützten klar unseren Vorteil, dass wir viel hier trainiert haben. Die gute Vorbereitung scheint sich auszuzahlen”, meinte ein zufriedener Karl Platt, der aber auch weiß, dass erst am letzen Tag das Epic entschieden wird. “Wir führten schon mal 10 Minuten und haben doch den Gesamtsieg nicht geholt“, erinnerte der Pfälzer.
Die Transferetappe des 13. Absa Cape Epic führte aus dem Weinanbaugebiet um Tulbagh über den historischen und dramatisch durch Felsenwände gelegenem Bain’s Kloof Pass nach Wellington. Durch teils starken Gegenwind wurden Profis und Hobbyfahrer stark gefordert. 103 Kilometer und 2150 Kilometer in Temperaturen über 30 Grad beanspruchen die inzwischen bereits geprüften Körper erheblich.
Annika Langvad und Ariane Kleinhans (Spur Specialized) haben dieses Jahr zwar stärkere Konkurrenz als in den letzten Jahren, doch durch ihre gute Fahrtechnik holten sie sich auch heute den Etappensieg. Die junge Deutsche Adelheid Morath mit der Britin “Iron Sally” Bigham (Topeak Ergon) hatte keinen guten Lauf, trotzdem ließen sie den Favoritinnen nur 32 Sekunden Vorsprung. Morath kam mit Knieschmerzen nach einem gestrigen Sturz und unter Tränen ins Ziel. “Unsere Taktik ist erneut aufgegangen”, meinte die in Südafrika lebende Schweizerin Kleinhans, “in der technischen Abfahrt konnten wir nach vorne gehen und etwas gut machen. Die Frauen sind so eng zusammen dieses Jahr. Ich bin noch kurz weggerutscht und dachte, das wars jetzt mit der Etappe. Aber wir haben uns ins Ziel gerettet.”
Mit guter Laune zeigte sich die deutsche Olympia-Siegerin Sabine Spitz in Wellington. Die eher kürzere Strecken gewohnte Deutsche, dreimalige Olympiateilnehmerin, genoss die südafrikanische Szenerie und fand auch die Hitze kaum anstrengend. Für Sabine Spitz zählt die 8 Tage dauernde Veranstaltung als Saisonvorbereitung mit Blick auf Rio. “Ein schöner Mix was die Strecke anbelangt, da war alles drin, was Mountainbiken ausmacht. Meine Partnerin Yana Belomoina hat ganz schön was auszuhalten, sie fährt schließlich ein Hardtail und die ständigen Schläge hier machen schon ganz schön mürbe”, so das Fazit von Spitz vom Team Sport for Good.Die Mitfavoritinnen bei den Frauen, Robyn de Groot und Jennie Stenerhag, (Ascendis Health) kamen zwar auf den 3. Rang, doch die Schwedin Stenerhag musste aus dem Zielbereich mit der Trage gebracht werden. Ein Sturz gestern und womöglich eine Infektion machen einen Start morgen eher unwahrscheinlich.
Ex-Straßenprofi Udo Bölts ärgerte sich zwar beim Absa Cape Epic über die immer zum Schluss eingebauten Anstiege und Schleifen, doch den Etappensieg ließ er sich mit seinem südafrikanischen Fahrer Rob Sim (Team Robert Daniel) nicht nehmen. Die beiden “alten Herren” sind schneller als die jüngeren “Masters” und nun auf einem Gesamtrang 21 der Gesamtwertung. Barti Bucher (SUI) und Heinz Zörweg (AUT) schoben sich auf Rang 2 der Grand Masters-Wertung.
Alle Ergebnisse findet ihr auf der Cape Epic-Website.
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Stage 1 Report
Stage 2 Report
Text: Cape Epic Press Release Bilder: Hoshi Yoshida (1,2) Cape Epic / SPORTZPICS / Gary Perkin (3) / Ewald Sadie (4) / Nick Muzik (5) / Shaun Roy (6,8) / Sam Clark (7)
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