Was ist das beste Enduro-Bike 2022? Zahlreiche heiße Enduros wurden dieses Jahr vorgestellt. Logisch, dass wir nicht lange gefackelt und die 11 spannendsten Enduro-Bikes 2022 getestet haben! High-Pivot, Mullet, elektronisches Flight Attendant-Fahrwerk – in unserem großen Vergleichstest finden sich die neuesten Tech-Trends. Und wir sagen euch, worauf es wirklich ankommt.

Inhaltsverzeichnis: Das erwartet euch in diesem Test

  1. Was ist eigentlich ein Enduro-Bike und was muss es können?
  2. Das Enduro-Testfeld
  3. Wie und wo haben wir getestet?
  4. Die ENDURO-Testcrew
  5. Was macht ein gutes Enduro-Bike aus?
  6. Die Tops und Flops unseres Enduro-Vergleichstests
  7. Das beste Enduro-Bike 2022
Was ist das beste Enduro-Bike 2022?
Wir haben die Antwort im spanischen Baskenland gesucht und gefunden!

Enduro bockt, boomt und ballert: Trotz Liefer- und Produktionsschwierigkeiten dreht sich die Bike-Welt rasant weiter, neue Technologien, Dogmen und neue, „bessere“ Bikes überrollen den Markt im Eiltempo. Auch unsere große Leserumfrage 2021 mit mehr als 21.000 Teilnehmern aus aller Welt hat gezeigt: Enduro boomt – weiterhin! Denn Enduro-Bikes sind nach wie vor die Schweizer Taschenmesser auf der Suche nach Adrenalin, Trailspaß und Airtime! Für das Modelljahr 2022 präsentieren zahlreiche Hersteller konvertierbare Laufradkonzepte, feiern die Wiedergeburt der High-Pivot-Bikes und heben Integration und Designlösungen aufs nächste Level. Grund für uns, nicht nur das beste Enduro-Bike 2022 zu suchen, sondern gleichzeitig auch den Wirrwarr aus Halbwahrheiten, Forumsdiskussionen und Marketingversprechen auseinander zu dröseln. Wir helfen euch, euer teuer verdientes Geld an der richtigen Stelle zu investieren und frustrierende Fehlkäufe zu vermeiden. Dabei beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um Hinterbau-Konzepte, Laufradgrößen und die perfekte Ausstattung.

Enduro ≠ Enduro, Biker ≠ Biker

Wir alle lieben Mountainbiken, doch Fakt ist: Jeder hat seine persönlichen Vorlieben und individuellen Anforderungen. Hometrails bedeuten für die einen flowige Strecken im deutschen Mittelgebirge, für andere steile Abfahrten in British Columbia, staubige Wanderwege in Südfrankreich oder gnadenlos steinige, mit Kakteen gespickte Trails in Arizona. Und selbst wenn alle Mountainbiker dieser Welt auf demselben Trail unterwegs wären, würde ihn jeder anders fahren. Dabei ist die Art und Weise, wie und wo wir „Enduro“ fahren, entscheidend für die Wahl unseres Gefährts. Deshalb ist das Ziel dieses Vergleichstests nicht, das schnellste, verspielteste oder laufruhigste Enduro-Bike auf Trail XY zu finden, sondern das beste Enduro-Bike für euch und euren individuellen Anforderungen. Dafür braucht es einen ganzheitlichen Bewertungsansatz statt starrer Punkte-Bewertungssysteme oder den Detailvergleich isoliert betrachteter Parameter. Denn nicht nur jeder Biker, auch jeder Hersteller definiert und interpretiert Enduro auf seine eigene Weise.

Unser breit gefächertes Testfeld besteht aus den 11 aktuell spannendsten Enduro-Bikes, die alle dasselbe Ziel verfolgen, aber dafür ganz unterschiedliche technische Lösungen anbieten. Außerdem besitzen sie ganz unterschiedliche Preispunkte: Mit einer riesigen Preisspanne von 4.299 € bis 14.500 €, unterschiedlichen Laufrad-Kombinationen, Hinterbau-Konzepten von High-Pivot bis Horst-Link, einem E-Mountainbike, einem Bike mit elektronischem RockShox Flight Attendant-Fahrwerk und vielem mehr haben wir nicht nur ein super spannendes Testfeld zusammengestellt. Wir bieten euch auch Systemvergleiche mit zahlreichen aufschlussreichen Erkenntnissen sowie eine deutlich bessere Kaufberatung. Denn wer sagt, dass ein günstigeres Bike schlechter sein muss als die teure Konkurrenz? Wir können euch bereits verraten, dass das Performance-Niveau für 2022 nochmals deutlich gestiegen ist – und es trotz einem klaren Verlierer und großer Preisunterschiede am Ende ein richtig knappes Rennen um das beste Enduro-Bike 2022 geworden ist.

Was ist eigentlich ein Enduro-Bike und was muss es können?

Eine wirklich eigenständige Kategorie „Enduro“ gibt es nicht, denn schon seit Langem verschwimmen die Namensfloskeln miteinander. Einzelne Parameter wie z. B. Federweg, Laufradgröße oder Lenkwinkel sind wenig aussagekräftig und dienen schon lange nicht mehr dazu, ein Bike richtig einzuordnen. Unser großer MTB-Vergleichstest mit über 20 Bikes von Downcountry bis Enduro hat eindrucksvoll bewiesen, dass Bikes mit wenig Federweg und steilen Sitzwinkeln nicht zwangsläufig besser klettern und dass Räder mit viel Federweg und flachen Lenkwinkeln im Downhill nicht zwangsläufig die Könige sind. Viel wichtiger ist es, die richtigen Eigenschaften für die jeweiligen Anforderungen konsequent in einem stimmigen Gesamtkonzept zu vereinen. Und das gelingt den Herstellern nicht immer!

