Keinen Bock auf einen schwitzigen, großen Rucksack – aber wohin mit Smartphone, Schlauch, Tool und Co? Hip Bag, Hip Pack, Hüfttasche, Bum Bag – egal wie ihr sie bezeichnet, ihre Beliebtheit wächst stetig und auch wir sind Fans. Grund genug, die 24 spannendsten Hip Bags im Vergleich zu testen.

Hip Bags sie sind beliebter denn je. Wir haben die 24 spannendsten Modelle vom minimalen Race-Pack bis großvolumigen Touren-Modell für euch getestet und den besten Allrounder gefunden.

Wenn euer Bike-Rucksack auf Tour 10 kg wiegt, ihr immer einen Satz Wechselklamotten dabei habt oder eine halbe Kameraausrüstung mitschleppt, ist ein Hip Bag für euch uninteressant – und damit auch dieser Test. Wenn ihr aber eine komfortable Möglichkeit suchst, die wichtigsten Tools, das Handy, einen Riegel und vielleicht auch eine Windjacke zu transportieren, ohne den gesamten Rücken mit einem Rucksack zu bedecken, sind Hip Bags für euch womöglich die Offenbarung! Ihr seid schon zu dieser Erleuchtung gelangt? Dann findet ihr hier die wichtigsten Informationen für euer nächstes Hip Bag.

Kein Bock auf einen verschwitzten Rücken? Hip Bags sind eine top Alternative zum klassischen Rucksack.

Der Markt an Hip Bags ist vielfältig

Derzeit gibt es unzählige MTB-Hüfttaschen auf dem Markt. Manche von ihnen verfügen über eine Trinkblase, andere sind mit Flaschen kompatibel und wieder andere bieten keinerlei Platz für Getränke. Unser Testsieger ist wie immer das beste Allround-Modell, aber nicht jeder braucht die gleichen Features. So haben wir mit 24 Modellen die gesamte Bandbreite, vom minimalistischem Race-Strap für unter dem Jersey bis hin zum voluminösen 5-Liter-Modell mit Trinkblase, für euch getestet und geben euch Empfehlungen für jede Größenkategorie.

Hip Bag ist nicht gleich Hip Bag. Größe, Volumen, Features und Komfort variieren stark. Wir haben neben dem Testsieger als besten Allrounder auch die besten Modelle für bestimmte Einsatzgebiete gefunden.
Es muss ja nicht gleich eine wandelnde Werkstatt durch die Gegend fahren, wie bei unserem Autor. Überlegt euch genau, für was ihr Platz benötigt und was ihr eventuell direkt am Bike befestigen könnt.

Was muss wirklich alles mit in die Hüfttasche?

Bevor ihr euch ein Hip Pack kauft, solltet ihr euch überlegen, was ihr alles darin verstauen wollt bzw. was ihr direkt am Bike befestigen könnt/wollt. Eins steht fest: Je weniger in der Hüfttasche ist, umso komfortabler trägt sie sich. Besteht die Möglichkeit, einen Flaschenhalter, den Schlauch oder das Tool am Bike zu montieren? Wollt ihr eine Jacke einpacken? Reichen euch CO2-Kartuschen oder soll es eine Pumpe sein? Wie viele Energie-Riegel braucht ihr? Braucht ihr eine Trinkblase im Hip Bag? Unser Testfeld lässt sich grob in drei Größen einteilen.

Drei der Schwergewichte im Test, mit Trinkblase und einem Volumen von bis zu 5 Litern

Die großen Allrounder verfügen über mehr als 2 Liter Volumen sowie zusätzlich eine Trinkblase oder den entsprechenden Platz dafür – so ergeben sich teilweise bis zu 5 Liter Gesamtvolumen. Vertreter hierfür sind z. B. das EVOC HIP PACK PRO 3l, das Dakine Hot Laps 5L oder das Leatt Hydration Core 2.0.

Im mittleren Bereich finden sich unterschiedliche Konzepte, aber alle verfügen über maximal 2 Liter Volumen

Im Mittelfeld befinden sich Hip Bags mit einem typischen Volumen von 1–2 Litern. Eine Trinkblase hat hier keinen Platz mehr, jedoch setzen viele Hersteller stattdessen auf einen Flaschenhalter (z. B. Bontrager Rapid Pack, CamelBak Podium Flow, Mavic Crossride Belt). Andere Hersteller verzichten komplett auf Wassertransport-Möglichkeiten und fokussieren sich auf clevere Fachaufteilung oder eine schlanke Konstruktion (z. B. EVOC HIP POUCH 1l, High Above Lookout Pack).

