Dauertest Enduro Mountainbike Magazin Test Alutech Fanes Pinion Enduro-2

Nachdem wir euch vor Kurzem mit dem BMC das – was den Federweg angeht – “kleinste” Bike unserer Dauertesträder vorgestellt haben, folgt heute nun das andere Ende der Fahnenstange: Mit 170mm Federweg am Heck und einer 180mm Gabel ist das Alutech Fanes Pinion Enduro 3.0 auch für das gröbste Gelände gewappnet.

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Fahrwerk

Alutech stellt das Fanes auf edle Fox Federelemente: Am Heck werkelt ein Fox Float CTD Trail Adjust Factory Series Dämpfer, an der Front eine 36 Talas F-S RC2 FIT, jeweils mit Kashima Beschichtung. Zusammen mit dem gelungenen Hinterbau ergibt sich so ein sattes und schon bei kleinen Schlägen sehr sensibles Fahrwerk, das auch auf ruppigen Trails viel Sicherheit bietet. Positiv wirkt sich hier aus, dass die ungefederte Masse durch den Wegfall von Kassette und Schaltwerk geringer ist.

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Über einen variable Dämpferaufnahme an der Umlenkung und das verstellbare Ausfallende lassen sich Federweg und Geometrie des Fanes beeinflussen. Das Setting mit 170mm Federweg und kürzestmöglicher Kettenstrebe hat uns am besten gefallen und wurde die meiste Zeit verwendet.

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Ob des massiven Federwegs an der Front freut bei längeren Anstiegen die Talas-Funktion der Gabel. So lässt sich die Front um 4 cm absenken, was ein Steigen des Vorderrades effektiv verhindert und für eine angenehmere Sitzposition sorgt. Zusammen mit dem äußerst traktionsstarken und – zumindest mit Plattform – wipparmen Hinterbau klettert das Alutech überraschend gut. Lediglich das hohe Gewicht von 16,5 kg macht sich hier bemerkbar.

Antrieb

Hier wird’s exotisch: Statt konventioneller Kettenschaltung ist im Fanes eine Pinion Getriebebox verbaut. Dadurch fallen fehleranfällige Teile wie Schaltwerk und Umwerfer weg – besonders bei “Schlammschlachten” wie der Specialized-SRAM Enduro Series in Samerberg ein echter Vorteil!

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Die Pinion deckt mit ihrer 18 Gängen eine höhere Übersetzungsbandbreite ab als ein 2×10 Antrieb – auch steile Anstiege sind so kein Problem. Dabei lässt sich auch unter Last schalten.

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Gewöhnung erforderte das Schalten per Drehgriff – technisch bedingt lässt sich kein Trigger montieren.

Ausführlichere Eindrücke zum Pinion Getriebe folgen in einem separaten Bericht (Update: den Bericht findet ihr hier.).

Laufräder & Reifen

Alutech stattet das Fanes Enduro mit den nur knapp 1700 leichten Charger Pro Laufrädern von Sun Ringle aus. Die Features: je 24 gerade eingehängte Speichen, Tubeless Ready, Alu-Nippel, 2-fach konifizierte Speichen.

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Zwar gefällt Gewicht und schicke Optik, jedoch mussten das Hinterrad während der Specialized-SRAM Enduro Series in Riva del Garda jedoch Federn bzw. Speichen lassen: Gleich zwei der 24 gerade eingehängten Speichen fielen dem losen Geröll am Gardasee zum Opfer – die Alu-Nippel rissen.

Für die meisten Einsätze genügte Schwalbes Hans Dampf Bereifung, lediglich für abfahrtsorientierte Rennen wie dem Dakine Trailfox in Flims und gelegentliche Bikepark Einsatze wurden sie gegen Maxxis High Roller 2 getauscht um Pannensicherheit und Grip zu erhöhen.

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Zwischenfazit

Vier Renneinsätze, mehrere Bikepark-Tage und knapp 1000 km auf local Trails – das Alutech Fanes Enduro 3.0 hat schon einiges mitgemacht. Und das problemlos, sieht man von den etwas unterdimensionierten Laufrädern ab. Der sorglos-Antrieb arbeitet zuverlässig, das potente Fahrwerk und die moderne, spaßorientierte Geometrie begeistern. Gemütlich Bergauf, mit Vollgas bergab – so fühlt sich das Fanes am wohlsten. Wir freuen uns auf die weitere Saison mit dem Fanes als Begleiter!

UVP (über Alutech Konfigurator): 5.608,70 €

Link zur Hersteller Homepage

Gefahrene Rennen: Specialized-SRAM Enduro Series Treuchtlingen / Riva del Garda / Samerberg, Dakine Trailfox in Flims

Hier gehts zum Dauertest-Review #02

Text: Aaron Steinke | Fotos: Tobias Döring, Tobias Leuz | Foto-Location: Flims


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!