Für diesen Vergleichstest haben wir das perfekte Allround-Enduro-Bike gesucht, das maximalen Fahrspaß auf schnellen und ruppigen bis hin zu engen und steilen Trails liefert. Egal ob Hochgebirge oder Hometrails, ob Finale Ligure oder A-Line, das beste Enduro-Bike 2022 muss alle Arten von Trails meistern und die Endorphine sprudeln lassen können! Im Gegensatz zu unserem Enduro-Race-Bike-Vergleichstest, oder dem Bikepark-Bike Test haben wir die Stoppuhr und die Party-Shirts zu Hause gelassen und den Fokus nicht auf die schnellste oder wildeste Zeit gelegt – sondern auf Allrounderqualitäten und eine gute Zeit, sprich den Fahrspaß!

Das Testfeld: Die 11 spannendsten Enduro-Bikes für 2022 im Überblick

Bike Preis Federweg v/h Radgröße
Cannondale Jekyll 1
(Zum Test)
6.499 € 170/165 mm 29″
Canyon Torque CF 8
(Zum Test)
4.499 € 170/175 mm 29″/27,5″
GT Force Carbon PRO LE
(Zum Test)
6.099 € 170/160 mm 29″
Nukeproof Giga 290 Carbon Factory
(Zum Test)
6.999 € 180/170 mm 29″
Orbea Rallon M-Team
(Zum Test)
6.638 € 170/160 mm 29″
Pivot Firebird Pro XT/XTR – Air
(Zum Test)
9.499 € 170/165 mm 29″
Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition
(Zum Test)
9.900 € 170/160 mm 29″
Santa Cruz Bronson CC X01 AXS
(Zum Test)
9.999 € 160/150 mm 29″/27,5″
SIMPLON Rapcon 170/165
(Zum Test)
7.479 € 170/165 mm 29″
Specialized S-Works Turbo Kenevo SL
(Zum Test)
14.500 € 170/170 mm 29″
YT CAPRA UNCAGED 6
(Zum Test)
8.999 € 170/165 mm 29″
Cannondale Jekyll 1
170/165 mm (v/h) |
15,64 kg in Größe L
6.499 € | Zum Test
Canyon Torque CF 8
170/175 mm (v/h) | 15,86 kg in Größe L
4.499 € | Zum Test
GT Force Carbon PRO LE
170/160 mm (v/h) | 15,82 kg in Größe L
6.099 € | Zum Test
Nukeproof Giga 290 Carbon Factory
180/170 mm (v/h) | 15,6 kg in Größe XL
6.999 € | Zum Test
Orbea Rallon M-Team
170/160 mm (v/h) | 15,6 kg in Größe L
6.638 € | Zum Test
Pivot Firebird Pro XT/XTR – Air
170/165 mm (v/h) | 14,45 kg in Größe L
9.499 € | Zum Test
Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition
170/160 mm (v/h) | 14,3 kg in Größe L
9.900 € | Zum Test
Santa Cruz Bronson CC X01 AXS
160/150 mm (v/h) | 13,95 kg in Größe L
9.999 € | Zum Test
SIMPLON Rapcon 170/165
170/165 mm (v/h) | 15,58 kg in Größe L
7.479 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Kenevo SL
170/170 mm (v/h) | 18,7 kg in Größe S4
14.500 € | Zum Test
YT CAPRA UNCAGED 6
170/165 mm (v/h) | 14,86 kg in Größe XL
8.999 € | Zum Test

„Brandheiß und brandneu“, das war die Prämisse bei der Bike-Auswahl für unser Testfeld. Über 21.000 von euch haben ebenfalls bei der Entscheidung mitgeholfen, durch ihre Teilnahme an unserer großen Leserumfrage. Denn dadurch wissen wir, was für euch die relevantesten Brands sind. Hersteller wie YT, Specialized, Canyon und Nukeproof stehen bei euch ganz oben auf der Wunschliste und finden sich deshalb auch in unserem Test wieder. High-Pivot und Mullet sind spannende Themen für euch und mit Bikes wie dem Cannondale Jekyll, GT Force und Santa Cruz Bronson können wir euch alle wichtigen Fragen rund um diese Themen beantworten. Auch unser Vorjahressieger, das Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition, darf als Benchmark in diesem Testfeld nicht fehlen und selbstverständlich haben auch unsere erfahrenen ENDURO-Redakteure ihre Meinung einfließen lassen und dafür gesorgt, dass ein Underdog wie das SIMPLON Rapcon an den Start geht.

Unser breites Testfeld bietet uns nicht nur die Möglichkeit, das beste Enduro-Bike 2022 zu finden, sondern auch folgende spannenden Fragen für euch zu beantworten:

  • Sind Mullet-Bikes die besseren Enduros?
  • Was hat es mit dem Hype um High-Pivot-Bikes auf sich?
  • Wie viel Elektronik braucht ein Fahrrad wirklich?
  • Sind Light-E-Mountainbikes die Zukunft?

