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Bike Check: Nigel Pages Nukeproof Mega 290 Carbon 2021

Nukeproof sorgte mit dem neuen Nukeproof Mega 290 Carbon beim ersten Rennen der Enduro World Series 2020 in Zermatt auch ohne ihren Top-Fahrer Sam Hill für Furore. Zu diesem Zeitpunkt war der Nachfolger des Sieger-Bikes 2019 noch nicht der Öffentlichkeit vorgestellt worden, trotzdem konnten wir einen intensiven Blick darauf werfen.

Die Rennmaschine von Nigel Page: Nukeproof Mega 290 Carbon 2021 in Größe M mit 170/160 mm Federweg und 29”-Laufrädern

Das neue Nukeproof Mega 290 Carbon im Detail

Das EWS Sieger-Bike 2019: Sam Hill holte sich mit dem Vorgängermodell Nukeproof Mega 290 Carbon zum dritten Mal in Folge den Gesamtsieg der EWS.
Das EWS-Rennteam hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des neuen Nukeproof Mega 290 Carbon 2021. Das neue Bike dürfte somit nicht nur schicker geworden sein, sondern vermutlich auch schneller.
Was sofort ins Auge sticht: Im neuen Modell findet eine Wasserflasche bequem Platz im Rahmendreieck.

Beim neuen 2021 Nukeproof Mega wurden die langen Kettenstreben, die dem Vorgängermodell die Laufruhe verliehen haben, um 10 mm gekürzt. Über alle Größen hinweg hat das neue Mega eine Kettenstrebenlänge von 440 mm und soll laut Nukeproof auf das direkte Feedback ihrer Racer hin geändert worden sein. Der Grund? Das Bike wird so in engen Abschnitten agiler, ohne die Gesamtbalance und die Highspeed-Performance zu beeinträchtigen. Erhalten bleibt das Horst-Link-Hinterbau-Konzept, jedoch mit einer veränderten Anlenkung. Um noch mehr Biker für das Mega zu begeistern, bietet Nukeproof mehr Größenoptionen und Ausstattungsvarianten als je zuvor. Die 29”- und 27,5”-Modelle sind jeweils als Aluminium- und Carbon-Varianten und in fünf unterschiedlichen Größen, von S bis XXL, erhältlich. Beide Laufradgrößen werden mit einer 170-mm-Gabel geliefert, jedoch variiert der hintere Federweg um 5 mm. Während das Mega 290 mit den größeren Laufrädern einen Federweg am Heck von 160 mm besitzt, bietet die 27,5″-Option 165 mm.

Das neue Nukeproof Mega 290 RS 2021 ist die jüngste Inkarnation eines der besten Enduro-Bikes am Markt und wir haben das Bike bereits für euch getestet.

Wer ist Nigel Page?

Nigel Page | Jahrgang 1972| Nationalität: Engländer | Größe 1,80 m | Gewicht 80 kg

Der Ex-Downhiller, Four-Cross und BMX-Racer Nigel Page ist nicht nur Teammanager des Nukeproof Enduro-Teams und hat Sam Hill zu drei Gesamtsiegen der EWS in Folge verholfen, sondern ist selbst in der Masters-Altersklasse aktiv. Im Jahr 2017 wurde er Zweiter im Gesamtklassement der EWS Masters. Bei der EWS 2020 fuhr Nigel in Zermatt mit dem neuen 2021er-Modell Nukeproof Mega 290c auf das oberste Treppchen des Siegerpodiums. Seine Wahl fiel auf die 29”-Variante, während seine Teamfahrer Elliot Heap und Kelan Grant einem Mix aus 29”- und 27,5”-Laufrädern unterwegs waren. Ihr wollt mehr über Mix-Varianten wissen? In unserem Artikel 29/27,5″ – Sollte ich mein Mountain Bike zum Mullet-Bike umrüsten? haben wir alles Wesentliche über Mullet-Bikes zusammengefasst.

In Zermatt fuhr Nigel in der Masters-Klasse mit der Startnummer 159 zum Sieg.
Obwohl Sam Hill wegen der Corona-Pandemie dem EWS-Rennen in Zermatt fernblieb, so war sein Name auch in Abwesenheit sehr präsent. Fast jedes Anbauteil am Nukeproof Mega 290 entstammt der Sam Hill Signature-Serie.
Der Alu-Lenker stammt von Nukeproofs Sam Hill-Serie und hat einen Rise von 25 mm und eine Breite von 780 mm. Dank der elektronischen Komponenten für die Schaltung und Sattelstütze wirkt das Cockpit ohne Kabel ziemlich clean.
Der Nukeproof Horizon-Vorbau aus der Sam Hill-Serie hat eine Länge von 50 mm.
Die AVS Racing-Handschützer schützen nicht nur die Hände, sondern auch die Bremshebel – vor allem bei einem Sturz.
Auch die Lenkergriffe stammen aus der Nukeproof Sam Hill-Edition.
Die RockShox Lyrik Ultimate hat 170 mm Federweg. Nigel bringt 80 kg auf die Waage und fuhr seine Federgabel in Zermatt mit einem Druck von 87 psi (6 bar). Am Vorderrad hatte er den Michelin DH 22, einen Downhill-Reifen mit der weichen Magi-X-Mischung, montiert – ideal bei feuchte Wurzeln und Untergründen, die man bei der diesjährigen EWS in Zermatt zur Genüge vorfand! Sein Reifenluftdruck betrug 24 psi (1,6 bar).
Der Hinterbau-Dämpfer ist ein RockShox Super Deluxe Ultimate mit 160 mm Federweg, den Nigel in Zermatt mit einem Luftdruck von 170 psi (11,7 bar) fuhr.
Nigel hatte in Zermatt ein kleines Kettenblatt mit 32 Zähnen mit einer SRAM X01-Carbon-Kurbel mit 170 mm kombiniert. Die Kette wird wie beim Serienmodell von einer MRP-Kettenführung gehalten. Die Kurbel besitzt den DUB-Standard und ist so mit jedem Rahmen kompatibel. Wenn ihr mehr zu DUB erfahren wollt, lest unseren Artikel mit allen wichtigen Infos.
Der SRAM X01-Antriebsstrang mit einem 52er- Ritzel soll auch die steilsten Anstiege packen und die elektronische SRAM AXS-Schaltung verspricht super schnelle Gangwechsel. Welche weiteren Vorteile die Elektronik am Bike bieten kann, haben wir für euch in dem Artikel SRAM AXS – 13 gute Gründe, warum Elektronik am Bike die Zukunft ist zusammengefasst.
Die Mavic Deemax Pro Sam Hill-Laufräder sind auch im neuen Top-Modell Nukeproof Mega 290 RS verbaut und bei Nigels Bike mit den Naben aus der gleichen Serie kombiniert.
Sowohl das Vorder- als auch das Hinterrad werden von einer SRAM CODE RSC-Bremse mit einer 200-mm-Bremsscheibe verzögert.
Während das Serienmodell mit einer 180-mm-Bremsscheibe auskommen muss, ist am Race-Bike von Nigel eine 200-mm-Scheibe montiert. Nigel hat somit unseren Tuning-Tipp umgesetzt: Hinten eine 200-mm-Bremsscheibe montieren und Gas geben!
Der Nukeproof Sam Hill Enduro-Sattel lässt sich mittels der RockShox Reverb AXS-Sattelstütze um 170 mm absenken.
Der neue Rahmen des Nukeproof Mega 290 bietet jetzt Platz für eine Wasserflasche. Die Mavic Deemax-Laufräder sind mit Grafiken verziert, die von Dia de los Muertos inspiriert sind.
Flat Pedals win medals! Nigel ist neben seinem Team-Fahrer Sam Hill einer der wenigen EWS-Fahrer, die mit Plattformpedalen statt Klickpedalen fahren. Auch er holt damit Siege. Auffallend sind die extrem langen Pins am Nukeproof Horizon Pedal.

Das EWS Race-Bike von Nigel ist bis auf einige kleine Ausstattungsdetails fast identisch mit dem neuen Top-Modell Nukeproof Mega RS 2021. Der Tuning-Tipp in unserem Test lautet: Hinten eine 200-mm-Bremsscheibe montieren und Gas geben!

Zermatt steht auch 2021 wieder im Kalender der Enduro World Serie und auch dann wird das Matterhorn alles dransetzen, vor die Linse zu kommen.

Wir drücken Nigel und seinem Team für die EWS Saison 2021 die Daumen!


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Text & Fotos: Manne Schmitt

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!