Vierfacher Sieger und amtierender Marathon-Champion Karl Platt holt 1. Etappe und die Gesamtführung im Absa Cape Epic 2016.

Zum Geburtstag ein Etappensieg und damit die Gesamtführung im Absa Cape Epic, dem wohl härtesten Mountainbikerennen der Welt. Der Deutsche Marathonmeister Karl Platt war im Ziel fertig, aber glücklich. “Wir haben hart dafür gearbeitet, aber das ist natürlich das beste Geburtstagsgeschenk das ich mir selber machen konnte.”

Bei Temperaturen über 35 Grad auf einer Strecke mit wenig Schattenpassagen benötigten der viermalige Sieger Karl Platt (GER) und sein Schweizer Partner Urs Huber (Team Bulls) nur knapp viereinhalb Stunden für die 108 Kilometer und 2300 Höhenmeter in den Bergen rund um Tulbagh. Ihre Hauptkonkurrenten, Marathon-Weltmeister Alban Lakata (AUT) und Kristian Hynek (CZE) (Topeak Ergon Racing) holten vor allem im letzten Drittel stark auf und kamen lediglich 38,5 Sekunden nach den Führenden ins Ziel. Das erstmals teilnehmende Duo Periklis Illias (GRC) und sein portugiesischer Partner Tiago Ferreira hatten das Bulls-Team hart gejagt, doch ein Verfahrer kurz vor dem Ziel kostete das Dolomiti Superbike-Team entscheidende Sekunden: Platz 3 für Illias, Marathonweltmeister von 2012.

Karl Platt leading Team Bulls to victory during stage 1 of the 2016 Absa Cape Epic Mountain Bike stage race held from Saronsberg Wine Estate in Tulbagh, South Africa.

“Unser Start war unglaublich staubig, aber der Mittelteil war dann richtig schön”, kommentierte Platt im Ziel, “so viele Kilometer schöne Singletracks, unglaublich, das macht so ein Rennen direkt schön. Allerdings hätte ich mir auch ein paar entspanntere Dinge an meinem Geburtstag vorstellen können, zum Beispiel gemütlich ein Glas Wein zu trinken”, meinte der Pfälzer, der immer für einen Spruch gut ist.

Marathon-Weltmeister Alban Lakata (AUT) mit seinem Partner Kristian Hynek (CZE), Topeak Ergon Racing, verlor nochmals knapp 39 Sekunden auf die Favoriten. “Heute lief es viel besser als gestern im Prolog. Wir sind verhalten gestartet, wollten gar nicht das hohe Tempo der Bulls mitgehen. Wir haben dann erst im letzten Drittel attackiert und es ist aufgegangen”, freute sich ein relativ entspannter Lakata im Ziel. “Es liegen noch 6 Tage vor uns, da kann wie immer noch viel passieren. Aber wir können auch den Rückstand noch aufholen”, sagte Lakata.

Stark fuhr die österreichische Paarung Daniel Geismayr und Hermann Pernsteiner (Centurion Vaude by Meerendal), die Rang 4 belegten. Die weiteren Plätze teilen sich die Support-Teams der Favoriten. Der deutsche Cross-Country-Meister Manuel Fumic kam mit seinem brasilianischen Teamgefährten Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) auf Rang 10 und liegt damit auf Rang 10 der Gesamtwertung.

Das südafrikanische Team Robyn de Groot mit Jennie Stenerhag (Ascendis Health) holte sich etwas überraschend den Sieg in der Frauenwertung, nach dem Abonnementssiegerinnen Ariane Kleinhans und Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad aus Dänemark schon vier Minuten vorne gelegen hatten. Doch die in der Schweiz geborene und in Südafrika lebende Kleinhans hatte einen Leistungseinbruch auf den letzten 20 Kilometern. Mit leichtem Abstand von rund 6 Minuten rollten Sally Bigham und die junge Deutsche Adelheid Morath über die Ziellinie in Saronsberg. Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz mit ihrer jungen Partnerin Yana Belomoina kam auf Rang 4 ins Ziel, der Rückstand auf die Führenden beträgt insgesamt 12.04 Minuten.

Hermann Pernsteiner & Daniel Geismayr of  Centurion Vaude by Meerendal 2 and Martin Gluth or OMX Pro Team.

Die Grand Masters-Wertung holte sich erneut Udo Bölts. Damit führt der ehemalige Straßenprofi mit seinem südafrikanischen Partner Rob Sim (Team Daniel Roberts) die Gesamtwertung dieser Kategorie weiter an. “Die Hitze war brutal. Für die Hobbyfahrer erscheint mir das alles viel zu lang, zu hart, zu anstrengend” meinte der Ex-Profi. Während die schnellen Fahrer unter fünf Stunden unterwegs sind, fahren die sogenannten “Backender”, die am Schluss fahrenden Hobbybiker, bis zu zehn Stunden in Hitze bis zu 40 Grad.

Lakata said the heavy dust at the start of the stage was nerve-wracking. “It was very dry and dusty in the beginning. It felt very dangerous because we couldn’t see anything for a while, and at one point I was actually quite scared.”

Das ABSA Cape Epic ist bekannt als die “Tour de France der Mountainbiker” und fand erstmals 2003 statt. Zweierteams treten in den Kategorien Männer, Frauen und Mixed an. Das Rennen startet am 13. März 2016 mit dem Prolog auf der Weinfarm Meerendal außerhalb von Kapstadt. In acht Etappen legen die 1200 Mountainbiker dieses Jahr insgesamt 652 Kilometer und 15.1000 Höhenmeter zurück, bevor sie am 20. März die Ziellinie wieder im Weingut Meerendal mit Blick auf den Tafelberg überqueren werden.

Leading womens team Ascendis Health's Robyn de Groot and Jennie Stenerhag on their way to victory during stage 1 of the 2016 Absa Cape Epic. Riders during stage 1 of the 2016 Absa Cape Epic. Absa Cape Epic 2016 Stage 1 - Tulbagh

Text & Fotos: Absa Cape Epic PM


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