Wir hätten gerne einige weitere Enduros wie z. B. von Norco, Prime, COMMENCAL und ROTWILD dabei gehabt. Allerdings hatten sie entweder ihre neuen Bikes zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar oder haben trotz Zusage schlichtweg die Deadline verpasst. Wieder andere Hersteller wie Propain haben dieses Jahr keine neuen Modelle auf den Markt gebracht und waren mit ihren aktuellen Bikes bereits Teil unseres letztjährigen Enduro-Vergleichstests. Die Modellvarianten mit Flight Attendant-Fahrwerk des Trek Slash und Specialized Enduro waren zum Testzeitpunkt leider ebenfalls noch nicht verfügbar. Schade, denn das Flight Attendant-Fahrwerk hat das Potenzial, diese „alten“ Bikes deutlich zu verbessern, wie ihr in unserem Flight Attendant-Artikel lesen könnt.

Bitte nicht falsch verstehen: Wir plädieren nicht dafür, dass Bike-Hersteller jedes Jahr neue Modelle auf den Markt bringen – im Gegenteil, längere Produktzyklen würden der gesamten Bike-Branche guttun. Doch haben wir für diesen Vergleichstest den Fokus auf brandheiß und brandneu gelegt, um Dopplungen auf unserer Website zu vermeiden und euch nicht zum fünften Mal eine Review zu einem Bike zu liefern, über das ihr schon vier Mal gelesen habt.

Wie und wo haben wir getestet?

Welcher Mountainbiker findet nicht gerne neue Trails? Wir sind für diesen Enduro-Vergleichstest nach Spanien gereist und siehe da: Im Baskenland haben wir nicht nur neue Trails entdeckt, sondern vor allem auch ideale Testbedingungen, um das beste Enduro-Bike 2022 zu küren. Ganz nebenbei durften wir noch leckere Tapas, kühle Cervezas, Sonne, Meer, Strand und spanische Gelassenheit genießen. Noch Fragen?

Für ein ganzheitliches Bild aller Bikes hat unsere ENDURO-Testcrew jeweils über 30 Runs auf drei unterschiedlichen Trails absolviert. Von steilen und engen Spitzkehren, blinden Drops und offenen Kurven auf dem in Spanien berüchtigten El-Cerro-Trail bis hin zu Highspeed-Geballer, Off-Camber-Kurven und harten Kompressionen auf der alten Downhill-Rennstrecke, deren Namen wir hier nicht verraten dürfen, war alles dabei! Aber auch flowige Anlieger und große Sprünge durften nicht fehlen und der frisch angelegte Jump-Trail Ibardin DH hat dafür alles geboten. Zusätzlich haben wir einige Bikes auf unseren Hometrails rund um Stuttgart, im Schwarzwald sowie in den Alpen bewegt, um die unter spanischer Sonne gesammelten Eindrücke zu komplettieren. Denn wer oben gut aufgepasst hat, weiß: Trail ≠ Trail!

Die ENDURO-Testcrew

Peter
(1 Carbonfelge = 143 After-Ride-Bier)

Ich sitze fast jeden Tag auf dem Rad und bin nicht gerade für meine materialschonende Fahrweise bekannt. Somit sind eine robuste Ausstattung und ein großzügiger Rahmenschutz für mich ein absolutes Muss an einem Enduro-Bike. Ich will schließlich nicht den halben Tag mit Schrauben verbringen und investiere mein Geld lieber in After-Ride-Bier als in eine neue Carbonfelge!
Felix
(Flatterband-Enthusiast und ENDURO-Testchef)

Egal ob beim Enduro-Rennen am Wochenende oder auf der Trailrunde mit meiner Freundin – ein Bike ist für mich erst dann wirklich gelungen, wenn das Fahrwerk geil funktioniert und einen perfekten Mix aus Gegenhalt, Traktion und Reserven zum Racen, Gappen und bei der einen oder anderen verpatzten Line liefert. Wie ich das herausfinde? Mein geschultes Pop-O-Meter sagt mir bei jedem Sprung und jeder Kompression, was Sache ist. Bei rund 100 Bikes, die ich pro Jahr teste, kommt da einiges zusammen …
Timo
(Pull up, not out)

Meine wehende Mähne und die mitfahrende Visage sind mein Markenzeichen. Quer fliegen ist meine Leidenschaft. Deshalb muss ein Bike für mich verspielt und wendig sein und ausreichend Bewegungsfreiheit für wilde Manöver bieten.
Eric
(altererfahrener Hase)

Ich mag zwar älter sein als der Rest der Crew, aber abhängen lass ich mich noch lange nicht. Meine Erfahrung als Bike-Guide und -Mechaniker hilft hierbei genauso wie mein sauberer und vorausschauender Fahrstil, um auf den langen und intensiven Testtagen die Kräfte richtig einzuteilen. Ich stehe auf Bikes mit intuitivem Handling – das spart nicht nur Power, sondern lässt auch mehr Aufmerksamkeit übrig, damit man sich besser auf den Trail konzentrieren oder die Umgebung genießen kann!
Heizea
(fitter als ihr)

Das Baskenland ist meine Heimat und für mich der perfekte Ort, um biken zu gehen. Ich stehe darauf, meinen Körper bis zum Limit zu pushen, um abends zu wissen, was ich geschafft habe. Mit einem traktionsstarken und effizienten Hinterbau kann ich die fiesesten Climbs zum Trailstart nehmen und es bergab trotzdem fliegen lassen – da müssen die Jungs dann schon schauen, wo sie bleiben!
Nils
(Tool wizard)

Als ENDURO-Mechaniker leg ich besonderes Augenmerk auf Detaillösungen und eine durchdachte Ausstattung. Coole Features wie eine verstellbare Hinterbau-Progression erleichtern die Anpassung an meine individuellen Ansprüche, und Staufächer ermöglichen mir, auch ohne Hip Bag unterwegs zu sein. Mehr Hersteller sollten in Zukunft über clevere Integrationsmöglichkeiten nachdenken.

Irgendwann ist immer das erste Mal! Unsere Baskenland-Reise-Tipps

Auch wir haben auf die harte Tour erfahren müssen, was es heißt, im Baskenland Biken zu gehen. Nach unzähligen Schürfwunden (nein, wir fliegen nicht die ganze Zeit auf die Schnauze!), kulinarischen Todsünden und einer Menge schräger Blicke präsentieren wir euch hier das Baskenland-Einmaleins:

  • Im Baskenland gibt es eine Menge Dornen und die Trails sind nicht immer perfekt frei geschnitten. Lange Hose, langärmliges Trikot und Handschuhe sind sehr zu empfehlen und ersparen euch verkratzte Extremitäten!
  • Das Hotel Churrut im Herzen von Bera ist kein Hotellerie-Highlight, jedoch ein super Ausgangspunkt für Bike-Abenteuer. Euer Bike könnt ihr nachts einschließen und viele Trails enden direkt im Dorf.
  • Mountainbiken ist hier sehr beliebt und ihr seid immer herzlich willkommen. Allerdings ist die Region rund um Bera kaum auf internationalen Tourismus eingestellt und die wenigsten sprechen hier Englisch. Somit ist Spanisch-Lernen angesagt.
  • Ihr wollt shutteln, braucht Infos über Trails oder einen guten Bikeshop? BasqueMTB ist hier der richtige Ansprechpartner und liefert nicht nur geniale Bike-Tage und gute Laune. Nein, das Team ist auch für die meisten Trails dort verantwortlich.
  • Die spanische Kaffeespezialität Cortado solltet ihr unbedingt probieren! Dabei wird ein Espresso im Verhältnis 1 : 1 mit warmer Milch gemischt.
  • Einfach mal aufs After-Ride-Beer verzichten … ähm … es ersetzen: Die Region ist für ihren Sidra bekannt und ihr werdet viele Lokalitäten finden, die ihre eigenen Kreationen anbieten.
  • Hattet ihr dann doch mal zu viel vom vom feinen Sidra, solltet ihr schleunigst etwas essen. Tapas sind eine Spezialität der Spanier und zu ihnen gehören auch die Croquetas. Das sind frittierte Kroketten, gefüllt mit Béchamelsoße und Käse. Köstlich, aber auch kalorienreich ;) Tapas werden in vielen Bars in Kombination mit einem Bier ausgegeben und dienen meist als Vorspeise oder Snack.

Was macht ein gutes Enduro-Bike aus?

Über die letzten Jahre hat sich nichts an den grundsätzlichen Kriterien geändert. Wer unseren letztjährigen Enduro-Vergleichstest noch in Erinnerung hat, weiß, wie wichtig uns der Fahrspaß ist. Schließlich ist das der Grund, warum die meisten von uns Mountainbiken.

Doch wie misst man so etwas Subjektives wie Fahrspaß? Ganz einfach:

Doch Spaß beiseite. Natürlich kommt es auf eine Vielzahl an Faktoren an, die in ihrem Zusammenspiel beurteilt werden müssen: Was kann das Bike, was kann es nicht? Für welchen Einsatzzweck und welchen Fahrertyp eignet es sich und für welchen nicht? Diese Fragen stehen im Zentrum all unserer Vergleichstests. Um den Charakter eines Bikes herauszuarbeiten und euch so die bestmögliche Kaufberatung zu bieten, nutzen wir kein starres Punktebewertungssystem, sondern achten auf unzählige Faktoren, die dem Charakter und den individuellen Features eines jeden Bikes gerecht werden.

Enduro-Bikes sind immer ein Kompromiss, denn sie müssen vollkommen gegensätzliche Eigenschaften in sich vereinen: Das beste Enduro-Bike begeistert mit enormen Reserven bei Highspeed, ist gleichzeitig aber agil, direkt und spaßig. Außerdem sind natürlich die Ausstattung, smarte Rahmen-Features und die Verarbeitungsqualität wichtige Faktoren. Auch die Uphill-Performance trägt – zu einem geringeren Teil – zur Gesamtbewertung bei. Da wir alle unsere Bikes nicht im Labor, sondern auf echten Trails bewegen, sollten sie auch genau dort beurteilt werden. Statt mit gemessenen Laborwerten und einem theoretischen Punkte-Rating für die Ausstattung stellen wir euch die Bikes in unseren ehrlichen und umfangreichen Texten vor. Zur besseren Einordnung ziehen wir dabei Vergleiche zu anderen Bikes im Test und verwenden ein Rating, das die gesamte Bandbreite von 1 bis 10 widerspiegelt und sich ausschließlich auf die Bikes in diesem Vergleichstest bezieht. Zum besseren Verständnis erklären wir euch hier noch mal die wichtigsten Faktoren, die in unsere Bewertung mit einfließen.

Was macht ein Enduro-Bike zum besten Kletterer?

Wir suchen ein Enduro-Bike und kein Cross-Country-Race-Bike. Deshalb ist es wichtig, dass die Bikes im Test eine bequeme und ausgewogene Sitzposition besitzen, die einem auch längere Touren ermöglicht. Ein gutes Enduro-Bike sollte sich angenehm treten lassen und den Piloten zuverlässig und mit minimalem Kraftaufwand an den Start der Trails bringen. Dafür ist ein traktionsstarkes, aber dennoch effizientes Fahrwerk wichtig, wie es z. B. das Pivot Firebird besitzt. Auch Hilfsmittel wie das RockShox Flight Attendant-Fahrwerk des YT CAPRA oder der 35 Nm starke Motor des Specialized S-Works Turbo KenevoSL bringen hier massive Vorteile.

Was für ein Handling braucht ein Enduro-Bike?

Das Handling eines Bikes anhand einzelner Geometrie-Werte zu bestimmen ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Denn trotz mancher Ähnlichkeiten auf dem Papier unterscheiden sich die Bikes im Handling enorm. Das Fahrwerk, Verhältnisse von Geometrie-Werten wie Reach und Stack oder das Setup spielen hier eine große Rolle. Ein gutes Enduro-Bike positioniert seinen Fahrer mittig auf dem Bike, lässt sich intuitiv steuern und verzeiht kleine Fahrfehler. Denn egal ob ihr müde und unkonzentriert nach einem langen Tag auf dem Bike oder einfach nur Anfänger seid, von einem leicht und intuitiv zu fahrenden Bike profitiert jeder. Im Gegensatz dazu stehen Bikes mit forderndem Handling. Sie müssen aufmerksam und mit aktiver und präziser Gewichtsverteilung gefahren werden und benötigen eine sehr gute Fahrtechnik. Passiert euch dann ein Fehler, entsteht aus einem „Uaaah“-Moment schnell ein Crash.

Laufruhe vs. Agilität

Laufruhe und Agilität stehen in einem so großen Widerspruch zueinander wie keine zwei anderen Testkriterien. Dennoch schaffen es die besten Enduro-Bikes, beide Eigenschaften miteinander zu vereinen. Zur Laufruhe eines Bikes gehört es nicht nur, mit Vollgas durch ein Steinfeld prügeln zu können. Entscheidend sind auch die Reserven des Fahrwerks im Grenzbereich und ein hohes Sicherheitsempfinden, das einen überhaupt so schnell fahren lässt. Die Agilität beschreibt, wie flink und wendig sich ein Bike durch enge Trails zirkeln und wie einfach es sich von Anlieger zu Spitzkehre und von Seite zu Seite werfen lässt.

Was braucht es für ein perfektes Fahrwerk am Enduro-Bike?

Das Fahrwerk eines Enduro-Bikes wird nicht nur von seinen Komponenten beeinflusst. Das persönliche Setup und der Tune eines Dämpfers spielen hier ebenfalls eine große Rolle. Kurz gesagt: Ein Fahrwerk lässt sich nur auf dem Trail beurteilen. Das perfekte Fahrwerk vereint eine hohe Traktion und Sensibilität mit ausreichend Gegenhalt, um an Kanten abzuziehen, und genügend Reserven, um die dann verpatzte Landung wieder auszubügeln. Bikes wie das Orbea Rallon und das SIMPLON Rapcon nehmen Schläge souverän auf und generieren dennoch viel Traktion. So könnt ihr euch voll und ganz auf den Trail konzentrieren. Wenn das Fahrwerk – wie bei den oben genannten Bikes – den Input des Fahrers gut umsetzt, kann man trotz hoher Laufruhe super mit dem Trail spielen und an Kanten abziehen.

Wie sieht die perfekte Ausstattung an einem Enduro-Bike aus?

Wir alle wollen fahren und nicht den halben Tag an unseren Bikes schrauben, weil schon wieder irgendwas kaputt ist. Deshalb sollte die Ausstattung eines Bikes auch zu seinem Einsatzgebiet passen. Viele Hersteller mogeln jedoch, um das Gewicht niedrig zu halten oder um auf dem Papier einen bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen. 7 Bikes in unserem Vergleichstest setzen auf leichtere, aber auch wesentlich pannenanfälligere Karkassen wie z. B. MAXXIS EXO+ oder Schwalbe Super Trail. Das hat nicht nur zur Folge, dass ihr einen höheren Luftdruck fahren müsst, um Platten und Durchschläge zu vermeiden, sondern kostet auch Dämpfung und Traktion. Sind diese Karkassen dann noch mit Carbon-Laufrädern kombiniert, kann ein Durchschlag schnell zu richtig teuren Ausfällen und Frustration führen. Zu kleine Bremsscheiben – wie sie beim Orbea Rallon und Santa Cruz Bronson verbaut sind – führen durch ihre geringere Hitzebeständigkeit schnell zu einem wandernden Druckpunkt und einem erhöhten Kraftaufwand für dieselbe Bremsperformance. Das sorgt selbst bei erfahrenen Piloten sehr schnell zu Armpump und mindert den Spaßfaktor enorm. Glücklicherweise verbauen alle Hersteller im Test Vierkolbenbremsen. Bikes wie das GT Force besitzen beispielsweise ein hochwertiges SRAM X01-Schaltwerk. Wer aber genau hinsieht, stellt schnell fest, dass Kassette, Kette und Schalthebel aus der GX-Reihe bestehen. Sprich: Sie sind günstiger und das teure Schaltwerk bringt – außer einem geringen Gewichtsvorteil – keinen Mehrwert. Beim Crash ist es hingegen teurer auszutauschen.

