Alle lieben Bike-Trips – doch kaum jemand liebt es, dafür zu packen. Besonders der Transport der Bikes kann kompliziert werden. Der britische Familienbetrieb BikeStow bietet mit seinem Fork Mount-Set eine schicke Lösung, mit der ihr eure Bikes ohne Aufwand oder Kopfschmerzen ins Auto laden könnt. Aber ist das knapp 500 € wert?

BikeStow Fork Mount Set | Preis: 475 € | Hersteller-Website

Der Traum eines jeden Mountainbikers ist es, in alle Lieblingstrails direkt von der Haustür aus zu starten. Doch die Realität sieht anders aus: So müssen die meisten von uns ihr Bike regelmäßig mit dem Auto transportieren – sei es für den Wochenendtrip ins Gebirge oder den nächsten Bikepark-Besuch. Gerade auf längeren Reisen ist die Lagerung im Auto dabei die beste Wahl: Die Bikes sind vor Witterungseinflüssen geschützt und sicherer verstaut als auf einem Radträger.

Doch wie transportiert man sein Bike im Auto, ohne dass es verrutscht, verkratzt oder beschädigt wird? Genau dieses Problem hatte auch die britische Familie Laight. Ursprünglich suchten die Bike-Begeisterten aus der Nähe von Birmingham nur eine praktische Lösung für sich selbst und bastelten ein System, um ihre Bikes sicher im Fahrzeug zu verstauen. 2018 stellten sie ihre ersten Prototypen auf der Cycle Show vor – mit großem Erfolg und jeder Menge Zuspruch. Angespornt vom positiven Feedback gaben sie Vollgas, ließen ihr Design patentieren und brachten ihr erstes Produkt auf den Markt: ein stilvolles Bike-Rack aus Sperrholz, das sich im Van befestigen lässt.

Fünf Jahre später umfasst die Produktpalette zahlreiche Racks in verschiedenen Größen und Ausführungen – und noch immer wird alles in der Nähe von Birmingham von der Laight-Familie selbst hergestellt. Jetzt gibt es eine neue, besonders flexible Lösung für den Transport: Mit dem Fork Mount Set lassen sich Bikes schnell und elegant im Auto verstauen, indem die Gabel einfach mit der Steckachse fixiert wird. Das komplette Set für drei Bikes kostet aber auch stolze 475 €. Wir wollten wissen, ob sich die Investition lohnt und für euch interessant sein könnte.

Das BikeStow Fork Mount-Set im Detail

Das BikeStow Fork Mount-Set besteht aus zwei Hauptkomponenten: einer schmalen Sperrholzplatte, auf der die Bike-Halterungen frei platziert werden können, und den eigentlichen Fork Mounts aus Aluminium. Die Teile werden einzeln verkauft, wodurch der Preis je nach Konfiguration variiert. Der preisliche Einstieg für eine kleine Platte mit einem Bike-Halter liegt bei 175 €. In unserer getesteten Ausführung, dem VW Bus Kit in der Triple-Variante mit 113 cm Breite, kostet die Grundplatte 142 € und jeder der drei Fork Mounts 111 €, sodass sich ein Gesamtpreis von 475 € für drei Bikes ergibt.

Die Grundplatte überzeugt mit einem cleanen, eleganten Look, den man bereits von anderen BikeStow-Produkten kennt. Das Sperrholz ist hochwertig verarbeitet, mit sauber abgeschliffenen Ecken und Schienen sowie angenehmer Haptik. Die Befestigung erfolgt an den vorhandenen Sicherungsösen im Kofferraum. BikeStow bietet passende Größen für verschiedene Fahrzeuge an: VW T5 und T6, Citroën Berlingo, Peugeot Partner und Opel Combo. In diesen Fahrzeugen ist die Breite auf 113 cm festgelegt, sodass sie perfekt zur Kofferraumbreite passt.

Die Platte kann auch einfach festgeschraubt werden.
Die Montage der Gabel-Halter bietet super viel Flexibilität.

Für mehr Flexibilität gibt es das Set auch als DIY-Kit, bei dem die Schiene individuell befestigt werden kann. Zur Auswahl stehen drei Breiten: 60 cm, 85 cm und 113 cm. Zudem kann zwischen zwei oder drei Schienen gewählt werden. Die Fork Mounts werden auf diesen Schienen angebracht, wobei Position und Winkel frei bestimmt werden können. So lässt sich individuell entscheiden, ob die Bikes parallel oder leicht versetzt stehen sollen, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Das von uns getestete VW Bus Kit mit drei Schienen ist mit 142 € für die Grundplatte die teuerste Option.