Die Minimalisten im Test bieten nur Platz fürs Nötigste und werden unter dem Jersey getragen

Die dritte und kleinste Kategorie der Hip Bags verfügt über Platz nur für das Allernotwendigste (z. B. EVOC RACE BELT, Dakine Hot Laps Stealth, Mavic Deemax Belt) und kann so unter dem Jersey getragen werden. Sie eignen sich sehr gut zum Rennen fahren oder für alle, die das meiste bereits am Bike selbst untergebracht haben.

Selbst ein kleines Hip Bag bietet genügend Platz für Tools um die klassischen Vorfälle abzudecken.

Wohin mit dem Smartphone?

Interessant sind die unterschiedlichen Auffassungen der Hersteller darüber, ob ein Handy ins Hip Bag gehört oder nicht. Hier ist eine klare Zweiteilung erkenntlich. Während mittelgroße Taschen, wie z. B. das Bontrager Rapid Pack, der Mavic Crossride Belt oder sogar minimalistische Modelle wie das Dakine Stealth, gepolsterte Fächer in ausreichender Größe aufweisen, bieten selbst große Modelle, wie das CamelBak LR 4, EVOC HIP PACK PRO oder ION Traze 3 keine oder nur unzureichende Lösungen. Wir finden, dass ein passendes Fach mittlerweile zum guten Ton gehört, da das Handy in der Hosentasche deutlich weniger gut geschützt ist bzw. ein Verletzungsrisiko darstellt. Selbst wenn das Fach nicht fürs Handy genutzt wird, lässt sich dort ganz einfach etwas anderes verstauen.

Das Smartphone ist im Hip Bag deutlich besser geschützt als in der Hosentasche. Viele Hersteller bieten dafür sogar ein eigenes, gut gepolstertes Fach, wie hier beim Mavic XA 3L.

Alle Hip Packs im Test

Mit Preisen von 30 € bis über 100 € ist in unserem Test garantiert für jeden Geldbeutel eine spannende Option dabei. Warum die große Preisspanne? Der Teufel steckt wie immer im Detail, denn viele Faktoren spielen hier eine Rolle. Verarbeitungs- und Materialqualität, zusätzliche oder ungewöhnliche Features sowie die Integration einer Trinkblase können den Preis nach oben treiben. Da die Bedürfnisse jedes Bikers jedoch stark variieren, haben wir alle Modelle getestet, die potenziell spannend für euch sein können – auch wenn das heißt, dass manche Hersteller mehrfach vertreten sind oder Taschen nur als Direktbestellung aus den USA erhältlich sind. Die neue USWE ZULO 2L war zum Testzeitpunkt leider noch nicht lieferbar.

I.


Modell Wasser Gewicht Preis*
Bedrock Bags Greysill Hip Pack (Zum Test) 284 g 100 $
Bontrager Rapid Pack (Zum Test) 1 Flaschenhalter 225 g 49,99 €
CamelBak Podium Flow (Zum Test) 620 ml Flasche inkl. 187 g (+88 g Flasche) 49,99 €
CamelBak Repack LR 4 (Zum Test) 1,5 l Bladder inkl. 337 g (+190 g Bladder) 79,99 €
Dakine Hot Laps 5L (Zum Test) 2 l Bladder inkl. 326 g (+132 g Bladder) 69,95 €
Dakine Hot Laps 2L (Zum Test) 1 Flaschenhalter 209 g 39,95 €
Dakine Hot Laps Stealth (Zum Test) 143 g 34,95 €
Deuter Pulse 3 (Zum Test) 1,5 l Bladder optional 341 g (+170 g Bladder) 49,95 € (+34,95 €)
Deuter Pulse 2 (Zum Test) 1 Flaschenhalter 144 g 29,95 €
EVOC HIP PACK PRO 3l (Zum Test) 2 Flaschenhalter, 1,5 l Bladder optional 428 g (+139 g Bladder) 90 € (+30 €)
EVOC HIP PACK RACE 3l (Zum Test) 1,5 l Bladder optional 366 g (+139 g Bladder) 65 € (+30 €)
EVOC HIP POUCH 1l (Zum Test) 221 g 45 €

*in Klammern: zusätzlicher Preis für optionale Trinkblase bzw. Aufpreis für Modellversion mit integrierter Blase

CamelBak Podium Flow (Zum Test) | 187 g (+88 g Flasche) | 49,99 €
CamelBak Repack LR 4 (Zum Test) | 337 g (+190 g Bladder) | 79,99 €
Dakine Hot Laps 5L (Zum Test) | 326 g (+132 g Bladder) | 69,95 €
Dakine Hot Laps 2L (Zum Test) | 209 g | 39,95 €
Dakine Hot Laps Stealth (Zum Test) | 143 g | 34,95 €
Deuter Pulse 3 (Zum Test) | 341 g (+170 g Bladder) | 49,95 € (+34,95 €)
Deuter Pulse 2 (Zum Test) | 144 g | 29,95 €
EVOC HIP PACK PRO 3l (Zum Test) | 428 g (+139 g Bladder) | 90 € (+30 €)
EVOC HIP PACK RACE 3l (Zum Test) | 366 g (+139 g Bladder) | 65 € (+30 €)
EVOC HIP POUCH 1l (Zum Test) | 221 g | 45 €

II.


Modell Wasser Gewicht Preis*
EVOC RACE BELT (Zum Test) 187 g 44,99 €
High Above Cascadia (Zum Test) 1 Flaschenhalter 220 g (+34 g Flaschenhalter) 100 $
High Above Lookout (Zum Test) 1 Flaschenhalter inkl.,
2. Flaschenhalter optional (+20 $),
Fidlock-Version (+20 $)
251 g (+39 g Flaschenhalter) 110 $
High Above Das Radpack (Zum Test) 220 g 60 $
ION Hipbag Traze 3 (Zum Test) 2 l Bladder optional 399 g (+142 g Bladder) 69,95 € (+20 €)
Leatt Hydration Core 2.0 (Zum Test) 2 l Bladder inkl. 289 g (+134 g Bladder) 89,90 €
Mavic XA 3L Belt (Zum Test) 2 Flaschenhalter 355 g 80 €
Mavic Crossride Belt (Zum Test) 600 ml Flasche inkl. 257 g (+68 g Flasche) 70 €
Mavic Deemax Belt (Zum Test) 174 g 50 €
Race Face Rip Strip (Zum Test) 177 g 49,90 €
SOURCE Hipster 1.5L (Zum Test) 1,5 l Bladder inkl. 237 g (+195 g Bladder, +98 g Strap) 89 €
SOURCE Hipster Ultra 5L (Zum Test) 1,5 l Bladder inkl. 385 g (+190 g Bladder) 99,90 €

*in Klammern: zusätzlicher Preis für optionale Trinkblase bzw. Aufpreis für Modellversion mit integrierter Blase

EVOC RACE BELT (Zum Test) | 187 g | 44,99 €
High Above Cascadia (Zum Test) | 220 g (+34 g Flaschenhalter) | 100 $
High Above Lookout (Zum Test) | 251 g (+39 g Flaschenhalter) | 110 $
High Above Das Radpack (Zum Test) | 220 g | 60 $
ION Hipbag Traze 3 (Zum Test) | 399 g (+142 g Bladder) | 69,95 € (+20 €)
Leatt Hydration Core 2.0 (Zum Test) | 289 g (+134 g Bladder) | 89,90 €
Mavic XA 3L Belt (Zum Test) | 355 g | 80 €
Mavic Crossride Belt (Zum Test) | 257 g (+68 g Flasche) | 70 €
Mavic Deemax Belt (Zum Test) | 174 g | 50 €
Race Face Rip Strip (Zum Test) | 177 g | 49,90 €
SOURCE Hipster 1.5L (Zum Test) | 237 g (+195 g Bladder, +98 g Strap) | 89 €
SOURCE Hipster Ultra 5L (Zum Test) | 85 g (+190 g Bladder) | 99,90 €

Das Herstellungsland ist übrigens ein großer Kostenfaktor. Sind die Taschen in großer Auflage in Asien gefertigt, machen Produktionskosten einen wesentlich geringeren Anteil aus als für solche, die in den USA in Kleinserie handgefertigt werden. Unsere Preis-Leistungs-Bewertung berücksichtigt neben der reinen Funktionalität auch diesen Faktor. Die beiden US-Hersteller in unserem Test (Bedrock Bags und High Above) bieten außerdem umfassende Individualisierungsmöglichkeiten für ihre Produkte – ein Service, den man nur hier bekommt.

Produktionskosten haben einen großen Einfluss auf den finalen Preis eines Produkts. In den USA in Kleinauflage gefertigte Taschen werden immer teurer sein als Massenware aus Asien. Dafür bieten sie oft eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten.

Wie haben wir die Hüfttaschen getestet und bewertet?

Der wichtigsten Faktoren in unserem Hip Bag-Test sind definitiv Passform, Sitz, Komfort und stabiler Halt. Je weniger man die Tasche und den Inhalt spürt, desto besser. An zweiter Stelle steht für uns die Fachaufteilung, wie gut sich der Inhalt auf diese verteilen lässt und wie schnell bzw. einfach man darauf zugreifen kann. Die Verarbeitungs- und Materialqualität, Wasserresistenz, Belüftung und Schweißabsorption sowie spezielle Features, wie z.B. eine Trinkblase oder ein Flaschenhalter, beeinflussen die Wertung ebenfalls. Die Kriterien sehen wie folgt aus:

  • Komfort (unbequem – nicht spürbar)
    Wie angenehm sitzt das Hip Pack? Drückt oder scheuert etwas?
  • Stabilität (gering – hoch)
    Ist der Inhalt gut fixiert? Rutscht oder hüpft die Tasche? Lockern sich die Gurte?
  • Fachaufteilung (ungünstig – hervorragend)
    Wie gut wird der Platz genutzt? Ist alles sinnvoll platziert und haben alle wichtigen Dinge Platz? Wie universell lässt sich die Tasche nutzen?
  • Klima (unangenehm – angenehm)
    Wie warm wird es unter dem Hip Pack? Wie stark saugt es Schweiß auf? Wie schnell trocknet es?
  • Benutzerfreundlichkeit (einfach – umständlich)
    Wie einfach lässt es sich anlegen/verstellen? Wie schnell kommt man an den Inhalt?
  • Preis-Leistung (schlecht – sehr gut)
    Wie gut ist das Verhältnis Preis zur gebotenen Gesamt-Performance?
Auch wenn eine Vielzahl an Faktoren die Wertung beeinflussen – je unauffälliger sich ein Hip Bag verhält, desto besser

Um möglichst viele Eindrücke zu sammeln, haben wir sämtliche Hip Bags ein halbes Jahr lang von einer Vielzahl an Testern mit unterschiedlichen Körperproportionen, Vorlieben und Beladungskonzepten nutzen lassen. So konnten wir das komplette Einsatzgebiet von entspannten Tagestouren bis hin zu Renneinsätzen über einen längeren Zeitraum abdecken. Zusätzlich wurden alle Taschen auf einem festgelegten Trail-Abschnitt von mehreren Fahrern direkt nacheinander bergauf und bergab getestet, um den Gewöhnungseffekt zu umgehen und die Unterschiede bzw. Auffälligkeiten möglichst neutral beurteilen zu können.

Die richtige Position ist entscheidend!

Wichtig für den Tragekomfort und die Stabilität eines Hip Packs ist die Positionierung. Wie der Name schon vermuten lässt, sollte man es möglichst tief auf der Hüfte tragen, um so einen stabilen Sitz zu gewähren. Je nach Modell gab es im Test allerdings immer einen etwas anderen Sweet-Spot. Ein wenig Experimentieren lohnt sich! Leider fanden sich jedoch auch Modelle im Test, die diesen Sweet-Spot vermissen ließen und einfach bei keinem der Tester richtig sitzen wollten (z. B. Race Face Rip Strip bzw. die getesteten Deuter-Modelle).

Hip Bags müssen stabil auf der Hüfte sitzen, möglichst wenig spürbar sein und dürfen die Bauchatmung nicht einschränken

Wie wir festgestellt haben, gibt es außerdem Hip Bags, die nur begrenzt für bestimmte Körperumfänge bzw. Staturen funktionieren. So sitzt das Deuter Pulse 3 auf breiteren Hüften deutlich besser, während das ION Traze 3 spürbar an Stabilität verliert oder ein Dakine Hot Laps Stealth unbequem wird, sobald der Körperumfang etwas weniger athletisch ausfällt.

Wie wichtig ist die Belüftung eines Hip Bags?

Aufgrund ihrer geringen Auflagefläche ist die Belüftung einer MTB-Hüfttasche im Vergleich zu einem Rucksack bereits sehr gut. Dennoch ist bei einem Hip Bag ein sehr körpernaher Schnitt der entscheidende Faktor, damit auf dem Trail auch garantiert nichts wackelt. Somit ist der Faktor Belüftung der Hüfttasche im Vergleich zur Passform nur zweitrangig. Spannender ist hier die Schweißabsorption. Während sich einige Taschen beim erneuten Anlegen nach einer Pause wie nasse Lappen anfühlen, saugen sich andere dank cleverer Konstruktion bzw. Materialwahl kaum voll oder waren nach fünf Minuten in der Sonne wieder so gut wie trocken.

Damit sie stabil sitzen, müssen Hip Bags eng anliegen, was immer auf Kosten der Belüftung geht. Dennoch gibt es im Test spürbare Unterschiede in puncto Schweißproduktion, -absorption und Trocknungsgeschwindigkeit.

Weniger ist mehr!

Eines hat sich während der Tests deutlich gezeigt: So richtig gut funktionieren Hip Bags nur, wenn sie nicht überladen sind. Daher empfehlen wir, vorhandene Trinkblasen trotz des großen Volumens nicht komplett zu füllen. Die Limitierung auf maximal einen Liter macht sich beim Tragekomfort deutlich bemerkbar. Eine weitere, einfache Möglichkeit, Volumen und Gewicht im Hip Pack zu sparen: Befestigt den Ersatzschlauch einfach mit einem Strap am Rahmen – wenn möglich und nötig. Oder ihr nutzt den so gewonnenen Platz für extra Riegel … euer Buddy mit dem Hungerast wird’s euch danken ;)

Nicht alles muss ins Hip Bag. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Tools & Co. am Bike unterzubringen. So spart ihr Platz und steigert den Komfort.

Spannende Alternativen zum Hip Bag

Anstatt euch den oberen Rücken freizuhalten, könnt ihr auch den entgegengesetzten Weg gehen und euch ein minimalistisches Hydration Pack überwerfen und so die Hüfte befreien. Das CamelBak Chase Bike Vest, SOURCE Rapid Hydration Pack oder USWE VERTICAL 4 PLUS- bzw. AIRBORNE 3-Modelle bieten ähnlich viel Platz bei gleichem Gewicht wie ein Hip Pack. Sie sind für Trinkblasen-Nutzer oft sogar die bessere Wahl, da sich das Volumen hier besser verteilt, effizienter fixieren lässt und meist auch größer ausfällt. Ähnlich wie ein Hip Bag funktionieren Bib-Shorts bzw. Baselayer mit aufgesetzten Fächern (z. B. von Specialized, Scott, Race Face und Patagonia). Gerade die Hosen erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit und fixieren den Inhalt sehr stabil, allerdings ist der Platz recht limitiert und sobald man etwas stärker schwitzt, wird alles, was in den Taschen ist, ebenfalls feucht.

Es muss nicht immer ein Hip Pack sein. Alternative Lösungen wie minimalistische Westen, Rucksäcke, Protektoren mit Taschen oder Cargo-Bib-Shorts können für den ein oder anderen Use-Case sogar besser funktionieren.

Das beste Hip Bag im Test: EVOC HIP PACK PRO

Nach fünf Monaten des Testens kristallisierte sich recht schnell ein Favorit für den Titel des besten Allround Hip Bags heraus. Keine Tasche schaffte es, Tragekomfort, Stabilität, Fachaufteilung und universelle Nutzbarkeit so gut zu vereinen wie das EVOC HIP PACK PRO 3l. Zusätzlich ist das Klima einwandfrei, selbst ohne das VENTIFLAP-System für mehr Belüftung beim Uphill. Auch beim Wassertransport hat der Nutzer dank zweier Flaschenhalter und der optionalen Trinkblase die freie Wahl. Wenn sie auch faktisch das schwerste Hip Bag im Test ist, haben wir dies aufgrund des hervorragenden Trage- und Komprimierungssystems zu keiner Zeit so wahrgenommen. Insgesamt gibt es praktisch nichts, was das EVOC HIP PACK PRO 3l nicht kann. Somit sichert es sich den Testsieg für den besten Allrounder in unserem Hip Bag Test.

Hier findet ihr unseren ausführlichen Test zum EVOC HIP PACK PRO.

Das EVOC HIP PACK PRO leistet sich keinerlei Schwächen und ist das beste Allround Hip Bag in unserem Test
Nur sehr wenige Hip Bags konnten in unseren Tests bei den Themen Sitz, Komfort und Stabilität mit dem HIP PACK PRO mithalten
Das Einsatzgebiet ist dank einer Vielzahl an Fächern und der guten Komprimierung sehr breit

Das beste günstige Hip Bag im Test: Dakine Hot Laps 2L

Die Performance des EVOC hat jedoch ihren Preis und nicht jeder ist bereit, 90 € (bzw. 120 € mit Trinkblase) für ein Hip Bag auf die Theke zu legen. Hier konnte uns die Dakine Hot Laps 2L vollkommen überzeugen. Für gerade einmal 40 € bietet sie eine hervorragend gelungene, universell nutzbare Fachaufteilung mit gepolstertem Handyfach, sehr guten Tragekomfort und einen stabilen, unauffälligen Sitz. Auch auf Wasser muss trotz des mittleren Volumens nicht verzichtet werden – ein ausklappbarer Flaschenhalter hält das Getränk sicher am Hip Bag und kann bei Nichtgebrauch einfach und platzsparend verstaut werden. Insgesamt ist die Dakine Hot Laps 2L trotz etwas geringerem Volumens ein hervorragender Allrounder zum schlanken Preis und unser verdienter Kauftipp.

Hier findet ihr unseren ausführlichen Test zum Dakine Hot Laps 2L.

Viel Leistung und Flexibilität für wenig Geld: Für 40 € gibt’s mit dem Dakine Hot Laps 2L ein rundum gelungenes, vielseitig einsetzbares Hip Bag.
Im Inneren gibt’s eine top strukturierte Aufteilung sowie ein gepolstertes Handyfach
Der Flaschenhalter kann bei Nichtgebrauch einfach platzsparend zusammengeklappt werden

Weitere hervorragende Hip Bags

Da unser Test auf die maximale Allround-Performance ausgelegt ist, sind einige spezialisiertere Hip Bags etwas im Nachteil, wenn es um den Testsieg geht. Nichtsdestotrotz gibt es noch weitere hervorragende Hip Packs in diesem Test, die zwar weniger universell einsetzbar sind, aber dafür für bestimmte Einsatzzwecke die bessere Option sein können.

Das Bedrock Bags Greysill Hip Bag (Zum Test) verfügt über ein sehr gutes, flexibel nutzbares, riesiges Volumen und ist das Packwunder in diesem Test. Trotz ihres geringen Gewichts ist sie dank der vier Kompressionsriemen und der perfekten Passform dennoch einer der am stabilsten sitzenden Taschen im Test – egal wie voll oder leer. Leider verfügt sie nur über wenig Unterteilungen im Inneren und ist beim Zugriff auch eher auf der „langsameren“ Seite.

Platzwunder: Das Bedrock Bags Greysill schluckt mehr als man ihm ansieht
Dank vier Kompressionsriemen und hervorragendem Schnitt sind Sitz und Stabilität auf Testsiegerniveau – egal wie voll beladen

Wer aktuell auf einem Bike ohne Flaschenhalter, wie z. B. YT CAPRA oder Nukeproof Mega, unterwegs ist oder noch eine zusätzliche Trinkflasche dabei haben möchte, hat mit dem Bontrager Rapid Pack (Zum Test) und dem Mavic Crossride (Zum Test) zwei hervorragende Optionen mit einem Flaschenhalter als Key Feature. Das Bontrager sitzt super bequem, stabil und unauffällig und verfügt über eine der besten Fachaufteilungen im Test – vorausgesetzt man möchte keine Pumpe mitführen. Hier kann dann die Mavic-Hüfttasche punkten. Sie verfügt ebenfalls über eine – wenn auch ganz andere – hervorragende Fachaufteilung mit Platz für eine Pumpe und kann zudem noch mit dem besten Flaschen-Zugriff glänzen. Kompromisse muss man hier jedoch mit dem – verglichen zur Bontrager – kleineren Handy-Abteil, der proprietären Dreiecks-Flasche und dem höheren Preis eingehen.

Schlicht, super bequem und sehr hochwertig – das Bontrager Rapid Pack bietet viel für’s Geld
Beide Taschen des Bontrager-Modells sind hervorragend unterteilt und bieten Platz für alles außer einer Pumpe.
Der Mavic Crossride Belt geht einen ähnlichen Weg wie das Bontrager, zusätzlich hat hier auch eine Pumpe Platz
Der Zugriff auf’s Getränk ist bei dem Mavic der beste im Test. Die Flasche hat jedoch eine spezielle Form, Ersatz gibt’s hier nur von Mavic direkt.

Fahrern, die es gern kompakt haben, kein Wasser transportieren aber dennoch die Basics unterbringen möchten, seien neben dem Kauftipp noch die schlanke EVOC HIP POUCH 1l (Zum Test) sowie die edle High Above Lookout (Zum Test) empfohlen. Beide sind super robuste, kompakte No-Nonsense-Taschen mit sehr guter Fachaufteilung und absolut empfehlenswert.

Das EVOC HIP POUCH 1l ist robust, flach und sitzt stabil
Innen ist alles klar unterteilt, der Platz ist jedoch knapp bemessen
Das ebenso robuste und stabile High Above Lookout Pack lässt sich farblich komplett individuell gestalten
Das Platzangebot für die Größe ist top, ins Frontfach passt perfekt ein Handy

Für die Minimalisten fanden sich ebenfalls zwei hervorragende Optionen im Test. Das EVOC RACE BELT (Zum Test) macht seinem Namen alle Ehre und punktet mit super schnellem Zugriff auf alle Essentials bei gleichzeitig überragendem Tragekomfort und top Stabilität. Unser Tipp für alle Racer unter euch. Wer es etwas weniger speziell aber dennoch schlank möchte, ist mit dem Dakine Hot Laps Stealth (Zum Test) bestens beraten. Der Gürtel verschwindet ebenfalls unter dem Jersey, bietet eine sehr gute, universell nutzbare Fachaufteilung und sogar ein kompaktes Handyfach. Sitz und Tragekomfort sind nicht ganz so perfekt wie beim EVOC, jedoch immer noch einwandfrei. Für 35 € macht man hier absolut nichts falsch.

Das EVOC RACE BELT trägt sich super bequem und komplett unauffällig
Dank der strukturierten Aufteilung lässt sich schnell auf alles zugreifen
Die Dakine Hot Laps Stealth ist das flachste und leichte Hip Bag im Test
Im Inneren gibts trotzdem eine top Fachaufteilung inklusive gepolstertem Handyfach

Diese Hip Bags konnten uns nicht überzeugen

Während der größte Teil des Testfelds einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen hat, gab es leider auch ein paar Ausreißer in den negativen Bereich. Diese Hüfttaschen haben uns entweder in einem spezifischen Aspekt stark enttäuscht oder sind insgesamt wenig gelungen, dass wir sie nicht empfehlen können.

Das nagelneue ION Hipbag Traze 3 (Zum Test) ist prinzipiell ein spannendes neues Konzept, das mit einfacher Beladung, hervorragendem Klima und – zumindest bei halbwegs schlanken Personen – guter Stabilität punktet. Sitz und Komfort sind jedoch nur durchschnittlich und werden zudem durch die zu kurzen, dicken, steif gepolsterten und sehr unangenehm drückenden Hüftflossen stark nach unten gezogen. Hier sollte ION mit der nächsten Iteration dringend nachbessern.

Das ION Hip Bag Traze 3 kann mit einfacher Beladung und sehr gutem Klima punkten, …
… die Hüftflossen sind jedoch zu kurz und zu dick gepolstert und in der Praxis sehr unangenehm

Während beide Modelle von Deuter noch mit ihren sehr guten Material- und Verarbeitungsqualitäten und geringem Preis punkten können, sind ihr Sitz und ihre Passform sehr speziell (Pulse 3) bzw. schlichtweg nicht zum Biken geeignet (Pulse 2). Je nachdem wie fest man den Hüftgurt zieht, liegt er in vorgebeugter Haltung nicht richtig am Rücken und rutscht nach oben oder beeinträchtigt die Bauchatmung spürbar. Im Falle des Pulse 2 kommen noch eine sehr schlechte Fachunterteilung und mangelnde Resistenz gegen Umwelteinflüsse hinzu. Bei der Pulse 3 erzielen die Kompressionsriemen keine Funktion. Deuter macht gute, spezifische Bike-Rucksäcke, bei den Hip Bags ist die dort existente Multisport-Ausrichtung auf eine aufrechte Körperposition jedoch zu präsent, was sie zum Biken ungeeignet macht.