Leider – und das ist ein großes Leider – finden sich in unserem Vergleichstest nur wenige perfekte Ausstattungen. Lediglich das SIMPLON Rapcon und das Nukeproof Giga konnten hier wirklich überzeugen. Deshalb haben wir bei all unseren Tests einen Tuning-Tipp mit hilfreichen und kostengünstigen Upgrades hinzugefügt.

Welche sinnvollen Features und nützlichen Detaillösungen braucht ein Enduro-Bike?

Clevere Features am Enduro-Bike sorgen indirekt für mehr Spaß. Man kann z. B. dank zusätzlicher Verstaumöglichkeiten am Rad seinen Rucksack oder sein Hip Bag zu Hause lassen. Oder aber man bekommt in der Werkstatt keine Schweißausbrüche, wenn man doch mal das Tretlager wechseln oder die Lager tauschen muss. Die Montagemöglichkeit für einen Flaschenhalter findet sich an allen Bikes unseres Vergleichstests. Auch eine Möglichkeit, einen Tool-Mount zu befestigen, haben fünf der Bikes. Zusätzlich finden sich Bikes wie das Orbea Rallon oder SIMPLON Rapcon mit speziellen Staufächern oder einer Tool-Integration im Test wieder. Hier gilt: Viel hilft viel, und je mehr Möglichkeiten ihr zum Verstauen eurer Trail-Essentials habt, desto weniger müsst ihr am Körper tragen. Das senkt auch das Verletzungsrisiko, denn keiner stürzt gern auf sein Mini-Tool oder gar auf eine CO2-Kartusche. Innenverlegte Züge, Rahmenschutzfolien, die Verwendung von leicht erhältlichen Ersatzteilen und zusätzlichen Kunststoffabdeckungen wie z. B einem integrierten Fender reduzieren Verschleiß, erhöhen den Fahrspaß und verbessern die Optik. Großzügige Sitz-, Ketten- und Unterrohrschützer sorgen für Ruhe und bewahren euren Rahmen vor Steinschlägen. Dennoch haben einige Bikes in diesem Test – wie z. B. das GT Force – für eine enorme Geräuschkulisse auf dem Trail gesorgt, was bei einer solch teuren Anschaffung zu viel Frust führt. Die meisten Bikes im Test besitzen ein UDH-Schaltauge – auch Universal Derailleur Hanger genannt –, das sich in fast jedem Bike-Shop kaufen lässt. Andernfalls sind Schaltaugen speziell für einen bestimmten Rahmen konstruiert und meist nur direkt beim Hersteller erhältlich.

Lässt sich die Performance eines Enduro-Bikes an der Ausstattungsliste ablesen?

Der Preis spielt in diesem Enduro-Vergleichstest eine untergeordnete Rolle und zwar nicht, weil uns Geld egal ist, sondern weil er immer im Verhältnis zur Leistung des Bikes stehen sollte. Deshalb messen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht anhand der Ausstattung eines Bikes oder möglichst viel Bling-Bling für möglichst wenig Kohle. Uns geht es um die Performance auf dem Trail und die Benefits, die man als Fahrer von einem Bike erhält. Denn was nützen die besten Teile, wenn sich das Rad am Ende nicht gut fährt? So können auch teure Bikes, die aber nur eine eher günstige Ausstattung haben, eine sehr gute Preis-Leistung besitzen – vorausgesetzt, sie überzeugen im Gelände. Gleichzeitig können vermeintlich preiswerte Bikes mit guten Komponenten hier schlecht bewertet werden, wenn sie auf dem Trail nicht überzeugen. Denn am Ende entscheidet das Zusammenspiel aller Komponenten des Bikes: von Fahrwerk über Geometrie bis hin zur Ausstattung.

Die Tops und Flops unseres Enduro-Vergleichstests

Tops

Goodbye Rucksack!
Bikes wie das Orbea Rallon und das SIMPLON Rapcon besitzen integrierte Staufächer. So habt ihr ausreichend Platz, um einen Schlauch, Werkzeug, Snacks und Ersatzteile zu transportieren.
Für jeden was dabei
Bikes wie das Canyon Torque und das GT Force besitzen Sattelstützen, die ihr werkzeuglos um bis zu 25 mm in ihrer Höhe anpassen könnt. So kann jeder das Maximum an Stützenhub ausnutzen.
Bombenfest
Ein Bashguard schützt euer Kettenblatt und die Kette, falls ihr doch mal irgendwo aufsitzen solltet. Zusätzlich sorgt eine Kettenführung dafür, dass die Kette selbst in wirklich hartem Gelände stets an Ort und Stelle bleibt. Leider besitzen nur das Nukeproof Giga und das Rocky Mountain Altitude beides.
Mehr Grip, bessere Dämpfung, höherer Pannenschutz
All diese Eigenschaften bringen robuste Karkassen – wie z. B. MAXXIS DH-Casing oder Schwalbe Super Gravity – mit sich. Leider zehren nur wenige Bikes in unserem Test von diesem riesigen Vorteil. Sowohl unser Kauftipp als auch der Testsieger haben sich diesen immensen Pluspunkt zunutze gemacht.

