Das Trek Top Fuel startet als Außenseiter in den Vergleichstest und wirkt mit dem geringsten Federweg im Testfeld eher wie ein aufgemotztes XC-Bike als ein waschechtes Trail-Bike. Doch wie behauptet es sich im direkten Vergleich mit Bikes, die teilweise auf deutlich mehr Federweg setzen?

13,5 kg in Größe L | 6.999 € | Hersteller-Website
Trek, einer der größten Fahrradhersteller der Welt, bietet mit dem Trek Top Fuel ein vielseitiges Bike, das sich im letzten Vergleichstest als bestes Downcountry-Bike durchsetzen konnte. Seitdem wurde es weiter überarbeitet und kommt jetzt mit 130 mm Federweg vorne und 120 mm hinten – dem geringsten Federweg im Testfeld –, was es mit einem Systemgewicht von 13,5 kg zum leichtesten Bike im Test macht.
In der von uns getesteten 9.8-Ausstattung kostet das Top Fuel 6.999 € und ist damit das zweitgünstigste Bike im Testfeld. Das macht es insgesamt zu einer spannenden Alternative für alle, die ein effizientes Trailbike mit guter Preis-Leistung suchen. Auf dem Papier. Doch wie schlägt es sich auf dem Trail gegen die teils deutlich potenteren Konkurrenten? Wir haben es herausgefunden!
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2025 – Die 16 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest



Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS im Detail
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS bleibt der klassischen Designsprache von Trek treu und ist mit seinen organischen Rahmenformen und einem vertikal montierten Dämpfer erkennbar. Der ABP-Hinterbau (Active Braking Pivot) mit einem Drehpunkt in der Hinterradachse soll für aktives Fahrwerksverhalten auch beim Bremsen sorgen. Im Vergleich zum Rest des Testfelds wirkt der Rahmen filigran und mit seiner matten Lackierung und dem etwas altmodischen Rahmendesign nicht so edel aus wie einige andere Kandidaten im Test. Die rot eloxierten Parts setzen jedoch markante Akzente ins Gesamtbild – wobei Design immer Geschmackssache ist.


Die Leitungen verlaufen kurz hinter dem Steuersatz in den Rahmen und sind weder am Eingang noch am Ausgang geklemmt – sie bleiben jedoch klapperfrei. Der Kettenstrebenschutz funktioniert ebenfalls gut und verhindert effektiv das Schlagen der Kette.
Das Staufach ist mit einem zuverlässigen Verschluss und praktischen Taschen ausgestattet, doch die kleine Öffnung macht die Nutzung etwas umständlich. Ergänzend gibt es einen Toolmount unter dem Oberrohr, der Platz für eure wichtigsten Tools auf dem Trail bietet.

Die Ausstattung des Trek Top Fuel 9.8 GX AXS
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS kommt mit einer soliden Ausstattung, die allerdings in einigen Bereichen unterdimensioniert ist. An der Front arbeitet die RockShox Pike Select+ Federgabel mit 130 mm Federweg, die die gleiche Dämpfungskartusche wie das Topmodell besitzt, jedoch auf die Buttercup-Elastomere verzichtet. Hinten ist der RockShox Deluxe Ultimate-Luftdämpfer mit 120 mm Federweg verbaut. Allerdings besitzt er keinen Ausgleichsbehälter, so kann es passieren, dass der Dämpfer bei langen Abfahrten überhitzt und dadurch verhärtet.

Mit 170 mm Hub liegt die Bontrager Line-Dropper deutlich unter dem Testdurchschnitt von 197 mm und schränkt die Bewegungsfreiheit auf dem Trail ein. Auch die SRAM Level Bronze-Bremsen mit 180-mm-Scheiben vorne und hinten sind für ein solches Bike unterdimensioniert und mindern die Sicherheit bei längeren Abfahrten.
Geschaltet wird mit der SRAM GX Eagle Transmission, die auf ein Direct-Mount-Schaltwerk setzt und für präzises Schalten sorgt, selbst unter Last. Das Bontrager RSL Onepiece-Cockpit kombiniert Vorbau und Lenker in einer Einheit mit 35 mm Vorbaulänge. Wir haben die Lenkerbreite von 820 mm auf 790 mm gekürzt, was wir euch ebenfalls empfehlen, um Busfahrer-Vibes zu vermeiden. Selbst bei Rahmengröße S ist noch ein Lenker mit 820 mm Breite verbaut, wodurch man gezwungen ist, ihn stark zu kürzen, was den bereits sehr steifen Lenker nochmal um einiges steifer macht – schade. Das Onepiece Cockpit wirkt zwar schick, bringt jedoch Einschränkungen in der ergonomischen Feineinstellung mit, wie die fehlende Möglichkeit, die Vorbaulänge zu ändern oder den Bar-Roll anzupassen.

