Aus dem Magazin | Das Propain Tyee XX1 Race im Test
Eins haben fast alle PROPAIN-Bikes gemeinsam: Kaum ein verkauftes Rad gleicht dem anderen. Der Grund: Im Online-Konfigurator hat man bei verschiedenen, vordefinierten Modellen nicht nur bei der Ausstattung, sondern auch bei der Lack- und Decalfarbe freie Wahl. Ob das Topmodell der Ravensburger, das PROPAIN TYEE XX1 Race mehr kann als nur gut auszusehen – das erfahrt ihr hier.
Bei der Ausstattung hat PROPAIN eng mit seinen Teamfahrern zusammengearbeitet und setzt ausschließlich auf rennerprobte Komponenten, wodurch sich auch der Namenszusatz Race erklärt.
Das Herzstück eines Rads ist bekanntlich der Rahmen und hier vertraut die kleine Bikeschmiede beim TYEE, wie bei all ihren Modellen, nicht nur auf den Werkstoff Aluminium, sondern auch auf das PRO10 genannte Hinterbausystem. Bei diesem sitzt der Dämpfer hinter dem Sitzrohr und wird von beiden Seiten angelenkt.
Durch die (verglichen mit der Carbon-Fertigung) deutlich günstigere Produktion des Aluminium-Rahmens ist es PROPAIN möglich, das TYEE für 4.499 € mit einer überragenden Ausstattung anzubieten. Edle SRAM ROAM 60-Carbonlaufräder, ein hochwertiges RockShox-Fahrwerk oder eine komplette SRAM XX1-Schaltgruppe sucht man in dieser Preisklasse sonst meist vergebens.
Bereits beim ersten Aufsitzen fühlt man sich auf dem TYEE direkt wohl. Der 75,2° steile Sitzwinkel in Kombination mit dem 420 mm langen Reach (Gr. M) ergibt bei einer Körpergröße von 180 cm eine aufrechte, sehr komfortable Sitzposition. Einzig für das Pedalieren im Stehen wäre ein etwas längerer Hauptrahmen wünschenswert gewesen. Dank der geringen rotierenden Masse der leichten Laufräder und der gut rollenden Schwalbe Hans Dampf-Reifen beschleunigt das Rad sehr gut. Bei längeren Ausfahrten lässt sich jedoch das hohe Rahmengewicht von 3,2 kg ohne Dämpfer nicht leugnen und so geht es entspannt, aber nicht in Bestzeit den Berg hinauf.
Der spritzige Charakter, den das Rad im Antritt vermittelt, bestätigt sich auch in der Abfahrt: Egal ob bei Richtungswechseln oder verspielten Fahrmanövern, das TYEE setzt alle vom Fahrer gesetzten Impulse direkt und bereitwillig um. Mit dem PROPAIN pusht man sich förmlich über den Trail. Das Fahrwerk schluckt keine Energie und und filtert trotzdem sämtliche Unebenheiten feinfühlig weg. Ganz gleich, wie schnell und hart die Schlagabfolgen auch sind, das Bike der Ravensburger nimmt sie bereitwillig auf und saugt sich förmlich am Untergrund fest. Das Adjektiv schluckfreudig beschreibt den Hinterbau wohl am besten.
Dennoch sackt das Heck auch in Kompressionen und Anliegern nicht weg und harmoniert damit sehr gut mit der RockShox Pike-Federgabel in Front. Egal, ob wir auf den flowigen Hometrails oder im alpinen Gelände unterwegs waren, mit dem TYEE hatten wir immer den Eindruck, das richtige Bike im Gepäck zu haben. Selbst Sprungeinlagen meistert das Rad souverän und liegt stabil in der Luft. Der breite Lenker vermittelt ebenso viel Sicherheit wie der 65,5° flache Lenkwinkel oder die geringe Überstandshöhe. Abgerundet wird das ausgewogene Fahrverhalten von einer gehörigen Portion Laufruhe, die das Rad speziell bei hohen Geschwindigkeiten sicher auf Kurs hält.
Fazit:
Das PROPAIN TYEE ist ein Kracher! Für den Preis von 4.499 € erhält man ein top ausgestattetes Bike mit sehr ausgewogenen und souveränen Fahreigenschaften. Auch die Möglichkeit, das Rad im Onlineshop nach den persönlichen Vorlieben sowohl optisch als auch funktionell anzupassen, überzeugt Einzig das hohe Rahmengewicht trübt das sonst positive Gesamtbild.
Mehr Informationen auf www.propain-bikes.com
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Text & Bilder: Christoph Bayer
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