Flops

Platzprobleme
Die Sattelstützen des Specialized Kenevo SL und des Rocky Mountain Altitude lassen sich nicht vollständig im Rahmen versenken. Habt ihr etwas kürzere Beine, kann das dafür sorgen, dass ihr nicht den vollen Hub der Stütze verwenden könnt.
Teures Unterfangen
Pivot, YT, Santa Cruz und Specialized verbauen eine pannenanfällige Karkasse und Carbon-Laufräder. Kommt es hier zu einem Durchschlag, ist die teure Carbon-Felge schnell hinüber und muss ausgetauscht werden.
Klapperschlange
Die innenverlegten Leitungen am GT Force sind nicht ausreichend geklemmt und klappern super laut gegen den Rahmen. Das nervt beim Fahren.
Hartes Gummi
Viele Hersteller setzen auf die härtere MaxxTerra-Gummimischung an der Front. Das kostet Grip und sorgt dafür, dass ihr die Front aktiver belasten müsst, um Traktion halten zu können.
Feuerball
Die zu kleinen Bremsscheiben am Santa Cruz Bronson und Orbea Rallon überhitzen sehr schnell und sorgen für unnötigen Armpump.

Was ist das beste Enduro-Bike 2022? Die Gewinner, Verlierer und weitere Empfehlungen

Wo gehobelt – oder eben geballert – wird, fallen Späne und ohne Verlierer gibt es keine Gewinner. Die Suche nach dem besten Enduro-Bike 2022 war knapp, verdammt knapp, und die Zukunft der MTBs sieht vielversprechend aus. Am Ende haben wir einen verdienten Testsieger und Kauftipp bestimmt – und leider auch einen Verlierer.

Wie haben sich die einzelnen Enduro-Bikes nun geschlagen? Zur besseren Übersicht stellen wir euch im Folgenden alle 11 Bikes mit ihren High- und Lowlights vor. Den Einstieg macht das schlichte Canyon Torque CF8 2022, das mit 4.299 € das günstigste Bike in unserem Test ist. Es setzt bei der Ausstattung auf Performance statt Bling-Bling, konnte aber auf dem Trail durch sein unausgewogenes Fahrwerk nicht überzeugen. Lediglich bei Highspeed kam richtig Spaß auf. Letzteres könnte man eigentlich auch von den beiden High-Pivot-Bikes im Test erwarten. Das Cannondale Jekyll 1 2022 und das GT Force Carbon PRO LE 2022 teilen sich zwar das Hinterbau-System, sind aber auf dem Trail so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Das GT benötigt eine extrem aufmerksame Fahrweise und besitzt neben seiner unausgereiften Ausstattung wenig Laufruhe – es tut uns leid für das Bike, aber das ist die große Enttäuschung in unserem Vergleichstest. Das Cannondale hingegen überzeugt vor allem auf schnellen und ruppigen Strecken mit einem schluckfreudigen und traktionsstarken Fahrwerk. Um hier mitzuhalten, braucht es ein Baller-Bike wie das Nukeproof Giga 290C Factory. Es besitzt nicht nur die perfekte Ausstattung für diesen Test, sondern ebenfalls ein extrem starkes Fahrwerk und enorme Laufruhe. Allerdings fehlt es durch die mangelnde Agilität an Allround-Eigenschaften.

Das RockShox Flight Attendant-Fahrwerk des YT CAPRA UNCAGED 6 2022 hat das Einsatzgebiet des Bikes – vor allem in Sachen Uphill-Performance – extrem verbreitert. Noch dazu ist das CAPRA mega verspielt und lässt sich an jeder Kante in die Luft befördern. Eine beinahe so gute Uphill-Performance bietet das Pivot Firebird XT/XTR 2022 – ohne elektronische Hilfsmittel. Auch auf dem Trail überzeugt es durch ein extrem progressives Fahrwerk und schier unendliche Reserven. Es benötigt jedoch einen sehr erfahrenen Piloten, um nicht vom Trail geworfen zu werden. Super intuitiv zu fahren ist hingegen das Specialized S-Works Turbo Kenevo SL 2022 mit seinem 35 Nm starken Motor. Damit zieht es auch bergauf am gesamten Testfeld vorbei und glänzt im Downhill mit starker Laufruhe. Doch es fehlt ihm an Agilität und Wendigkeit und die Ausstattung lässt trotz des sehr hohen Kaufpreises zu wünschen übrig. Super wendig und agil ist das Santa Cruz Bronson CC X01 AXS 2022. Mit dem geringsten Federweg und seinem Mullet-Setup wird es zum absoluten Kurven-König und kann dennoch in steilem Terrain überzeugen. Highspeed mag es jedoch nicht und für den besten Allrounder braucht es hier eine bessere Performance.

Die scheinbar widersprüchlichen Eigenschaften von hoher Agilität und Laufruhe zu vereinen, das schaffen nur die drei besten Bikes in diesem Test. Als Vorjahres-Testsieger kann das Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition 2021 wieder ordentlich überzeugen. Dennoch muss es sich zwei Bikes im Test geschlagen geben: dem Kauftipp Orbea Rallon M-Team 2022 und dem Testsieger SIMPLON Rapcon 170/165 2022. Beide Bikes vereinen Agilität und Laufruhe besser als alle anderen Bikes im Test und überzeugen mit cleveren Detaillösungen und durchdachter Ausstattung. Vor allem aber bieten sie das, was wir gesucht haben: maximalen Fahrspaß in jedem Terrain – welcome to Enduro Paradise!