Die Bontrager Line Comp 30-Laufräder mit 29-Zoll-Felgen und Bontrager Gunnison RSL XT-Reifen bieten leichtes Gewicht und geringen Rollwiderstand, sind jedoch wenig griffig auf losem oder nassem Untergrund und liefern kaum Pannenschutz. Für bessere Trail-Performance empfehlen wir ein Upgrade auf robustere und stärker profilierte Reifen wie die Bontrager Line Pro 30.

Trek Top Fuel 9.8 GX AXS
6.999 €
Specifications
Fork RockShox Pike Select+ 130 mm
Rear Shock RockShox Deluxe Ultimate 120 mm
Seatpost Bontrager Line Dropper 170 mm
Brakes SRAM Level Bronze 180/180 mm
Drivetrain SRAM GX Eagle Transmission 1x12
Stem Bontrager RSL onepiece 35 mm
Handlebar Bontrager RSL onepiece 790 mm
Wheelset Bontrager Line Comp 30 29"
Tires Bontrager Gunnison RSL XT/Bontrager Gunnison RSL XT 2,4"/2,4"
Technical Data
Size S M ML L XL
Weight 13,5 kg
Specific Features
Staufach
Toolmount
Flip Chip
Tuning-Tipp:
– Bremse mit mehr Power
– grobstolligere Reifen mit robusterer Karkasse
– klassisches zweiteiliges Cockpit

Die Geometrie des Trek Top Fuel 9.8 GX AXS
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS wird in fünf Größen von S bis XL angeboten, mit der Zwischengröße ML, die zwischen M und L liegt – sie bietet mehr Auswahl im meistverkauften Größenbereich. Die Größe S kommt mit 27,5-Zoll-Laufrädern, während die Größen M bis XL mit 29-Zoll-Laufrädern vorne und hinten ausgestattet sind.
Die Geometrie ist die konservativste im Testfeld und kommt optisch eher einem XC-Bike nahe als einem Trail-Bike. Mit einem 65,5°-Lenkwinkel ist sie steiler als bei allen Konkurrenten, während der Sitzwinkel von 75,9° relativ flach ausfällt. Das Sattelrohr misst 435 mm in Größe L und ist damit für den Reach von 478 mm eher hoch, was zusammen mit der kurzen Dropper die Bewegungsfreiheit weiter einschränkt.
Das Trek Top Fuel kombiniert organische Rahmenformen mit markanten roten Akzenten – ein altmodischer Look, der im Testfeld untergeht.
Der vierfach verstellbare Mino Link an der unteren Dämpferaufnahme ermöglicht die Anpassung der Progression des Hinterbaus zwischen 14 % und 19 %, sowie die Änderung der Tretlagerhöhe und der Sitz-und Lenkwinkel. In der hohen Einstellung werden die Winkel 0,5° steiler und das Tretlager 6 mm höher. Wir sind das Bike hauptsächlich im flachen und weniger progressiven Setting gefahren, das mehr Reserven und Stabilität bietet.
Größe | S | M | ML | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 360 mm | 410 mm | 420 mm | 435 mm | 470 mm |
Oberrohr | 558 mm | 587 mm | 611 mm | 629 mm | 648 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 110 mm | 115 mm | 120 mm | 125 mm |
Lenkwinkel | 65.9° | 65.9° | 65.9° | 65.9° | 65.9° |
Sitzwinkel | 69.5° | 70.0° | 70.5° | 70.5° | 70.5° |
Kettenstrebe | 434 mm | 435 mm | 436 mm | 439 mm | 439 mm |
Tretlagerabsenkung | 40 mm | 40 mm | 40 mm | 40 mm | 40 mm |
Radstand | 1151 mm | 1180 mm | 1210 mm | 1227 mm | 1243 mm |
Reach | 427 mm | 442 mm | 460 mm | 477 mm | 492 mm |
Stack | 566 mm | 579 mm | 607 mm | 612 mm | 626 mm |
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS auf dem Trail
Schwingt man sich in den Sattel des Trek Top Fuel 9.8 GX AXS, wird man durch den flachen Sitzwinkel weit hinten über dem Hinterrad platziert. Dennoch ist die Position nicht übermäßig gestreckt und noch immer komfortabel genug für lange Tage im Sattel. In der Ebene und moderaten Anstiegen spielt das Top Fuel seine Stärken aus und gehört zu den besten analogen Kletterern im Test. Bei steileren Uphills müsst ihr jedoch aktiv nach vorne arbeiten, um ein Steigen der Front zu verhindern.

