
Gelegentliche Bikepark-Besuche oder Rides in anspruchsvollen Gebieten verleiten viele dazu, auf überdimensionierte Bikes zu setzen. Und das, obwohl der Großteil der Runde eigentlich auch mit weniger potenten Bikes kein Problem ist, sogar mehr Spaß macht und den Uphill erleichtert. Denn die modernen Geometrien, ausgefeilten Fahrwerke und robusten Komponenten von aktuellen Trail-Bikes bieten Reserven, die für die meisten von uns völlig ausreichend sind. Dank der technologischen Fortschritte sind Trail-Bikes für wilde Trails, größere Sprünge und hohe Geschwindigkeiten bestens gerüstet – ohne dabei an Stabilität und Sicherheit einzubüßen. Und selbst unter hoher Belastung zeigen sich Rahmen und Komponenten zuverlässig und robust.
Und das Beste: Trotz der verbesserten Abfahrts-Performance sind die Räder weiterhin super effizient im Uphill. Wer also ein vielseitiges Bike sucht, das Hometrails oder ausgedehnte Touren genauso souverän meistert wie gelegentliche Adrenalin-geladene Bikepark-Laps, und noch dazu bergauf deutlich Körner sparen will – im Vergleich zu langhubigeren Bikes –, findet in modernen Trail-Bikes die perfekte Wahl.



Während in den vergangenen Jahren vereinzelte Ausreißer – wie das Orbea Occam LT oder Specialized Stumpjumper EVO – unsere Trail-Bike-Vergleichstests aufgemischt und mit deutlich höherer Potenz bestochen haben, gibt es in diesem Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2025 gleich eine ganze Handvoll solcher Kandidaten. Damit teilt sich das diesjährige Testfeld in zwei Klassen auf und zeigt deutlich, wie sich die Entwicklung von modernen Trail-Bikes unterscheidet und welche Ansätze die Hersteller wählen. Das Spannendste daran: Die Uphill-Performance ist davon nicht beeinflusst! So entpuppen sich viele der Bikes als echte Ballermaschinen, die nur so vor Potenz strotzen und selbst auf roughen Bikepark-Strecken mit einigen aktuellen Enduro-Bikes mithalten können, während andere Trail-Bikes eine gemäßigte – aber auf keinen Fall schlechtere – Gangart an den Tag legen. Letztere überzeugen hingegen mit einem ausgewogeneren Charakter und motivieren zu langen Touren und verspielten Flowtrail-Abenteuern. Durch ihr flinkes, agiles Handling bestechen sie zudem mit hohem Spaßpotenzial.
Doch welches Bike ist nun das beste Trail-Bike 2025?
Die Zeiten, in denen ihr eure Kaufentscheidungen strikt nach wirren Unterkategorien wie All-Mountain, Super-Enduro oder Touren-Fully treffen solltet, sind lang vorbei. Heutzutage zählen nicht mehr die Labels der Bikes, sondern die individuellen Bedürfnisse von euch. Wie gut passt ein bestimmtes Bike zu eurem Fahrstil und euren bevorzugten Trails? Welche Ansprüche habt ihr an euer nächstes Bike und auf welche Kriterien legt ihr den größten Wert?
Wenn ihr diese Fragen für euch beantworten könnt, werdet ihr ein Trail-Bike finden, was perfekt zu euren Anforderungen passt und euch die beste Zeit beschert. Denn Mountainbiken ist mehr als Kategorien – es ist dein ganz persönliches Abenteuer.


Aber Vorsicht, auf dem Papier ähneln sich viele Bikes: gleicher Federweg, ähnliche Geometrie, identische Laufradgrößen. Doch auf dem Trail zeigt sich schnell, wie groß die Unterschiede wirklich sind. Mal sorgt ein vermeintlich zahmes Bike für überraschend viel Potenz, während ein anderes mit mehr Federweg unerwartet an seine Grenzen stößt. Und auch im Uphill zeigt sich: Weniger Federweg ist nicht immer besser. Denn ob ein Fahrwerk effizient ist, liegt nicht an der Menge seines Federwegs. Und ob ein Bike spritzig den Trail hoch fliegt, hängt nicht allein von seinem niedrigen Gewicht ab. Auch dieser Vergleichstest hat wieder deutlich gezeigt: Es kommt nicht nur auf die Eckdaten an, sondern darauf, wie das Gesamtpaket auf dem Trail harmoniert. Denn die tatsächliche Performance eines Bikes offenbart sich erst im Praxiseinsatz und die Daten allein sagen wenig über das wirkliche Fahrgefühl aus.

Das Testfeld: Die 16 spannendsten Trail-Bikes für 2025 im Überblick
In unserem Testfeld mischen neben den spannendsten Trail-Bikes auch drei E-Mountainbikes mit modernster Motor- und Akku-Technologie kräftig mit. Denn sie sind längst nicht mehr wegzudenken und können auch auf dem Trail problemlos mithalten – und zwar nicht nur im Uphill.
Welche Bikes und Technologien euch wirklich interessieren und was wirklich spannend ist, wisst ihr am besten selbst. Genau deshalb sind die Informationen , die wir durch unsere jährliche Leserumfrage mit über 16.000 Teilnehmern von euch bekommen, ausschlaggebend für die Entscheidung, welche Bikes wir unseren Testings aufnehmen – so auch in diesem Vergleichstest. Doch auch abseits des Mainstreams gibt es echte Perlen zu entdecken und wir haben nicht nur unsere jahrelange Expertise, sondern auch unser Insiderwissen über neue Bikes und Produkte in die Liste einfließen lassen.


Mehr als 7.000 € Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Bike: Das klingt erst einmal unverhältnismäßig und nach einem unfairen Wettbewerb zwischen den Testkandidaten. Doch wir haben festgestellt: Es gibt kaum Unterschiede bei der Ausstattung und auch auf dem Trail sind die Bikes sich verblüffend ähnlich. Muss es also immer das Teuerste sein? Und rechtfertigt sich so ein Preisunterschied? Auch beim Gewicht gibt es krasse Diskrepanzen: Bis zu 6,2 kg trennen die leichtesten von den schwersten Bikes – vor allem durch die Integration der E-MTBs in unserem Test. Aber auch zwischen den analogen Kontrahenten gibt es eine Gewichtsdifferenz von bis zu 2,7 kg. Die Realität zeigt: Schwerere Bikes sind nicht automatisch langsamer im Uphill oder weniger agil auf engem Gelände.
Aber auch in Sachen Federweg unterscheiden sich die Bikes signifikant und decken eine Spannweite von 120 mm bis 160 mm Federweg am Heck ab. Klingt, als wäre die Sache klar: Mehr Federweg, mehr Downhill-Performance, oder? Doch ganz so einfach ist es auch hier nicht. Denn Geometrie, Kinematik und Gesamtkonzept spielen eine mindestens genauso große Rolle. Also, welches Bike hat im Downhill wohl wirklich am besten abgeschnitten?
Zur besseren Übersicht haben wir euch hier alle 16 Bikes aus dem Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2025 aufgelistet und die wichtigsten Daten zusammengefasst.
Hersteller | Modell | Preis | Federweg | Gewicht in kg/th> |
---|---|---|---|---|
Atherton | S.150 | 7.200 € | 160/150 mm | 16,2 |
Canyon | Spectral CF LTD | 6.999 € | 150/140 mm | 14,6 |
Canyon | Spectral:ONfly CF LTD | 8.999 € | 160/150 mm | 18,6 |
Ibis | Ripmo XT | 7.448 € | 160/150 mm | 14,8 |
MERIDA | eONE-SIXTY SL | 10.999 € | 160/160 mm | 19,7 |
Norco | Optic C1 | 7.800 € | 140/125 mm | 14,1 |
Orbea | Rise LT M-LTD | 9.989 € | 160/150 mm | 19,7 |
Pivot | Switchblade Team X0 Transmission | 9.299 € | 160/142 mm | 14,2 |
RAAW | Jibb V2 | 8.400 € | 150/141 mm | 15,3 |
Rocky Mountain | Instinct C70 | 7.900 € | 150/140 mm | 14,5 |
Santa Cruz | Bronson CC X0 AXS RSV | 9.999 € | 160/150 mm | 14,9 |
Santa Cruz | Hightower CC X0 AXS RSV | 9.999 € | 160/150 mm | 14,6 |
Specialized | S-Works Stumpjumper 15 | 13.000 € | 150/145 mm | 13,6 |
Transition | Sentinel X0 AXS | 8.999 € | 160/150 mm | 15,0 |
Trek | Top Fuel 9.8 GX AXS | 6.999 € | 130/120 mm | 13,5 |
YT | JEFFSY CORE 5 CF | 5.999 € | 150/145 mm | 15,3 |
Ganz oben in der Liste steht das neue Atherton S.150. Die in Wales hergestellten Bikes sind noch echte Raritäten und bestechen durch ihren markanten, schlichten Look mit runden Rohren und Muffen. Mit dem neuen S.150 bringen die Atherton-Entwickler ein Aluminium-Trail-Bike auf den Markt, das – auch dank seines DW-Link-Hinterbaus – der perfekte Allrounder sein soll. Doch wie schlägt es sich auf dem Trail?
Frisch aufgelegt ist auch einer der alten Champions. Bereits 2021 holte sich das Canyon Spectral den Testsieg in unserem Vergleichstest und steht jetzt mit spannenden Updates wieder am Start: Dazu zählen ein verringerter Federweg von 150/140 mm, 29er-Setup und serienmäßiger K.I.S.-Lenkungsstabilisator. Doch reicht das, um die Konkurrenz erneut in den Schatten zu stellen? Täuschend echt ist auch der elektrifizierte Bruder: Das Canyon Spectral:ONfly hat den 50 Nm starken TQ-HPR50-Motor und den 360-Wh-Akku geschickt in das schlanke Rahmendesign integriert und schmuggelt sich so als E-MTB ins Testfeld. Doch wie behauptet sich das 18,6 kg leichte E-MTB der Koblenzer auf dem Trail und kann es sein analoges Pendant abhängen? Als zweites E-MTB im Bunde, reiht sich das Orbea Rise LT im Vergleichstest ein. Es konnte in der vergangenen Saison bereits bei unserem Schwestermagazin E-MOUNTAINBIKE einen Vergleichstest für sich entscheiden und ist nicht nur dank des praktischen MyO-Konfigurators ein sehr beliebtes Bike in der ENDURO Redaktion, sondern bringt auch die meiste Motor-Power mit.




Als drittes E-MTB misst sich das MERIDA eONE-SIXTY SL direkt mit den etablierten Größen in unserem Test. Mit 160 mm Federweg vorne und hinten bringt es den meisten Federweg im Testfeld mit. Den Rückenwind liefern ein 55 Nm starker Bosch SX-Motor und ein 400-Wh-Akku.
Nur ein paar Hundert Meter voneinander entfernt liegen die Headquarters der nächsten Teilnehmer. Die kalifornische Brand Ibis ist unter Kennern schon lange als Marke für Bikes bekannt, mit denen man es bergab ordentlich krachen lassen kann. Ihr Enduro-Bolide – das IBIS HD6 – hat erst vor Kurzem unseren großen Vergleichstest um das beste Enduro-Bike gewonnen. Jetzt geht die neueste Version des Ibis Ripmo ins Rennen und präsentiert sich mit klareren Linien und einem noch cleaneren Look. Direkt um die Ecke befinden sich dann die Hallen von Santa Cruz Bicycles, die sowohl ihr neues Bronson als auch das Hightower ins Rennen schicken – die Geschwister sehen auf dem ersten Blick zum Verwechseln ähnlich aus. Das Santa Cruz Bronson soll die mit 27,5″-Hinterrad ausgestattete Spaßmaschine im Line-up der Kalifornier sein und euch ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubern – egal auf welchem Trail ihr unterwegs seid. Auch das Santa Cruz Hightower wurde für die neueste Generation gründlich überarbeitet und bietet – wie das Bronson – jetzt mit 160/150 mm (v/h) mehr Federweg sowie eine abfahrtslastigere Geometrie. Es rollt aber weiterhin auf 29”-Laufrädern an Front und Heck.




Als High-Pivot-Pionier schickt Norco ihr kurzhubiges Trail-Bike Optic in den Test. Doch geht das spannende Konzept um das Norco Optic auf und bietet ein hoher Drehpunkt in einem Bike mit so wenig Federweg tatsächlich Vorteile auf dem Trail? Das Pivot Switchblade setzt hingegen als vielseitiges Allround-Trail-Bike den klassischen Pivot-Look fort und baut weiterhin auf den bewährten DW-Link-Hinterbau und aufrecht stehendem Dämpfer.
Lokalmatador RAAW hat sich in kurzer Zeit zu einer echten Kultmarke entwickelt. Mit dem Jibb V2 präsentieren sie bereits die – wer hätt’s gedacht – zweite Generation ihres Trail-Bikes. Gleich geblieben ist hingegen die Philosophie, auch die Neuauflage, das RAAW Jibb V2, robust und simpel zu gestalten und den vollen Fokus auf Trail-Performance und lange Haltbarkeit zu legen.
Rocky Mountain, die Traditionsmarke aus Vancouver, hat mit ihren Bikes in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie echte Trail-Raketen bauen können. Doch wie schlägt sich die Neuauflage des Rocky Mountain Instinct mit seinem praktischen RIDE-4-System auf dem Trail?




New Year, New Me – das scheint auch das Motto des neuen Specialized Stumpjumper 15 zu sein. Mit einem aufgeräumten Look, der auf die asymmetrische Strebe verzichtet, und der Reduzierung auf lediglich ein Modell, das mit 150 mm Federweg vorne und 145 mm hinten kommt, geht Specialized einen klaren Weg.
Mit seinem cleanen, unscheinbaren Look und ordentlich Abfahrtspotenzial passt das neue Transition Sentinel nicht nur optisch perfekt ins bestehende Portfolio der Firma aus Bellingham, sondern auch als Kandidat in unserem Vergleichstest. Als Außenseiter startet das Trek Top Fuel in den Vergleichstest, das mit dem geringsten Federweg im Testfeld eher wie ein aufgemotztes XC-Bike als ein waschechtes Trail-Bike wirkt. Doch wie gut kann es im direkten Vergleich mit Bikes punkten, die teilweise auf deutlich mehr Federweg setzen?
Zuletzt darf natürlich der amtierende Champion, das YT JEFFSY, nicht fehlen. Denn es hat im letzten Jahr nicht nur den großen Vergleichstest gewonnen, sondern den begehrten Kauftipp direkt mit abgeräumt, was noch kein Bike vor ihm geschafft hat. Diesen Titel zu verteidigen, steht dem JEFFSY natürlich zu. Ob das gelingt, erfahrt ihr weiter unten in unserem Artikel.




Natürlich fehlen auch dieses Jahr wieder einige Bikes und auch wenn wir gerne alle Trail-Bikes, die es auf dem Markt gerade gibt, in einem Vergleichstest kombinieren würden, ist das leider einfach nicht möglich. Viele Bikes wie das Orbea Occam, das Trek Fuel EX oder das YETI SB140 haben seit unserem letzten Vergleichstest kein Update bekommen und konnten sich bereits damals nicht gegen den Gewinner durchsetzen. Deshalb sind sie dieses Jahr nicht erneut angetreten und dennoch lassen sich mit genauem Lesen und Abgleich der Tests der jeweiligen Bikes aus dem vergangenen Jahr spannende Rückschlüsse ziehen.
Andere Bikes, wie das Forbidden Druid, COMMENCAL TEMPO oder Pivot Trailcat LT hätten wir gerne im Vergleichstest gehabt. Allerdings konnten die Hersteller entweder nicht rechtzeitig ein Bike liefern oder sie hatten aus Angst vor schlechtem Feedback keinen Vertreter ins Rennen geschickt. Denn es gibt auch dieses Jahr wieder Bikes, die nicht gerade mit dem Lorbeerkranz aus dem Vergleichstest rollen, aber dazu später mehr.
Was ist ein Trail-Bike und was muss es können?
Was macht ein richtig gutes Trail-Bike aus? Die Antwort ist so vielseitig wie der perfekte Trail selbst! Ein gutes Trail-Bike muss heute weit mehr können als nur irgendwo zwischen Cross-Country und Enduro zu liegen. Bergauf sollte es leichtfüßig klettern, ohne dass jeder Höhenmeter zur Qual wird. Hohe Antriebsneutralität und effiziente Kraftübertragung sind hier der Schlüssel – schließlich will niemand unnötige Energie verpuffen lassen. Zudem sollte ein gelungenes Trail-Bike sowohl im Climb als auch auf der Ebene eine komfortable Sitzposition bieten, um auch auf langen Touren ein guter Begleiter zu sein. Die wahre Magie zeigt sich dann aber bergab: Moderne Trail-Bikes haben so viel Laufruhe und Reserven, dass sie mittlerweile als kleine Enduros durchgehen und ihnen dicht an deren Fersen kleben. Kombiniert wird das Ganze mit einer verspielten Geometrie, die für maximale Trail-Action sorgt. Ein gutes Trail-Bike geht also keinen Kompromiss ein, sondern kombiniert scheinbare Gegensätze miteinander.



Unsere Test-Location: Der Bikepark Innsbruck
Durchgeführt haben wir unseren Vergleichstest um das beste Trail-Bike 2025 bereits im letzten Oktober. Doch einen so großen Vergleichstest am Ende einer Bike-Saison durchzuführen, war keine leichte Aufgabe, denn nur wenige Locations eignen sich im Oktober noch für einen solchen Test. Der Bikepark Innsbruck kann nicht nur mit perfekten Trail-Bedingungen aufwarten, sondern auch mit durchgehenden Öffnungszeiten Ende Oktober und hat so die perfekte Test-Location für uns abgeliefert. Neben schnellen und super gepflegten Flowtrails, die mit Sprüngen und Anliegern geschmückt sind, finden sich auch technische Singletrails und knackige Downhill-Strecken im Park und bieten super Abwechslung. Zudem lassen sich durch den Aufbau des Parks unzählige Trails miteinander kombinieren, denn sie kommen immer wieder an gemeinsamen Stellen zusammen. Perfekt, um mehrfach pro Runde den Trail zu wechseln. Wer dann nicht im Van schlafen möchte, findet in fußläufiger Distanz zudem ausreichend und Bike-freundliche Apartments.


Die ENDURO-Testcrew

Wenn ich auf einem Trail-Bike unterwegs bin, möchte ich große Touren fahren und lange Zeit im Sattel verbringen. Deshalb sind die Uphill-Eigenschaften für mich mindestens genauso wichtig wie die Trail-Performance. Da lass ich es im Downhill lieber etwas ruhiger angehen und genieße meine Tour, statt KOMs zu jagen. Das Specialized Stumpjumper 15 trifft hier genau ins Schwarze und der hohe Preis ist es mir Wert.

Moderne Trail-Bikes können richtig teuer sein und ich möchte mit dem Kauf nicht direkt mein Konto sprengen. Deshalb sollte jeder Euro an der richtigen Stelle investiert sein, dabei möchte ich das Maximale aus der Ausstattung herausholen. Viele der Direktversender bieten hier eine geile Option für mich und das Schrauben und Aufbauen ist für mich kein Problem.

Als Bike-Guide sind robuste Komponenten und Rahmen und eine hohe Servicefreundlichkeit das A und O für mich. Denn rollt mein Bike nicht mehr, kommt auch kein Geld rein und die Tour wird ausgebremst. Das RAAW Jibb V2 erfüllt für mich alle wichtigen Kriterien und ich kann zudem noch mit den unzähligen Verstellmöglichkeiten spielen.

Der Uphill ist für mich Mittel zum Zweck, auch an einem Trail-Bike. Klar, ganz zäh sollte es nicht treten, aber Eilen tut’s auch nicht. Das Atherton S.150 ist für mich die perfekte Wahl, denn es tritt sich stark und im Downhill kann ich es ordentlich knacken lassen, ohne dass ich mir Sorgen machen muss, dass etwas kaputt geht. Zudem findet man das Bike nicht überall auf dem Trail und seine besondere Fertigungsmethode macht es nochmal extra besonders.

Für mich ist Biken der perfekte Ausgleich zu meinem stressigen Job. Wenn ich also nach dem Dienst auf mein Trail-Bike springe, will ich mir keine Gedanken über die Technik machen müssen, sondern einfach meinen Spaß haben. Das Ibis Rimpo hat mir hier am besten gefallen, weil es einen perfekten Mix aus Uphill- und Downhill-Performance bietet und ich dank des praktischen Staufachs automatisch alles dabei habe, sobald ich das Haus verlasse.

Meine Weltcup-Karriere habe ich zwar an den Nagel gehängt, was aber nicht heißt, dass ich es auf dem Trail nicht fliegen lassen kann. Zudem steh’ ich auf einen schlichten und kantigen Look, wie es das Transition Sentinel an den Tag legt. Mit dem Bike kann ich dann auch mal ordentlich am Sprung abziehen und selbst wenn ich die Landung nicht perfekt treffe, schluckt es das super Fahrwerk einfach weg – nice!





Unsere Testkriterien: Was macht ein gutes Trail-Bike aus?
Das beste Trail-Bike 2025 zeichnet sich durch ausgewogene Allround-Eigenschaften aus, die scheinbar widersprüchliche Merkmale vereinen, ohne dabei zu große Kompromisse einzugehen.
Entscheidend hierfür sind nicht nur die passende Ausstattung, sondern auch der Charakter des Bikes. Um diesen hervorzuheben und euch die bestmögliche Kaufberatung zu bieten, setzen wir nicht auf ein starres Punktebewertungssystem, sondern betrachten das Bike als Ganzes. Bei der Wahl der Komponenten ist nicht das große oder kleine Preisschild relevant, sondern wie sie auf dem Trail performen, ob sie zum Charakter und Einsatzgebiet des Bikes passen und wie sie miteinander harmonieren.
Für eine bessere Übersicht haben wir euch alle wichtigen Kriterien auf der Suche nach dem besten Trail-Bike 2025 zusammengefasst.


Was macht ein Trail-Bike zum besten Kletterer?
Ohne Anstieg keine Abfahrt! Ein Trail-Bike ist darauf ausgelegt, den Weg nach oben größtenteils aus eigener Kraft zu meistern – deshalb kommt es auf eine starke Uphill-Performance an. Ein gutes Trail-Bike überzeugt mit einer ausgewogenen Sitzposition, die das Gewicht gleichmäßig auf Hände und Gesäß verteilt. Dadurch bleiben auch lange Touren angenehm. Besonders in steilen Anstiegen ist es entscheidend, genug Druck auf dem Vorderrad zu haben, um weiterhin präzise lenken zu können. Dabei ist ein effizienter Hinterbau essenziell und dieser sollte auch ohne Lockout-Hebel antriebsneutral arbeiten und nicht wippen. So bleibt in technischen Passagen die Traktion erhalten, ohne dass Wurzeln oder Unebenheiten zum Hindernis werden – und gleichzeitig bietet das Bike mehr Komfort als mit gesperrtem Dämpfer. Auch Gewicht und Rollwiderstand sind beim Uphill sowie bei der Beschleunigung entscheidende Faktoren. Ist das Bike jedoch erst einmal in Fahrt, fällt ein geringes Mehrgewicht kaum auf.

Was für ein Handling braucht ein Trail-Bike?
Das Handling eines Bikes allein anhand einzelner Geometriewerte zu beurteilen, ist nicht nur irreführend, sondern auch schlicht unmöglich. Denn auch wenn manche Modelle auf dem Papier ähnliche Werte haben, können sie sich auf dem Trail völlig unterschiedlich verhalten. Faktoren wie das Fahrwerk, das Zusammenspiel von Reach und Stack oder das passende Setup haben hier einen entscheidenden Einfluss. Ein gutes Trail-Bike platziert den Fahrer zentral, lässt sich spielerisch steuern und verzeiht Fehler. Das macht es nicht nur für Einsteiger zugänglich, sondern hilft auch erfahrenen Fahrern, selbst nach einem langen Tag auf dem Sattel sicher unterwegs zu sein. Im Gegensatz dazu stehen Bikes mit anspruchsvollem Handling, die volle Aufmerksamkeit und eine präzise Gewichtsverlagerung erfordern. Sie setzen eine ausgezeichnete Fahrtechnik voraus – kleine Fehler können hier schnell von einem „Uaaah“-Moment in einen Sturz umschlagen. Deshalb gilt: Je intuitiver das Handling, desto sicherer und schneller bewegt ihr euch auf dem Trail.


Laufruhe vs. Agilität
Laufruhe und Agilität stehen in einem so großen Widerspruch zueinander wie keine zwei anderen Testkriterien. Dennoch schaffen es die besten Trail-Bikes im Test, beide Eigenschaften miteinander zu vereinen. Zur Laufruhe eines Bikes gehört es nicht nur, mit Vollgas durch ein Steinfeld prügeln zu können. Entscheidend sind auch die Reserven des Fahrwerks im Grenzbereich und ein hohes Sicherheitsempfinden, das einen überhaupt so schnell fahren lässt. Die Agilität beschreibt, wie flink und wendig sich ein Bike durch enge Trails zirkeln lässt und wie einfach man es von Anlieger zu Spitzkehre und von Seite zu Seite werfen kann.

Was macht ein perfektes Fahrwerk am Trail-Bike aus?
Das Fahrwerk eines Trail-Bikes wird nicht nur von seinen Komponenten beeinflusst. Das persönliche Setup und der Tune eines Dämpfers spielen hier ebenfalls eine große Rolle. Kurz gesagt: Ein Fahrwerk lässt sich nur auf dem Trail beurteilen. Das perfekte Fahrwerk vereint eine hohe Traktion und Sensibilität mit ausreichend Gegenhalt, um an Kanten abzuziehen. Zudem besitzt es genügend Reserven, um die dann verpatzte Landung wieder auszubügeln. Bikes wie das Specialized Stumpjumper 15 und das Atherton S.150 nehmen Schläge souverän auf und generieren dennoch viel Traktion. So könnt ihr euch voll und ganz auf den Trail konzentrieren. Wenn das Fahrwerk – wie bei den oben genannten Bikes – den Input des Fahrers gut umsetzt, kann man trotz hoher Laufruhe super mit dem Trail spielen und an Kanten abziehen.

Wie sieht die perfekte Ausstattung an einem Trail-Bike aus?
Wir alle wollen fahren und nicht den halben Tag an unseren Bikes schrauben, weil schon wieder irgendwas kaputt ist. Deshalb sollte die Ausstattung eines Bikes auch zu seinem Einsatzgebiet passen. Viele Hersteller mogeln hier jedoch, um das Gewicht niedrig zu halten oder um auf dem Papier und im Bike Shop einen bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.
Eines der wichtigsten Komponenten am Fahrrad ist eure Bremse. Sie ist nicht nur eure Versicherung bei brenzligen Situationen, sondern auch maßgeblich an der Ermüdung eurer Arme beteiligt und insgesamt sot für die Sicherheit während der Fahrt verantwortlich. Deshalb ist Gewichtstuning an der Bremse nicht nur uncool, sondern ein absolutes No-Go! Unser Vergleichstest hat jedoch erneut gezeigt, dass viele Hersteller auf unserer Seite sind und wir haben selten so viele standfeste Bremsen in Kombination mit großen Bremsscheiben gesehen, wie in diesem Vergleichstest. Brachiale Anker wie die SRAM MAVEN sind keine Seltenheit – bitte weiter so! Lediglich am Norco Optic C1 und am TopFuel finden sich völlig unterdimensionierte Bremsen, die eigentlich für den Einsatz an einem Cross-Country-Bike gedacht sind. Das schränkt das Potenzial und die Sicherheit auf dem Bike massiv ein und wir raten hier dringend zu einem Update.


Auch bei der Wahl der Reifen wird oft gespart oder gemogelt. In Bezug auf die Gummimischung macht eine möglichst weiche Variante an der Front am meisten Sinn, während am Heck eine härtere Version für einen geringeren Rollwiderstand und eine längere Haltbarkeit sorgt. Die Wahl der Karkasse sollte sowohl zum Charakter und Potenzial des Bikes wie auch zur Kombination mit den Felgen passen. Carbon-Felgen haben gegenüber Alu-Modellen nur zwei Zustände: Totalschaden oder Unversehrtheit. Somit sollten sie – auch in Hinblick auf ihren höheren Preis – besser vom Reifen geschützt sein. Im Alu-Laufrad hingegen stellt eine Delle meist kein Problem dar und beendet eure Fahrt nur selten. Robustere Karkassen erlauben es euch zusätzlich, einen niedrigeren Reifendruck zu fahren. Das sorgt für mehr Traktion und gibt ein Extra an Dämpfung, sowohl bei feinen Vibrationen als auch bei harten Einschlägen. Zudem sind einige Trail-Bikes in diesem Vergleichstest mit extrem fein profilierten Reifen ausgestattet. Das mag – vor allem im trockenen Sommer – schön leicht rollen, aber bei losen oder gar feuchten Kurven kann man hier schnell Probleme bekommen. Zumal ein gröberes Profil am Vorderrad nur einen sehr geringen Einfluss auf den Rollwiderstand hat, da im Uphill allgemein wenig Last auf dem Vorderrad liegt.
Für den Vergleichstest könnten wir natürlich Komponenten – wie Reifen oder Cockpits – standardisieren. Aber es gibt entscheidende Argumente, die dagegen sprechen. Schließlich steckt hinter jeder Ausstattung ein Produktmanager, der die Komponenten an einem Bike nicht einfach wahllos auswählt, sondern sich genau überlegt, was für den Einsatzzweck und die Zielgruppe des Bikes am besten passt. Wenn wir jetzt schon vor unserem Test gewisse Komponenten tauschen, nehmen wir den Herstellern die Chance, ihr Produkt so zu präsentieren, wie sie es für am geeignetsten halten. Zudem will niemand sein frisch erworbenes Bike erst mal umbauen müssen und wir freuen uns alle, wenn ein Bike direkt ready für den Trail ist. Statt also direkt Komponenten zu verändern, schauen wir erst mal genau hin: Welche Parts machen wirklich Sinn? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Und welche Tuning-Tipps bringen euch auf das nächste Level? Sollten wir dann auf ausschlaggebende Probleme stoßen, tauschen wir selbstverständlich diese Komponenten aus und testen die Bikes erneut, oder lassen unsere jahrelange Erfahrung einfließen, um euch praktische Tuning-Tipps zu liefern. Denn manchmal reicht schon ein Wechsel eines kleinen Parts – und euer Bike fährt sich plötzlich wie ein neues.

Welche sinnvollen Features und nützlichen Detaillösungen braucht ein Trail-Bike?
Clevere Features am Trail-Bike sorgen indirekt für mehr Spaß. So kann man z. B. dank zusätzlicher Verstaumöglichkeiten am Rad seinen Rucksack oder sein Hip Bag zu Hause lassen. Und in der Werkstatt bekommt man keine Schweißausbrüche, wenn man doch mal das Tretlager wechseln oder die Lager tauschen muss. Mindestens eine Montagemöglichkeit für einen Flaschenhalter findet sich an allen Bikes unseres Vergleichstests. Auch integrierte Staufächer oder Montage-Möglichkeiten wie Toolmounts sind keine Seltenheit, sondern Standard geworden. Dennoch unterschieden sich die Lösungsansätze stark in ihrer Qualität und Haptik und keiner fummelt gerne auf dem Trail an seinem Staufach herum, wenn die Laune wegen eines platten Reifens bereits den Tiefpunkt erreicht hat. Hier gilt dennoch: Viel hilft viel, und je mehr Möglichkeiten ihr zum Verstauen eurer Trail-Essentials habt, desto weniger müsst ihr am Körper tragen. Das senkt auch das Verletzungsrisiko, denn keiner stürzt gern auf sein Mini-Tool oder gar auf eine Pumpe im Rucksack. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reduzierung von Verschleiß: Hier helfen eine clevere Zugverlegung, Rahmenschutzfolien, die Verwendung von leicht erhältlichen Ersatzteilen und zusätzliche Kunststoffabdeckungen, wie z. B. ein integrierter Fender. Zudem erhöht sich so der Fahrspaß und verbessert die Optik. Großzügige Sitz-, Ketten- und Unterrohrschützer sorgen für Ruhe und bewahren euren Rahmen nicht nur vor Steinschlägen, sondern halten auch den Wiederverkaufswert hoch.



Lässt sich die Performance eines Trail-Bikes an der Ausstattungsliste ablesen?
Der Preis spielt in diesem Trail-Bike-Vergleichstest eine untergeordnete Rolle – und zwar nicht, weil uns Geld egal ist, sondern weil er immer im Verhältnis zur Leistung des Bikes stehen sollte. Deshalb messen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht anhand der Ausstattung eines Bikes oder möglichst viel Bling-Bling für möglichst wenig Kohle. Uns geht es um die Performance auf dem Trail und die Benefits, die man als Fahrer von einem Bike erhält. Denn was nützen die besten Teile, wenn sich das Rad am Ende nicht gut fährt? So können auch teure Bikes, die aber nur eine eher günstige Ausstattung haben, eine sehr gute Preis-Leistung besitzen – vorausgesetzt, das Gesamtpaket überzeugt funktional im Gelände. Gleichzeitig können vermeintlich preiswerte Bikes mit guten Komponenten hier in der Bewertung schlecht abschneiden, wenn sie auf dem Trail nicht überzeugen. Denn am Ende entscheidet das Zusammenspiel: vom Fahrwerk über Geometrie bis hin zu den restlichen Komponenten. Deshalb ist die Preisdiskrepanz von über 7.000 € in unserem Vergleichstest auch nicht so wichtig. Im Gegenteil: Dadurch wird es sogar fairer und offensichtlich, was man tatsächlich braucht!


Analoges Trail-Bike oder E-MTB?
Die Unterschiede zwischen analogen Trail-Bikes und E-MTBs sind teils erst auf den zweiten Blick so richtig zu sehen. Denn Motorsysteme wie das TQ-HPR50 im Canyon Spectral:ON verschwinden formschön im Tretlager und auch Display und Remote sind minimalistisch und gut versteckt. Beim Bosch SX im MERIDA eONE-SIXTY SL oder dem Shimano EP801 im Orbea Rise LT ist die Motor-Integration da schon etwas offensichtlicher. Dafür bieten sie aber auch ein gutes Stück mehr Power und vermitteln mehr Shuttle-Feeling – sprich, sie unterstützen euch etwas beherzter als der schlichtere Kontrahent. Da die Motorsysteme einen massiven Einfluss auf das Fahrverhalten und den Charakter des Bikes haben, solltet ihr euch bereits vor dem Kauf ausführlich damit beschäftigen, um zu wissen, was ihr von eurem E-MTB abverlangt. Lange Shuttle-Laps oder natürliches Fahrgefühl mit Rückenwind? Entnehmbare Akkus und Kombinationen mit Range Extendern? Software-Features, die z. B. ein virtuelles Abschließen des Bikes ermöglichen? Alles ist möglich, solange ihr auf das richtige Pferd setzt. Dafür lohnt es sich, einmal in den ausführlichen Motoren-Vergleichstest unseres Schwestermagazins E-MOUNTAINBIKE zu sehen, denn hier sind alle relevanten Motorsysteme ausführlich getestet und beschrieben.
Was ist das beste Trail-Bike 2025? Die Gewinner, Verlierer und weitere Empfehlungen
Die Suche nach dem besten Trail-Bike 2025 hat nicht nur viele Schwächen, Mogelpackungen und einige undurchdachte Lösungsansätze offenbart. Vielmehr hat sich auch gezeigt, dass sich Bikes tatsächlich ständig weiterentwickeln. Features, die noch vor wenigen Jahren für große Augen gesorgt haben, sind inzwischen zum Standard geworden. Auch in Sachen Sicherheitsgefühl und Trail-Performance – sowohl im Up- wie auch Downhill – ist einiges passiert. Geil ist auch, dass die günstigsten Bikes im Test auf dem Trail sich absolut nicht verstecken müssen, auch wenn hier und da kleine Probleme aufpoppen. Neben einem verdienten Testsieger und einem richtig starken Kauftipp haben wir noch viele weitere coole Bike-Empfehlungen, denn der Vergleichstest ist voll mit spannenden Bikes! Alle wichtigen Erkenntnisse haben wir euch in einem separaten Artikel zusammengefasst.

Die Konkurrenz im Trail-Bike-Vergleichstest 2025
Die Konkurrenz im großen Trail-Bike-Vergleichstest schläft nicht und selbst wenn nicht jedes Bike mit Lorbeerkranz und Sektpulle aus diesem Test rollt, bringen die meisten Kandidaten coole Features und ganz eigenständige Charaktere mit sich. Deshalb haben wir euch hier noch einmal alle Bikes und unser dazugehöriges Testergebnis zusammengefasst.
Den Start macht das Canyon Spectral CF LTD, welches im Vergleichstest vor allem auf flowigen Trails mit sehr hoher Agilität, intuitivem Handling und einer ordentlichen Portion an Fahrspaß überzeugt. Zwar stößt es auf ruppigen Trails an seine Grenzen und die schnell ausgeschlagenen Dämpferbuchsen trüben das Gesamtbild leicht. Doch als spaßorientiertes Trail-Bike punktet es mit einem fairen Preis und präsentiert sich als eine attraktive Wahl für Fahrer jeden Niveaus.

Auch sein elektrifizierter Bruder, das Canyon Spectral:ONfly CF LTD, überzeugt auf dem Trail mit einem spielerischen Charakter, der für jede Menge Fahrspaß sorgt. Zudem besitzt es ein intuitives Handling und eine hohe Agilität. Damit holt es Fahrer aller Könnerstufen gleichermaßen ab. Der Motor sorgt bergauf für angenehmen Rückenwind mit natürlichem Fahrgefühl und lässt ein paar Extra-Laps zu, bevor die Kräfte schwinden. Aber auch hier trübt die ausgeschlagene Dämpferbuchse das Gesamtbild etwas.
Auch das nächste E-MTB, das MERIDA eONE-SIXTY SL präsentiert sich als hochwertig ausgestattetes E-MTB mit hervorragenden Klettereigenschaften, der Motor schiebt dabei natürlich an und das Bike punktet mit starker Traktion. Auf ruppigen Trails büßt es jedoch durch das steife Cockpit und die niedrige Front an Laufruhe ein und lässt auch etwas Agilität vermissen. So bleibt in diesem Testfeld das E-MTB – trotz solidem Spaßfaktor auf dem Trail – hinter seiner elektrifizierten Konkurrenz zurück.


Das Norco Optic C1 ist ein schickes Bike mit einem spannenden Konzept, das jedoch durch die unterdimensionierten Bremsen nicht ganz konsequent umgesetzt wurde. Aufgrund der langen Geometrie ist bei der Größenwahl Vorsicht geboten. Es spricht eine kleine Zielgruppe an, funktioniert in dieser Nische aber hervorragend. Durch das starke Fahrwerk, das weit über seiner Federwegsklasse agiert, taugt es als Flowtrail-Rakete, kann aber auch auf ruppigen Trails überzeugen – vorausgesetzt, man bringt den nötigen Fahrskill mit.
Das Pivot Switchblade Team X0 Transmission ist ein edles, technisch durchdachtes und agiles Trail-Bike mit präzisem Handling. Es überzeugt bergauf mit einer komfortablen Sitzposition, hoher Effizienz und starkem Grip – perfekt also für lange Touren. Bergab glänzt es mit direktem Fahrverhalten, schnellen Richtungswechseln und lebendigem Pop, wird jedoch in Highspeed-Passagen etwas unruhig. Erfahrene Biker, die mit dem anspruchsvollen Charakter in Highspeed-Passagen zurechtkommen und ein spritziges Trail-Bike mit edlem Design und Top-Ausstattung suchen, werden mit dem Switchblade bestens bedient sein.


Das RAAW Jibb V2 ist ein durchdachtes High-End Aluminium-Trail-Bike, das mit solider Performance und hervorragender Servicefreundlichkeit punktet. Seine umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten für Geometrie und Progression machen es besonders interessant für Fahrer, die gerne ihr Setup optimieren. Auf dem Trail bietet es ein gut abgestimmtes, straffes Fahrwerk und eine ausgewogene Balance, bleibt jedoch in puncto Agilität und Laufruhe hinter den besten Bikes im Test zurück. Für Schrauber und Individualisten ist es dennoch eine spannende Wahl.
Das Rocky Mountain Instinct C70 überzeugt mit einem cleanen, schlanken Look und einem modernen Rahmendesign. Durchdachte Detaillösungen wie die Penalty Box runden das Gesamtpaket ab. Es fährt sich stabil und sicher, verlangt aber einen aktiven Fahrstil und ordentlich Einsatz bergauf. Wer ein robustes, leises Bike mit flexiblen Anpassungsmöglichkeiten sucht und Abstriche bei Agilität und Uphill-Performance verkraften kann, findet im Instinct einen starken Allrounder mit viel Potenzial.


Das Santa Cruz Bronson CC X0 AXS RSV ist eine echte Spaßmaschine mit Fokus auf abfahrtsorientiertes Trailriding. Sein poppiges Fahrwerk, die tiefe, integrierte Position und das agile Mullet-Setup sorgen für ein spielerisches Fahrgefühl und viel Sicherheit auf ruppigen Trails. In Highspeed-Passagen bleibt es laufruhig und souverän. Bergauf erfordert es etwas mehr Einsatz als die Konkurrenz, belohnt dafür aber mit maximalem Fahrspaß bergab – ein starkes Allround-Bike für Good Times und Party Laps.
Das Santa Cruz Hightower CC X0 AXS RSV ist hingegen das schüchterne Geschwisterchen neben dem lauten Bronson. Während das Bronson mit seinem aggressiven Charakter glänzt, setzt das Hightower auf Touren und leichtere Trails. In grobem Gelände und bei hohen Geschwindigkeiten offenbaren sich Schwächen im Fahrwerk und kleine Defizite in der Laufruhe. Bergauf spielt es hingegen seine Stärken aus: komfortabel und effizient – perfekt für lange Touren und entspannte Singletrails.


Das Trek Top Fuel 9.8 GX AXS will ein Trail-Bike sein, fährt sich aber mehr wie ein XC-Bike auf Abwegen. Effizient und spritzig bergauf dank seiner sportlichen Sitzposition, zeigt es bergab wenig Reserven und eine geringe Laufruhe, was es auf technischen Trails fordernd macht. Flowtrails sind sein bevorzugtes Terrain, wo es mit präzisem Handling und hoher Geschwindigkeit überzeugt. Auf natürlichen, unebenen Trails fällt das Top Fuel 9.8 jedoch deutlich hinter den Rest des Testfelds zurück und erfordert einen aktiven Fahrstil mit hohem technischen Können.
Das YT JEFFSY CORE 5 muss sich auch im diesjährigen Testfeld nicht verstecken, auch wenn es seine Titel nicht verteidigen kann. Es bleibt ein extrem spaßiges Bike mit einem absolut überzeugenden Fahrwerk und hoher Agilität, das sowohl auf Flowtrails als auch in technischen Abschnitten überzeugt. Clever durchdachte Rahmendetails erleichtern den Trail-Alltag und selbst wenn ihr noch ein paar Upgrades an der nicht ganz perfekten Ausstattung durchführt, bleibt das JEFFSY günstiger als jedes andere Bike im Testfeld.


Das beste Trail-Bike 2025: Das Specialized Stumpjumper 15

In unserem Vergleichstest war das Specialized S-Works Stumpjumper 15 ein elegantes und gleichzeitig brutal geiles Trail-Bike, das Agilität, Kontrolle und Fahrspaß perfekt kombiniert. Es bietet eine einzigartige Wendigkeit, kombiniert mit hoher Laufruhe, was es zur absoluten Spaßmaschine macht. Mit seinem straffen, herausragenden Fahrwerk und präzisen, aber dennoch gutmütigen Handling lädt es zum Spielen, Pumpen und Abziehen ein – eine echte Spaßmaschine!! Der große Wermutstropfen: Der Preis … deshalb haben wir es uns nicht nehmen lassen und das Stumpjumper 15 in der Pro-Ausstattungsvariante – die während unseres Testzeitraums leider noch nicht verfügbar war – im Nachgang für euch getestet. Denn hier sind alle relevanten Komponenten – wie Fahrwerk, Bremsen und Antrieb – identisch. Für 9.500 € ist es keinesfalls ein Schnäppchen, aber dennoch um ein gutes Stück günstiger, ohne Einbußen in der Trail-Performance. Unser Tipp und der klare Testsieger!
Unser Kauftipp: Das Atherton S.150

Das Atherton S.150 spielt mit seiner Performance wieder einmal in einer Klasse für sich. Bergauf ist es trotz seines Gewichts sehr effizient, wenn auch nicht der spritzigste Kletter im Test. Bergab überzeugt das S.150 mit unerreichter Laufruhe und Sicherheit, die aber mit dennoch hoher Agilität kombiniert ist. Dank seines brutalen Fahrwerks klebt das Bike förmlich am Boden und bietet endlosen Grip, ohne dabei an Gegenhalt zu verlieren. Mit einem Preis von 7.200 € ist das S.150 zudem eines der günstigsten Bikes im Test – ein absolut verdienter Kauftipp!
Weitere spannende Trail-Bike-Empfehlungen aus unserem Vergleichstest
Das Ibis Ripmo XT kombiniert einen neuen Look mit den bewährten Baller-Eigenschaften, für die die Marke bekannt ist. Es sieht nicht nur schnell und schick aus, sondern bietet auch sinnvolle und durchdachte Rahmen-Features, die perfekt umgesetzt wurden. Mit einem starken Mix aus Laufruhe und Agilität sowie einem überragenden Fahrwerk, das absolut keine Schwächen zeigt, ist das Ripmo auf dem Trail nicht zu stoppen. Zudem reiht es sich unter die besten Kletterer im Test ein.

Das Orbea Rise LT vereint starke Uphill-Performance, intuitives Handling und ein starkes Fahrwerk in einem vielseitigen Gesamtpaket. Dank des flexiblen MyO-Konfigurators und des variablen Akku-Konzepts passt es sich optimal an individuelle Ansprüche an. Kleine Abstriche wie das Motor-Klappern muss es jedoch in Kauf nehmen. Für Trail-Bike-Liebhaber, die auf der Suche nach einem leistungsstarken und anpassungsfähigen E-MTB sind, ist das Rise LT eine super Kaufempfehlung.

Das Transition Sentinel X0 AXS kombiniert einen cleanen, kantigen Look mit durchdachten Details und dem praktischen BOOM Box-Staufach. Es überzeugt mit hoher Laufruhe und starken Reserven, wodurch es vor allem in rauem Gelände dem Großteil des Testfelds davonfährt. In puncto Agilität kann es dafür nicht mit den besten Bikes im Test mithalten. Dennoch ist das Transition Sentinel ein vielseitiges Allround-Bike und durch seine komfortable Sitzposition für lange Touren ebenso gut geeignet wie für harte Bikepark-Einsätze.

Die großen Überraschungen, unsere wichtigsten Erkenntnisse und Ausblicke über die Zukunft der Trail-Bikes findet ihr in einem weiteren Artikel in dieser Ausgabe.
Sind euch Trail-Bikes nicht genug oder sucht ihr etwas für entspanntere Trails?
Dann schaut doch mal bei den anderen Vergleichstests vorbei, die wir in letzter Zeit durchgeführt haben:
- Das beste Enduro-Bike
- Drei Down-Country Bikes im Vergleich
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- Das beste Downhill-Bike 2024
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Text & Fotos: Peter Walker