Jose Borges ist eher einer der Underdogs bei der Enduro World Series. Dennoch konnte der schnelle BH-Fahrer mit einem zweiten Platz beim dritten Rennen in Madeira dieses Jahr für Aufsehen sorgen. Wir haben uns sein Arbeitsgerät, ein ordentlich gepimptes BH Lynx 5, genauer angesehen.

BH Lynx 5, Carbon-Rahmen in XL, 160/150 mm, gemischte Laufradgrößen (vorne 29″, hinten 27,5″): das Enduro Race-Bike von Jose Borges
Jose Borges, aka „ZÉ Manel“ | Jahrgang 1990 | Nationalität: Portugal | Größe 183 cm | Gewicht 77 kg

Ein kleiner Saisonrückblick von Jose Borge

Die Saison der Enduro World Series (EWS) 2018 hatte Jose Borges mit einem 11. Platz beendet – haarscharf vorbei an einem Platz unter den Top 10 im Gesamtklassement. Dass er sich aber doch unter die Top 10 einreihen kann, konnte er in seiner dritten EWS-Saison für das Miranda Racing Team unter Beweis stellen: Auf Madeira fuhr „ZÉ Manel“ mit einem zweiten Platz beim dritten EWS-Rennen seinen bisher größten Erfolg ein. Was dann folgte, war eine Pechsträhne, wie sie viele Racer als Erfahrung verbuchen müssen: Das darauffolgende Rennen in Val di Fassa konnte Jose nicht beenden und auch in Whistler kam er wegen einem Sturz auf der letzten Stage nicht ins Ziel. Auch in Zermatt schied er in der Queens Stage nach einem Sturz mit einer Handgelenksverletzung aus und konnte somit bei drei Rennen keine EWS-Punkte einheimsen. Die Quittung kam prompt: Platz 26 im Gesamtklassement für 2019 war für Jose sicher eine harte Erfahrung. Jedoch reichte es im Team-Ranking für einen Platz unter den Top 10: Das Miranda Racing Team belegte einen respektablen siebten Platz. Und viel mehr als ein Trostpflaster dürfte für ZÉ Manel neben seiner Zweitplatzierung auf Madeira sein Titel „King of the MEGAVALANCHE 2019“ sein.Wer den Massenstart und das Gemetzel in der ersten Schotterkurve bravourös hinter sich lässt, sich im Schnee und Fels im vorderen Feld absetzt und nach spektakulären Sektionen als Erster durch das Ziel kommt, der kann sich nun wirklich krönen lassen.

Miranda, der portugiesische Hersteller von Bike-Kurbeln, ist nicht nur Namensgeber des Miranda Racing Team, sondern auch Hauptsponsor von Jose Borges. An seinem Enduro Race Bike hat ZÉ Manel natürlich das High End-Produkt von Miranda, eine XMOD-Kurbel aus Carbon montiert. Die Kurbellänge beträgt 170 mm. Das Kettenblatt aus der Miranda XMOD-Serie hat 34 Zähne und eine Kettenführung von 77designz hält die Kette dort, wo sie sein soll.
Die DRC-Alufelgen Bigfoot stammen vom italienischen Hersteller Damil Components. Beim Schaltwerk ist ZÉ Manel 2019 von SRAM auf Shimano umgestiegen und hat jetzt ein XTR-Modell montiert. Die Kette stammt vom taiwanesischen Hersteller Taya und läuft auf einer 10–51Z-XTR-Kassette von Shimano.
ZÉ Manel mag keine Carbon-Lenker – er hat einen Renthal FatBar in Aluminium-Ausführung mit 790 mm Breite und 20 mm Rise montiert
Nach einem perfekten Rennen durfte ZÉ Manel 2019 seinen Namen in die Liste der „Kings of the MEGAVALANCHE“ eingravieren. Auf dem Oberrohr seines Enduro Race-Bikes sind jedoch „nur“ seine sieben Titel als Portugiesischer Meister im Downhill und Enduro vermerkt.
Der Vorbau Renthal Aspex hat eine Länge von 50 mm und trägt einen Fahrradcomputer von Garmin im Miranda Racing Team-Look
Auf der Vorderradfelge von Damil Components ist ein Michelin Wild Enduro-Reifen in der Größe 29″ x 2.4″ montiert. Der Reifen befindet sich aktuell noch im Prototypen-Status und ist mit einer Downhill-artigen Karkasse aufgebaut. Auch in Zermatt vertraute ZÉ Manel vorne und hinten auf das CushCore Pro Tire-Insert und fuhr mit einem Reifendruck von 1,2 Bar im Vorderrad.
Auf der Hinterradfelge ist ebenfalls ein Michelin Wild Enduro-Reifen aufgezogen, der sich ebenfalls noch im Prototypen-Status befindet. Er besitzt die Größe 27,5″ x 2.4″ und wurde in Zermatt mit 1,6 Bar gefahren. Welche Reifen Michelin im Trail- und Enduro-Bereich zu bieten hat, könnt ihr in unserem großen Mountainbike-Reifen-Vergleichstest nachlesen.
Eine Formula Selva mit 160 mm Federweg und endlosen Einstelloptionen bügelt die Trails glatt. Das CTS (Compression Tuning System) der Formula Selva umfasst sieben Ventile, die das Verhalten der Gabel verändern. ZÉ Manel hat ein Silver-Ventil eingesetzt, welches für maximalen Komfort und Sensibilität sorgen soll. Außerdem hat er als Volumenspacer zwei komprimierbare Neopos in seiner Gabel. ZÉ Manel fuhr in Zermatt mit einem Luftdruck von 78 psi.
Das Vorderrad wird von einer Shimano XTR-Bremse mit einer 203-mm-Bremsscheibe von GALFER im Wave Fixed-Design verzögert. Die GALFER-Bremsscheibe soll laut ZÉ Manel ein besseres, aggressives Feeling vermitteln als die Shimano XTR-Bremsscheibe. Einen Eindruck von GALFER-Produkten kann euch unser Dauertest der neuen DB007W Wave-Bremsscheiben mit 223 mm Durchmesser und G1652 Bremsbeläge vermitteln.
Unterhalb des Oberrohrs hat ZÉ Manel seine CO2-Kartusche fixiert
Sein Werkzeug hat Jose in einer Box im Unterrohr untergebracht
Auch das Hinterrad wird von einer spanisch-japanischen Kombination abgebremst. Die Shimano XTR-Bremse ist mit Bremsbelägen von GALFER bestückt und wirkt auf die 203-mm-Bremsscheibe GALFER Wave Fixed.
Wir haben uns das Bike von Jose Borges vor der grandiosen Kulisse des Matterhorns genauer angesehen

Wir wünschen Jose Borges, aka „ZÉ Manel“, viel Erfolg für die kommende Saison!


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Text & Fotos: Manne Schmitt

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!