Das beste Enduro-Bike 2022: Das SIMPLON Rapcon 170/165 2022

SIMPLON Rapcon 170/165 2022 (zum Test)
170/165 mm Federweg (v/h) | 15,5 kg in Größe L | 7.479 €

Als Underdog die größten Bike-Hersteller der Welt in den Schatten stellen? Warum nicht? Das SIMPLON Rapcon 170/165 2022 schafft, was anfangs kein Testfahrer für möglich hielt und sichert sich knapp, aber verdient den Titel des besten Enduro-Bikes 2022! Auf dem Trail vereint das SIMPLON gegensätzliche Eigenschaften wie kein anderes Bike: richtig viel Laufruhe mit krasser Agilität und einem super intuitiven Handling. Neben seiner individuellen und sehr starken Ausstattung – die ihr mit dem hauseigenen Konfigurator anpassen könnt – liefert es durch sein niedriges Sitzrohr viel Bewegungsfreiheit und ein hohes Sicherheitsempfinden. Dazu kommen noch der aufgeräumte Look und die Detail- und Storage-Lösungen. So wird das Rapcon zu einer Endorphinschleuder auf jedem Trail und zählt daher als absolutes Allround-Ass.

Unser Kauftipp: Das Orbea Rallon M-Team 2022

Orbea Rallon M-Team 2022 (zum Test)
170/160 mm Federweg (v/h) | 15,6 kg in Größe L | 6.638 €

Ja, das Orbea Rallon leistet sich mit seiner kleinen Bremsscheibe am Heck einen Patzer in der Ausstattung. Der ist jedoch schnell und kostengünstig behoben und die Spanier haben bereits versichert, dass sie die Option auf eine größere Scheibe bald im Konfigurator anbieten möchten. Was den Look angeht, wird jeder durch den MyO-Konfigurator glücklich und Extrapunkte für eine gelungene Tool- und Ersatzteil-Integration gibt es obendrauf. Dank dem geilen Fahrwerk und hohen Fahrspaß wird das Rallon zum klasse Allrounder und sichert sich mit einem Preis von 6.638 € unseren begehrten Kauftipp!

Weitere spannende Enduro-Bike-Empfehlungen: Das Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition

Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition 2021 (zum Test)
170/160 mm Federweg (v/h) | 14,3 kg in Größe L | 9.900 €

Das Rocky Mountain Altitude C90 Rally Edition 2021 ist als Vorjahressieger ins Rennen gegangen und kann erneut mit seiner vielfältigen Geometrie- und Kinematik-Anpassung sowie einer stimmigen Ausstattung überzeugen. Auf dem Trail zeigt es starke Allround-Eigenschaften und ein super intuitives Handling in allen Situationen. Dennoch hatten der Testsieger und der Kauftipp dort knapp die Nase vorne. Zusätzlich ist auf dem Rocky Mountain die Bewegungsfreiheit eingeschränkt und Storage-Möglichkeiten fehlen. So hat es den Sieg verpasst. Dennoch ist es ein super Bike mit starken Allround-Eigenschaften und somit eine klare Empfehlung wert!

Der Verlierer: Das GT Force Carbon PRO LE 2022

GT Force Carbon PRO LE 2022 (zum Test)
170/160 mm Federweg (v/h) | 15,8 kg in Größe L | 6.099 €

Das GT Force Carbon PRO LE 2022 muss man extrem aufmerksam fahren. Das Fahrwerk mit High-Pivot-Hinterbau besitzt wenig Progression und kommt schnell und spürbar an seine Grenzen. Auch die mangelnde Laufruhe und das Bremsstempeln trüben den Fahrspaß. Dazu kommen nicht vollständig ausgereifte Detaillösungen und eine schwache Ausstattung. Das macht das GT leider zum klaren Verlierer in diesem Test.

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus dem Enduro-Bike-Vergleichstest findet ihr in einem zusätzlichen Artikel.

Sind euch Enduro-Bikes nicht genug oder sucht ihr etwas für entspanntere Trails?
Dann schaut doch mal bei den anderen Vergleichstests vorbei, die wir dieses Jahr durchgeführt haben:


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Text: Peter Walker Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Peter Walker

Peter ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Mit ernsthaften Bike- und Schrauber-Skills, seiner Motocross-Historie, diversen EWS-Teilnahmen und über 150 Bikepark-Tagen in Whistler – ja, der Neid der meisten Biker auf diesem Planeten ist ihm gewiss – ist für Peter kein Bike zu kompliziert und kein Trail zu steil. Gravel und Rennrad kann er übrigens auch! Das für unsere redaktionelle Arbeit wichtige Thema Kaufberatung hat Peter in Vancouvers ältestem Bike-Shop von der Pike auf gelernt und setzt sein Know-how auch im journalistischen Alltag um. Wenn er nicht gerade die Stuttgarter Hometrails auf neuen Test-Bikes unsicher macht, genießt er das Vanlife mit seinem selbst ausgebauten VW T5. Dass er dazu noch ausgebildeter Notfallsanitäter ist, beruhigt seine Kollegen bei riskanten Fahrmanövern. Zum Glück mussten wir Peter bislang nie bei seinem Spitznamen „Sani-Peter“ rufen. Wir klopfen auf Holz, dass es dazu auch nie kommen wird!