Aus dem Magazin | Das Specialized Epic FSR Elite im Vergleichstest

Dem Specialized Epic gelang, was bis dato noch kein anderes vollgefedertes Cross Country-Bike schaffte: Mit ihm wurde bereits ein Olympiasieg und ein Weltmeistertitel gewonnnen, beide eingefahren vom tschechischen Ausnahme-Athleten Jaroslav Kulhavy.
Wir erhielten für unseren Test von Specialized das nahezu komplett schwarze Epic FSR Elite, das im Handel für einen Preis von 4.499 € erhältlich ist. Neben einem Satz griffigerer Reifen wurde außerdem das mit dem Design & Innovation Award ausgezeichnete SWAT-System nachgerüstet. Diese beiden Maßnahmen erhöhen zwar das Gewicht des Rads, liefern im Gelände aber ein entscheidendes Plus an Fahrspaß!
Dieser Text ist Teil des Vergleichstest mit 6 Crosscountry Trailbikes (Übersicht). Alle Bikes im Test: Canyon Lux 9.9 SL | Ghost AMR Lector 2990 e:I | GT Helion crb Team | Rose Thrill Hill 3 | Scott Spark 900 RC | Specialized Epic FSR Elite

Am edlen Carbonrahmen verbaute Specialized neben etlichen eigenen Produkten eine zuverlässige und solide funktionierende Magura MTS Bremse und einen durchdachten SRAM X9 / X0 Antrieb. Spätestens beim Setup stachen dann noch die von Specialized überarbeiteten Federelemente ins Auge. Sowohl Federgabel wie auch Dämpfer verfügen über das patentierte Brain-System, das zwischen den Schlägen des Untergrunds und Antriebseinflüssen des Fahrers zu unterscheiden weiß.

Am Heck erleichtert weiterhin das Auto-SAG Ventil das korrekte Setup des Dämpfers. Während das Brain-System der Federgabel sehr fein gerastert ist, verfügt der Dämpfer lediglich über vier unterschiedliche Einstellungen. Ein Klick von “komplett geöffnet” war am Heck das für uns passende Setup. Bereits hier werden Wipp-Bewegungen effektiv unterdrückt, bei Unebenheiten aber weiterhin ausreichend Federweg zur Verfügung gestellt. Dennoch ist schon bei dieser Einstellung ein leises Klack-Geräusch zu hören, wenn sich das Ventil öffnet. Spürbar ist das jedoch kaum und störend ist es keineswegs.

Wer sich noch mehr Effektivität wünscht und das Brain-System weiter schließt, muss bei weiteren Klicks aber mit deutlich spürbaren Komforteinbußen rechnen. Bei unserem Setup wirkt der Hinterbau sehr sensibel und nimmt Schläge sehr willig auf, ohne in Kompressionen wegzusacken. Die Gabel tut es ihm gleich und sorgt für sehr viel Traktion und ein extrem präzises Handling.

Dieses potente Fahrwerk verleiht dem Specialized Epic in Kombination mit einer sehr stimmigen 29er-Geometrie ein extrem ausgewogenes und sicheres Handling. Egal, was der Trail bereithält ─ mit dem Epic hat der Fahrer die Lage stets im Griff. Böse Überraschungen? Fehlanzeige! Das Bike meistert sowohl Highspeed-Eskapaden alsauch knifflige Schlüsselstellen mit Bravour.

Alles an Bord –
Das Specialized SWAT System macht den Rucksack auf kurzen Touren überflüssig. Der Fahrer hat, ähnlich wie beim Werkzeugkit im Auto, alles Nötige immer mit an Bord. Wir meinen: perfekt einfach, einfach perfekt!

Intelligent –
Das Brain System am Hinterbau und der Gabel des Specialized Epic schafft es durch ein Trägheitsventil, zwischen Schlägen des Untergrunds und Antriebseinflüssen des Fahrers zu unterscheiden. So bietet es den besten Kompromiss aus Effizienz und Komfort.

Traktionsstark –
Die von Specialized nachträglich montierten Ground Control Reifen konnten im Test mit viel Grip bei gleichzeitig geringem Rollwiderstand punkten. Auch Reifenpannen waren mit ihm keine zu verzeichnen.

Unangenehm –
Den Versatz der Sattelstütze nach hinten empfanden die Testfahrer als unangenehm. So hatten sie das Gefühl, von hinten zu pedalieren und schoben daher den Sattel maximal nach vorne. Eine gerade Sattelstütze würde hier mehr Bewegungsspielraum ermöglichen.
Fazit:
Trailblazer! Das Specialized Epic FSR Elite bügelt mit seinem potenten Fahrwerk und den 29“ Laufrädern alles nieder und ist die Ballermaschine schlechthin. Durchdachte Features wie das SWAT System oder der SAG-Auto-Adjuster bieten dem Fahrer klare Vorteile, beim Brain-System hat man die Wahl zwischen Effizienz und Komfort.
Gewicht: 12,45 kg inkl SWAT
Preis: € 4.499
Ausstattung
- Gabel: Custom RockShox SID 29 Brain
- Dämpfer: FOX / Specialized Mini-Brain
- Antrieb: SRAM X9 / X0
- Bremsen: Magura MTS
- Lenker: Specialized XC 710mm
- Vorbau: Specialized XC 70mm
- Reifen: Specialized Ground Control
- Laufräder: Roval 29 Alu
- Sattelstütze: Specialized Alu
Geometrie
Größe: Medium | Oberrohr horizontal: 593mm | Sitzwinkel: 73.75°| Kettenstrebenlänge:448mm | Lenkwinkel: 69,25°| Radstand: 1112mm Reach: 418mm | Stack:601mm | Laufradgröße: 29″
Dieser Text ist Teil des Vergleichstest mit 6 Crosscountry Trailbikes (Übersicht). Alle Bikes im Test: Canyon Lux 9.9 SL | Ghost AMR Lector 2990 e:I | GT Helion crb Team | Rose Thrill Hill 3 | Scott Spark 900 RC | Specialized Epic FSR Elite
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