TRP G-Spec Slate

Auf den ersten Blick sieht die TRP G-Spec Slate nicht gerade aus wie die kleine Schwester der Quadiem. Der lange, gegossene Alu-Hebel hat Vertiefungen für den Grip, Bohrungen fürs Gewicht und macht die große Bremse dank eines guten Hebelverhältnisses einfach zu dosieren. Die silberne Lackierung ist zwar nicht so stylish wie das Finish der Quadiem, aber dafür bietet sie die gleiche angenehme Griffweitenanpassung. Die aufklappbare Klemmung macht die Montage einfach und ist auch mit I-Spec und MatchMaker kompatibel. Die Bremse kommt mit halbmetallischen Belägen und man muss auch auf Reisen keine Angst haben, passende Beläge zu finden: Shimano SAINT-Beläge sind kompatibel. Wenn man schon mal mit einer Spritze entlüftet hat, ist der Vorgang an der Slate, die auf Mineralöl setzt, praktisch selbsterklärend. Der Sattel hat Keramikkolben und Aussparungen in der Bremsscheibe sollen Schlamm herausbefördern. Auf dem Trail liefert die Slate ihre Kraft genauso fein dosierbar und linear ab wie die Quadiem, ist aber bei Weitem nicht so stark. Deshalb muss man sehr kräftig ziehen, damit sie die volle Wirkung entwickelt. Bei heftigen Abfahrten wirkt sie zu schwach und die Arme ermüden schneller als mit anderen Bremsen. Zugegebenermaßen haben wir die Slate auch weit aus ihrer Komfortzone gebracht, eigentlich zielt sie „nur“ auf Trailrider ab – aber auch hierfür gibt es leichtere und kräftigere Alternativen.

Die TRP G-Spec Slate hat eine kleine Identitätskrise: Sie bietet lineare und geschmeidige Bremswirkung im Alltag, aber stößt bei harten Abfahrten schnell an ihre Grenzen. Wenn man dann noch ihr durchaus vorhandenes Gewicht beachtet, gibt es bessere Alternativen auf dem Markt.


Stärken

– gute Ergonomie
– eindrucksvolle Dosierbarkeit

Schwächen

– schwer
– wenig Bremspower


Preis: 219 € (eine Bremse)
Gewicht: 574 g (Set ohne Scheiben)


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