Die Fork Mounts selbst sind schicke, CNC-gefräste Aluminiumteile, die nicht nur stabil, sondern auch funktional durchdacht sind. Sobald das Vorderrad ausgebaut ist, lässt sich die Steckachse einfach durch den Mount stecken und das Bike sicher fixieren. Das Ausgeklügelte daran: Die Fork Mounts können im Winkel verstellt werden. Wenn sie schräg auf der Grundplatte montiert werden, lässt sich der Lenker der Bikes leicht eindrehen. Da die Steckachse kippt, wenn das Vorderrad eingeschlagen wird, sorgt die Winkeleinstellung am Fork Mount dafür, dass die Bikes trotzdem gerade stehen.

Der Preis der Mounts variiert je nach Befestigungsoption zwischen 98 und 111 Euro. In unserer getesteten Ausführung mit Handschrauben und Unterlegscheiben, die ein Lösen der Schrauben verhindern, kostet ein Mount 111 Euro. Zusätzlich muss die passende Steckachse zur eigenen Gabel gewählt werden, da sich Breite und Durchmesser je nach Bike-Typ unterscheiden. Zur Auswahl stehen 12 x 100 mm für Rennräder und Gravel-Bikes, 15 x 100 mm für ältere Mountainbikes ohne Boost-Nabe, 15 x 110 mm für moderne Mountainbikes mit Boost-Nabe, 20 x 110 mm für Downhill-Bikes und 15 x 150 mm für Fat-Bikes. Unabhängig von der gewählten Größe bleibt der Preis für alle Varianten gleich.

Das BikeStow Fork Mount-Set im Test

Im Praxistest konnte uns das BikeStow Fork Mount-Set nicht nur mit seiner Funktionalität überzeugen, sondern auch mit einer hochwertigen Optik. Die dunkel lackierte Holzplatte ist sauber gefräst und abgeschliffen, wodurch sie elegant und edel wirkt. Auch die CNC-gefrästen Aluminiumteile fügen sich optisch gut ins Gesamtbild ein. Mit seiner durchweg erstklassigen Verarbeitung hinterlässt das gesamte Bike-Befestigungssystem einen sehr hochwertigen Eindruck.

Der Aufbau gestaltet sich denkbar einfach und ein Multitool reicht vollkommen aus, um das Set vollständig zu montieren. Besonders überrascht hat uns die enorme Anpassungsfähigkeit des Systems. Die Bikes können parallel stehen, mit verdrehtem Lenker oder nach vorne und hinten versetzt montiert werden. Vor allem die Variante mit drei Schienen bietet nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Einmal befestigt, stehen die Bikes absolut sicher, ohne zusätzliche Spanngurte oder Halterungen. Die Fixierung erfolgt einfach durch das Verschrauben der Steckachse in den Fork Mounts – kein Wackeln, kein Verrutschen. Selbst drei Bikes nebeneinander sind problemlos möglich, ohne dass sie beim Fahren aneinanderstoßen.

Kleiner Nachteil: Es wird keine integrierte Lösung zur Aufbewahrung des ausgebauten Vorderrads angeboten. Obwohl zwischen den Bikes eigentlich genug Platz dafür wäre, gibt es keine Halterung, die es sicher fixiert. Ohne eine separate Lösung kann das Vorderrad beim Transport im Kofferraum hin- und herrollen. Daher haben wir es meistens mit einem extra Strap – den es auch im Online Shop zu kaufen gibt – an das jeweilige Bike befestigt. Dennoch hätten wir uns bei einem so ausgeklügelten und hochwertigen System eine Komplettlösung gewünscht. Davon abgesehen ist das Be- und Entladen der Bikes extrem schnell und unkompliziert. Einfach reinsetzen, Steckachse festschrauben, fertig – sorgenfrei und absolut stabil. Wer dann die Halterung mal nicht im Auto braucht, kann auch mal die Vertikale ins Visier nehmen: Durch die unzähligen Befestigungsmöglichkeiten kann man die Platte beispielsweise in der Garage montieren, um hier die Bikes sicher zu lagern. Denn das System ist stabil genug, um auch aufrecht hängende Bikes zu halten.

Das Fazit zum BikeStow Fork Mount-Set

Das BikeStow Fork Mount-Set bietet eine clevere und elegante Lösung für den sicheren Bike-Transport im Auto. Die hochwertige Verarbeitung, das durchdachte Design und die flexiblen Anpassungsmöglichkeiten überzeugen auf ganzer Linie. Der Aufbau ist denkbar einfach, das Ein- und Ausladen blitzschnell. Einzig das fehlende System zur Aufbewahrung der Vorderräder und der doch recht hohe Preis trüben das Gesamtbild leicht. Wer eine stilvolle, stabile und unkomplizierte Transportlösung sucht, wird hier fündig.

Tops

  • sichere, stabile Transportlösung
  • super flexible Aufteilung der Bikes
  • hochwertige Verarbeitung

Flops

  • keine Möglichkeit zur Aufbewahrung des Vorderrads
  • hoher Preis

Mehr Infos auf bikestow.com.


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Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker