Fette Überraschungen, aber auch mehrere Verlierer, von deren Kauf wir euch abraten müssen, gab es bei unserem großen Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2024. Und: einen Gewinner, den wir so nie erwartet hätten. 15 der aktuell spannendsten Bikes waren im Vergleichstest dabei – aber was macht ein Bike zum besten oder eben schlechten Trail-Bike?

Inhaltsverzeichnis: Das erwartet euch in diesem Test

  1. Das Testfeld
  2. Was ist ein Trail-Bike und was muss es können?
  3. Wie und wo haben wir getestet?
  4. Die ENDURO-Testcrew
  5. Unsere Test- und Bewertungskriterien
  6. Die Tops und Flops unseres Trail-Bike Vergleichstests
  7. Was ist das beste Trail-Bike 2024

Sind wir mal ehrlich: Die meisten von uns sind overequipped! Wir fahren das Dreivierteljahr unterforderte Bikes über unsere Hometrails, nur damit wir beim gelegentlichen Bikepark-Ausflug im Sommer oder bei dem einen krassen Trail mit unseren Kumpels ausreichend Reserven haben. Aber muss das beim heutigen Stand der Technik noch sein?

Bereits in unserem letzten Trail-Bike-Vergleichstest 2022 war eine deutliche Evolution zu sehen, die auch diesen Vergleichstest dominiert hat: Moderne Trail-Bikes werden immer potenter, lassen wildere Trails, fettere Sprünge und mehr Speed zu, ohne an Sicherheit zu verlieren oder in 1.000 Einzelteile zu zerbrechen. Und nein, sie treten sich dann nicht scheiße. Ganz im Gegenteil: Ihr müsst dafür im Uphill keinerlei Einbußen in Kauf nehmen und übrigens auch keine astronomischen Summen auf den Tisch legen. Klingt zu schön, um wahr zu sein?

Trail-Bike ≠ Trail-Bike

Eines vorweg: Die Zeiten, in denen man sein nächstes Bike anhand einer propagierten Bike-Kategorie kaufen sollte, sind längst vorbei. Statt sich für eine Bike-Kategorie zu entscheiden, sollte man sich immer für ein bestimmtes Bike-Modell entscheiden. Egal ob die Kategorie dann All-Mountain, Super-Enduro oder Touren-Fully heißt. Es gibt nicht das „eine“ Trail-Bike. Jeder Hersteller definiert diese oder artverwandte Kategorien anders, stattet sein Trail-Bike-Modell mit unterschiedlichen Features und Eckdaten aus oder legt den Schwerpunkt auf andere Dinge. Am Ende zählt das Gesamtpaket und natürlich, wie es zu eurem individuellen Fahrstil und Einsatzgebiet passt.

Was die 15 Trail-Bikes in diesem Vergleichstest erneut bewiesen haben, ist der Fakt, dass auf dem Trail zwischen den Modellen ein Unterschied wie Tag und Nacht herrscht. Oder anders gesagt: Der Unterschied zwischen einem stylischen Drift oder einem unkontrollierten Rutscher im Anlieger. Und das, obwohl Eckdaten wie Federweg, Geometrie und Laufradgröße oft identisch sind.

Habt ihr Chat GPT schon mal über die Trails schanzen gesehen?

Es gibt jedoch etwas, das alle Trail-Bikes gemeinsam haben: Sie sind dazu gemacht, den maximalen Spaß aus dem Trail zu kitzeln. Denn sie sind nicht für Racing konzipiert, wie z. B. viele Enduros oder Cross-Country-Bikes. Durch ihre Vielseitigkeit werden sie damit im Idealfall zu super Allroundern, mit denen ihr auf jeglichen Trails Spaß haben könnt. Egal ob ihr zur chilligen Hometrail-Runde ohne Knieschoner ausrückt, es am Wochenende im Bikepark fliegen lassen wollt, oder auf epischer Single Trail-Mission durch die Berge zieht. Die besten Trail-Bikes in diesem Vergleichstest können alles mit Bravour. Dazu müssen viele, teils gegensätzliche Eigenschaften aufeinander abgestimmt sein. Beispielsweise muss die Trail-Performance im Up- und Downhill mit einer passenden Ausstattung und der richtigen Kinematik und Geometrie des Rahmens kombiniert sein. Ob das alles harmoniert, lässt sich leider nicht in einer Spec-Liste oder simulierten Laborergebnissen ablesen oder gar von einer KI vorhersagen. Oder habt ihr Chat GPT schon mal über den Trail schanzen gesehen?

Das Testfeld: Die 15 spannendsten Trail-Bikes für 2024 im Überblick

Mit 15 modernen Trail-Bikes kommt so einiges in diesem Vergleichstest zusammen. Die unterschiedlichsten Konzepte, vom spritzigen und leichten Flitzer bis zur geilen Baller-Maschine und dem Light-E-Mountainbike, das die analoge Konkurrenz so richtig ins Schwitzen bringt. Trail-Bikes mit innovativen Technologien, Newcomer und Underdogs, genauso wie Bikes, die bereits eine Benchmark gesetzt haben und sich gegen die neue Konkurrenz beweisen müssen.

Über 23.000 Teilnehmer haben in unserer aktuellen Leserumfrage teilgenommen und gezeigt, welche Marken für sie die spannendsten sind und welche Technologien ihr Interesse wecken. Auch unser großes ENDURO-Redaktionsteam hat sich den Kopf zerbrochen und die Liste mit spannenden Trail-Bikes ergänzt, die unsere Leser eventuell noch gar nicht auf dem Schirm haben können.

Zusammengekommen ist ein Trail-Bike-Vergleichstest mit 15 heißen wie neuen Bikes, die nicht nur super spannende, sondern auch ernüchternde Erkenntnisse liefern. Über 8.000 € liegen zwischen dem teuersten und dem günstigsten Trail-Bike im Vergleichstest. Ist das unfair? Unser Test zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist! Außerdem gibt es Bikes mit fast identischer Ausstattung, die einen Preisunterschied von über 4.000 € haben und für eine gehörige Überraschung gesorgt haben – wtf!

Vier der wichtigsten Light-E-Mountainbikes auf dem Markt dürfen zudem gegen die analoge Konkurrenz antreten und bieten mit den aktuell vier spannendsten Motor-Systemen und unterschiedlichen Akku-Konzepten Optionen für jeden Fahrertyp! Das begründet auch den Gewichtsunterschied von stolzen 7,5 kg im Testfeld. Da hätten unsere Roadie-Kollegen von GRAN FONDO ein ganzes Rad untergebracht. Ob die schwersten Bikes deshalb auch die langsamsten oder unspaßigsten sind? Lasst euch überraschen! Ähnlich groß sehen die Unterschiede auch beim Federweg aus: 120 mm Federweg am Heck markieren die unterste Grenze im Vergleichstest und stolze 155 mm die oberste. Unfair? Wollt ihr schon mal schätzen, was im Downhill mehr abging?

Zur besseren Übersicht haben wir euch hier alle 15 Bikes im Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2024 aufgelistet und euch die wichtigsten Daten zusammengefasst.

Bike Preis Federweg Gewicht in kg
Cannondale Habit LT 1 (Zum Test) 5.999 € 150/140 mm 14,3
Cube ONE55 C:62 SLT 29 (Zum Test) 6.999 € 160/155 mm 13,4
Ghost RIOT Trail Full Party (Zum Test) 5.999 € 150/140 mm 15,4
Merida ONE-FORTY 10K (Zum Test) 11.699 € 150/143 mm 14,1
Mondraker Neat RR SL (Zum Test) 11.999 € 160/150 mm 18,3
Nicolai Saturn 14 Swift HRZ (Zum Test) 11.999 € 150/140 mm 20,9
Orbea Occam LT M10 (Zum Test) 6.038 € 160/150 mm 15,2
Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV (Zum Test) 12.999 € 160/150 mm 19,3
Santa Cruz Hightower X0 AXS RSV (Zum Test) 9.999 € 150/145 mm 14,3
Scor 2030 X01 (Zum Test) 7.999 € 140/120 mm 13,4
SCOTT Genius ST 900 Tuned (Zum Test) 10.999 € 160/150 mm 13,6
Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) 14.000 € 160/150 mm 17,5
Trek Fuel EX 9.9 X0 AXS T-Type (Zum Test) 9.499 € 150/140 mm 14,9
Yeti SB140 LR T3 X0 (Zum Test) 10.390 € 160/140 mm 14,8
YT JEFFSY CORE 5 CF (Zum Test) 5.999 € 150/145 mm 15,3

Das Cannondale Habit LT 1 nimmt es ganz ohne fancy Parts und glänzenden Komponenten mit der Konkurrenz im Vergleichstest auf. Gleichzeitig will es beweisen, dass euch auch das – zusammen mit dem YT – günstigste Bike im Test ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubert, wenn ihr unten aus dem Trail rollt. Auch das CUBE ONE55 C:62 SLT 29 bietet eine top Notch-Ausstattung zum günstigen Preis. Auf den ersten Blick fällt es mit einer Menge Extremen in diesem Vergleichstest auf: Mit 13,4 kg ist es – zuammen mit dem SCOR – das leichteste Bike, besitzt aber gleichzeitig am meisten Federweg und den fetten FOX X2-Dämpfer. Stehen damit alle Zeichen auf Abfahrt?

Bereits der Name des GHOST RIOT Trail Full Party verrät, was die Intentionen des Bikes sind. Mit der vollintegrierten EightPins-Sattelstütze und den serienmäßig verbauten Tire-Inserts hat das GHOST auch ein paar Party-Tricks auf Lager. Aber reicht das, um abzustauben? Denn auch andere Trail-Bikes, wie das MERIDA ONE-FORTY 10K, greifen in die Trickkiste. Das ONE-FORTY steht nämlich nicht nur für die neue Designsprache der Taiwanesen, sondern bietet ein super modernes Geometrie-Konzept und eine multifunktionale Rahmenplattform, die auf flexible Carbonstreben setzt.

Wir haben es uns, wie gesagt, nicht nehmen lassen und entgegen aller Hater auch Light-E-Mountainbikes im Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2024 aufgenommen. Und die haben erneut bewiesen, dass sie ihre Daseinsberechtigung im Test haben. Als Erstes rollt das sleeke Mondraker Neat RR SL mit dem sehr natürlichen – aber auch schwachen – TQ HPR 50-Motorsystem auf die Trails. Das es sich dabei um ein E-Bike handelt, fällt erst auf den zweiten Blick auf. Anders sieht es da beim einzigartigen NICOLAI SATURN 14 Swift HRZ mit seinem gefrästen Alu-Rahmen aus. Es integriert den brandneuen Bosch SX-Motor im Rahmen, der deutlich zu erkennen ist. Mit 600 Watt Maximalleistung liefert der Motor dann aber auch einiges an Schub, wenn man ordentlich in die Pedale tritt.

Als das ultimative Trail-Bike läuft das Specialized S-Works Turbo Levo SL im Portfolio der Kalifornier und hat damit den Titel seines analogen Bruders übernommen. Klar, dass es mit diesem Claim im Vergleichstest nicht fehlen darf. Specialized hat keine Kosten und Mühen gescheut und eine krasse Entwicklungstiefe an den Tag gelegt, um das Levo SL mit einem ausgeklügelten Motorsystem auszustatten. Zumal es bereits die zweite Generation ist, während die restlichen Light-E-Mountainbikes im Vergleichstest noch in Babyschuhen stecken. Bringt das den entscheidenden Vorteil?

Auch das Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV hat sich seinen analogen Bruder, das Bronson, als Vorbild genommen und versteckt das FAZUA Ride 60-Motorsystem geschickt im Unterrohr, ohne den typischen VPP-Look zu trüben. Wie das Levo SL rollt es mit einem kleinen 27,5”-Hinterrad in den Vergleichstest und verspricht maximalen Spaß und ordentlich Power im Uphill. Zumal es noch familiäre Unterstützung mitgebracht hat, denn das Santa Cruz Hightower X0 AXS RSV tritt ebenfalls an. Allerdings setzt das Hightower auf reine 29”-Laufräder, dennoch lassen sich die beiden Bikes von Weitem kaum voneinander unterschieden.

Das frisch vorgestellte Orbea Occam LT M10 besitzt nicht nur eine variable Rahmenplattform, sondern lässt sich im MyO-Konfigurator ganz nach euren Wünschen im Look und der Ausstattung anpassen. Wird es so zum perfekten Trail-Bike für jedermann? Damit ist es aber nicht alleine, denn das ebenfalls nagelneue SCOR 2030 X01 kann – zumindest im Look – durch individuelle Rahmenschutzfolien auf eure Wünsche angepasst werden. Mit lediglich 120 mm Federweg am Heck besitzt es auf dem Papier nicht gerade viele Reserven, aber durch seine progressive Auslegung kann man es trotzdem ordentlich krachen lassen und zudem seine Leichtfüßigkeit im Uphill ausspielen.

Die Meister der Integration haben auch beim SCOTT Genius ST 900 Tuned wieder zugeschlagen und nicht nur den Dämpfer im Rahmen versteckt, sondern auch jegliche Leitungen verschwinden lassen und ein einteiliges Cockpit verbaut, was den Look abrundet. So ist zwar alles gut versteckt, aber das bringt auch einige Nachteile mit sich – gerade, wenn man als Tüftler daran arbeitet. Aber ist es auf dem Trail genauso extravagant unauffällig? Das Trek Fuel EX 9.9 X0 AXS T-Type gilt als Klassiker unter den Trail-Bikes und hat schon in unzähligen Modelljahren an unserem Vergleichstest teilgenommen. Neben seiner High-End-Ausstattung besitzt es noch unzählige Anpassungsmöglichkeiten in der Geometrie und Kinematik. Hilft ihm seine Erfahrung zum Testsieg?

Nachdem der große Bruder des YETI SB140 LR T3 X0 unseren letztjährigen Enduro-Vergleichstest gewonnen hat, waren die Erwartungen hoch, denn auch das SB140 setzt auf das spezielle Switch Infinity-System, die gleichen Rahmen-Features und natürlich auf die ikonische Farbe. Mit einem fast identischen Spec und vollgepackt mit praktischen Features rollt das nagelneue YT JEFFSY CORE 5 CF als letzter Kontrahent ins Rennen. Die krasse Ausstattung gibt es beim deutschen Direktversender allerdings für wesentlich weniger Taler als die Kontrahenten, aber wird hier an anderer Stelle gespart?

Natürlich fehlen auch dieses Jahr wieder einige Bikes und auch wenn wir gern alle Trail-Bikes, die es auf dem Markt gerade gibt, in einem Vergleichstest kombinieren würden, ist das leider einfach nicht möglich. Viele Bikes wie das Propain Hugene, Specialized Stumpjumper, Canyon Spectral oder Santa Cruz Bronson haben seit unserem letzten Vergleichstest kein Update bekommen und konnten sich bereits damals nicht gegen den Gewinner durchsetzen. Deshalb sind sie dieses Jahr nicht erneut angetreten und dennoch lassen sich mit genauem Lesen und Abgleich der Tests der jeweiligen Bikes aus dem vergangenen Jahr spannende Rückschlüsse ziehen.

Andere Bikes, wie das Canyon Neuron, Forbidden Druid oder COMMENCAL TEMPO, hätten wir gerne im Vergleichstest gehabt, aber die Hersteller konnten entweder nicht rechtzeitig ein Bike liefern, oder haben schlichtweg Angst vor schlechtem Feedback und wollten deshalb ihre Bikes nicht im Test antreten lassen. Denn es gibt auch dieses Jahr wieder Bikes, die nicht gerade mit dem Lorbeerkranz aus dem Vergleichstest rollen, aber dazu später mehr.

Was ist ein Trail-Bike und was muss es können?

Mit einem guten Trail-Bike werdet ihr nicht nur bequem und ohne übermäßige Schweißausbrüche jeden Berg erklimmen, sondern auch mit ordentlich Fahrspaß wieder runter ballern. Hohe Laufruhe und viele Reserven, die früher lediglich Enduro-Bikes zugeschrieben wurden, sind keine Seltenheit mehr.

Trail-Bikes sind als Allrounder für Trails konzipiert, um euch ein unvergleichliches Fahrerlebnis zu liefern. Dabei leidet die Uphill-Performance keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Die Trail-Bikes im Vergleichstest sind trotz ihres beeindruckenden Abfahrt-Potenzials erstaunlich spritzig, bleiben antriebsneutral und bieten einen hohen Tourenkomfort. Trail-Bikes unterliegen zudem nicht dem Zwang des Racings – wie wir es von vielen Enduro- oder Cross-Country-Bikes kennen. Vielmehr sind sie als Fun-Maschinen konzipiert und bieten zuverlässigen Spaß auf gefühlt jedem Trail. Ob das nächste MTB ein E-MTB werden soll, ist nicht zuletzt durch die neueste Generation an Light-E-Mountainbikes eine der meistgestellten Fragen. Die Vorteile von Light-E-Mountainbikes liegen auf der Hand: mehr Trails in kürzerer Zeit. Und: weniger Schweinehund, breitere Einsatzbereiche – von Trails ballern bis Kinderanhänger ziehen – bis hin zum ultimativen Fahrspaß bergauf. Je nach Motorsystem ermöglichen sie richtige Trail-Akrobatik im Uphill. Nachteile? Höhere Preise, mehr Verschleiß … aber ist das Handling tatsächlich schlechter?

Brauche ich überhaupt ein neues Trail-Bike?

Als Erstes gilt beim Bike-Kauf ja die bekannte Formel N+1, die einfach beschreibt, dass man nie ausreichend Bikes besitzen kann. Solltet ihr aus unerklärlichen Gründen aber wirklich nur ein Bike besitzen wollen, sind moderne Trail-Bikes die perfekten Begleiter, weil sie großes Tourenpotenzial mit viel Potenz kombinieren und so ein extrem breites Einsatzgebiet und einen riesigen Spaßfaktor besitzen – auch auf weniger spektakulären Trails. Außerdem ist jetzt gerade eine super Zeit, in ein neues Bike zu investieren, denn viele Hersteller und Bike Shops werben mit vergünstigten Bikes und wollen ihre Lagerhallen leer bekommen. Warum genau das so ist, lest ihr in unserem separaten Artikel über den momentanen Zustand der Bike-Industrie, der sich seitdem nicht verändert hat. Sicher ist aber: Irgendwann wird die Rabattschlacht ein Ende haben und Bikes wieder teurer werden.

Unser Geheimtipp:
Der Bikepark Amiata in der Toskana

Schon mal von einem 1.738 m hohen, inaktiven Vulkan namens Monte Amiata in der Toskana gehört? Wir bis vor Kurzem auch nicht. Auf unserer Suche nach einem geilen Bike-Ziel mit Lift-Unterstützung im späten Herbst sind wir auf den relativ unbekannten Bikepark Amiata gestoßen. Zugegebenermaßen war er Ende Oktober auch nicht mehr offiziell geöffnet, die Jungs von Tasso Trail Solution haben aber kurzerhand den eigentlich recht langsamen Sessellift für uns angeworfen und vor allem auf Vollgas gedreht und alle Strecken von Laub befreit. So hatten wir über eine Woche lang den Bikepark ganz für uns allein – geil! Hier nochmal ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten, die stundenlang mit Laubbläsern durch den Wald gerannt, unsere Bikes tagelang aus dem Lift gehoben und Abends in der Pizzeria mit uns mit Bier angestoßen haben.

Glücklicherweise sind alle Trails auch bei Nässe noch super – oder sogar noch besser – zu befahren. Denn unser eigentlicher Gedanke – nämlich dem nassen und kalten Herbst in Deutschland zu entfliehen – ist nicht so wirklich aufgegangen … Wir legen euch wärmstens ans Herz, den Bikepark Amiata auf eure To-Do-Liste aufzunehmen. Der Park hat zudem noch einen Bike Shop in Liftnähe, in dem ihr sowohl Leihräder als auch alle nötigen Ersatzteile und Ausrüstung bekommt. Während unseres Tests hat er als Base gedient, um den Setup zu machen und Defekte zu reparieren. Zudem bietet er eine große Werkstatt, die alles Nötige besitzt und euer Bike wieder zurück auf die Trails bringt.

Die untere Lift-Station liegt übrigens schon etwas auf dem Berg, aber hier befindet sich direkt gegenüber das Hotel Le Macinaie, was für uns die ideale Location war. Ein Restaurant und den klassisch feinen Espresso gibt es dort natürlich auch. Zudem finden sich noch ein paar Bars neben dem Park, in denen ihr mittags gemütlich etwas zu essen und trinken bekommt. Wir empfehlen euch die Bar Jolly, die neben richtig leckerem Essen auch super Bike-freundlich ist.

Die ENDURO-Testcrew

Juli
Man könnte fast meinen, Juli hätte zu viel von James Bond geträumt, mit seinem All-or-Nothing-Ansatz. Egal ob Rennrad, E-Auto oder Downhill-Bike. Juli testet so ziemlich alles und bringt damit Sichtweisen in unseren Vergleichstest, die so keiner an den Tag legt – ob es um abgefahrene Integration an Rennrädern oder Software-Lösungen bei E-Autos geht. Denn auch solche Themen sind an modernen MTBs nicht mehr wegzudenken.
Sebi
Auch bekannt als „der Neue“ im Team, liefert Sebi einen wilden, schnellen Fahrstil ab und zieht regelmäßig die Augenbrauen hoch, wenn das restliche Team wieder von den guten alten Zeiten schwärmt. Für ihn zählt das Hier und Jetzt und das gilt auch bei seinem nächsten Trail-Bike. Ein modernes Design und innovative Technik sind für ihn ausschlaggebend.
Simon
Um sein Optimum abrufen zu können, sorgt Simon immer für ausreichend Nachschub an Müsli, denn ohne Mampf kein Kampf. Er ist übrigens auch dafür verantwortlich, wie der Rest der Crew angezogen ist. Die Style-Polizei höchstpersönlich – quasi! Da er an den Trail-Bikes genauso sehr auf die Details achtet, fallen ihm jegliche Designmerkmale und Sonderlösungen auf.
Felix
Wenn er nicht gerade als Guide eine Gruppe Biker über die Trails in Finale Ligure scheucht, oder im Bike Shop schraubt, dann sitzt er bei seinem Job im deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik und sammelt virtuelle Flugstunden, bis es wieder auf den Trail geht. Dementsprechend ist abgespacte – höhö – Technik und ein ordentlicher Pop im Fahrwerk, was Felix an Trail-Bikes überzeugt.
Peter
Die mehr oder primär weniger erfolgreiche Rennkarriere – falls man das überhaupt so nennen darf – hat Peter inzwischen an den Nagel gehängt, zumindest wenn es um MTB-Rennen geht. Mountainbike wird jetzt nur noch zum Spaß gefahren, oder eben während der Arbeitszeit. Mit dem Motocross darf es aber noch ordentlich scheppern. Klar also, dass das perfekte Trail-Bike seinen Fokus auf Spaß legen sollte und zudem zuverlässig funktionieren muss.

Unser großer Trail-Bike-Vergleichstest in Zahlen

Vorhang auf für unsere Zahlen!

136.617 €

kosten die Bikes in diesem Vergleichstest zusammen.
33.799 € mehr als letztes Jahr

  • da war es 1 Bike weniger,
  • aber dafür keine E-Bikes

9.108 €

kosten die Bikes im Schnitt.
8.329 € kosten die Bikes im Schnitt (ohne E-Bikes).

  • im Schnitt 985 € mehr als die Bikes im letzten Test

Für 5.999 €

wechseln die drei günstigsten Bikes, das YT Jeffsy CORE 5 CF, GHOST Riot Trail Full Party und das Cannondale Habit LT 1, den Besitzer.

14.000 €

– mehr als doppelt so viel wie das günstigste Bike – muss man für das teuerste Bike in unserem Test zahlen, nämlich für das Specialized S-Works Turbo Levo SL.

160/155 mm (V/H)

besitzt das Bike mit dem meisten Federweg.

140/120 mm (V/H)

hat das Bike mit dem geringsten Federweg.

Durchschnitt an der Front: 154 mm Federweg
Durchschnitt am Heck: 143 mm Federweg

13,4 kg wiegt das leichteste Bike im Test.
15,4 kg wiegt das schwerste analoge Bike im Test.

17,5 kg bringt das leichteste Light-E-Mountainbike im Test auf die Waage.
20,9 kg bringt das schwerste Light-E-Mountainbike im Test auf die Waage.

14,4 kg

wiegen die Bikes im Schnitt.

Durchschnittsgewicht beim letzten Enduro-Bike-Vergleichstest: 16,6 kg
Durchschnittsgewicht beim letzten Down-Country-Bike-Vergleichstest: 11,4 kg

13 Bikes setzen ausschließlich auf 29”-Laufräder.

0 Bikes vertrauen ausschließlich 27,5”-Laufrädern.

2 Bike nutzen gemischte Laufräder aka Mullet-Laufräder

(beides E-Bikes).

10

Bikes besitzen eine Tool- oder Storage-Integration.

RockShox

2 Bikes haben ein RockShox-Fahrwerk. Beide haben eine Lyrik an der Front und ein Super Deluxe am Heck.

Kein Bike besitzt einen Mix an Fahrwerks-Komponenten.

FOX

13 Bikes kommen mit FOX-Fahrwerk.
12 Bikes haben eine 36 an der Front.
Nur ein Bike setzt auf eine 34.
10 Bikes haben einen Float X.
2 Bikes haben einen Float DPS.
1 Bike hat einen Float X2.

9 Bikes verzögern mit SRAM CODE-Vierkolbenbremsen.
2 Bikes haben Shimano XTR-Vierkolbenbremsen.
1 Bike stoppt mit Shimano XT-Vierkolbenbremsen.
1 Bike besitzt eine Formula Cura 4-Vierkolbenbremse.
1 Bike besitzt eine Hope Tech 4-Vierkolbenbremse.
1 Bike kommt mit einer SRAM Level-Vierkolbenbremse, welche leider nicht genug Bremspower für ein Trail-Bike liefert.

7 Bikes vertrauen auf
200-mm-Bremsscheiben

an Front und Heck.

Kein Hersteller verbaut
220-mm-Bremsscheiben.

8 Bikes setzen auf
180-mm-Bremsscheiben

am Heck, die schnell überhitzen und so für einen wandernden Bremspunkt und frühzeitigen Armpump sorgen.

1 Bike setzt auf
180-mm-Bremsscheiben

an Front und Heck, welche dem heutigen Potenzial von Trail-Bikes nicht gerecht wird.

Durchschnittliche Bremsscheibengröße beim Trail-Bike-Test 2024: 194 mm
Durchschnittliche Bremsscheibengröße beim Trail-Bike-Test 2022: 194 mm
Durchschnittliche Bremsscheibengröße beim Enduro-Bike-Test 2022: 202 mm

14 Bikes besitzen einen Carbon-Hauptrahmen.

1 Bike kommt mit Alu-Rahmen.

4 Platten und 0 Stürze hatten wir auf unseren Testfahrten.
1 Laufrad hat unseren Test nicht überlebt.

Unsere Testkriterien: Was macht ein gutes Trail-Bike aus?

Das ideale Trail-Bike zeichnet sich durch ausgewogene Allround-Eigenschaften aus, die scheinbar widersprüchliche Merkmale vereinen, ohne dabei zu große Kompromisse einzugehen.

Entscheidend hierfür sind nicht nur die passende Ausstattung, sondern auch der Charakter des Bikes. Um diesen hervorzuheben und euch die bestmögliche Kaufberatung zu bieten, setzen wir nicht auf ein starres Punktebewertungssystem, sondern betrachten das Bike als Ganzes. Bei der Wahl der Komponenten ist nicht das große oder kleine Preisschild relevant, sondern wie sie auf dem Trail performen und miteinander harmonieren.

Für eine bessere Übersicht haben wir euch alle wichtigen Kriterien auf der Suche nach dem besten Trail-Bike 2024 zusammengefasst.

Was macht ein Trail-Bike zum besten Kletterer?

Ohne Uphill kein Downhill! Mit einem Trail-Bike wird der Weg zur Spitze primär aus eigener Kraft bewältigt, weshalb die Uphill-Performance von entscheidender Bedeutung ist. Ein ideales Trail-Bike punktet mit einer komfortablen Sitzposition, die das Gewicht gleichmäßig auf Hände und Gesäß verteilt, sodass auch ausgedehnte Tage im Sattel kein Problem sind. Dabei ist es wichtig, auch in steilen Abschnitten genügend Druck am Vorderrad zu haben, um weiterhin präzise Lenkimpulse in technischen oder steilen Uphills geben zu können, ohne aktiv auf die Front arbeiten zu müssen.

Der Hinterbau spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil er auch ohne den Lockout-Hebel antriebsneutral arbeiten sollte. Das gewährleistet euch auch in technisch anspruchsvollen Passagen ausreichende Traktion, lässt euch dennoch über Wurzelkanten und Unebenheiten fahren, ohne daran hängen zu bleiben und bietet mehr Komfort als ein gesperrter Dämpfer. Ein Bike im Test setzt auch auf einen am Lenker bedienbaren Lockout, mit dem ihr zwar schnell die Fahrsituation anpassen könnt, jedoch sorgt es oft für Fehlgriffe und Kabelchaos am Cockpit. Auch das Gewicht und der Rollwiderstand spielen im Uphill und vor allem bei der Beschleunigung eine Rolle. Ist die Masse jedoch einmal in Bewegung gesetzt, hat der Gewichtsunterschied nur noch einen geringen Einfluss auf die Performance, und Reifen mit zu harten Gummimischungen und dünnem Profil tendieren bei losem Untergrund schneller zum Durchdrehen.

Was für ein Handling braucht ein Trail-Bike?

Das Handling eines Bikes anhand einzelner Geometrie-Werte zu bestimmen, ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Denn trotz mancher Ähnlichkeiten auf dem Papier unterscheiden sich die Bikes im Handling enorm. Das Fahrwerk, die Verhältnisse von Geometrie-Werten wie Reach und Stack oder das Setup spielen hier eine große Rolle. Ein gutes Trail-Bike positioniert seinen Fahrer mittig auf dem Bike, lässt sich intuitiv steuern und verzeiht auch Fahrfehler. Denn egal ob ihr müde und unkonzentriert nach einem langen Tag auf dem Bike seid oder Neueinsteiger, von einem leicht und intuitiv zu fahrenden Rad profitiert jeder. Im Gegensatz dazu stehen Bikes mit forderndem Handling. Sie müssen aufmerksam und mit aktiver und präziser Gewichtsverteilung gefahren werden und benötigen eine sehr gute Fahrtechnik. Passiert euch dann ein Fehler, entsteht aus einem „Uaaah“-Moment schnell ein Crash. Deshalb gilt: Je intuitiver das Handling, desto schneller und sicherer seid ihr auf dem Trail unterwegs.

Laufruhe vs. Agilität

Laufruhe und Agilität stehen in einem so großen Widerspruch zueinander wie keine zwei anderen Testkriterien. Dennoch schaffen es die besten Trail-Bikes im Test, beide Eigenschaften miteinander zu vereinen. Zur Laufruhe eines Bikes gehört es nicht nur, mit Vollgas durch ein Steinfeld prügeln zu können. Entscheidend sind auch die Reserven des Fahrwerks im Grenzbereich und ein hohes Sicherheitsempfinden, das einen überhaupt so schnell fahren lässt. Die Agilität beschreibt, wie flink und wendig sich ein Bike durch enge Trails zirkeln lässt und wie einfach man es von Anlieger zu Spitzkehre und von Seite zu Seite werfen kann.

Was macht ein perfektes Fahrwerk am Trail-Bike aus?

Das Fahrwerk eines Trail-Bikes wird nicht nur von seinen Komponenten beeinflusst. Das persönliche Setup und der Tune eines Dämpfers spielen hier ebenfalls eine große Rolle. Kurz gesagt: Ein Fahrwerk lässt sich nur auf dem Trail beurteilen. Das perfekte Fahrwerk vereint eine hohe Traktion und Sensibilität mit ausreichend Gegenhalt, um an Kanten abzuziehen, und auch genügend Reserven, um die dann verpatzte Landung wieder auszubügeln. Bikes wie das Specialized S-Works Turbo Levo SL und das YETI SB140 LR nehmen Schläge souverän auf und generieren dennoch viel Traktion. So könnt ihr euch voll und ganz auf den Trail konzentrieren. Wenn das Fahrwerk – wie bei den oben genannten Bikes – den Input des Fahrers gut umsetzt, kann man trotz hoher Laufruhe im Handling super mit dem Trail spielen und an Kanten abziehen.

Wie sieht die perfekte Ausstattung an einem Trail-Bike aus?

Wir alle wollen fahren und nicht den halben Tag an unseren Bikes schrauben, weil schon wieder irgendwas kaputt ist. Deshalb sollte die Ausstattung eines Bikes auch zu seinem Einsatzgebiet passen. Viele Hersteller mogeln jedoch, um das Gewicht niedrig zu halten oder um auf dem Papier und im Bike Shop einen bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.

Die wichtigste Komponente am Fahrrad ist eure Bremse. Sie ist nicht nur eure Versicherung bei brenzligen Situationen, sondern auch maßgeblich an der Ermüdung eurer Arme beteiligt und damit für die Sicherheit während der Fahrt verantwortlich. Deshalb ist Gewichtstuning an der Bremse nicht nur uncool, sondern ein absolutes No-Go! Unser Test hat jedoch gezeigt, dass viele Hersteller auf unserer Seite sind und wir haben selten so viele standfeste Bremsen in Kombination mit großen Bremsscheiben gesehen, wie in diesem Vergleichstest – bitte weiter so! Nur am Light-E-Mountainbike Mondraker Neat RR SL finden sich völlig unterdimensionierte Bremsen, die eigentlich für den Einsatz an einem Cross-Country-Bike gedacht sind. Das schränkt das Potenzial und die Sicherheit auf dem Bike massiv ein und wir raten hier dringend zu einem Update.

Auch bei der Kombination der Antriebs-Komponenten wird gerne gemogelt, denn ein teures Schaltwerk macht sich super auf der Verkaufsfläche des nächsten Bikeshops, bringt jedoch rein gar nichts, wenn es mit einem Schalthebel kombiniert wird, der die Funktionen des teuren Schaltwerks nicht ausführen kann. Für ein präzises Schaltgefühl ist nämlich primär der Schalthebel verantwortlich. Auch bei der Wahl der Kassette wird oft Geld gespart, was jedoch nur einen Gewichts- und Haltbarkeits-Nachteil und keine Performance-Einbuße auf dem Trail bedeutet. Besonders das GHOST RIOT Trail Full Party fällt hier negativ auf. Es kombiniert nämlich ein hochwertiges XT-Schaltwerk mit SLX-Komponenten, die nicht die volle Funktion des Schaltwerks entfalten können, und so fahrt ihr unnötig teure Technik herum, die ihr nicht verwenden könnt. Zudem ist am GHOST eine FOX 36-Federgabel mit teurer Kashima-Beschichtung verbaut, die auf den ersten Blick wie das Factory-Modell aussieht. In Wirklichkeit ist es aber mit einer günstigeren FIT4-Dämpfungskartusche kombiniert, die nicht mit der hochwertigen GRIP2-Kartusche mithalten kann, die eigentlich in einer Gabel mit Kashima-Beschichtung steckt.

Auch bei der Wahl der Reifen wird oft gespart oder gemogelt. In Bezug auf die Gummimischung macht eine möglichst weiche Variante an der Front am meisten Sinn, wobei eine härtere Version am Heck für einen geringeren Rollwiderstand und eine längere Haltbarkeit sorgt. Die Wahl der Karkasse sollte sowohl zum Charakter und Potenzial des Bikes wie auch zur Kombination mit den Felgen passen. Carbon-Felgen haben gegenüber Alu-Modellen nur zwei Zustände: Totalschaden oder unversehen. Somit sollten sie – auch wegen ihrem höheren Preis – besser vom Reifen geschützt sein. Denn eine Delle im Alu-Laufrad stellt meist kein Problem dar und beendet eure Fahrt nur selten. Robustere Karkassen erlauben euch zusätzlich, einen niedrigeren Reifendruck zu fahren. Das sorgt für mehr Traktion und gibt ein Extra an Dämpfung, sowohl bei feinen Vibrationen als auch bei harten Einschlägen. Zudem sind einige Trail-Bikes in diesem Vergleichstest mit extrem fein profilierten Reifen ausgestattet. Das mag schön leicht rollen und im trockenen Sommer kein sonderlich großes Problem darstellen, aber wehe es kommt mal eine lose oder gar feuchte Kurve. Zumal ein gröberes Profil am Vorderrad nur einen sehr geringen Einfluss auf den Rollwiderstand hat, da im Uphill allgemein wenig Last auf dem Vorderrad liegt.

Leider – und das ist ein „großes leider“ – finden sich in unserem Vergleichstest nur wenige Ausstattungen, die dem Potenzial der Bikes gerecht werden! Deshalb haben wir bei fast allen unseren Tests einen Tuning-Tipp mit hilfreichen und kostengünstigen Upgrades hinzugefügt, durch die ihr die Trail-Performance und eure Sicherheit verbessern könnt.

Welche sinnvollen Features und nützlichen Detaillösungen braucht ein Trail-Bike?

Clevere Features am Trail-Bike sorgen indirekt für mehr Spaß. So kann man z. B. dank zusätzlicher Verstaumöglichkeiten am Rad seinen Rucksack oder sein Hip Bag zu Hause lassen. Und in der Werkstatt bekommt man keine Schweißausbrüche, wenn man doch mal das Tretlager wechseln oder die Lager tauschen muss. Mindestens eine Montagemöglichkeit für einen Flaschenhalter findet sich an allen Bikes unseres Vergleichstests. Auch integrierte Staufächer oder Montage-Möglichkeiten für Toolmounts sind keine Seltenheit, sondern Standard geworden. Dennoch unterschieden sich die Lösungsansätze stark in ihrer Qualität und Haptik und keiner fummelt gerne auf dem Trail an seinem Staufach herum, wenn die Laune wegen eines platten Reifens bereits den Tiefpunkt erreicht hat. Hier gilt dennoch: Viel hilft viel, und je mehr Möglichkeiten ihr zum Verstauen eurer Trail-Essentials habt, desto weniger müsst ihr am Körper tragen. Das senkt auch das Verletzungsrisiko, denn keiner stürzt gern auf sein Mini-Tool oder gar auf eine CO2-Kartusche. Auch eine clevere Zugverlegung, Rahmenschutzfolien, die Verwendung von leicht erhältlichen Ersatzteilen und zusätzlichen Kunststoffabdeckungen, wie z. B. einem integrierten Fender, reduzieren Verschleiß, erhöhen den Fahrspaß und verbessern die Optik. Großzügige Sitz-, Ketten- und Unterrohrschützer sorgen für Ruhe und bewahren euren Rahmen vor Steinschlägen. Alle Bikes im Test besitzen bereits ein UDH-Schaltauge, auch Universal Derailleur Hanger genannt, das sich in fast jedem Bike Shop kaufen lässt. Andernfalls sind Schaltaugen speziell für einen bestimmten Rahmen konstruiert und meist nur direkt beim Hersteller erhältlich.

Lässt sich die Performance eines Trail-Bikes an der Ausstattungsliste ablesen?

Der Preis spielt in diesem Trail-Bike-Vergleichstest eine untergeordnete Rolle – und zwar nicht, weil uns Geld egal ist, sondern weil er immer im Verhältnis zur Leistung des Bikes stehen sollte. Deshalb messen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht anhand der Ausstattung eines Bikes oder möglichst viel Bling-Bling für möglichst wenig Kohle. Uns geht es um die Performance auf dem Trail und die Benefits, die man als Fahrer von einem Bike erhält. Denn was nützen die besten Teile, wenn sich das Rad am Ende nicht gut fährt? So können auch teure Bikes, die aber nur eine eher günstige Ausstattung haben, eine sehr gute Preis-Leistung besitzen – vorausgesetzt, das Gesamtpaket überzeugt funktional im Gelände. Gleichzeitig können vermeintlich preiswerte Bikes mit guten Komponenten hier in der Bewertung schlecht abschneiden, wenn sie auf dem Trail nicht überzeugen. Denn am Ende entscheidet das Zusammenspiel aller Komponenten des Bikes: von Fahrwerk über Geometrie bis hin zur Ausstattung. Deshalb ist die Preisdiskrepanz von über 8.000 € in unserem Vergleichstest auch nicht so wichtig. Im Gegenteil: Dadurch wird es sogar fairer und offensichtlich, was man tatsächlich braucht!

Analoges Trail-Bike oder Light-E-MTB?

Die Unterschiede zwischen analogen Trail-Bikes und Light-E-Mountainbikes sind teils erst auf den zweiten Blick so richtig zu sehen. Denn Motorsysteme wie das TQ HPR 50 im Mondraker oder das Specialized SL 1.2 im Levo SL verschwinden formschön im Tretlager und auch Display und Remote sind minimalistisch und gut versteckt. Beim Bosch SX im NICOLAI oder dem FAZUA Ride 60 im Santa Cruz ist es da schon etwas offensichtlicher, sie bieten dafür aber auch ein gutes Stück mehr Power und vermitteln mehr Shuttle-Feeling – sprich, unterstützen euch etwas beherzter – als die beiden schlichten Kontrahenten. Da die Motorsysteme einen massiven Einfluss auf die Fahrcharakteristik und den Charakter des Bikes haben, solltet ihr euch bereits vor dem Kauf ausführlich damit beschäftigen, um zu wissen, was ihr von eurem Light-E-Mountainbike abverlangt. Lange Shuttle-Laps oder natürliches Fahrgefühl mit Rückenwind? Entnehmbare Akkus und Kombinationen mit Range Extendern oder Software-Features, die z. B. eure Airtime anzeigen? Alles ist möglich, solange ihr auf das richtige Pferd setzt. Dafür lohnt es sich, einmal in den ausführlichen Motoren-Vergleichstest unseres Schwestermagazins E-MOUNTAINBIKE zu setzen, denn hier sind alle vier Motor-Systeme ausführlich getestet und beschrieben.

Dieser Trail-Bike-Vergleichstest hat vor allem deutlich gezeigt, dass sich Light-E-Mountainbikes auch im Vergleich zur analogen Konkurrenz nicht verstecken müssen und in Sachen Handling und Agilität easy auf einem Level – oder teils noch spritziger und poppiger sind als die Kontrahenten. Denn nicht ein niedriges Gewicht, sondern die richtige Geometrie und Kinematik und ein starker Hinterbau machen ein Bike spritzig und wendig und übertragen eure Impulse auf den Trail, ohne sie im Fahrwerk verpuffen zu lassen. Und das Beste an Light-E-Mountainbikes: Weniger Power bedeutet auch weniger Verbrauch, also macht euch mit den kleineren Akkus keine Sorge um eure Reichweite!

Die Tops und Flops unseres Trail-Bike-Vergleichstests

Tops

Gegensätze ziehen sich an
Die Uphill-Performance vieler Bikes ist extrem gut und gleichzeitig überzeugen sie im Downhill mit ordentlich Potenz.
Deal
Einige der günstigsten Bikes im Test – wie das YT JEFFSY – haben absolut makellose High-End-Ausstattungen zum fairen Preis verbaut.
Zieht euch warm an!
Moderne Light-E-Mountainbikes können problemlos mit der analogen Konkurrenz mithalten und sind teils wendiger durch Anlieger und einfacher in die Luft zu bringen.
Chamäleon
Fast alle Trail-Bikes im Vergleichstest bieten Individualisierungsmöglichkeiten wie Geometrie- oder Kinematik-Verstellungen, um sie auf eure Bedürfnisse abzustimmen.

Flops

Mogelpackung
Manche Hersteller mogeln immer noch in ihrer Ausstattung und blenden den Kunden mit vermeintlich teuren Komponenten, die auf den zweiten Blick aber nicht abliefern können – fies!
Error 404 – Grip not found
Zu dünn profilierte Reifen am Vorderrad machen auf den wenigsten Trails einen Sinn und haben an einem Trail-Bike nichts verloren.
Gewichtstuning?
Die durchschnittliche Länge der Dropper lag bei lediglich 176 mm bei Rahmengröße L. Da geht mehr, denn die meisten Rahmen lassen es bereits zu.
Tinnitus
Teils verdammt teure Bikes klappern und scheppern auf dem Trail, dass die Ohren sausen. Für so viel Geld sollte man erwarten, dass Ruhe herrscht.

Was ist das beste Trail-Bike 2024? Die Gewinner, Verlierer und weitere Empfehlungen

Die Suche nach dem besten Trail-Bike 2024 hat nicht nur viele Schwächen, Mogelpackungen und einige undurchdachte Lösungsansätze offenbart. Vielmehr hat sich auch gezeigt, dass sich Bikes tatsächlich ständig weiterentwickeln. Features, die noch vor wenigen Jahren für große Augen gesorgt haben, sind inzwischen zum Standard geworden. Auch in Sachen Sicherheitsgefühl und Trail-Performance – sowohl im Up- wie auch Downhill – ist einiges passiert. Geil ist auch, dass eines der günstigsten Bikes im Test nicht nur unseren Kauftipp, sondern direkt den Testsieg abgestaubt hat – und damit bewiesen hat, dass man auch für weniger Geld absolute Top-Bikes findet. Außerdem haben wir noch viele weitere coole Bike-Empfehlungen, denn der Vergleichstest war voll mit spannenden Bikes! Zudem bekommt ihr jetzt noch eine Übersicht über alle Bikes und ihre Charaktere in diesem Vergleichstest.

Die Konkurrenz im Trail-Bike-Vergleichstest 2024

Auch die restliche Konkurrenz im großen Trail-Bike-Vergleichstest schläft nicht und selbst wenn nicht jedes mit Lorbeerkranz und Sektpulle aus diesem Test rollt, bringen die meisten Bikes coole Features und ganz eigenständige Charaktere mit sich.

Das CUBE ONE55 C:62 SLT 29 zeigt vielversprechende Werte, entpuppt sich aber als Schaf im Wolfspelz. Auf dem Papier kommt es zwar beeindruckend rüber, mit vielen High-End-Parts zu einem günstigen Preis und einigen sinnvollen, guten Rahmendetails. Bei genauerem Hinschauen zeigt es aber deutlich Schwächen in der Ausstattung und kann auch auf dem Trail nicht voll überzeugen. Die hohe Front vermittelt viel Sicherheit, aber die geringe Laufruhe und das träge Fahrverhalten mindern die Trail-Performance deutlich.

Das MERIDA ONE-FORTY 10K ist das teuerste Analog-Bike im Test und bietet eine gute Rahmenplattform mit einigen smarten Features wie einem Toolstrap oder einer langen, voll versenkbaren Dropper über alle Rahmengrößen hinweg. Auf dem Trail liefert das MERIDA zwar viel Laufruhe, aber auch ein träges, sperriges Handling an den Tag, was den Fun-Faktor trübt. Das Fahrwerk lässt zudem etwas Sensibilität vermissen, brilliert dafür mit viel Gegenhalt, wodurch es auf Flowtrails ordentlich Meter machen kann.

Das Mondraker Neat RR SL ist das Baller-E-Bike auf Liniensuche. Optimiert man seine Linienwahl, wird man mit dem Mondraker garantiert zum Schnellsten auf dem Hometrail. Fest steht: Das Bike passt durch die hohe Agilität auch mit dem TQ HPR 50-Motor ideal in unseren Trail-Bike-Vergleichstest und belohnt erfahrene Piloten mit ordentlich Spaß und einer Menge Feedback.

Mit dem Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV ist den Kaliforniern ein gelungenes Debüt im Light-E-Mountainbike-Segment gelungen, das – vor allem in Sachen Trail-Fun – auch problemlos mit der analogen Konkurrenz mithalten kann. Das Heckler SL performt gut auf dem Trail und lässt sich von allen Könnerklassen gleichermaßen gut beherrschen. Das Mehrgewicht durch Motor steht dem Bike nicht im Weg, sondern befeuert es für immer noch eine Lap mehr als die analogen Kollegen. Auch wenn es nicht den Vergleichstest für sich entscheiden kann, spielt es beim Spaßfaktor ganz vorne mit!

Das SCOR 2030 X01 entpuppt sich als Wolf im Schafspelz, denn trotz des geringsten Federwegs am Heck kann man es mit ihm im Downhill richtig krachen lassen und einige der großkalibrigen Konkurrenten hinter sich lassen. Ein paar Änderungen an der Ausstattung würden das Potenzial zusätzlich verbessern. Seine Stärken spielen es aber vor allem auf einfachen Flowtrails aus, die mit dem SCOR zur Spielwiese werden, und im Uphill, wo es effektiv und leichtfüßig Richtung Spitze geht.

Den aufgeräumtesten, aber auch auffälligsten Look legt das SCOTT Genius ST 900 Tuned mit seinen unzähligen Integrationen und dem im Rahmen versteckten Dämpfer an den Tag. Mit seinem TracLoc-System und dem geringen Gewicht war es zudem der beste Kletterer im Vergleichstest – abgesehen von den Bikes mit Motor. Im Downhill braucht es allerdings einen sehr erfahrenen Piloten, der mit dem direkten Feedback und dem straffen Fahrwerk zurechtkommt und die zusätzliche Ermüdung durch ungefilterte Vibrationen abkann.

Unauffällig im Look und auf dem Trail war hingegen das Trek Fuel EX 9.9 X0 AXS T-Type. Es bietet unzählige Geometrie- und Kinematik-Verstellungen, smarte Rahmen-Features, wie das integrierte Tool und das super Staufach, und eine hochwertige Verarbeitung am Rahmen. Auf dem Trail ist es durch sein intuitives Handling und den schnellen Wohlfühlfaktor für Jedermann zu fahren. Das Trek bewältigt unbeeindruckt alles, was man ihm vor die Stollen wirft, ohne in einem Bereich krass herauszustechen.

Das beste Trail-Bike 2024:
YT JEFFSY CORE 5 CF

YT JEFFSY CORE 5 CF (Zum Test) | 150/145 mm (v/h)
15,3 kg in Größe L | 5.999 €

Zum Zeitpunkt unseres Vergleichstests war das YT JEFFSY CORE 5 CF noch undercover vor seiner Veröffentlichung unterwegs. Als Weiterentwicklung der bewährten Plattform hat es eine Menge nützlicher Features wie das integrierte Staufach verpasst bekommen und mit einem Preis von 5.999 € ist es das günstigste Bike im Vergleichstest. Dennoch liefert es eine Top-Notch Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt und perfekt zum Potenzial des Trail-Bikes passt. Auf dem Trail zaubert es einem ein fettes Grinsen ins Gesicht und schon nach wenigen Metern fühlt man sich pudelwohl. Es überzeugt mit einer enormen Agilität und einer starken Laufruhe, die einen mit Vollgas durchs Steinfeld fliegen lässt, um dann mit einem fetten Braaap in den nächsten Anlieger zu driften. Kein Trail-Bike im Vergleichstest vereint vermeintliche Gegensätze wie Laufruhe und Agilität oder Preis und hochwertige Ausstattung wie das JEFFSY. Damit holt es sich nicht nur unseren begehrten Kauftipp, sondern auch direkt den Testsieg. Eine Doppelauszeichnung kommt nur ganz selten bei uns vor – YT ist es mit dem JEFFSY gelungen. Chapeau!

Die Verlierer im Vergleichstest

Was uns in einem Vergleichstest zugegebenermaßen weniger Spaß macht, ist, Verlierer zu küren. Dennoch wollen wir euch unverblümt, zuverlässig und ehrlich in eurer Kaufentscheidung unterstützen. Und dazu gehört eben auch, euch von so manchem Kauf abzuraten, wenn es nötig ist. Denn nichts ist frustrierender, als seine hart verdienten Dollars in Bikes zu investieren, die weniger können, als sie versprechen. Oder wenn es Bikes gibt, die deutlich mehr für den gleichen oder niedrigeren Preis bieten.

Das GHOST Riot Trail Full Party verspricht mit seinem Namen eine Trail-Party, entpuppt sich dann aber eher als ein träges an der Bar-Stehen-Bike als Abzieher-Bike. Die Ausstattung wirkt stark, täuscht aber an einigen Stellen mehr vor, als drinsteckt. Auf dem Trail bietet das weiche Fahrwerk zwar gute Traktion, aber wenig Gegenhalt und eine aktive Fahrweise verpufft darin. Zudem kann das RIOT Trail weder viel Agilität noch hohe Laufruhe bieten. Ein Lichtblick: Es bietet ein einfaches, einsteigerfreundliches Handling.

Eigenwillige Optik trifft eigenwilliges Fahrgefühl: Das NICOLAI SATURN 14 Swift HRZ 2023 ist exotisch auf ganzer Linie – Fahrgefühl, Fertigung, Herstellung. Die filigranen Frästeile, Alu-Rohre und dicken Schweißnähten heben es von der Masse ab. Aber auch das Fahrverhalten ist außergewöhnlich. Man muss sich stark auf das Bike einlassen und das besondere Handling trübt den Fahrspaß. Das kostet Punkte und sorgt für einen der hinteren Ränge im Testfeld.

Weitere spannende Trail-Bike-Empfehlungen aus unserem Vergleichstest

Das Specialized S-Works Turbo Levo SL ist das beste Light-E-Mountainbike im Testfeld und rutscht nur ganz knapp am Testsieg vorbei. Für alle, die nicht auf E-Support, gepaart mit einem der ausgewogensten Fahrwerke im Test, verzichten wollen, ist das Levo SL die richtige Wahl. Durch die extrem hohe Entwicklungstiefe, makellose Ausstattung und cleane Detaillösungen strotzt das Bike vor Selbstbewusstsein – zu Recht, denn die Trail-Performance ist eine der besten im Test.

Das Cannondale Habit LT 1 bewältigt zuverlässig und absolut solide jeden Trail, den ihr ihm vor die Stollen werft. Sein preisbewusster Spec ist smart gewählt und mit ein paar kleinen Anpassungen passt er perfekt zum Potenzial des Bikes. Das Habit LT 1 bietet eine starke Performance mit einem unauffälligen, aber gut abgestimmten Fahrwerk. Dank seiner ausgewogenen Mischung aus Laufruhe und Agilität macht es richtig Laune, ohne auf anspruchsvolleren Trails überfordert zu sein.

Das Santa Cruz Hightower X0 AXS RSV 2023 wirkt auf dem Papier nicht spektakulär, hat aber ein paar smarte, gut umgesetzte Rahmendetails wie die Glovebox im Unterrohr. Auf dem Trail ist das Hightower ein starker Allrounder, das einfach nur Laune macht und mit dem man auch das eine oder andere Feature mitnimmt, das man mit vielen anderen Trail-Bikes umfahren würde. Es ist kein Bike für stumpfes Gehämmer, macht das aber mit einem sehr agilen und spaßigen Handling wett und zu einem der besten Bikes im Trail-Bike Vergleichstest.

Das YETI SB140 LR T3 X0 erweist sich als überzeugendes Allround-Trail-Bike, das seinem Anspruch als „ein Bike für alles“ gerecht wird. Obwohl es kein Staufach oder Toolmount aufweist, zeichnet es sich durch funktionale und durchdachte Rahmen-Features aus. Die Performance des SB140 LR ist auf dem Trail beeindruckend und es schrammt nur knapp am Testsieg vorbei. Als wendiger Kurvenräuber mit brutal starkem Fahrwerk liefert das YETI auf dem Trail ab, egal wie er beschaffen ist.

Das Orbea Occam LT M10 basiert auf einer vielseitigen, starken Rahmenplattform, bei der man sich mit dem MyO-Konfigurator individuell Parts und Look zusammenstellen kann. Es ist ein guter Climber, mit komfortabler Sitzposition und neutralem Fahrwerk. Geht es bergab, ist das Occam der Goliath im Testfeld und deklassiert andere Bikes. Besondere Pluspunkte sind die brutale Laufruhe und Sicherheit, was allerdings zulasten der Agilität geht. Insgesamt ist es aber ein sehr starkes Trail-Bike, das schon an der Enduro-Kategorie schnuppert, und wer ein variables Trail-Bike zum Ballern sucht, sollte sich ein Occam zulegen.

Die großen Überraschungen, unsere wichtigsten Erkenntnisse und Ausblicke über die Zukunft der Trail-Bikes findet ihr in einem weiteren Artikel.

Sind euch Trail-Bikes nicht genug oder sucht ihr etwas für entspanntere Trails?

Dann schaut doch mal bei den anderen Vergleichstests vorbei, die wir in letzter Zeit durchgeführt haben:


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Text & Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Peter Walker

Peter ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Mit ernsthaften Bike- und Schrauber-Skills, seiner Motocross-Historie, diversen EWS-Teilnahmen und über 150 Bikepark-Tagen in Whistler – ja, der Neid der meisten Biker auf diesem Planeten ist ihm gewiss – ist für Peter kein Bike zu kompliziert und kein Trail zu steil. Gravel und Rennrad kann er übrigens auch! Das für unsere redaktionelle Arbeit wichtige Thema Kaufberatung hat Peter in Vancouvers ältestem Bike-Shop von der Pike auf gelernt und setzt sein Know-how auch im journalistischen Alltag um. Wenn er nicht gerade die Stuttgarter Hometrails auf neuen Test-Bikes unsicher macht, genießt er das Vanlife mit seinem selbst ausgebauten VW T5. Dass er dazu noch ausgebildeter Notfallsanitäter ist, beruhigt seine Kollegen bei riskanten Fahrmanövern. Zum Glück mussten wir Peter bislang nie bei seinem Spitznamen „Sani-Peter“ rufen. Wir klopfen auf Holz, dass es dazu auch nie kommen wird!