Regen und Schnee sind nicht sein Ding! Florian Nicolai ging beim ersten Rennen der Enduro World Series 2020 in Zermatt als heißer Favorit an den Start. Wir haben uns sein Race-Bike, das brandneue Trek Slash 2021, genauer angeschaut.

Die Rennmaschine von Flo Nicolai: Trek Slash 9.9 2021 in Größe L mit 170/160 mm Federweg und 29”-Laufrädern

Während Flo im letzten Jahr auf der letzten Stage in Zermatt noch den Gesamtsieg der EWS an Sam Hill abgeben musste, galt er dieses Jahr beim TRAILLOVE-Festival in Zermatt als klarer Favorit – zumal Sam wegen der Corona-Pandemie und den Reisebeschränkungen in Australien blieb. Das Wetter spielte jedoch verrückt und so wurde nicht nur der Start um mehrere Stunden verschoben, sondern das Rennen auch auf zwei Stages verkürzt. Flo wollte unter den extremen Bedingungen mit feuchten Wurzeln und glatten Felsen kein unnötiges Risiko eingehen. Letztendlich musste er sich mit dem 13. Platz zufriedengeben.

Florian Nicolai | Jahrgang 1993 | Nationalität: Franzose | Größe 1,83 m | Gewicht 72 kg

Als das Trek Slash 2016 auf den Markt kam, prägte es die Kategorie der 29er-Enduro-Bikes maßgeblich mit. Das vor Kurzem präsentierte Nachfolgermodell, das Trek Slash 9.9 2021, kommt mit mehr Federweg, einer überarbeiteten Geometrie und einem praktischen Staufach unter dem Flaschenhalter. Wir haben das brandneue Trek Slash 9.9 2021 bereits getestet. In welchen Details sich das Race-Bike von Flo vom Serien-Bike unterscheidet, findet ihr hier im Bike-Check.

Unmittelbar vor dem Start: Flo mit seinem Mechaniker Andy Lund im trockenen Trek-Zelt, während draußen der Wettergott die Schleusen geöffnet hatte.
Als Zweiter des Gesamtklassements der EWS 2019 darf Flo dieses Jahr mit der Nummer 2 an den Start gehen
Flo steuert sein Bike mit einem Bontrager Line 35-Lenker mit 27,5 mm Rise und einer Breite von 785 mm
Der Bontrager Line 35-Vorbau hat eine Länge von 30 mm. Das Minitool von Flo, ein EDC-Tool von OneUp Components, ist im Steuersatz versteckt.
Flo hat am Lenker seiner Rennmaschine ODI Ruffian-Schraubgriffe montiert
Die RockShox Reverb AXS-Sattelstütze hat einen Hub von 170 mm. Beim Sattel handelt es sich um den serienmäßig verbauten Bontrager Arvada mit einer Breite von 138 mm.
Unterhalb der Trinkflasche befindet sich das Staufach für die CO2-Kartusche, Schlauch, Ersatz-Akku für das elektronische Schaltwerk und die Dropper Post
Ein Klebeband dient als Schmutzabweiser für die Hinterbauschwinge
Bei den Pedalen setzt Flo auf Crankbrothers Mallet E als LS Version. Mit seiner 57 mm breiten Achse sorgen die Pedale für einen breiten Stand.
Für das Rennen in Zermatt war ein 34er-Kettenblatt von SRAM montiert. Der SRAM X01 Eagle DUB-Kurbelarm ist 170 mm lang.
Der serienmäßige massive Kettenstrebenschutz unterbindet wirkungsvoll jegliches Kettenklappern
Den RockShox Super Deluxe True Shaft-Dämpfer mit 160 mm Federweg fährt Flo mit einem Druck von 165 psi (11,4 bar)
Die neue RockShox ZEB Enduro-Gabel mit ihren massiven 38-mm-Standrohren hat 170 mm Federweg und wurde von Flo in Zermatt mit einem Druck von 70 psi (4,8 bar) gefahren
An der RockShox-Federgabel ist das Mudguard ProGuard von RRP montiert. Unseren Vergleichstest von sieben Mudguards findet ihr hier. Florian fuhr in Zermatt mit einem Reifendruck von 1,6 bar vorn, im Hinterrad war er mit 1,8 bar unterwegs.
Der Kabeleinlass bleibt ungenutzt, er ist bei der kabellosen SRAM AXS-Schaltung überflüssig
Mit der SRAM CODE RSC mit 200-mm-Bremsscheibe wird das Vorderrad verzögert
Auch am Hinterrad von Florians Bike befindet sich eine SRAM CODE RSC mit 200-mm-Bremsscheibe. Das Serien-Bike muss sich leider mit einer 180-mm-Bremsscheibe zufriedengeben, obwohl sogar eine 220-mm-Scheibe freigegeben ist.
Für blitzschnelle Gangwechsel sorgt das SRAM Eagle AXS-Schaltwerk. Auch uns hat die Schaltung überzeugt und wir haben 13 gute Gründe zusammengestellt, warum Elektronik am Bike die Zukunft ist.
Eine SRAM Eagle X01-Kassette mit 10–50 Ritzeln hält Flo für ausreichend, obwohl SRAM zwischenzeitlich auch eine Kassette mit 10–52 Zähnen und einer Übersetzungsbandbreite von 520 % anbietet
Hier hat wohl jemand versucht, die Reifenmarke zu kaschieren… . Zur Fotosession für das Standfoto kam das Bike dann mit der Originalbereifung, Bontrager G5 Team Issue.

Die Tuning-Tipps unseres ENDURO Chef-Redakteurs, Christoph Bayer:

  • ggf. kleineren Rahmen wählen
  • größere Bremsscheibe am Heck
  • Reifen gegen ein robusteres Modell mit mehr Grip tauschen

Diese Tuning-Tipps wurden von Flo, auch ohne Kenntnis des Tests, für das neue Trek Slash 9.9 2021 umgesetzt.

In den Tagen vor und nach dem Rennen war das Wetter in Zermatt übrigens sehr gut!

Wir drücken Flo für die restliche Saison die Daumen! Wer Florian Nicolai auf Instagram folgen will.


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Text: Manne Schmitt Fotos: Manne Schmitt, Trek Bikes

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!