Der quadratische Rücken, der stramme Gurt und die nicht funktionierenden Kompressionsriemen ziehen den Deuter Pulse 3 in der Wertung nach unten
Auch das Pulse 2 schneidet nicht gut ab. Schlechte Passform, offene Mesh-Bauweise und eine schwache Fachunterteilung sind die Hauptkritikpunkte.

Das Leatt Hydration Core 2.0 (Zum Test) macht generell nicht viel falsch, es verfügt über sehr viel Platz, geringes Gewicht, eine vernünftige Fachaufteilung und prinzipiell guten Komfort. Leider ist die Komprimierung unzureichend und das Außenmaterial derart dünn, dass die Tasche selbst gering beladen äußerst instabil sitzt. Hinzu kommt die geringe Verarbeitungs- und Materialqualität für den eher hohen Preis.

Beim Platzangebot und Gewicht kann das Leatt Hydration Core 2.0 voll punkten
Aufgrund des dünnen Materials, der mangelhaften Komprimierbarkeit und den Gummi-Rändern der Hüftflossen ist die Stabilität jedoch sehr gering.

Ebenfalls stellenweise schlecht verarbeitet und verhältnismäßig teuer ist das Mavic Deemax Belt (Zum Test). Unser Hauptkritikpunkt ist jedoch sein Zuladungsversprechen, das in der Realität nicht funktioniert. Füllt man den Hüftgurt so wie die Aufdrucke im Inneren dies unmissverständlich vorgeben, ist er selbst mit der Hälfte der Teile sehr schnell überladen und dann richtig unbequem.

Das Mavic Deemax Belt ist super flach und anschmiegsam
Füllt man es jedoch so wie vorgesehen, ist der Hüftgurt nicht mehr tragbar

Unser Schlusslicht ist das Race Face Rip Strip (Zum Test). Bis auf seine flache Bauweise und gute Stabilität lässt sich nichts Gutes über den Gurtihn berichten. Keiner unserer Tester konnte Passform, Sitz, Tragekomfort oder Fachaufteilung etwas abgewinnen. Hinzu kommen die fragwürdige Platzierung der CO2-Kartusche/Pumpe direkt über der Wirbelsäule und ein hoher Preis. Hier wird es nach fünf Jahren auf dem Markt dringend Zeit für einen Nachfolger.

Weder Passform noch Sitz oder Tragekomfort des Race Face Rip Strip konnten im Test überzeugen
Die CO2-Kartusche direkt auf der Wirbelsäule ist fragwürdig, zudem sind sämtliche Fächer entweder zu klein oder bieten keinen Halt

Alle Hip Bags im Test: Bedrock Bags Greysill Hip Pack (Zum Test) | Bontrager Rapid Pack (Zum Test) | CamelBak Podium Flow (Zum Test) | CamelBak Repack LR 4 (Zum Test) | Dakine Hot Laps 5L (Zum Test) | Dakine Hot Laps 2L (Zum Test) | Dakine Hot Laps Stealth (Zum Test) | Deuter Pulse 3 (Zum Test) | Deuter Pulse 2 (Zum Test) | EVOC HIP PACK PRO 3l (Zum Test) | EVOC HIP PACK RACE 3l (Zum Test) | EVOC HIP POUCH 1l (Zum Test) | EVOC RACE BELT (Zum Test) | High Above Cascadia (Zum Test) | High Above Lookout (Zum Test) | High Above Das Radpack (Zum Test) | ION Hipbag Traze 3 (Zum Test) | Leatt Hydration Core 2.0 (Zum Test) | Mavic XA 3L Belt (Zum Test) | Mavic Crossride Belt (Zum Test) | Mavic Deemax Belt (Zum Test) | Race Face Rip Strip (Zum Test) | SOURCE Hipster 1.5L (Zum Test) | SOURCE Hipster Ultra 5L (Zum Test)


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Text: Aaron Steinke Fotos: Andreas Maschke, Christoph Bayer

Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!