Das Handling der Trek Top Fuel erfordert viel Einsatz, vor allem in steileren oder ruppigen Passagen, wo es dem Bike schwer fällt, die Linie zu halten. Wurzel- und Steinfelder werden schnell zu einer Herausforderung, da das Top Fuel wenig Fehler verzeiht und präzises Fahren sowie volle Konzentration erfordert. Anspruchsvolle Trails werden so schnell zum Ritt auf dem wilden Bullen, bei dem man ständig aktiv arbeiten muss, um nicht aus der Spur geworfen zu werden. In Sachen Laufruhe ist das Top Fuel das schwächste Bikes im Test.
Auf technischen Trails ist es deshalb wichtig, etwas Tempo rauszunehmen und Linien sorgfältig auszuwählen, da das Bike durch seinen geringen Federweg schnell an die Grenzen kommt. Eure Kumpels werden euch auf ihren Trail-Bikes hier schnell alt aussehen lassen. Sobald der Trail jedoch flowiger wird, schlägt die Stunde des Top Fuel. Mit Free Speed beim Pumpen und einer aggressiven Fahrweise könnt ihr dann Tempo aufbauen und die Lücke zu den Kumpels schließen, auch wenn es sich dabei oft schneller anfühlt, als es tatsächlich ist.
XC-Bike auf Abwegen – Das Trek Top Fuel bietet wenig Sicherheit auf dem Trail und fällt hinter dem Testfeld zurück.

Das Fahrwerk ist gut ausbalanciert, aber straff abgestimmt und durch den geringen Federweg deutlich härter als bei den meisten Konkurrenten. Traktion ist auf schwierigem Untergrund begrenzt, was auch an den leichtgewichtigen Reifen mit flachem Profil liegt, die für nasse oder lose Trails kaum Grip bieten. Dafür glänzt das Top Fuel mit starkem Gegenhalt und hoher Effizienz, was dem Fahrspaß auf Flowtrails zugutekommt, wo das Bike schnell Tempo aufnimmt.



Für wen ist das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS?
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS ist ideal für Fahrer, die ein Cross-Country-ähnliches Bike suchen, das auch für einfache Trails geeignet ist. Die sportliche Sitzposition sorgt für eine hervorragende Kraftübertragung auf die Pedale, was es bei Anstiegen sehr effizient und spitzig macht. Wer mehr Abfahrts-Performance möchte, kann mit kleinen Anpassungen wie robusteren Reifen und einer stärkeren Bremse das Potenzial des Bikes deutlich steigern und es für anspruchsvollere Trails geeignet machen.
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Das Fazit zum Trek Top Fuel 9.8 GX AXS
Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS zielt darauf ab, ein performantes Trail-Bike zu sein, fährt sich aber mehr wie ein XC-Bike auf Abwegen. Ist es bergauf noch effizient und reaktionsfreudig dank seiner sportlichen Sitzposition, zeigt es bergab wenig Reserven und eine geringe Laufruhe, was es auf technischen Trails fordernd macht. Flowtrails sind sein bevorzugtes Terrain, wo es mit präzisem Handling und hoher Geschwindigkeit überzeugt. Auf natürlichen, unebenen Trails fällt es jedoch deutlich hinter den Rest des Testfelds zurück und erfordert einen aktiven Fahrstil mit hohem technischen Können.

Tops
- sehr effizienter Kletterer
- viel Einstellbarkeit

Flops
- sehr geringe Laufruhe
- forderndes Handling
- Fails in der Ausstattung
- wenig hochwertiger Look
Mehr Infos auf der Website von Trek.
Das Testfeld
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Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker