Der neue Endura MT500 Fullface-Helm soll aktuell der leichteste Vollvisierhelm auf dem Markt sein. Trotz seines Gewichts von lediglich 640 g (Größe M/L) weist der Endura-Neuling eine vollständige DH-Zertifizierung auf. Seine Koroyd-Konstruktion soll dabei Sicherheit und Belüftung maximieren. Wir waren bereits mit ihm unterwegs, hier ist unser erster Eindruck.

Endura MT500 Full Face review
Der neue Endura MT500 Fullface-Helm bietet DH-zertifizierten Schutz zu einem sehr geringen Gewicht

Während die Geschwindigkeiten auf dem Bike sich ständig erhöhen und die Grenzen zwischen Enduro- und Downhill-Trails immer weiter verschwimmen, setzen mehr und mehr Fahrer sowie Rennfahrer auf das erhöhte Level an Sicherheit. Geradehier steht die optimale Konstruktion eines Fullface-Helms an oberster Stelle. Bei vielen Enduro-Rennserien (wie beispielsweise der EWS) ist eine „Fullface only“-Regel bereits in Kraft gereten und immer mehr Veranstalter folgen diesem Beispiel. In der Vergangenheit hatten Fullface-Helme stets ein paar wesentliche Nachteile, wenn sie beim Biken im „Enduro“-Stil genutzt wurden: Sie waren heiß, stickig und schwer. Glücklicherweise liegen diese Tage hinter uns und viele Hersteller bieten mittlerweile eine „leichte“ Fullface-Option an, mit einer Vielzahl an Belüftungsöffnungen und einer leichtgewichtigen Außenhülle. Der neueste Vertreter dieser Gattung ist der Endura MT500 Fullface-Helm. Wir haben drei Testtage im italienischen Riva del Garda verbracht, um herauszufinden, ob er seinen kühnen Behauptungen gerecht werden kann.

Mit einem Gewicht von 640 g (Größe M/L) ist dieser Helm der leichteste seiner Klasse

Der Endura MT500 Full Face-Helm im Detail

Preis 230 € | Gewicht 640 g (Gr. M/L) | Verfügbarkeit Juli 2019

Endura gibt für seinen MT500 an, dass es der leichteste Fullface ist, der jemals produziert wurde. Diese Behauptung mag stimmen, schließlich ist Enduras Modell in der Tat 50 g leichter als der Troy Lee Designs Stage MIPS und beeindruckende 95 g leichter als der Fox Proframe in Größe M/L. Der Kinnbügel ist mit einer einzigartigen „Skeleton“-Konstruktion am Helm befestigt, die laut Endura hohe Stabilität ohne zusätzliches Gewicht gewährleisten soll.

Koroyd technology
Die Koroyd-Konstruktion ist gerade in puncto Belüftung und Schutz herausragend
Die Belüftungsöffnungen sind angenehm über den gesamten Helm angeordnet und bewahrten uns auf Anstiegen einen überraschend kühlen Kopf

Der MT500 Fullface-Helm verfügt über einen vollständig integrierten Kern aus Koroyd, wodurch ein ordentliches Stück Gewicht eingespart wird, verglichen mit standardmäßigen EPS-Schaum-Konstruktionen. Das einzigartige Design der Koroyd-Konstruktion aus Copolymer-extrudierten Röhrchen absorbiert Schläge angeblich auf eine linearere und vorhersehbarere Art und Weise, was das Risiko einer Kopfverletzung erheblich reduzieren soll. Der Helm verfügt außerdem über ein einhändig bedienbares Einstellrädchen und die Innenschale kann an mehreren Positionen verstellt werden, sodass sie sich an diverse Kopfformen anpassen lässt. Ein schnelltrocknendes Futter sowie zwei Sets von Wangen-Pads in verschiedenen Dicken erhöhen außerdem den Komfort.

Der einhändig bedienbare Magnetverschluss lässt sich schnell und einfach handhaben

Erster Eindruck zum Endura MT500 Fullface-Helm

Das Erste, was uns auffiel, als wir den Helm zum ersten Mal in die Hand nahmen, war sein Gewicht – das Teil ist wirklich leicht! Die Feineinstellungen für den perfekten Sitz des Helms konnten wir mit dem Rädchen sowie den verschiedenen Befestigungspunkten der Innenschale im Handumdrehen vornehmen. Der einhändig bedienbare Magnetverschluss ist ebenfalls ein schönes Detail. Beim Biken lässt sich nicht bestreiten, dass der Endura MT500 Fullface-Helm super gut belüftet ist. Wir haben ihn auf den Trails rund um Riva getestet, bei Temperaturen zwischen 13 °C und 22 °C. Die großen Belüftungsöffnungen am Kinnbügel behindern die Atmung in keinerlei Hinsicht und ermöglichen einen stetigen Luftstrom. Unsere einzige Anmerkung an dieser Stelle: Atmet man richtig schwer, so verursacht die Luft, die vor eurem Mund durch das Koroyd-Profil gepresst wird, gelegentlich ein schwaches, pfeifendes Geräusch. Doch mal im Ernst: Wir würden uns jederzeit für die hier gebotene erhöhte Sicherheit entscheiden.

Das Tragen eines Fullface-Helms vermittelt einfach ein gewisses Maß an Sicherheit, sodass man noch ein Stück mehr Gas gibt

Die Belüftungsöffnungen sind gleichmäßig verteilt und unser Kopf blieb überraschend kühl, selbst bei ausgedehnten Kletterpassagen in der Sonne. Bergab fühlt sich der Helm sicher und stabil an. Auch mit Goggles verträgt er sich gut, allerdings verfügt der MT500 Fullface-Helm nicht über ein verstellbares Visier, sodass ihr die Goggles auf Anstiegen also nicht unter dem Visier verstauen könnt. Abgesehen von dem Kinnbügel vor unserem Gesicht hätten wir wegen seines geringen Gewichts und seiner Belüftung beinahe vergessen, dass wir einen Fullface-Helm tragen.

Der Helm fühlte sich bei den Abfahrten sicher und stabil an

Wie gut schützt der Endura MT500 Fullface-Helm?

Endura bewirbt seinen MT500 als eine leichte und atmungsaktive Option für die Disziplinen Enduro, Downhill und generelle Bikepark-Action. Der Helm ist komplett DH-zertifiziert und erfüllt sowohl die ASTM F1952-Norm als auch den CE Standard EN1078:2012+A1:2012.

Wir freuen uns auf den Langzeittest des Endura MT500 Fullface-Helm

Unser Fazit zum Endura MT500 Fullface-Helm

Der Endura MT500 Fullface-Helm wird den Behauptungen des Herstellers gerecht, indem er ein DH-zertifiziertes Level an Schutz bietet – zudem eine spitzenmäßige Belüftung und das auf dem Markt aktuell geringste Gewicht seiner Klasse. Die Detailfreudigkeit ist hoch und der Sitz sowie Komfort fallen dank der Vielzahl an Verstellmöglichkeiten gut aus. Für Enduro-Rennen und auf ruppigen Trails würden wir den MT500 jederzeit sowohl einem „XC“-Style-Helm als auch einem konventionellen Fullface-Helm vorziehen. Natürlich ist das nur unser erster Eindruck, daher sind wir bereits gespannt darauf, den Helm während der Sommermonate einem ausführlichen Test zu unterziehen. Also bleibt dran!

Mehr Informationen findet ihr unter endurasport.com


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