Joke, Choke oder BikeYoke! Früher Mofa, heute Dropper – die BikeYoke REVIVE 3.0 kommt mit coolen Features. Doch kann die Dropper Post im Vergleich zu den anderen Modellen im Testfeld überzeugen? Wir haben sie für euch getestet – im unterschiedlichsten Gelände – und ohne 1:50-Benzinmischunggeruch in der Nase.

BikeYoke REVIVE 3.0 | Preis: 420 € | Gewicht inkl. Bowdenzug und Remote: 783 g (213 mm, Ø 34,9 mm) | Hub: 125–213 mm | Hersteller-Website

Das deutsche Unternehmen BikeYoke wurde 2015 in München gegründet und erlangte schon 2 Jahre später große Aufmerksamkeit in der Bike-Community – dank der damals erschienenen REVIVE 1.0 und, genauer gesagt, dem REVIVE-Reset-System. Zur Erklärung: Das REVIVE-Reset-System von BikeYoke basiert nicht auf einer IFP-Kartusche (Internal Floating Piston), wie sie z. B. bei der RockShox Reverb AXS-Dropper Post verwendet wird. Stattdessen handelt es sich um eine Dämpfungskartusche mit einer einfacheren Konstruktion und die durch den Verzicht des IFP mit weniger Dichtungen auskommt. Dadurch kann gelegentlich Luft ins System gelangen, doch BikeYoke hat damals das „Reset“-Feature entwickelt, mit dem diese Luft einfach und schnell entfernt werden kann. Sollte Luft ins Öl gelangen, kann man mit einem Dreh am REVIVE-Ventil die Luft manuell aus dem System drücken, ohne die Dropper Post komplett zu zerlegen. Auch in der dritten und von uns getesteten Generation baut die REVIVE auf das System. Dazu setzt man einfach einen 4-mm-Inbusschlüssel oder den mitgelieferten Reset-Lever an das REVIVE-Ventil an und fährt die Dropper ein. Nach dem Reset ist das schwammige Gefühl verschwunden. Der allgemeine Service der BikeYoke-Dropper Post lässt sich ebenfalls schnell und ohne Spezialwerkzeug durchführen – mit dem Video auf der Website von BikeYoke geht das besonders gut von der Hand.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

420 € kostet die von uns getestete BikeYoke REVIVE 3.0 ohne Remote. Bei BikeYoke hat man die Auswahl, die REVIVE 3.0 in vier verschiedenen Hublängen (125 mm, 160 mm, 185 mm, 213 mm) und in allen drei gängigen Durchmessern (30,9 mm, 31,6 mm und 34,9 mm) zu bestellen, wobei der Preis je nach Ausführung variiert. Wer zwischen zwei Hublängen steht, schaut jedoch nicht in die Röhre: BikeYoke bietet eine Hub-Reduzierung in 5-mm-Schritten bis zu maximal 20 mm an. Das bedeutet zwar etwas mehr Aufwand, geht aber ohne Spezialwerkzeug.

Auf der Website kann man optional verschiedene Remotes ab 45 € dazu buchen. Ebenfalls gegen Aufpreis erhältlich: Matchmaker- und I-SPEC-Adapter sowie Titansattelklemmschrauben. Für unseren Test haben wir die Triggy Alpha Long-Remote für rund 71 € verwendet. Mit einer Einstecktiefe von 316 mm kann sich die BikeYoke Dropper Post bei 213 mm Hub sehen lassen und hängt hier die Turnon Bunker Dropper Post ab, die bei einem Hub von 190 mm auf eine Einstecktiefe von 312 mm kommt. Nur die PNW Loam Dropper schneidet mit 293 mm Einstecktiefe noch etwas besser ab – allerdings bei 13 mm weniger Hub!
Ein besonderer Fakt: Der Aktuator der BikeYoke REVIVE 3.0 lässt sich mit einem 13er-Maulschlüssel oder – Shoutout an die Kletterer – mit ordentlich Fingerkraft drehen, sodass man bei gebogenen Sattelrohren noch ein paar Millimeter an Einstecktiefe

Mit dem REVIVE-Reset-Ventil lässt sich die Dropper Post ganz einfach entlüften, falls sie sich schwammig anfühlt.
Die Sattelklemmung funktioniert bei der BikeYoke REVIVE 3.0 klassisch mit zwei T25-Torx-Schrauben und Tonnenmuttern – Vorsicht hier mit Multitool und kurzem Werkzeug, denn hier verkratzt man mal gerne das Tauchrohr.

Die Installation der Dropper Post ist benutzerfreundlich und unterscheidet sich kaum von anderen kabelgebundenen Droppern. Die Sattelklemmung funktioniert bei der BikeYoke REVIVE 3.0 klassisch mit zwei T25-Torx-Schrauben. Die Ausfahrgeschwindigkeit kann über ein Schrader-Ventil unter der Sattelklemmung angepasst werden, was dann auch die Bedienkräfte an der Remote beeinflusst. Dazu muss man die Sattelklemmung abschrauben und mithilfe der mitgelieferten Ventilverlängerung, kann man die Dropper mit einer Dämpferpumpe auf den gewünschten Druck bringen (Achtung: maximal 290 PSI).

Die Long-Version der BikeYoke Triggy-Alpha-Remote ist kugelgelagert, lässt sich leicht montieren und dosieren.

Die Remote von BikeYoke REVIVE 3.0 funktioniert sanft und ohne jegliches laterale Spiel. Auch sonst ist die Remote gut gelungen – sie lässt sich mit minimalen Bedienkräften gut dosieren, und die Dropper Post kann über den gesamten Verstellweg präzise gestoppt werden. Lediglich die konvexe Form der Druckfläche hat die Testcrew polarisiert – das ist eben Geschmackssache!

Unabhängig davon, wie stark wir die Dropper Post belastet haben, zeigte sich kein Knarzen oder Spiel – nur ein massives „Peng“, wenn die eingefahrene Dropper mit ordentlich Wumms herausschießt – Hier sollte man darauf vorbereitet sein, sodass einen die Ausfahrgeschwindigkeit nicht wortwörtlich vom Hocker haut.

Den REVIVE-Reset haben wir im Test etwa einmal im Monat gebraucht. Das ist zwar ein kleiner Mehraufwand im Vergleich zu anderen Dropper Posts, ist aber innerhalb von einem Wimpernschlag erledigt.

Fazit zur BikeYoke REVIVE 3.0 Dropper Post

Die BikeYoke REVIVE 3.0 zeigt, dass es nicht immer die neueste Technik braucht, sondern setzt auf ihr bewährtes Reset-System. Dieses überzeugt auch in der dritten Generation durch einfache Anwendung und gute Wartungsfreundlichkeit. Die Ausfahrgeschwindigkeit der BikeYoke REVIVE 3.0 haut einen regelrecht vom Hocker, und auch die Remote ist gelungen. So bekommt man hier eine solide und zuverlässige Dropper Post – mit Wumms!

Tops

  • Reset-Funktion
  • sehr schnelle Ausfahrgeschwindigkeit
  • zuverlässig

Flops

  • keine

Mehr Informationen findet ihr unter bikeYoke.com


Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

Alle Dropper im Test: BikeYoke REVIVE 3.0 | Crankbrothers Highline 11 | FOX Transfer Factory | FOX Transfer Neo Factory | FOX Transfer SL Factory | FSA Flowtron Dropper Post | Kind Shock LEV Circuit | LIMOTEC H1 | OneUp V3 | PNW Loam Dropper | RockShox Reverb AXS | SDG TELLIS V2 | TranzX EDP01 | Turnon Bunker | Wolf Tooth Resolve rev2


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Text: Robin Ulbrich Fotos: Peter Walker